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Veröffentlicht am 01.12.2023

Spannend, vielschichtig, manchmal etwas zu vulgär für mich

Sandover Prep - Der Außenseiter
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Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen ...

Meine Meinung
Ich wollte schon ganz lange ein Buch von Elle Kennedy lesen und freue mich, dass ich mit »Sandover Prep – Der Außenseiter« jetzt endlich dazu gekommen bin.

Nach dem Unfall ihrer kleinen Schwester hat Sloane Tresscott für ihr letztes Schuljahr einen festen Plan: für Casey da sein, ein Stipendium fürs College kriegen und die Finger von Jungs lassen. Ihre guten Vorsätze geraten allerdings schnell ins Wanken, als sie den geheimnisvollen Neuen auf dem Gelände der Sandover Prep trifft: RJ ist ein Einzelgänger und hat eigentlich vor, die Schule möglichst schnell wieder zu verlassen. Doch er ist sofort fasziniert von Sloane und will sie für sich gewinnen. Allerdings gibt es ein Problem: Sie ist die Tochter des Direktors und damit absolut tabu!

Elle Kennedys Schreibstil hat mich sofort ins Buch gezogen. Sie schreibt einfach und leicht verständlich, aber hat ein Händchen dafür Gefühle zu transportieren und besonders treffende Vergleiche und Metaphern einzubauen. In vielen Büchern wirken manche Vergleiche und Metaphern zu gewollt auf mich, das war hier absolut nicht der Fall. Das Einzige, was mir nicht ganz so zugesagt hat, war, dass die Sprache zwischenzeitlich echt vulgär war. Es gab kaum einen Dialog, in dem nicht das Wort »Schwanz«, »Titten«, »einen blasen« oder »lutschen« drin vorgekommen ist. Ich rede so nicht, deshalb hat mich das etwas gestört. Auf der anderen Seite wiederum hat es perfekt zu den Jugendlichen, die die Sandover-Prep besuchen, gepasst, weil das Internat nun mal für auffällige Jugendliche ist. Meins ist es trotzdem nicht. Ansonsten hatte der Schreibstil aber wirklich Sogwirkung auf mich.

Elle Kennedy zeichnet mit RJ und Sloane wirklich tiefgründige, vielschichtige Charaktere. Das hat mir wirklich gut gefallen. RJ war mir vor allem deshalb so sympathisch, weil er sich so gar nicht hat provozieren lassen. Es gab immer wieder Szenen, wo ihn einige der Jungs versucht haben aus der Reserve zu locken, aber es geht darauf gar nicht ein und bleibt total gechillt. Das war sooooo angenehm, anstatt ständig Drama zu produzieren, weil dem Protagonisten gleich bei jeder Beleidigung die Halsschlagader anschwillt. Aber auch sonst mochte ich RJ sehr gerne. Am Anfang will er eigentlich mit keinem der Jungs da so wirklich Kontakte knüpfen und bleibt auch in seinen Dialogen eher oberflächlich, aber man merkt, wie sich das nach und nach ändert und das in ihm doch ein sehr tieffühlender Mensch steckt. Gleiches gilt auch für seine Gefühle für Sloane. Zu Beginn fühlt er sich rein körperlich von ihr angezogen, das merkt man anhand seiner inneren Dialoge und Gedanken und auch an dem, was er zu den anderen Jungs sagt. Doch auch das wandelt sich langsam aber stetig und hat mir super gut gefallen.

Es gibt deutlich weniger Kapitel aus Sloanes Sicht als aus RJs Sicht, deshalb dauert es etwas länger, bis man ein Gefühl für sie entwickelt und sie besser kennenlernt, aber sie ist genauso vielschichtig ausgearbeitet wie RJ. Sie ist immer für ihre Familie da, mimt die Starke, die sie auch ist. Trotzdem wünscht sie sich insgeheim manchmal eine Schulter zum Anlehnen und Ausruhen. Sie liebt ihre Schwester Casey über alles und würde sich für sie sogar prügeln. Dass sie so zur ihr hält und hinter ihr steht und ihr den Rücken freihält, war wirklich süß zu lesen. Und auch, wie RJ es nach und nach schafft, zu ihr durchzudringen und sie für sich zu gewinnen – durch seine Beharrlichkeit, seinen Humor und seine coole Attitüde.

