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Veröffentlicht am 01.12.2023

Spannend, vielschichtig, manchmal etwas zu vulgär für mich

Sandover Prep - Der Außenseiter
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Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen ...

Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen Schwester hat Sloane Tresscott für ihr letztes Schuljahr einen festen Plan: für Casey da sein, ein Stipendium fürs College kriegen und die Finger von Jungs lassen. Ihre guten Vorsätze geraten allerdings schnell ins Wanken, als sie den geheimnisvollen Neuen auf dem Gelände der Sandover Prep trifft: RJ ist ein Einzelgänger und hat eigentlich vor, die Schule möglichst schnell wieder zu verlassen. Doch er ist sofort fasziniert von Sloane und will sie für sich gewinnen. Allerdings gibt es ein Problem: Sie ist die Tochter des Direktors und damit absolut tabu!

Elle Kennedys Schreibstil hat mich sofort ins Buch gezogen. Sie schreibt einfach und leicht verständlich, aber hat ein Händchen dafür Gefühle zu transportieren und besonders treffende Vergleiche und Metaphern einzubauen. In vielen Büchern wirken manche Vergleiche und Metaphern zu gewollt auf mich, das war hier absolut nicht der Fall. Das Einzige, was mir nicht ganz so zugesagt hat, war, dass die Sprache zwischenzeitlich echt vulgär war. Es gab kaum einen Dialog, in dem nicht das Wort »Schwanz«, »Titten«, »einen blasen« oder »lutschen« drin vorgekommen ist. Ich rede so nicht, deshalb hat mich das etwas gestört. Auf der anderen Seite wiederum hat es perfekt zu den Jugendlichen, die die Sandover-Prep besuchen, gepasst, weil das Internat nun mal für auffällige Jugendliche ist. Meins ist es trotzdem nicht. Ansonsten hatte der Schreibstil aber wirklich Sogwirkung auf mich.

Elle Kennedy zeichnet mit RJ und Sloane wirklich tiefgründige, vielschichtige Charaktere. Das hat mir wirklich gut gefallen. RJ war mir vor allem deshalb so sympathisch, weil er sich so gar nicht hat provozieren lassen. Es gab immer wieder Szenen, wo ihn einige der Jungs versucht haben aus der Reserve zu locken, aber es geht darauf gar nicht ein und bleibt total gechillt. Das war sooooo angenehm, anstatt ständig Drama zu produzieren, weil dem Protagonisten gleich bei jeder Beleidigung die Halsschlagader anschwillt. Aber auch sonst mochte ich RJ sehr gerne. Am Anfang will er eigentlich mit keinem der Jungs da so wirklich Kontakte knüpfen und bleibt auch in seinen Dialogen eher oberflächlich, aber man merkt, wie sich das nach und nach ändert und das in ihm doch ein sehr tieffühlender Mensch steckt. Gleiches gilt auch für seine Gefühle für Sloane. Zu Beginn fühlt er sich rein körperlich von ihr angezogen, das merkt man anhand seiner inneren Dialoge und Gedanken und auch an dem, was er zu den anderen Jungs sagt. Doch auch das wandelt sich langsam aber stetig und hat mir super gut gefallen.

Es gibt deutlich weniger Kapitel aus Sloanes Sicht als aus RJs Sicht, deshalb dauert es etwas länger, bis man ein Gefühl für sie entwickelt und sie besser kennenlernt, aber sie ist genauso vielschichtig ausgearbeitet wie RJ. Sie ist immer für ihre Familie da, mimt die Starke, die sie auch ist. Trotzdem wünscht sie sich insgeheim manchmal eine Schulter zum Anlehnen und Ausruhen. Sie liebt ihre Schwester Casey über alles und würde sich für sie sogar prügeln. Dass sie so zur ihr hält und hinter ihr steht und ihr den Rücken freihält, war wirklich süß zu lesen. Und auch, wie RJ es nach und nach schafft, zu ihr durchzudringen und sie für sich zu gewinnen – durch seine Beharrlichkeit, seinen Humor und seine coole Attitüde.

