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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Genauso gefühlvoll wie der erste Band

Wildflower Summer – In diesem Moment
2

Meine Meinung
Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, wusste ich: Das MUSS ich haben! Mich hat lange kein Buch mehr so angesprochen wie dieses. Ein Protagonist mit indianischen Wurzeln, dann ...

Meine Meinung
Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, wusste ich: Das MUSS ich haben! Mich hat lange kein Buch mehr so angesprochen wie dieses. Ein Protagonist mit indianischen Wurzeln, dann das Thema häusliche Gewalt. Ich wusste, dieses Buch kann einfach nur gut werden. Und emotional.

Nakos Hunt wird diesen Anblick nie vergessen. Wie seine beste Freundin Amy blutend auf dem Boden liegt, geschlagen von ihrem eigenen Ehemann. Es scheint völlig unmöglich. Das ist schließlich Amy. Die laute, starke, herausfordernde Amy. Selbst Monate später, als der Bastard von Ex-Ehemann längst im Gefängnis sitzt, fällt es ihm schwer, nicht jeden anzuknurren, der Amy zu nahe kommt. Dieser eine Moment ändert für Nakos alles. Denn ihm wird klar, dass das Bild einer starken, selbstbewussten Frau, das Amy von sich zeichnet, nur allzu oft eine Fassade ist. Nakos ist entschlossen, diese Mauer zwischen ihnen abzutragen. Stein für Stein. Gespräch für Gespräch. Und schließlich auch Kuss für Kuss …

Amy war eine unglaublich spannende Protagonistin. Man lernt sie sowohl aus ihrer Sicht, als auch aus der Sicht von Nakos kennen und am Anfang könnten diese beiden Versionen nicht unterschiedlicher sein. Für Nakos ist Amy eine starke, intelligente, wunderhübsche junge Frau, während sie sich selbst überhaupt nicht begehrenswert findet und sehr verschlossen ist. Sie sucht Fehler immer sofort bei sich und stellt alle anderen über ihr eigenes Wohl. Manchmal wollte ich sie dafür schütteln, damit sie endlich aufhört sich so klein zu machen und dann wiederum wollte ich sie einfach nur in die Arme schließen und ihr zeigen, dass sie völlig falsch liegt.

Und wie hätte ich bei Nakos nicht sofort ins Schwärmen geraten können? Ihn kannte ich ja schon aus Band 1 und habe mich jetzt wahnsinnig auf seine Geschichte gefreut. Er ist ein absolut loyaler Freund und hat bei Amy und Olivia einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der ihn aber einfach nur unglaublich liebenswert macht. Er möchte, dass es allen um ihn herum gut geht und strahlt dabei so viel Ruhe und Gelassenheit aus. Und obwohl er eine ausgesprochen kräftige Statur vom vielen Arbeiten auf der Farm hat, ist er unheimlich sanft. Absoluter Traumtyp!

Kelly Morans Schreibstil und die Atmosphäre, die sie damit schafft, sind mal wieder unvergleichlich. Es ist emotional so packend und geladen, dass ich einfach immer weiter lesen musste, während ich von romantischem Herzklopfen so emotionalem Herzrasen gewechselt bin. Und dann die Offenbarung von Amy am Ende der Geschichte … ich habe es eine ganze Weile vermutet, aber es bestätigt zu lesen, war wirklich heftig. Es hat Amys Verhalten noch mal auf eine ganz andere Weise erklärt. Ansonsten wollte ich mich einfach nur in das Buch einkuscheln und die Wildflower Ranch nie mehr verlassen. Man fühlt sich dort so geborgen und es ist so friedlich. Einfach ein absolutes Wohlfühlbuch.

Fazit
»Wildflower Summer – In diesem Moment« steht dem ersten Buch in nichts nach. Es ist genauso emotional, tiefgründig, feinfühlig, sanft, packend und am liebsten würde man für immer in dieser Geschichte versinken. Ich für meinen Teil wollte die Wildflower Ranch gar nicht mehr verlassen. Amy und Nakos sind zwei sehr, sehr liebenswürdige Protagonisten und man leidet und liebt automatisch mit ihnen mit. Ich hoffe, dass ich noch viele Bücher von Kelly Moran lesen kann und sie noch die ein oder andere Small Town Romance bereithält.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Herzensroman

Wildflower Summer – In deinen Armen
2

Meine Meinung
Als ich diese Reihe von Kelly Moran entdeckt habe, war ich vor allem von dem Klappentext von Band 2 gefesselt. Aber ich lese ja natürlich nicht den zweiten vor dem ersten Band, auch wenn ...