Und obwohl Sloanes und RJs Geschichte natürlich in diesem Band zu Ende erzählt wird, spinnt die Autorin schon die ersten Fäden für eine Storyline (oder vielleicht sogar mehrere), die sich durch alle drei Bände ziehen wird. Es gibt nämlich noch mehr POVs als nur die beiden von RJ und Sloane. Wir lernen auch Fenn (RJ Stiefbruder und Prota von Band 2), Lawson und Silas (beides Freunde von Fenn und später auch RJ) kennen. Ihre Kapitel haben nicht wirklich zur Handlung von Band 1 beigetragen, sondern Grundpfeiler für eigene Storys gelegt, die noch nicht zu Ende erzählt sind. Vor allem auf Silas bin ich gespannt.
Lawson hat es mir etwas schwer gemacht. Er ist so richtig verkorkst, eigentlich dauerhaft zugedröhnt oder besoffen und treibt es mit jeder/jedem, dem er über den Weg läuft. Und trifft dabei einige moralisch seeeehr zweifelhafte Entscheidungen, die mir so nicht gefallen haben. Man merkt aber auch, dass das irgendwo nur ein Schrei nach Hilfe ist und wenn seine verkorkste Seite mal nicht gerade überhand nimmt, ist er eigentlich ein ganz lieber Kerl. Naja, bin mal gespannt, wie er sich noch so entwickelt.

Fazit
Der Schreibstil von Elle Kennedy hat mir, bis auf die teils sehr vulgären Dialoge, wirklich gut gefallen. RJ und Sloane sind zwei vielschichtige Charaktere und genau wie die Story entblättert sich ihr Charakter erst nach und nach. Was am Anfang oberflächlich erscheint, bekommt im Laufe der Geschichte wirklich Tiefe und hat mir sehr gut gefallen. Und der Cliffhanger für die bandübergreifende Handlung macht definitiv Lust auf Band 2. Ich bleibe gespannt.

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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.09.2023

Weniger Suspense als erwartet, aber im Großen und Ganzen sehr gut

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ...

Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ich wieder ganz neu für mich entdeckt habe. Ich habe diese Verbindung von Romance und Thriller schon damals bei den Arena Thrillern geliebt und bin froh, dass sie wieder neu auflebt.

Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens – bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur … Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er – und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen?

Kristina Moningers Schreibstil ist gut und hat super zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Aber er ist nicht ganz mein Schreibstil beziehungsweise die Art von Stil, die ich gerne lese. Das habe ich schon daran gemerkt, dass ich viel länger gebraucht habe, um eine Seite zu lesen als normalerweise. Trotzdem hat er mich mitgenommen und ich konnte die Geschichte genießen.

Die Story rund um Avery und ihre Freundinnen lebt von ganz vielen Elementen. Erzählt wird die Geschichte nur aus ihrer Sicht, aber auf zwei Zeitebenen. Los geht es mit den Ereignissen vor zehn Jahren, wenige Stunden vor Josies Verschwinden. Dann wird man in die Gegenwart geschmissen und in diesem Zehn-Jahres-Zeitsprung liegt so viel, was immer mal wieder zur Sprache kommt, wofür einem als Leser aber einfach noch die Hintergrundinfos fehlen, um alles zu verstehen. Die kommen im Laufe der Story dazu. Während Avery in der Gegenwart das Gefühl hat, ihr Leben vor die Wand gefahren zu haben und dringend eine Pause braucht, gibt es dazwischen immer wieder Kapitel, die einen Zeitraum von vor vierzehn Jahren, wo die Mädels sich kennengelernt haben, chronologisch bis zu dem Punkt vor zehn Jahren erzählen, was alles zwischen ihnen vorgefallen ist und auch warum sich die Dinge mit Jake so entwickelt haben, wie sie es eben getan haben. Mir hat dieser Aufbau super gut gefallen. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil in den Dialogen der Charaktere so viel mitgeschwungen ist, was ich nicht verstehen konnte, weil mir die Infos fehlten, aber nach und nach wurde das Puzzle zusammengesetzt und so was liebe ich ja.

Insgesamt konzentriert die Geschichte sich aber mehr auf die zerrüttete Beziehung zwischen Jake und Avery und wie Jake alles daran setzt, Avery wieder für sich zu gewinnen sowie die Vergangenheit der fünf Freundinnen und hatte deutlich weniger Suspense-Aspekte als ich erwartet hätte. Es gab eine Szene, in der es annährend so etwas wie Spannung gab plus den Cliffhanger am Ende, aber ansonsten ist es tatsächlich mit Liebesgeschichte als Suspense. Da das hier aber ja erst der Auftakt ist, gehe ich davon aus, dass die Geschichte rund um Josie in den anderen Bänden mehr Fahrt aufnimmt und rasanter und spannender wird.

