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Veröffentlicht am 12.05.2020

Unnahbare Charaktere

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Inhalt: Nach dem Tod seiner Frau Hélène ist Julien untröstlich. Der Autor von romantischen Komödien und Vater eines kleinen Sohns fühlt sich vom Schicksal betrogen und sieht keinen Sinn mehr im Leben. ...

Inhalt: Nach dem Tod seiner Frau Hélène ist Julien untröstlich. Der Autor von romantischen Komödien und Vater eines kleinen Sohns fühlt sich vom Schicksal betrogen und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Nur widerwillig erfüllt er den allerletzten Wunsch seiner Frau: Er soll ihr 33 Briefe schreiben, einen für jedes Lebensjahr, und sie auf den Friedhof von Montmartre bringen. In einem kleinen Geheimfach im Sockel der Engelsstatue, die Hélènes Grab schmückt, deponiert er die Umschläge – bis der kleine Stapel eines Tages plötzlich verschwunden ist. Stattdessen findet er mysteriöse Gegenstände. Auf jeden Brief, den er nun schreibt, erfolgt eine „Antwort“. Hoffnung und Liebe kehren zurück in das Leben dieses unglücklichen Mannes und seines Sohnes.

Cover: Das Cover ist sehr malerisch, passend zu Paris. Es wirkt warm und einladend. Die Frau, die dem Betrachter den Rücken zudreht, sticht direkt heraus und wirkt geheimnisvoll. Genauso geheimnisvoll wie die gesuchte Person im Buch selbst. Die Gestaltung passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung: Durch das Cover dieses Buches hätte ich wohl nie zu dieser Geschichte gegriffen. Es passt einfach nicht in mein typisches Beuteschema. Doch der Klappentext hat mich total angesprochen. Es klang nach meinem geliebten Herzschmerz-Roman. Am Ende, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, ist es wohl irgendetwas dazwischen. Keine pure Begeisterung, aber auch keine Enttäuschung.

Die Geschichte von Julien klingt nach einem klassischen Drücker auf die Tränendrüse. Frischer Witwer mit kleinem Sohn. Alleine und einsam. Mit großer Sehnsucht nach seiner verstorbenen Frau Hélène, die ihm eine Aufgabe hinterlassen hat: Julien soll ihr 33 Briefe schreiben. Doch geweint habe ich bei diesem Buch tatsächlich nicht.

Julien selbst erzählt seine Geschichte. Ungewöhnlich emotionslos für einen trauernden Ehemann. Die Gefühle wurden zwar beschrieben, aber sie kamen selten bei mir an. Vielleicht war das der Tatsache geschuldet, dass er sich selbst vor der Situation verschließt. Im Verlauf des Buches lernt er aber, dass dies der falsch Weg ist, um den Tod seiner Frau zu verarbeiten.

Grund dafür ist vor allem der/die geheimnisvolle Beantworter/in der Briefe. Ich hatte schnell den richtigen Verdacht, wer dahintersteckte und war froh, dass es nicht andere Charaktere waren. Denn viele waren genauso unnahbar wie Julien. Doch diese eine Person bringt wieder Romantik in die Geschichte hinein und lockert so die drückende Stimmung auf. Genauso wie Arthur, Juliens kleiner Sohn. Er war stets ein Lichtblick. So zeigten sich die helle und die dunkle Seite der Trauer.

Fazit: "Die Liebesbriefe von Montmartre" erzählen eine schöne und doch eigentlich traurige Geschichte. Es geht ums Weitermachen nach dem Tod eines geliebten Menschen. Nicolas Barreau zeigt uns Lesern durch die Charaktere zwei unterschiedliche Methoden und so lernt die eine von der anderen Seite. Auch ein bisschen Romantik durfte dabei nicht fehlen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass mehr Gefühle und echte Emotionen bei mir im Herzen angekommen wären.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Beeindruckendes Thema authentisch verarbeitet

Was perfekt war
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Inhalt: Quinn und Graham lernen sich unter mehr als unglücklichen Umständen kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Kaum ein Jahr später sind sie glücklich miteinander verheiratet… Happily ever ...