Meine Meinung
Als ich diese Reihe von Kelly Moran entdeckt habe, war ich vor allem von dem Klappentext von Band 2 gefesselt. Aber ich lese ja natürlich nicht den zweiten vor dem ersten Band, auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander lesbar sind. Und was soll ich sagen? Nachdem ich jetzt beide kenne, gefällt mir »Wildflower Summer – In deinen Armen« sogar viel besser als Teil 2, obwohl Teil 2 auch mega toll ist.

Ein Himmel, der unendlich erscheint, Berge, deren schneebedeckte Spitzen in der Sonne glitzern, Wildblumen, die sich im Wind wiegen. Dieser Anblick erwartet Nate Roldan, als er die Wildflower Ranch erreicht. Im selben Moment wird ihm klar, dass er nicht hierhergehört. Mit seinem Motorrad und seinen Tattoos sticht er an diesem schönen, friedlichen Ort heraus wie ein hässlicher Ölfleck. Nur scheint das Olivia Cattenach nicht zu stören. Ihretwegen ist Nate hier. Er hat ihrem sterbenden Bruder geschworen, auf sie aufzupassen. Und diese Aufgabe wird er erfüllen, egal was es ihn kostet. Er hätte nur nicht gedacht, dass der Preis sein Herz ist …

Kelly Morans Schreibstil durfte ich schon in »Kissing in the Rain« kennenlernen. Im Gegensatz zu dem Großteil der NA-Autoren schreibt sie nicht auf der Ich-Perspektive, sondern aus der personalen Er-/Sie-Perspektive. Bei »Kissing in the Rain« musste ich mich erst ein oder zwei Seiten daran gewöhnen. Hier wusste ich das ja schon und war sofort in der Handlung drin und habe auch ein Gefühl für die Figuren bekommen.

Olivia Cattenach hat vor gerade mal sechs Monaten ihren Bruder verloren und trotzdem schafft sie es, sich in ihrer Trauer um die Ranch und vor allem um Nate zu kümmern. Sie begegnet ihm mit einem Verständnis und einer Warmherzig- und Freundlichkeit, da wird jedem das Herz weit. Und genau das kann Nate auch gebrauchen. Er ist innerlich so zerrissen und schuldgeplagt und obwohl er eigentlich kaum jemandem irgendetwas von sich preisgibt, gelingt es Olivia mit Leichtigkeit, dass er sie hinter seine Fassade blicken lässt. Immer weiter lässt er sie vordringen und je mehr Olivia (und auch man selbst als Leser) erfährt, desto mehr vervollständigt sich das Bild, weshalb Nate so ist, wie er ist. Nach außen hin ein Schrank von Mann, dem man als Frau vielleicht nicht unbedingt alleine begegnen möchte, aber innen drin so verletzt und leer und ein herzensguter Kerl, dass einen wie Olivia das Bedürfnis überkommt, ihm dabei zu helfen, seine Wunden zu heilen.

Kelly Moran bannt die Gefühle so eindrucksvoll und greifbar aufs Papier, dass mir manches Mal eine Gänsehaut über die Arme gelaufen ist, so gefangen war ich. Die Atmosphäre war wundervoll, ich konnte mit Leichtigkeit in der Geschichte versinken und Olivia bei ihrem Leben auf der Ranch begleiten.

