Heftiger als ich erwartet habe
Wenn Donner und Licht sich berührenMeine Meinung
»Wenn Donner und Licht sich berühren« hat mich überrascht. Die Geschichte ich wie bei »Die Ruhe vor dem Sturm« in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil handelt von der Teenagerzeit von Jazz ...
Meine Meinung
»Wenn Donner und Licht sich berühren« hat mich überrascht. Die Geschichte ich wie bei »Die Ruhe vor dem Sturm« in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil handelt von der Teenagerzeit von Jazz und Elliot und der zweite Teil davon, wie sie sich Jahre später wiedersehen. Und Teil Eins hat mich wirklich überrascht, weshalb mir die Rezension zu diesem Buch auch so schwerfällt.
In allen Romanen von Brittainy C. Cherry geht es ja irgendwie um Verlust und Trauer und den Umgang mit solchen Gefühlen. Oft zerstören diese Gefühle die Protagonisten erst, bevor sie lernen, dass der Tod nicht ihre Schuld war oder man trotzdem wieder glücklich sein darf. Deshalb war ich auf die Konfronation mit heftigem Mobbing unter Schülern nicht gefasst. Trotzdem oder gerade deshalb hat mich das Buch tief berührt.
Ich lese gerne Bücher, wo sich mit dem Thema Mobbing stärker auseinandergesetzt wird, weil ich es wichtig finde, zu zeigen, wie schlimm Mobbing eigentlich sein kann. Es ist mehr als ein paar fiese Worte, die man an den Kopf geworfen bekommt. Und ich fand die Art und Weise wie BCC mit diesem Thema umgegangen ist mehr als gelungen. Jedes einzelne Kapitel habe ich mit Elliot mitgelitten und mich gleichzeitig so gefreut, dass er eine tolle Familie hat, die hinter ihm steht. Ohne seine Schwester und seine Mutter würde er mit dem Mobbing sonst nicht zurechtkommen, denke ich. Er ist ein sanfter, schlaksiger Junge, der die Musik liebt und gerade deshalb mochte ich ihn so. Ein männlicher Protagonist, der nicht gebaut ist wie ein griechischer Gott. Wäre ich noch mal Schülerin, würde ich mich wohl wie Jasmine augenblicklich in ihn verlieben.
Deshalb fand ich die Wandlung im zweiten Teil der Geschichte etwas schade. Wie in allen anderen Büchern von BCC ist Elliot ein muskelbepackter, gutaussehender und durchtrainierter Adonis. Auf der einen Seite verstehe ich, wieso. Seine Vergangenheit hat ihn geprägt und er möchte sich gerne zur Wehr setzen können, auf der anderen Seite ist es einfach nur schade. Ich lese gerne Geschichten Kerlen, die eben nicht perfekt aussehen, weil das eine Geschichte auch einfach vom Rest der 12 Millionen anderen, die täglich auf den Markt schwämmen, unterscheidet. Trotzdem gefiel mir das Buch, weshalb es dafür nur einen halben Stern Abzug gibt.
Mit Jasmine habe ich ähnlich mitgefühlt wie mit Elliot. Jedes Kind sehnt sich nach der Anerkennung seiner Eltern und Jasmine leidet tagtäglich unter ihrer Mutter, die ihr nicht erlaubt, ihre eigenen Zukunftspläne zu machen. Obwohl ich selbst nie in so einer Situation war, hat BCC es geschafft, dass ich mich absolut in Jasmines Lage hineinversetzen konnte. Ihre Gedanken und Gefühle sind so klar und einfach beschrieben, dass man gar nicht anders kann, als mit ihr zu leiden. Aufgrund des Klappentextes habe ich allerdings gedacht, dass die weibliche Person in dieser Geschichte mal die zerbrochene, abweisende ist. Das war nicht so wirklich der Fall, deshalb finde ich den Klappentext nicht so passend. Ja, Jazz hat mit so manchen Problemen zu kämpfen, aber als Sturm würde ich sie nicht bezeichnen.
Fazit
Ingesamt wurden meine Erwartungen, die ich an »Wenn Donner und Licht sich berühren« nicht so ganz erfüllt beziehungsweise es kam anders, als vermutet. Der schüchterne, schlaksige Elliot wird doch zum Adonis, Jazz ist der positive Part in der Geschichte und nicht er und dass es im ersten Teil der Handlung so heftig um Mobbing gehen würde, habe ich auch nicht erwartet. Dennoch mochte ich die Geschichte und habe sie regelrecht in mich aufgesogen. Zu sehen wie Jazz und Elliot als Jugendliche miteinander umgehen, war einfach herzerwärmend. Und dann mitzuerleben, wie Jazz es Jahre später wieder schafft zu ihm durchzudringen, hat einen mitfiebern lassen. Deshalb bekommt das Buch von mir trotzdem noch vier Sterne.