Zu Avery und Jake als Charaktere will ich gar nicht so viel sagen, weil dann so viel Handlung vorweggenommen wird, aber nur so viel: Sie waren mir sowohl einzeln als auch zusammen beide sehr sympathisch. Beide sind sehr unfähig über ihre Gefühle und die bestehenden Konflikte zwischen ihnen zu sprechen und schweigen das Ganze lieber tot oder überspielen es mit Humor, aber obwohl ich Misscommunication überhaupt nicht leiden kann, hat mich das hier nicht gestört. Sie mussten diese Erfahrungen miteinander machen, immer wieder aneinander geraten, und sich wieder zusammenraufen, um aneinander zu wachsen. Und vor allem Jake war gegen Ende wirklich süß. Ich war erst skeptisch wegen allem rund um Emily, aber zum Glück hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich die gesamte Zeit über korrekt verhalten hat. Avery vielleicht nicht unbedingt, weil sie nicht wusste, was er wusste, aber er hat sich korrekt verhalten und das war mir sehr wichtig.

Fazit
»Breaking Waves – One Second to Love« von Kristina Moninger ist der Auftakt zu ihrer New Adult Suspense Reihe. Dass es erst der Auftakt ist, merkt man, weil der Thrill-Faktor tatsächlich noch kaum bis gar nicht vorhanden war, aber das Ende von Band 1 lässt hoffen, dass das Tempo mit jedem Band mehr angezogen wird. Ich freue mich schon darauf, die Geschichten der anderen zu erfahren. Die Geschichte wechselt relativ gleichmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sodass man als Leser immer ein Stückchen näher an Josies Verschwinden herangeführt wird und gleichzeitig Avery in der Gegenwart begleitet und beobachten kann, wie sich dort alles weiterentwickelt. Obwohl Avery und Jake beide ein Problem damit haben, offen miteinander zu kommunizieren, kann mich nicht sagen, dass sie nicht miteinander reden. In den Dialogen in diesem Buch schwingt so viel zwischen den Zeilen mit und auch wenn ich mich erst etwas an den Stil gewöhnen musste und er nicht ganz meinen Geschmack trifft, ist diese Geschichte großartig geschrieben. Klare Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Spannende Romantic Suspense Geschichte mit kleinen Längen

Every Little Secret
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Meine Meinung
»Every Little Secret« ist mein erstes Buch von Kim Nina Ocker, aber es wird definitiv nicht mein letztes bleiben. Ich werde mich mit Freude auf ihre neue Reihe stützen und die Zeit bis zum ...

Meine Meinung
»Every Little Secret« ist mein erstes Buch von Kim Nina Ocker, aber es wird definitiv nicht mein letztes bleiben. Ich werde mich mit Freude auf ihre neue Reihe stützen und die Zeit bis zum zweiten Band mit den Geschichten der Side-Kicks der Secret Legacy Dilogie überbrücken.

Die Nachricht, dass ihre biologische Mutter, die sie nie kennengelernt hat, ihr ein großes Vermögen vererbt, trifft Julie Penn vollkommen unvorbereitet. Um das Erbe antreten zu können, muss sie allerdings Teil des einflussreichen Familienunternehmens ihrer Mutter werden - eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändert: Julie taucht in eine Welt voller Luxus und Reichtum ein, aber auch voller Intrigen und Geheimnisse - und sie trifft auf Caleb, den Adoptivsohn ihrer Mutter, dessen intensive Blicke Julies Herz trotz seiner abweisenden Art gefährlich schnell schlagen lassen. Doch plötzlich erreichen sie beunruhigende Anrufe und mysteriöse Drohbriefe, die Julie Angst einjagen …

Kim Nina Ockers Schreibstil hat es mir denkbar einfach gemacht, in die Geschichte von Julie und Caleb einzutauchen. Er ist genau die richtige Mischung zwischen Dialog, Handlung und Gefühls- und Gedankenwelt der Protas. Die meiste Zeit konnte ich mich in beide super hineinversetzen und verstehen, warum sie so handeln, wie sie es tun.