Fazit
Kelly Moran hat mich von der ersten Seite an in den Bann dieser Geschichte gezogen. Ich liebe Olivia und Nate, die so perfekt zusammenpassen, wie selten zwei Buchcharaktere zusammengepasst haben. Olivia bringt Nate genau die Wärme und das Verständnis entgegen, das Nate gebraucht hat. Und Nate ist genau die perfekte Mischung aus altmodischem Gentleman und neuzeitlichem Kerl, der erkennt, dass Frauen auch durchaus viel selbstständig tun können. Ich habe diese Geschichte über alles geliebt und bin froh mit Band 2 noch einmal zur Wildflower Ranch zurückkehren zu können.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Eine Geschichte ohne jede Leidenschaft

Promised 2 – Die zwei Königreiche
1

Meine Meinung
ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER FÜR DIE GESAMTE GESCHICHTE
Puhh, wo soll ich da bloß anfangen? Über ein Jahr habe ich auf diese Fortsetzung gewartet, obwohl Band 1 wirklich sehr enttäuschend war. ...

Meine Meinung
ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER FÜR DIE GESAMTE GESCHICHTE
Puhh, wo soll ich da bloß anfangen? Über ein Jahr habe ich auf diese Fortsetzung gewartet, obwohl Band 1 wirklich sehr enttäuschend war. Trotzdem wollte ich unbedingt Band 2 leben, weil ich mit dem Ende vom ersten Teil absolut nicht leben konnte und irgendwie gehofft habe, der zweite Teil würde die Enttäuschung von Promised 1 wieder gut machen.

Leider weit gefehlt. Dieser Reihe fehlt die Liebe, es fehlt die Leidenschaft. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass die Autorin selbst keinerlei Lust auf diese Geschichte hatte und quasi aus Zwang geschrieben hat und als hätte sie selbst überhaupt keinen Zugang zu den Charakteren.

Zuerst einmal zur Handlung. Sie schließt nahtlos ans Ende von Band 1 an und hat mir auch zunächst ganz gut gefallen, bis es darum ging, wie man den König von Isolte stürzen kann. Die Pläne klangen zunächst noch ganz gut, die Umsetzung war dann allerdings katastrophal. Nicht nur, dass nicht ein Hindernis auftritt, alles gelingt auf Anhieb, es gibt keine Komplikationen, kein Gegenschlag des Feindes. Nichts. Es wird geplant, umgesetzt und gelingt. Wo ist da die Spannung? Aber mal angesehen davon, reden Hollis, Etan, Etans Vater Reid und auch alle anderen quasi immer und überall über ihre Pläne. Einmal im Garten des Palastes! Ähm, bitte? Es könnte sie jederzeit jemand belauschen und das dem König melden. Aber diese Sorge existiert anscheinend gar nicht. Vor allem die 'Endschlacht', wenn man das so überhaupt nennen kann, war mehr als enttäuschend. Etan stellt ein riesiges Heer auf die beide, alle Soldaten des König knicken ohne Gegenwehr sofort ein und der König selbst gibt ohne Wenn und Aber seine Krone ab. Bitte??? Und dann der 'Plottwist', den ich quasi schon auf Seite 30 durchschaut hatte. Und natürlich ist Jameson auch kein guter König, also muss auch er gestürzt werden. Wie blöd, als es zum Kampf kommt, stolpert er leider unglücklich und fällt in sein eigenes Schwert, ohne das Etan auch nur sein Schwert gezückt haben müsste. Und dann war Hollis durch irgendwelche Umstände halt dummerweise doch schon mit ihm verheiratet und die einzige Thronfolgerin und deshalb herrscht sie jetzt über Coroa. Es tut mir leid, ich kann mir nicht helfen, aber wo ist Kiera Cass, die mich in Selection durch ihre Plottwists, die Spannung und die Liebe zum Detail so begeistert hat? Dieser zweite Band liest sie, wie ›Ich habe eigentlich absolut keinen Bock auf die Geschichte, muss aber irgendetwas schreiben und klatsche mal eine Handlung zusammen‹.