Inhalt: Quinn und Graham lernen sich unter mehr als unglücklichen Umständen kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Kaum ein Jahr später sind sie glücklich miteinander verheiratet… Happily ever after?
Acht Jahre danach: Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit ihm glücklich zu sein. Das erkennt und erleidet Quinn Tag für Tag, denn obwohl sie und Graham sich weiterhin innigst lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerfressen droht …

Cover: Dieses Cover wirkt vor allem durch seine Schlichtheit. Es wirkt dynamisch, im Wandel, unbeständig und kann dadurch die Blicke auf sich ziehen. In gewisser Weise spiegelt es dadurch auch die Geschichte wieder.

Meine Meinung: "Was perfekt war" ist tatsächlich mein erstes Buch von Colleen Hoover. Bisher habe ich es irgendwie geschafft mich um diese Bestsellerautorin herumzubewegen. Nach dieser Premiere kann ich definitiv sagen: Es wird nicht mein letztes Buch gewesen sein! Vor allem die Themenauswahl, die Intensität und die Authentizität haben mich in der Geschichte beeindruckt.

Das Hauptthema, um das sich die Geschichte dreht, ist etwas, dass auch mich beschäftigt. Dass mir Angst macht, mich bewegt und zutiefst mitnimmt. Es ist etwas, das man niemandem wünscht und doch trifft dieses traurige, schlimme Schicksal die beiden Protagonisten Quinn und Graham. Mehr möchte ich über die Thematik aber nicht vorwegnehmen. Jeder sollte diese Geschichte ganz unvoreingenommen erleben und die Wucht der Ereignisse spüren können.

Stattdessen kann ich etwas über die Umsetzung erzählen. Die Geschichte ist in zwei sich abwechselnde Abschnitte eingeteilt: Damals und Heute. Damals erzählt die schöne Seite, den traumhaften und sorglosen Anfang der Beziehung von Quinn und Graham. Es ist fast schon zu perfekt, um wahr zu sein. Heute spielt acht Jahre später und scheint der genau Gegensatz zu sein. Die Beziehung der beiden kriselt immer mehr, sie scheinen in einem Strudel aus Angst, Verzweiflung und Trauer festzustecken und immer tiefer zu versinken. Die Geschichte verarbeitet die Frage, wie es überhaupt möglich ist, sich aus solch einer Krise eigenhändig wieder hinauszuziehen. Leider nur aus Quinns Perspektive, so werden die Geschehnisse etwas einseitig geschildert.

Colleen Hoover erzählt authentisch, echt und intensiv. Obwohl das Buch eine sehr traurige Basis hat, gab es vergleichsweise wenige Szenen, die tief emotional waren und bei denen ich ein paar Tränchen verdrücken musste. Ich hätte mir mehr davon gewünscht. Gleichzeitig war es auch oft gut, dass die Geschichte nicht zu sehr künstlich auf die Tränendrüse drückt. Die Balance wurde für mich fast getroffen, aber nicht ganz.

Je weiter die Erzählung im Heute voranschreitet, desto mehr hat mich leider das Damals gelangweilt. Beziehungsweise wollte ich einfach viel viel mehr wissen, wie die "aktuelle Situation" weitergeht. Der Rückblick hatte bedeutende Szenen für die Entwicklung der Beziehung in der Krise und die Autorin hat beide Erzählstränge geschickt miteinander verwoben. Allerdings hat sie es nicht geschafft beide spannend zu halten. Damals ist einfach zu perfekt und vergleichsweise ereignislos.