Julie wirkte zu Beginn wie eine sehr ausgeglichene Person auf mich. Sie kennt diese Welt, in die sie plötzlich hineingeschubst wird, nicht. Und obwohl sie in ihrem Leben bisher nicht die konfrontationsfreudigste Person war, lernt sie es, für sich einzustehen. Sie wägt diese Entscheidung, das Erbe ihrer biologischen Mutter anzutreten, gründlich ab und ist dann aber auch bereit diesen Weg bis zum Ende zu gehen. Dass sie die ersten eins, zwei Drohbriefchen und -anrufe, die sie bekommt, nicht ernstnimmt, kann ich verstehen, aber mich hat gefuchst, dass sie das auch im späteren Verlauf nicht immer getan hat. Ihre Sturheit in Sachen Freiheit und Unabhängigkeit hat mich manchmal etwas den Kopf schütteln lassen. Trotzdem mochte ich Julie im Großen und Ganzen.

Caleb ist zu Beginn ein echtes Ekelpaket. Bei ihm viel es mir schwerer, ihn zu mögen. Nutzt seine Größe und die dadurch bedrohliche Wirkung auf Frauen aus, um Julie davon abzuhalten, den Deal anzunehmen. Da hätte ich am liebsten gekotzt. Das. Geht. Sowas. Von. Gar. Nicht. Zum Glück wandelt er sich im Laufe der Geschichte etwas und erkennt an, wie absolut daneben dieses Verhalten von ihm war. Je näher er Julie kennenlernt, desto weicher wird er und merkt, was für eine gute Partnerin für die Firma er in ihr haben kann. Ein bisschen mehr reden hätte den beiden zwischendurch ganz gut getan, aber wenn sie es getan haben, dann meist auf ziemlich erwachsene Art und Weise ohne unnötiges Drama, verletzte Gefühle und Rumgeschmolle. Das hat mir gut gefallen.

Die Handlung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, ich hatte wirklich Freude beim Lesen, aber hier im ersten Band ging es mehr um die Beziehung zwischen Julie und Caleb beziehungsweise die Entwicklung der beiden dahin. Der Stalker/Erpresser spielte hier und da natürlich auch eine Rolle, aber der Fokus lag mehr auf Julie und Caleb und wie sie sich mit der ganzen Situation und miteinander arrangieren. Daher war es zwar zeitweise spannend, aber jetzt nicht so, dass ich Herzklopfen bekommen hätte und meine Augen schneller über die Zeilen geflogen wären, als ich lesen konnte. Und den Cliffhanger fand ich gar nicht mal sooo mies, weil sie halt einfach miteinander hätten reden können und Julie viel zu voreilig Schlüsse zieht.

Fazit
»Every Little Secret« von Kim Nina Ocker ist ein guter Auftakt der Secret Legacy Reihe. Der Schreibstil hat mich direkt in die Geschichte mitgenommen und ich hatte bis auf kleine Passagen durchgehend Spaß beim Lesen. Der Fokus in diesem Band liegt aber noch mehr auf Julie und Caleb und der Entstehung ihrer Beziehung zueinander. Der Stalker läuft hier gerade erst warm und bekommt im nächsten Band mehr Raum. Trotzdem war dieser Band hier auch spannend und ich wollte unbedingt wissen, wer hinter alldem steckt. Spoileralarm: Erfährt man hier noch nicht xD Deswegen wird sich jetzt direkt Band 2 geschnappt.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Sehr süße Frenemies-to-Lovers/Second-Chance-Romance

Varsity Heartbreaker: June & Lucas
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Meine Meinung
Ich bin keine eBook-Leserin, so gar nicht. Ich verliere bei eBooks einfach mega schnell das Interesse. Aber »Varsity Heartbreaker« klang so gut, dass ich es einfach lesen MUSSTE. Auch wenn ...

Meine Meinung
Ich bin keine eBook-Leserin, so gar nicht. Ich verliere bei eBooks einfach mega schnell das Interesse. Aber »Varsity Heartbreaker« klang so gut, dass ich es einfach lesen MUSSTE. Auch wenn das nur in Form eines eBooks geht. Und Leute, ich habe es nicht bereut. Der Schreibstil, die Charaktere, die ganze Story hat mich sofort in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen nur so dahin.

Lucas Fuller war Junes Ein und Alles, ihr bester Freund, ihr erster Schwarm - und ihr erster Kuss. Doch als June die Schule wechseln muss, ist plötzlich alles anders, und die beiden verlieren sich aus den Augen. Jetzt, zwei Jahre später, ist June wieder zurück an ihrer alten Highschool und hofft auf einen Neuanfang - auch mit Lucas, dem sie dort jeden Tag über den Weg läuft. Doch während sie versucht, die Funkstille zu brechen, hat Lucas nicht vor, June je wieder in sein Leben zu lassen. Kann es trotzdem eine Zukunft für die beiden geben?

