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Veröffentlicht am 01.04.2017

Langsam, still und leise hat mich das (Hör-)Buch in seinen Bann gezogen

Rat der Neun - Gezeichnet
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Mit „Rat der Neun – Gezeichnet“ hat Veronica Roth nicht nur eine neue Welt, sondern direkt eine ganze Galaxie erschaffen.
Um eine Sonne kreisen viel Planeten, aber nur die neun größten sind im Hohen-Rat ...

Mit „Rat der Neun – Gezeichnet“ hat Veronica Roth nicht nur eine neue Welt, sondern direkt eine ganze Galaxie erschaffen.
Um eine Sonne kreisen viel Planeten, aber nur die neun größten sind im Hohen-Rat vertreten, der über die Politik der Galaxie entscheidet. Diese Neun Planeten und einige andere kleinere werden von einem Ring, der Stromfluss-Barriere umschlossen. Dieser Strom ist die das wichtigste Element der Galaxie. Er bestimmt Alles, denn er durchströmt alle und Alles.
Jeder Mensch hat eine, von Strom gegebene, übernatürliche Lebensgabe. Sie entwickelt sich im Laufe der Pubertät und bestimmt das Leben entscheidend.
Jeder Planet hat drei Orakel, die aufgrund ihrer Lebensgabe die Zukünfte sehen können. Es gibt nicht nur eine Zukunft sondern verschiedene mögliche Variationen, die sich teilweise erheblich unterscheiden.
Jeder Mensch hat eine Zukunft, die mehr oder weniger deutlich von den Orakeln gesehen werden kann. Aber die Mitglieder von einigen wenigen Familien haben „Schicksale“ diese Schicksale sind in allen Zukünften gleich. Egal welche Variation der Zukunft eintrifft, das Ergebnis ist für diese „Schicksalsgesegneten“ immer gleich. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt sehen alle Orakel, auf jedem Planeten, diese Schicksale. Normalerweise werden diese Schicksale erst nach dem Tot der Schicksalsgesegneten öffentlich verkündet. Der jeweiligen Schicksalsgesegneten aber erfährt sein Schiksal zu einem festgelegten Zeitpunkt. Meistens, wenn seine Lebensgabe sich entwickelt hat.
Die Schicksale sind dem Hohen-Rat bekannt und eines Tages beschließt dieser alle Schicksale gleichzeitig öffentlich zu verkünden. Das bringt einige Schiksalsgesegnete in große Gefahr……..

Die Geschichte wird sowohl aus Akos Sicht (Erzähl-Perspektive), als auch und aus Cyras Sicht (Ich-Perspektive) erzählt.
Was viele andere Leser/Hörer gestört hat, empfand ich als besonders gut. Zu Anfang dauert es lange bis „endlich etwas passiert“, aber gerade das hat mir so gut gefallen. Zuerst lernt man die zwei Schicksalsgesegneten Akos und Cyra kennen. Ihre Welt erschließt sich einem erst nach und nach. Die ungewohnten Namen haben viele verwirrt, aber mich haben sie nicht so gestört. Ich habe mich eher auf die Besonderheiten der Galaxie konzentriert.
Der erste Teil wird in zwei Kapiteln aus Akos Sicht und der zweite Teil in 12 Kapitel nur aus Cyras Sicht erzählt. In diesem langen Teil ist man als Leser/Hörer ganz dich bei Cyra, die aufgrund ihrer Lebensgabe und ihres Standes ein einsames Leben führt. Von den meisten Menschen wird sie gefürchtet. Nur einige Wenige respektiert sie und nur ihre „Lehrerin“ scheint ein bisschen so etwas wie Liebe für sie zu empfinden. Ihr Bruder Ryzek erpresst sie und nutzt ihre Gabe als Waffe gegen seine Feinde. Er lässt nichts unversucht, um ihren schlechten Ruf zu bekräftigen. Durch die Ich-Perspektive sind wir „in ihrem Kopf“ und merken schnell, dass sie ganz anders ist, als ihr Ruf.
Ab dem dritten Teil werden die Kapitel abwechselnd aus Akos und Cyras Sicht erzählt. Erst hier kommt die Handlung richtig in Schwung und es passiert etwas. Was dann alles passiert war mir schon fast zu viel. Die Handlung nimmt so viel Fahrt auf, dass man fast den Überblick verliert. Im schnellen Lauf überschlagen sich die Ereignisse und erst gegen Ende kommt man kurzzeitig wieder zu Atem.
Das Ende selber war mir dann etwas zu abrupt.
Es ist auch nicht wirklich ein Ende, sondern nur der Abschluss der ersten großen Handlung.
Es bleiben noch so viele Fragen offen, dass mit deren Beantwortung noch locker ein nächstes Buch gefüllt werden kann.