Fazit: Das Thema und die Authentizität mit der diese Geschichte erzählt wird, hat mich beeindruckt. Quinns und Grahams Beziehung ist auf traurige Weise echt. Die perfekte Vergangenheit wird im Wechsel mit der verzweifelten Krise, die unüberwindbar scheint, gezeigt. Ich hätte mir lediglich mehr Emotionalität, ein Ticken weniger Perfektheit und die männliche Perspektive gewünscht.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Krönendes Finale mit kleinem Minuspunkt zum Ende

Ophelia Scale - Die Sterne werden fallen
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Inhalt: Ophelia befindet sich nun endgültig zwischen den Fronten. Die regierungstreuen Anhänger der Abkehr von jeder Technologie und die Widerstandsgruppe ReVerse bekämpfen sich mit allen Mitteln. Letztere ...

Inhalt: Ophelia befindet sich nun endgültig zwischen den Fronten. Die regierungstreuen Anhänger der Abkehr von jeder Technologie und die Widerstandsgruppe ReVerse bekämpfen sich mit allen Mitteln. Letztere wird inzwischen vom mächtigsten Gegner der königlichen Familie angeführt. Als die Stimmung in der Bevölkerung umzuschlagen droht, muss der König alles auf eine Karte setzen. Und Ophelia muss sich entscheiden, was sie bereit ist zu opfern, wenn sie ihre große Liebe und ihr Land retten will.

Cover: Die bronzefarbenen Elemente harmonieren perfekt. Ein sehr schönes Farbspiel, das zu den vorherigen Covern der Reihe hervorragend passt.

Meine Meinung: Ophelia Scale war DIE Reihe, die mich 2019 am meisten überraschen und begeistern konnte. Dementsprechend habe ich mich auf den dritten Band, den Abschluss, gefreut. Und gleichzeitig war ich traurig, dass diese spannende Reise mit Ophelia und Lucien nun zu Ende sein sollte. In "Die Sterne werden fallen" durften wir Leser ein letztes Mal in die Welt der beiden eintauchen und ich wurde wieder einmal komplett in ihren Bann gezogen.

Vom ersten Moment an war es wieder spannend. Und zwar so sehr, dass ich das Buch schon zu Beginn nicht mehr aus der Hand legen wollte. Am Ende jedes Kapitels musste man einfach wissen, wie es weitergeht. Die Handlung ist dabei nicht nur spannend, sondern sie weiß auch zu überraschen. Es gibt mehrere Entwicklungen, die man so nicht kommen sieht. Die Geschichte entwickelt sich mehrfach in neue, ungeahnte Richtungen weiter.

Sie stellt Ophelia und Lucien immer wieder vor neue Herausforderungen. Dadurch kommt auch das Emotionale nicht zu kurz. Ihrer Liebe werden immer wieder neue Steine in den Weg gelegt, die zwar nicht so viel Herzschmerz wie im ersten Teil verursachen, aber genug um mich tief mitfühlen zu lassen. Dabei werden die inneren Konflikt sehr gut ausgearbeitet. Zwischen der Liebe, der Mission und der Pflicht gegenüber dem Land und des Allgemeinwohls. Auch die OmnI stellt einen interessanten Charakter dar, zwischen Künstlicher Intelligenz und menschlichen Gefühlen.

Zum Ende hin spitzt sich die Spannung und der Konflikt immer weiter zu. Doch leider kam es hier zum ersten Kritikpunkt für mich: das Ende. Auf dem Höhepunkt verpufft plötzlich alles. Das Ende kam mir ein wenig zu schnell und die Auflösung war auch ein wenig zu leicht. Ich habe mich danach nur gefragt: Das soll es jetzt gewesen sein? Doch zum Glück bleibt dies mein einziger Kritikpunkt an diesem Band und im Endeffekt fällt er nicht so stark ins Gewicht, denn mit allem anderen konnte Lena Kiefer mich begeistern.