Die Emotionen sind tatsächlich ein bisschen besser als in Band 1, aber wirklich nur einen Hauch und ehrlich gesagt, verstehe ich den Sinn der Liebesgeschichte nicht. Wollte Kiera Cass es irgendwie spannend und unvorhersehbar machen und hat Silas deshalb umgebracht, um dann in Band 2 Etan auf den Plan treten zu lassen? Mal ganz ehrlich, in gerade mal zwei Büchern wechselt Hollis von Jameson zu Silas zu Etan. Und für jeden glaubt sie tiefgreifende, ohne-dich-kann-ich-nicht-leben-Gefühle zu haben. Die leichte Anziehung zwischen Etan und Hollis habe ich gespürt und fand sie auch ganz süß, aber dann wird binnen zwei Seiten aus leichtem Prickeln unsterbliche Liebe, obwohl Silas Tod gerade mal zwei Wochen her ist. Da müssen ihre Gefühle für Silas aber wirklich aufrichtig gewesen sein. Und dass sie 'trauert', merkt man ihr leider auch kein bisschen an. Also wirklich gar nicht. Je länger ich über diese Geschichte nachdenke, desto schlechter finde ich sie eigentlich und das bricht mir ehrlich das Herz, denn eigentlich liebe ich diese Autorin. Aber selbst den Schreibstil fand ich diesmal stellenweise holprig und roh.

SPOILERFREIES Fazit
Ich wünschte, ich könnte irgendetwas Gutes über diese Geschichte sagen, aber das kann ich nicht. Das Buch liest sich, als wäre es völlig ohne Leidenschaft geschrieben worden. Es ist keine wirkliche Spannung vorhanden, die Gefühle sind immer noch mehr als flach und selbst der Schreibstil ist nicht mehr das, was ich von Kiera Cass gewohnt bin. Alles liest sich, als hätte sie selbst keinen Zugang zu ihren Protagonisten. Es bricht mir das Herz, aber ich gebe die Autorin trotzdem nicht auf. Sollte sie noch mal etwas schreiben, werde ich das definitiv lesen und hoffen, dass sie, was auch immer sie gerade beim Schreiben blockiert, überwunden und zu ihrem alten schriftstellerischen Talent zurückgefunden hat.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine so zarte und sanfte Liebesgeschichte, wie ich sie lange nicht mehr gelesen habe

Right Here (Stay With Me)
1

Meine Meinung
Obwohl mich Anne Pätzolds »Love NXT-Reihe« nicht angesprochen hat, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss. Allein das Eiskunstlaufthema hat mich in seinen Bann gezogen, weil ich einfach ...

Meine Meinung
Obwohl mich Anne Pätzolds »Love NXT-Reihe« nicht angesprochen hat, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss. Allein das Eiskunstlaufthema hat mich in seinen Bann gezogen, weil ich einfach bewundere, wie toll diese Sportart aussieht. Und dann das Cover? Wie kann man sich nicht absolut unsterblich in dieses wunderschöne Cover verlieben. Also wurde das Buch vorbestellt, damit es dann auch am Erscheinungstag bei mir eintrifft.

Es gibt nichts auf der Welt, das Lucy mehr liebt als das Eiskunstlaufen - wäre da nicht die Tatsache, dass sie es nach wie vor nicht geschafft hat, einen dreifachen Rittberger zu landen. Zu allem Überfluss haben ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt: Wenn Lucy beim nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie das Marketingstudium wieder aufnehmen, das sie so unglücklich gemacht hat. Ein einziger Monat bleibt Lucy, um ihre Kür zu perfektionieren. Doch ausgerechnet da lernt sie Jules kennen, der ihr Herz schneller schlagen lässt als jemals irgendjemand zuvor. Eigentlich darf Lucy sich jetzt keine Ablenkung erlauben - zumal sie schnell bemerkt, dass Jules mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat ...

Der Schreibstil von Anne Pätzold war super leicht lesbar und trotzdem sehr tiefgründig. Man konnte spüren, welche inneren Kämpfe Lucy mit sich ausfechtet und zwischenzeitlich hatte ich wirklich ein bisschen Angst um ihre psychische Gesundheit. Das liegt vor allem an den gelungenen, sehr intensiven inneren Monologen, die es einem unmöglich gemacht haben, Lucys Handeln und ihr Gefühle nicht nachzuvollziehen. Sie liebt das Eiskunstlaufen über alles und will bei dem nächsten Wettkampf unbedingt eine Platzierung schaffen. Um es sich selbst zu beweisen, um es ihrer Konkurrentin zu beweisen und vor allem um es ihren Eltern zu beweisen, zu denen sie ein ganz ganz schlechtes Verhältnis hat.