Und obwohl Sloanes und RJs Geschichte natürlich in diesem Band zu Ende erzählt wird, spinnt die Autorin schon die ersten Fäden für eine Storyline (oder vielleicht sogar mehrere), die sich durch alle drei Bände ziehen wird. Es gibt nämlich noch mehr POVs als nur die beiden von RJ und Sloane. Wir lernen auch Fenn (RJ Stiefbruder und Prota von Band 2), Lawson und Silas (beides Freunde von Fenn und später auch RJ) kennen. Ihre Kapitel haben nicht wirklich zur Handlung von Band 1 beigetragen, sondern Grundpfeiler für eigene Storys gelegt, die noch nicht zu Ende erzählt sind. Vor allem auf Silas bin ich gespannt.
Lawson hat es mir etwas schwer gemacht. Er ist so richtig verkorkst, eigentlich dauerhaft zugedröhnt oder besoffen und treibt es mit jeder/jedem, dem er über den Weg läuft. Und trifft dabei einige moralisch seeeehr zweifelhafte Entscheidungen, die mir so nicht gefallen haben. Man merkt aber auch, dass das irgendwo nur ein Schrei nach Hilfe ist und wenn seine verkorkste Seite mal nicht gerade überhand nimmt, ist er eigentlich ein ganz lieber Kerl. Naja, bin mal gespannt, wie er sich noch so entwickelt.

Fazit
Der Schreibstil von Elle Kennedy hat mir, bis auf die teils sehr vulgären Dialoge, wirklich gut gefallen. RJ und Sloane sind zwei vielschichtige Charaktere und genau wie die Story entblättert sich ihr Charakter erst nach und nach. Was am Anfang oberflächlich erscheint, bekommt im Laufe der Geschichte wirklich Tiefe und hat mir sehr gut gefallen. Und der Cliffhanger für die bandübergreifende Handlung macht definitiv Lust auf Band 2. Ich bleibe gespannt.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Mein liebster Band der Reihe bisher

Shine Bright - New England School of Ballet
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Meine Meinung
Seit Lia in »Hold me« vorkam und dann nebenbei kurze Auftritte in »Stay Here« hatte, wo ihre Geschichte besonders angeteasert wurde, wollte ich »Shine Bright« lesen, und oh man, ich war sowas ...

Meine Meinung
Seit Lia in »Hold me« vorkam und dann nebenbei kurze Auftritte in »Stay Here« hatte, wo ihre Geschichte besonders angeteasert wurde, wollte ich »Shine Bright« lesen, und oh man, ich war sowas von nicht bereit. Diese Geschichte ist alles! Lia und Phoenix haben mein Herz.

Das Leben von Lia Winslow scheint perfekt zu sein: Sie kommt aus einer angesehenen Bostoner Familie und ist die talentierteste Tänzerin der New England School of Ballet. Doch niemand ahnt, dass sie ihre wahren Träume hinter einer Fassade aus Perfektionismus verborgen hält und das Tanzen nahezu das Einzige ist, was sie noch kontrollieren kann. Das dachte sie zumindest, bis ihr am ersten Tag ihres Abschlussjahres plötzlich Phoenix gegenübersteht. Ihn als Lehrer an ihrer Ballettschule wiederzusehen, nachdem sie vor einigen Wochen eine unvergessliche Nacht miteinander verbracht haben, ist das Letzte, was sie erwartet hat! Das zwischen ihnen darf niemals ans Licht kommen und sich auf keinen Fall wiederholen, egal wie sehr Phoenix ihr unter die Haut geht - denn auch für ihn steht weit mehr auf dem Spiel als nur sein Job …

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht bei Annas abgöttisch intensivem Schreibstil, bei dem ich das Gefühl hatte, dass sie in diesem Buch noch mal einen draufgelegt hat. Diese Gefühle! Sie stehen nicht auf den Seiten, ja nicht einmal zwischen den Buchstaben, sie sind in meinem Herzen drin, auf meiner Haut drauf. Ich hatte so oft Gänsehaut, mein Herz hat sich vor Schmerz und Verzweiflung zusammengezogen. »Shine Bright« toppt Band 1 und 2 bei Weitem, obwohl die genauso gut waren!