Fazit: Der Abschluss von Ophelia Scale kommt beinah an den ersten Band heran. Die Geschichte ist spannend und emotional. Ich konnte und wollte dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Nur das zu schnell verpuffte Ende hat meiner Begeisterung etwas entgegengewirkt.
Dennoch kann ich euch diese Reihe nur ans Herz legen. Lest sie und ihr werdet es nicht bereuen! Die Geschichte von Ophelia und Lucien ist neuartig, interessant, spannend, emotional und sie weiß definitiv zu überraschen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Zwietracht und schlechtes Wetter statt Heimeligkeit und guter Stimmung

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer
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Inhalt: Mit ihren hellrosa Wänden, der Theke voller duftender Scones, Kuchen und Quiches sowie den urigen Steingutbechern für den Tee ist Floras kleine Sommerküche auf der Insel Mure inzwischen ein beliebter ...

Inhalt: Mit ihren hellrosa Wänden, der Theke voller duftender Scones, Kuchen und Quiches sowie den urigen Steingutbechern für den Tee ist Floras kleine Sommerküche auf der Insel Mure inzwischen ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Neben ihrem Café, ihrem Hof und der Wettervorhersage, gehört jedoch auch Joel, ihr ehemaliger Chef und heutiger Freund zu Floras Universum. Nur ist er beruflich allzu oft in der Welt unterwegs – und während Flora unter diesen ständigen Trennungen leidet, scheint er davon unberührt. Es braucht einen ganzen Sommer, eine Hochzeit und eine Beinahe-Katastrophe, bis er erkennt, dass er kurz davor ist, Flora zu verlieren.

Cover: Zumindest das Cover beschwört genau die Kulisse hinauf, die ich mir bei einer schönen Sommerlektüre wünsche. Ich würde gerade liebend gerne in diesem süßen Café sitzen und auf diese schöne, sommerliche Küste hinausschauen.

Meine Meinung: Ich habe schon im ersten Teil bemerkt, dass ich nicht so richtig warm werde mit der Geschichte und den Charakteren. Leider setzte sich dieser Trend noch deutlicher im zweiten Teil fort. Im Prinzip hat dieser Roman genau die entgegengesetzte Stimmung erzeugt, die ich bei einer leichten, sommerlichen Lektüre erwarte und mir auch wünsche.

Die Geschichte ist geprägt von Zwietracht, ungemütlichem Wetter, unschönen Ereignissen und Szenen zwischen den Charakteren. Gefühlt sind ALLE Charaktere unzufrieden - inklusive mir. Wie soll da eine heimelige oder zumindest gemütliche Leseatmosphäre entstehen? Für mich war das unmöglich.

Da das Buch nicht mit seiner Gefühlswelt überzeugen kann, wäre es schön gewesen, wenn wenigstens der Plot besonders interessant oder spannend gewesen wäre. Das war er nicht. Es werden zu viele einzelne Erzählstränge verfolgt, sodass bei keinem wirklich Tiefgang oder wirklich Interesse entstehen kann. Außerdem konnte ich die meisten Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen. Mal übersehen sie unübersehbares, mal sind sie miserable Café-Manager und tun nichts dagegen, außer sich zu beklagen. Dementsprechend konnte ich auch im zweiten Band keine Bindung zu den Inselbewohnern aufbauen. Sie blieben mir fremd.

Mure und ich - das war wohl nichts. Prinzipiell hätte diese Insel von der Kulisse her wirklich viel Potenzial gehabt. Nur leider hat dieser schöne Ort eine nicht ganz so schöne Geschichte bekommen. Für mich wird es daher keine Fortsetzung beziehungsweise kein Weihnachten in der kleinen Sommerküche am Meer geben.

Fazit: Schon im ersten Band muteten Flora und ihre kleine Sommerküche am Meer nicht gerade so an, wie ich es von einer leichten Sommerlektüre erwarte. Im zweiten Teil wurde es für mich nur noch schlimmer. Schlechtes Wetter, Zwietracht und unschöne Ereignisse haben mir jede Chance auf eine heimelige Stimmung vermiest. Eine dritte Reise nach Mure wird es für mich nicht geben.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Steht dem ersten Teil in nichts nach - ein toller Abschluss

Der Ruf der Rache
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Inhalt: Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden ...