Mir tat Lucy vor allem zu Beginn sehr leid. Auf ihren Schultern lastet ein immenser Druck und ihr Zuhause ist leider auch nicht der Ort, an dem sie diesen Ballast mal abwerfen kann. Im Gegenteil: Ihre Eltern scheinen keinerlei Verständnis für ihr Hobby zu haben oder sich gar dafür zu interessieren. Die Gespräche sind einsilbig und richtig unangenehm zu lesen (Gänsehaut allein beim Gedanken an diese kühle Atmosphäre), als wären sich Lucy und ihre Eltern völlig fremd. Und auch sonst hat Lucy niemanden zum Reden, weil bei ihrem intensiven Training keine Zeit für Freunde blieb. Nach und nach mitzuverfolgen, wie Lucy aus ihrem Käfig ausbricht, war daher ein wahres Lesevergnügen.

Und dann Jules. Hach, Jules. Er ist offen und unkompliziert und humorvoll und lockt Lucy aus ihrem Schneckenhäuschen. Ich habe ihn geliebt und mochte, wie die beiden miteinander umgegangen sind. Weil dieses NA-Buch ausnahmsweise mal nur aus der Sicht der weiblichen Protagonistin geschrieben ist, erfährt man nicht direkt, was Jules fühlt oder denkt, aber weil er sehr offen und ehrlich ist und seine Gefühle und Gedanken auf so verständnis- und liebevolle Weise ausdrückt, macht das gar nichts. Ich habe mich ihm genauso nah gefühlt, als hätte es auch Kapitel aus seiner Sicht gegeben.

Fazit
Insgesamt hat mich »Right here (stay with me)« von Anne Pätzold auf allen Ebenen begeistert. Der Stil war toll und tiefgängig, dass kein Charakter auf der Strecke geblieben ist. Sie alle hatten unglaublich viel Tiefe. Die Story an sich war so sanft und ruhig, aber gleichzeitig auch emotional, dass ich einfach immer weiterlesen musste. Und in Lucy und Jules habe ich mich einfach verliebt. Jetzt kann ich es gar nicht erwarten, dass im März Aarons Geschichte erscheint, die hier schon sooo krass angeteasert wird, dass ich nicht weiß, wie ich die Wartezeit überbrücken soll. Ich glaube »Right now (keep me warm)« wird noch besser als dieses Buch hier.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Heimelige Wohlfühlromance in den verschneiten Rocky Mountains

Make My Wish Come True
1

Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ...

Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ich den Klappentext gelesen und er hat mich so sehr angesprochen, dass ich mir das Buch kurzerhand gekauft habe.

Ein Filmdreh im glamourösen White Season Hotel in den Rocky Mountains – eigentlich müsste es das Traumpraktikum für Abby sein. Doch als Regiestudentin hatte sie auf einen Job in einem New Yorker Studio gehofft, statt bei eisiger Kälte durch den Schnee zu stapfen. Und dann wird ihr ausgerechnet der vorlaute, aber unverschämt attraktive Sohn der Hotelbesitzerin an die Seite gestellt. Das Letzte, was Abby will, ist, sich auf einen Mann einzulassen, doch Logans charmante Art, macht es ihr schwer, ihrem Vorsatz treu zu bleiben. Bis ein Skandal am Set die unerwartete Nähe zwischen ihnen auf eine harte Probe stellt …

Der Schreibstil von Jana Schäfer ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Er entführt einen mühelos vom hektischen New York in die ruhigen, verschneiten Rocky Moutains und ins heimelige White Season Hotel. Ich habe mich richtig wohlgefühlt und selbst das Gefühl gehabt mit Abby zusammen im Schnee zu stehen. Die Atmosphäre des Settings wurde perfekt eingefangen. Auch den Stil des Hotels hatte ich direkt vor Augen.