Man kannte Lia bisher eher als oberflächlich, immer hübsch, immer freundlich, super talentiert. Sie versucht die Familie zusammenzuhalten beziehungsweise wieder zusammenzubringen und ist generell everybodies Darling (mit Ausnahme von Jase natürlich xD). Aber sie ist nicht oberflächlich, ganz im Gegenteil, sie hat so viel zu sagen. Lia ist nicht perfekt, sie macht Fehler, sogar eine Menge davon, aber sie ist dabei so menschlich, so nahbar und immer irgendwie … erwachsen. Nie kindisch oder überdramatisch. Sie hat eine Menge Gefühle, die sie in sich einschließt, aber wenn sie sie dann endlich rauslässt, ist es nie überdramatisch.

Und Phoenix. Hach, Phoenix. Ich habe ja schon Easton in »Stay Here« geliebt, aber Phoenix ist, glaube ich, nicht zu toppen. Er hat mit seinen ganz eignen, nicht gerade unerheblichen Problemen zu kämpfen, aber das macht ihn trotzdem nicht blind für die Probleme und Gefühle anderer. Er liest Lia auf eine Art und Weise, die mir das Herz aufgehen lässt. Egal, wie sehr sie ihn davon zu überzeugen versucht, dass es ihr gut geht oder ihn versucht von sich zu stoßen (nicht auf verletzende Weise, nur auf ehrliche), er lässt sich davon nicht täuschen. Er schaut dahinter. Egal, was sie sagt, er sieht, er weiß, was sie wirklich meint und lässt sich nicht abwimmeln. Ich liebe ihn.

Und obwohl die beiden auf nonverbale Art so viel vom anderen verstehen, dass sie gar nicht reden müssten, tun sie das noch obendrauf. Sie reden so viel! Kein Handlung generieren durch fehlende oder falsche Kommunikation. Kein unnötiges Drama oder sinnlos verletzte Gefühle. Nur 100% Ehrlichkeit. Und reife, erwachsene Entscheidungen. Einfach nur toll.

Fazit
Ich liebe »Shine Bright« von Anna Savas. Es ist mit Abstand mein liebster Band der Reihe. Lia und Phoenix treffen sich nicht zum passendsten Zeitpunkt in ihrem Leben, aber sie tun einander auf die bestmögliche Weise gut. Obwohl beide mit einem Haufen Probleme zu kämpfen haben, sind sie nicht blind für die Probleme anderer in ihrem Umfeld. Die beiden verstehen sich auf eine Weise, wie nur wenige Menschen es tun. Dieses Buch ist ein Highlight, denn es lebt von Ehrlichkeit, von Kommunikation, von erwachsenen Handlungen und so viel Gefühl. Ich glaube fast nicht, dass Band 4 das toppen kann und doch kann ich es kaum erwarten, ein letztes Mal an die New England zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Wohlfühlbuch voller Emotionen

Stay Here - New England School of Ballet
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Meine Meinung
Anna Savas hatte mich schon, als es hieß, »Stay Here‹ wird Slow Burn. Denn ich liebe Slow Burn. Die Spannung, das Prickeln, die unterschwelligen Gefühle. Und dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Seit ...

Meine Meinung
Anna Savas hatte mich schon, als es hieß, »Stay Here‹ wird Slow Burn. Denn ich liebe Slow Burn. Die Spannung, das Prickeln, die unterschwelligen Gefühle. Und dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Seit dem Tod ihrer Eltern hat Rayne Bellamy jeden Halt verloren. In der Hoffnung, sich so ihrer Mutter näher zu fühlen, zieht sie nach Boston und beginnt ein Studium an der New England School of Ballet. Dort trifft sie Easton, der sie versteht wie niemand sonst auf der Welt. Doch sie kann die Gefühle, die er in ihr weckt, nicht zulassen, auch wenn sie sich tiefer und echter anfühlen als alles, was sie zuvor empfunden hat. Denn eigentlich ist sie doch nur nach Boston gekommen, um zu tanzen und den Traum ihrer Mutter zu verwirklichen und nicht, um sich in den Sänger zu verlieben, der mit seiner Band kurz vor dem Durchbruch steht. Aber je tiefer sie sich in Eastons Musik verliert, desto stärker gerät ihre eigene Welt ins Wanken ...