Die Geschichte wird rein aus Junes Sicht erzählt, trotzdem bekommt man für beide Hauptcharaktere und ihre Persönlichkeit ein gutes Gefühl. June ist ein eher zurückhaltender Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und größere Menschenmassen lieber meidet. Sie ist nicht völlig introvertiert, aber auch nicht unbedingt extrovertiert. Ihre beste Freundin Abby zwingt sie hin und wieder dazu, ihr Schneckenhaus zu verlassen und auch wenn das nicht immer im Guten endet, tut es June doch gut und sie lernt für sich selbst einzustehen.

Die gesamte erste Zeit merkt man, wie sehr die plötzliche und unerklärliche Funkstille zwischen ihr und Lucas June immer noch belastet. Gingers Scotts Schreibstil nimmt einen wirklich in die Szenen und die Gefühlswelt der Protagonisten mit. Mir ist besonders aufgefallen, wie authentisch und doch originell die Gestiken und Mimiken der einzelnen Charaktere immer wieder beschrieben wurde. Bis auf Ava. Avas Rolle fand ich ein bisschen schade, weil sie einfach nur das Klischee der Highschool-Zicke und Mobberin erfüllt. Hier hätte ich mir noch etwas Tiefe gewünscht.

Mit Lucas musste ich zugegeben erst warm werden. Am Anfang benimmt er sich wirklich völlig daneben und ist so kalt und abweisend und arrogant und einfach … bahh. Finde kein anderes Wort dafür. Aber sobald er diese Seite anfängt abzulegen und wieder mehr der zu sein, den June kennengelernt hat, konnte auch ich mich für ihn erwähnen. Und richtig mitgelitten mit ihm habe ich dann, als June endlich erfährt, warum er sie von heute auf morgen abgesägt hat.

Die Storyline an sich war auch richtig gut gemacht. Es ging nicht rein um Lucas und June und wie sie ihre Beziehung zueinander wieder kitten, sondern gab auch noch eins, zwei andere Fäden, die sich durch die Geschichte gezogen haben. Richtig gut gefallen hat mir, dass man dachte, man wüsste, was hinter alledem steckt (gut, ist halt die typische Teenie-Geschichte, ist halt Drama, auch wenn das irgendwie nicht so zu den Charakteren passt), aber dann wurde man doch überrascht und das Ende ist ganz anders ausgegangen als man erwartet hat. Und es passte auch viel besser zu den einzelnen Charakteren!

Das Einzige, was der Geschichte für mich persönlich einen faden Beigeschmack gegeben hat, ist der Spice. Der One Verlag steht für mich für cleane Young Adult Geschichten und war damit immer ein bisschen ein Safe Space, weil ich absolut nicht auf Spice stehe. Tja, das scheint sich nun langsam zu ändern. Auf Instagram wird damit geworben, dass dieses Buch für Spice-Einsteiger ist, aber für einen Einstieg enthält es schon zu viele erotische Szenen – zwei wirklich lange, detallierte und eine etwas kürzere. Da haben manche NA Bücher weniger Spice. Und das finde ich schade. Geschichten können auch gut ohne Spice sein, Varsity Heartbreaker hätte das nicht gebraucht. Gut, das ist ein übersetztes Werk, da konnte One nicht viel machen, aber dann hätte man es innerhalb der Bastei Lübbe Gruppe zu einem anderen Verlag schieben können, finde ich. Ansonsten, wie gesagt, aber eine großartige Geschichte.

Fazit
»Varsity Heartbreaker – June & Lucas« hat mein Young Adult Leserherz höher schlagen lassen. Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet und ich habe sie im Laufe der Geschichte alle in mein Herz geschlossen – die einen früher, die anderen später. June und Lucas sind in vielerlei Hinsicht ein typisches Highschool-Couple und natürlich gibt es in ihrem Leben einige Dramen. Aber die fand ich immer passend und nie überzogen oder nervig. In den meisten Fällen sind die beiden sogar recht reif damit umgegangen. Ginger Scotts Schreibstil hat mich mit dem ersten Absatz in seinen Bann gezogen, er ist genau die richtige Mischung zwischen Leichtigkeit und Tiefe, um auch ein etwas älteres Publikum anzusprechen und nicht nur die 14- bis 18-Jährigen. Einzig der Spice hat mir die Geschichte ein bisschen vermiest und ich finde schade, dass Varsity bei One und dann nicht zum Beispiel bei beHeartbeat veröffentlicht wurde. Da mir ansonsten aber alles daran gefallen hat, werde ich definitiv auch Band 2 lesen und Band 3 natürlich auch, sobald es einen ET gibt.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Wundervolle Coming-of-Age-Geschichte

Girl At Heart
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Meine Meinung
»Girl at Heart« von Kelly Oram ist meine erste Geschichte der Autorin, aber ich muss sagen, dass ich dieses süße Young-Adult-Buch richtig geliebt habe beim Lesen.