Abby war mir zu Beginn sehr sympathisch. Sie ist ambitioniert, aber nicht verbohrt und scheint eine gute Freundin zu sein. Als sie allerdings im White Season ankommt, fällt die Sympathiekurve leider kurzzeitig ein ganzes Stück. Sie rennt Logan mitten auf der Skipiste vor das Snowboard, weil sie auf ihr Handy geachtet hat, und beschwert sich dann, warum er nicht aufpassen kann. Das ist, als würde ich einen Autofahrer anpampen, weil er mich fast überfahren hat, obwohl ich ihm auf einer Landstraße vor die Karre gelaufen bin. Und sie hält ne ganze Weile vehement daran fest, dass Logan ein unverschämter Rüpel ist. Das hat sie mir wirklich unsympathisch gemacht. Aber zum Glück fängt sie sich dann wieder. Sie wird mir sogar wieder richtig sympathisch.

Logan war von Beginn an ein Schatz. Er ist freundlich, ehrlich, witzig und, zum Glück für Abby, nicht schnell eingeschnappt oder nachtragend (zumindest am Anfang). Obwohl er ein wahnsinnig guter Künstler ist, hat er sich nach der Highschool nicht bei Colleges eingeschrieben, sondern hilft im White Season Hotel aus, das seinen Eltern gehört. Zwischen ihm und Abby knistert es eigentlich fast von Beginn an und ich mochte die Atmosphäre, die zwischen den beiden herrscht.

Dann kommt der große Skandal, den ich so ehrlich gesagt nicht erwartet hatte und daher angenehm überrascht war, und natürlich geht da erst mal alles den Bach runter. Abby meistert die Situation trotzdem ganz gut. Nach ihrer Zickerei auf der Skipiste hätte ich anderes erwartet. Ich war also vollkommen in dem Buch drin und dann hat das Ende mich leider ein bisschen rausgebracht.

ACHTUNG SPOILER!
Damit sich alle wieder versöhnen, muss natürlich irgendein eines dramatisches und in dem Fall lebensgefährliches Ereignis her. Auch da hätte ich absolut nichts gegen gehabt. Ein Schneesturm zieht auf. Das passiert in den Bergen ja durchaus mal häufiger und dann auch ziemlich schnell und ziemlich heftig. Soweit so gut. Leider hatten sich Logans 10-jährige Zwillingsschwester kurz vor den ersten Anzeichen auf den Weg zur Schule gemacht, deshalb muss er sie jetzt suchen gehen.

Erst mal verstehe ich dieses ,,suchen gehen“ nicht. Nehmen sie jeden Tag einen anderen Schulweg oder warum kann er den nicht einfach mit dem Auto abfahren, sie einsammeln und umdrehen? Aber gut, okay, hätte ich auch noch hingenommen. Was mir dann die ganze Situation versaut und als komplett konstruiert erscheinen ließ, ist der Fakt, dass Logan, obwohl er inzwischen seit mehr als 20 Jahren da oben lebt und weiß, wie solche Schneestürme sind, sich zu Fuß auf die Suche macht. Zu Fuß!! Was? Warum nimmt er nicht das Auto, in dem er vor Kälte und Schnee geschützt gewesen wäre, wenn der Sturm losbricht und in dem dreimal schneller unterwegs gewesen wäre? Warum? Tja, damit er sich auf der Suche nach beiden fast erfriert. Dabei rettet er noch Daxton, der auch bei der Suche helfen wollte und zusammen suchen sie eine Schutzhütte auf und die beiden können sich aussprechen.

An und für sich eine super Idee, aber wie gesagt, es kommt mir halt einfach mega konstruiert vor und so was mag ich gar nicht, weshalb es das Buch am Ende ein bisschen kaputt gemacht hat.
SPOILER ENDE

Das Ende Ende ist dann nachher trotzdem rund und hat die vorherige konstruierte Situation wieder rausgerissen.

Fazit
Jana Schäfer hat mit »Make My Wish Come True« einen wunderschönen, winterlichen Wohlfühlroman geschrieben. Ich habe mich mit Haut und Haar in die Rocky Moutains versetzt gefühlt, bin mit Abby durch den kalten Schnee gestapft oder hab mit ihr vor dem kuscheligen Kaminfeuer gesessen. Das Ende hat mich kurz rausgebracht, aber im Großen und Ganzen war es rund und hat alle wichtigen Fragen beantwortet. Ich freue mich für die beiden und ihr Happy End und auch wenn es kein Highlight ist, kann ich die Geschichte doch super zum auf die Couch kuscheln bei kalten und nassen Tagen empfehlen.

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