Rayne und Easton sind von vorne bis hinten einfach purer Zucker – auf die beste, nicht kitschige Weise! Raynes Liebe ist die Musik, das spürt man von der ersten Seite an. Das hat sie von ihrem Vater. Und doch ist es das Tanzen, für das sie sich nach dem Tod ihrer Eltern entscheidet, um sich ihrer Mutter näher zu fühlen, die auch irgendwie immer gehofft hat, dass Rayne einmal Tänzerin wird. Ich habe Rayne geliebt. Sie versinkt in Trauer und versucht sich doch irgendwie durchzukämpfen, irgendwie den Kopf oben zu behalten. Ihr Bestes zu geben für ihre Mutter, obwohl sie ständig das Gefühl hat zu versagen, nicht gut in dem zu sein, was sie tut.

Und dann ist da Easton. Easton, der Rayne versteht wie kein zweiter, der für sie da ist und sie mit jeder Faser seines Seins respektiert. Er selbst liebt die Musik genauso wie Rayne und stand mit seiner Band kurz vor dem Durchbruch, bevor doch wieder alles den Bach runtergangen ist. Seitdem kämpft er sich mit seiner Band so durch.

Dieses Buch lässt, genau wie sein Vorgänger und die Keeping-Reihe von Anna Savas, nichts zu Wünschen übrig an Emotionen und Gefühlen. Wie schon viele andere geschrieben haben: Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Musik (obwohl es ja eigentlich um Ballett geht xD). Die Handlung lässt sich Zeit, man kann die Gefühle und Situationen voll auskosten, ohne dass es langweilig oder langatmig wird. Ich liebe einfach Anna Savas Schreibstil, weil er so viel transportiert. Wenn ich ein Beispiel für »Show, don't tell« nennen müsste, dann wäre es dieser Schreibstil.

Fazit
Ich habe »Hold me« geliebt und ich liebe »Stay Here«, das vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als »Hold me«, aber eigentlich kann man sie nicht vergleichen, weil sie ganz unterschiedlich sind. Rayne und Easton sind wie füreinander gemacht und einfach so sweet zusammen, dass ich permanent in mein Kissen giggeln musste. Obwohl beide natürlich auch mit Problemen zu kämpfen haben und man das ein oder andere mal seine Taschentücher bereitlegen sollte, weil es wirklich emotional wird. Auf die beste Weise. Ich kann's gar nicht erwarten an die New England School of Ballet zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Futuristisches Jugendbuch mit coolem Pflanzen-Plot

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Meine Meinung
Ich bin nur zufällig bei vorablesen über »Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume gestolpert, aber das Cover, der Klappentext und die Leseprobe haben es mir angetan und nachdem ...

Meine Meinung
Ich bin nur zufällig bei vorablesen über »Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume gestolpert, aber das Cover, der Klappentext und die Leseprobe haben es mir angetan und nachdem ich den ersten Band jetzt gelesen habe, kann ich es kaum erwarten, dass Band 2 erscheint.

Seit sie denken kann, lebt die sechzehnjährige Nova zusammen mit ihrem besten Freund Finn in Turris, einem riesigen, einst luxuriösen Hochhaus. Weit unter ihnen gibt es nichts als giftigen Smog. In der Turmspitze jedoch versorgen sie sich autark dank ihres Dachgartens, einem kleinen Paradies. Aber als der giftige Nebel am Turm hochkriecht und Novas Garten zu sterben beginnt, weiß sie: Sie müssen Turris verlassen. Auf einer lebensgefährlichen Reise erkennt Nova, dass nichts von dem, was sie über die Welt weiß, zu stimmen scheint. Sie und Finn entdecken Solartopia, eine futuristische Metropole, in der die Menschen in Einklang mit Technik und Natur leben. Gemeinsam mit dem jungen Piloten Jett kommen sie dem Geheimnis von Solartopia auf die Spur – und entfesseln einen Kampf, der die letzten Reste der Menschheit vernichten könnte.