Inhalt: Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen – um endlich ihre Liebe leben zu können.

Cover: Düster, geheimnisvoll, wild und ein bisschen mystisch. All das zeigt mir das Cover und wird in der Geschichte verwirklicht.

Meine Meinung: Mit welch hohen Erwartungen bin ich in diese Geschichte gegangen. Höher ging vermutlich gar nicht, denn Teil eins hatte mich damals einfach nur begeistert. Anfangs haben diese Erwartungen einen kleinen Dämpfer erhalten, nur um im zweiten Teil des Buches beinah übertroffen zu werden.

Der Beginn der Geschichte ist geprägt von einer Liebe, die erstmals einer gemeinsam Zukunft entgegensehnt und schwört für immer zusammenzubleiben, alles gemeinsam durchzustehen. Dann wird genau diese Liebe auf die Probe gestellt. Kazi und Jase werden auseinander gerissen. Sie wissen nicht einmal, ob der andere noch lebt.

Danach kommt die Erzählung etwas ins Stocken. Schwer verletzt und alleine müssen sich die beiden auf die neue Situation einstellen und die Gefahren ausloten. Es geht ums langsame Taxieren, ums Erkennen von Freund und Feind und dabei gibt es einige Überraschungen. Plotmäßig macht dieser "Stillstand" total Sinn und die Verbindungen sind raffiniert gesponnen, er tut nur leider der Geschwindigkeit der Geschichte nicht gut. Außerdem hat mir die Liebe und die Anziehung von Kazi und Jase gefehlt. Denn genau diese hat mich im ersten Band so begeistert.

Doch im Inneren treibt diese Liebe die Geschehnisse immer noch voran. Sie gibt den beiden die Kraft, die sie brauchen, um Pläne zu schmieden und diese in die Tat umzusetzen. Und ab hier wird die Handlung endlich spannend und meine Erwartungen fingen an sich zu erfüllen. Die Situation ist so ungewiss, man bangt mit den Charakteren um jeden Schritt und man wird immer tiefer in die Geschichte hineingesogen.

Man feiert mit Jase, Kazi und ihren Verbündeten gemeinsam Triumphe, man bangt gemeinsam, hat Angst, man zittiert, man verzweifelt. Der sehr bildhafte, fantastisch und tief gehende Schreibstil von Mary E. Pearson macht jede Situation noch realer und bringt sie noch näher an den Leser heran. Am Ende hatte mich das Buch wieder genauso verzaubert, in seinen Bann gezogen. Ich bin knöcheltief eingetaucht und wollte eigentlich nie mehr erwachen. Der Ausgang der Geschichte hat mich tief in meinem Herzen berührt, hat mir gezeigt, wie sehr ich jeden einzelnen Charaktere und diese Fantasywelt ins Herz geschlossen habe. Ich kann diesen Spin-Off nur empfehlen!

Fazit: Auch wenn der Anfang von "Der Ruf der Rache" nicht den gleichen Sog auf mich ausgeübt hat wie der erste Band, diese Geschichte, Jase, Kazi, Wren, Synove, Torsfeste und die Ballengers haben sich so tief in mein Herz geschlichen und das Ende des Buches zu einem Feuerwerk der Gefühle gemacht, dass ich nur von dieser Geschichte, dieser Reihe schwärmen kann.
Mary E. Pearson erzählt ihre Geschichte gewaltig und bildhaft. Sie schafft im ersten Teil Intrigen und raffinierte Verbindungen. Im zweiten Teil wird es nervenaufreibend, abenteuerlich und spannend. Wer diesen Spin-Off links liegen lässt, macht einen Fehler!

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