Charlie Hastings ist Star ...

Meine Meinung
»Girl at Heart« von Kelly Oram ist meine erste Geschichte der Autorin, aber ich muss sagen, dass ich dieses süße Young-Adult-Buch richtig geliebt habe beim Lesen.

Charlie Hastings ist Star ihres Baseballteams - und der typische Kumpeltyp. Als ihr bester Freund, Teamkollege und Schwarm mit einem anderen Mädchen ausgeht, ist sie am Boden zerstört. Veränderung muss her, und Charlie will den Sport an den Nagel hängen. Aber die Meisterschaften sind nah, und die Roosevelt High Ravens ohne Charlie aufgeschmissen. Da macht Kapitän Jace ihr ein Angebot: Wenn sie bleibt, hilft er ihr, mehr als Mädchen wahrgenommen zu werden. Vielleicht gewinnt er ja so ihr Herz …

Charlie war mir vom ersten Moment an sympathisch und ihre Gedanken und Gefühle so nachvollziehbar … Ich habe mich einfach nur mit ihr verbunden gefühlt. Nur mit Jungs aufgewachsen, weiß sie gar nicht so wirklich, was für sie weiblich sein bedeutet und wie weiblich sie eigentlich sein möchte. Von dem Jungs aus ihrem Team bekommt sie suggeriert, dass sie kein Mädchen ist. Und obwohl sie das nicht böse meinen, ist sie davon tief verletzt – verständlich. Sie ist verunsichert und weiß nicht, wie es ›geht‹ ein Mädchen zu sein.

Da betritt Jace mit seiner liebenswürdigen und sehr quirligen Schwester das Spielfeld. Die beiden zeigen ihr, was es heißt, ein Mädchen zu sein. Und was so schön an dem Buch ist: Es geht nicht darum Charlie zu verändern oder das es etwas Negatives ist als Mädchen nicht mädchenhaft zu sein oder sein zu wollen. Im Gegenteil: Gemeinsam mit den beiden findet Charlie heraus, wie sie sein möchte und fühlt sich dabei nicht zu Änderungen gezwungen, sondern merkt, dass sie richtig aufblüht. Es war einfach nur super schön und lustig und emotional und süß das mitzuverfolgen und ich würde gerne glatt ein zweites Mal in die Geschichte abtauchen.

Jace trägt dazu nicht unwesentlich bei. Er ist einfach Zucker. Er schenkt Charlie ein offenes Ohr, als sie es braucht und geht dann aufrichtig darauf ein. Er macht sich über ihre Gefühle nicht lustig, sondern nimmt sie ernst. Zwischen den beiden entsteht schnell ein Verbindung und obwohl Charlie immer noch in ihren besten Freund verknallt ist, merkt sie bald, dass die Verbindung zwischen Jace und ihr tiefer geht. Die beiden entwickeln eine schöne, enge Vertrauensbasis, was die Beziehung zwischen ihnen so wunderbar und erfrischend unkompliziert gestaltet hat.

Fazit
Ich war total gespannt auf »Girl at Heart«, weil Kelly Orams Geschichten so beliebt sind – und ich wurde nicht enttäuscht! Zwischen diesen Buchdeckeln verbirgt sich so viel. Eine zarte, süße Young-Adult-Liebesgeschichte und die Suche nach sich selbst. Und obwohl Charlie Veränderungen an sich vornimmt, kommt doch zu jedem Zeitpunkt die Message durch, dass man gut ist, wie man ist. Und dass eine Veränderung nur dann gut ist, wenn sie einem selbst guttut und nicht dazu dient, sich in eine Form pressen zu lassen. Man spürt ganz deutlich, dass Charlie sich nicht verbiegt, sondern aufblüht. Ich habe dieses Buch unglaublich gerne gelesen und kann es nur jedem empfehlen.

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