Nova war mir direkt zu Beginn sehr sympathisch. Im Buch ist sie sechzehn, manchmal wirkte sie auf mich allerdings jünger, aber da sie ihre Mutter sehr früh verloren hat und sich seitdem quasi alleine durchbringen muss, passt das irgendwie. Einerseits musste sie früher erwachsen werden, auf der anderen Seite weiß sie gar nicht, was das heißt, hat niemanden, an dem sie sich orientieren oder von dem sie lernen kann. Und obwohl sie bereits so früh so einen krassen Schicksalsschlag erlitten hat, lässt sie sich nicht unterkriegen. Nicht von der lebensfeindlichen Umgebung rund um ihren Turm, ihr Zuhause. Und auch nicht voll allerlei anderen kleinen Problemen. Sie macht unermüdlich weiter. Dabei kümmert sie sich mit einer Liebe, einer Hingabe und Verbundenheit um ihre Pflanzen, dass ich wegen meiner Pflanzen, sie zwar leben aber meist nur gerade so überleben, echt ein schlechtes Gewissen bekommen habe.

Ich war gespannt, wie Finn und Nova den Turm verlassen, wenn rund um sie auf dem Boden doch nur giftiger Smog wabert. Aber Victoria Hume hatte da die naheliegendste Lösung überhaupt. Ich fand die Handlung der zwei Teenager im Buch durchweg realistisch. Von vielem haben sie keine Ahnung und versuchen sich so durchzufuchsen. Dementsprechend holprig ist ihre Flucht aus dem Turm. Holprig, aber am Ende natürlich trotzdem erfolgreich. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die gesamte Handlung so sein wird, jugendbichmäßig eben ohne große Überraschungen – tja, da hab ich die Rechnung ohne den Plottwist gemacht, der mich echt wie aus dem Nichts getroffen hat! Und er ist so gut! Er passt perfekt, wenn man dann an all die vorausgegangenen Szenen deckt. Liebs! Hat das gesamte Buch von ›gut‹ auf ›mega‹ gehoben.

Die Beschreibungen der Pflanzenwelt fand ich auch durchweg toll! Weder zu viel noch zu wenig, sodass man Novas Liebe zu Botanik spüren und sich ins Setting denken konnte, aber ohne von endlosen Beschreibungen gelangweilt zu sein. Hatte genau die richtige Mischung. Auch der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen.

Fazit
»Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume hat mir super gut gefallen. Das Buch hat alles, was ein gutes Buch braucht – nahbare, sympathische Charaktere, einen tollen Schreibstil, einen wirklich guten Plottwist, ein Setting, in das man sich gut hineinversetzen kann und eine für ein Jugendbuch spannende Handlung. Ich freue mich definitiv auf Band 2, wenn es dann weitergeht mit Nova, Finn und dem Piloten Jett.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Mindestens 150 Seiten zu wenig handlung

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Meine Meinung
Ich liebe die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke. Wirklich, ich liebe sie über alles. Ich glaube, das war die Reihe, die meine Liebe zum Lesen entfacht hat. Deshalb war ich skeptisch, ...

Meine Meinung
Ich liebe die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke. Wirklich, ich liebe sie über alles. Ich glaube, das war die Reihe, die meine Liebe zum Lesen entfacht hat. Deshalb war ich skeptisch, ob ich diesem vierten Band eine Chance geben soll. Habs aber schlussendlich getan, denn es ist nun mal Cornelia Funke und die Geschichte soll sich hauptsächlich um Staubfinger drehen. Mein absoluter Favorit-Character. Also habe ich mich bei Lovelybooks auf die Leserunde beworben, aber nicht wirklich damit gerechnet, dabei zu sein. War ich dann aber doch. So cool! Und dann kam das Buch und mein erstes »Oh«. Denn die Handlung ist nur knappe 320 Seiten lang. Selbst Tintenherz hat fast 600 Seiten. Ganz zu schweigen von Tintenblut und Tintentod!

Aber ich hab mich gesagt, das muss gar nichts heißen und habe angefangen zu lesen. Zuerst hat es mir auch richtig gut gefallen, ich bin schnell in der Handlung drin gewesen und habe die Zusammenfassung von Orpheus, die hinten im Buch abgedruckt ist, gar nicht gebraucht. Es war schön vertraute Charaktere zu treffen und zu erfahren, wie es ihnen nach dem Ende von Tintentod ergangen ist. Auch wenn das nicht lange gewährt hat, weil die alle relativ schnell durch Orpheus Rache aus der Handlung verschwinden.

Aber so nach dem ersten Drittel oder sagen wir sogar vielleicht erst nach der Hälfte ging es bergab. Orpheus Rache finde ich persönlich langweilig. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, aber ich hatte mir vorgestellt, dass er Staubfinger entsetzliches antut, ihn richtig quält und sich an seinem Leid ergötzt. Mehr so in Richtung Basta. Naja, das tut er nicht. Seine Rache ist ziemlich simpel und ich muss gestehen Staubfingers Gegenwehr auch so gut wie kaum vorhanden. Passt nicht zu ihm.

Zudem verläuft mir im Buch, vor allem auf Seiten der Guten, alles alles alles viel zu glatt. Es gibt ein Problem? Hier die Lösung. Ein Hinterhalt? Da schicken wir mal schnell eine Warnung, die auch rechtzeitig ankommt und der Hinterhalt misslingt. Der Zauber, den Orpheus benutzt? Es gibt keinen Gegenzauber, der ihn aufhalten könnte. Niemand kann die Frau besiegen, die ihm diese Macht verleiht. Ach Halt, ein kleiner Nobody, den man im Buch kaum kennenlernt, schafft es die böse Frau innerhalb von zwei Seiten zu besiegen. Ich meine, waaaaas? Warum? Wie geht das? Auf eine Erklärung habe ich vergebens gewartet.

Und ein anderer noch viel kleinerer Nobody, der vielleicht in zwei Kapiteln des gesamten Buches vorkommt, schafft es all die anderen geliebten Charaktere wieder zurück zu bringen? Bitte?

Auch das Worldbuilding … Wo ist diese fantastische Welt, wo ist das Feeling, der Vibe? Die Welt kommt völlig zu kurz. Die Spannung kommt zu kurz, dieses Kribbeln bis zum Höhepunkt, das große Finale – wo ist das alles? Denn ich habe alles leider echt vergebens gesucht. Zudem sind auch ein paar Handlungsstränge völlig ungeklärt beziehungsweise werden einfach fallen gelassen. Oh, da ist wer entkommen, der könnte uns noch Probleme machen. Aber dann kommt das Ende. Giovanna? Der Doppling? Wer sind das? Die sind entkommen? Never Mind. Es ist doch alles super. Alle sind wieder da ...

Fazit
Dieses Buch hatte wirklich viel Potenzial. Und ich liebe Staubfinger nach wie vor, aber es fehlen einfach gute 150 bis 200 Seiten Handlung. Wenn nicht mehr. Es gibt keinen Spannungsbogen. So gut wie alle Probleme, die auftauchen werden sofort wieder gelöst, alles verläuft viel zu glatt. Die Bösewichte sind innerhalb von ein paar wenigen Seiten besiegt. Ich finde einfach, die Idee ist von vorne bis hinten nicht ausgereift beziehungsweise wirkt es zwischenzeitlich sogar so, dass man überhaupt keine Ideen hatte und deshalb diese riesigen Plotlöcher einfach ignoriert hat. Passt schon so. Mega schade. Ich bin leider echt enttäuscht.

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