Ich habe die Hörbuch Version gehört und empfand sowohl Laura Maire als auch Shenja Lacher als sehr angenehme und gut gewählte Sprecher.

Da mir die zweite Hälfte zu hektisch und der Schluss zu abrupt war vergebe ich für dieses, ansonsten sehr schöne Buch, 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Emotionen auf höchstem Niveau

Das Traumbuch
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Henri kennt seinen 13 jährigen Sohn Sam nicht, weil die Mutter nie wollte, dass sie sich kennenlernen. Doch Sam möchte seinen Vater endlich kennenlernen, also lädt er ihn zu einer Schulveranstaltung ein. ...

Henri kennt seinen 13 jährigen Sohn Sam nicht, weil die Mutter nie wollte, dass sie sich kennenlernen. Doch Sam möchte seinen Vater endlich kennenlernen, also lädt er ihn zu einer Schulveranstaltung ein. Auf dem Weg dahin hat Henri einen Unfall und er fällt ins Koma. Ohne das Wissen seiner Mutter, schwänzt Sam jeden Tag ein oder zwei Schulstunden und verbringt diese Zeit am Krankenbett seines Vaters. Als Synästhetiker empfindet es die Welt viel intensiver als normale Menschen. Daher kann er „fühlen“, wie sich sein im Koma fühlt und das er nicht tot ist.
Eines Tages begegnet er Ed (Edwina) am Krankenbett von Sam. Ed und Henri hatten vor ein paar Jahren eine sehr intensive Liebesbeziehung. Diese Beziehung endete, als Ed Henri ihre Liebe gesteht und er ihr sagt, dass er diese Gefühle nicht erwidert. Trotzdem hat Henri Ed in einer Patentenverfügung als seine Vertreterin eingetragen.

Die Geschichte wir abwechselnd aus der Ich-Perspektive der drei Protagonisten erzählt.
Dies macht alles noch intensiver. Die Gedanken und Gefühlen gehen ungefiltert auf den Leser über.
Henri - der sich im „Dazwischen“ verirrt und immer wieder Versionen seines Lebens erlebt. Versionen die waren und Versionen die hätten sein können.
Ed - die gedanklich in die Zeit mit Henri zurück geworfen wird. Alle Gefühle, die sie überwunden geglaubt hatte, kommen wieder hoch. Und nun soll sie über sein Leben entscheiden.
Sam - der hypersensible Junge, der endlich seinen Vater kennenlernen wollte und den er nun auf so unerwartete Weise kennenlernt. Und dann lernt er auch noch Maddie, eine andere Patientin kennen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mich sehr berührt. Alle drei Protogonisten gehen einen mit ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe.
Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen und werde bestimmt weitere Bücher der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Emotionale Suche nach Glasmurmeln und der Vergangenheit

Der Glasmurmelsammler
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Sabrinas Vater Fregus hatte vor ca. einem Jahr einen Schlaganfall. Seit dem ist er halbseitig behindert und lebt im Pflegeheim. Dort fühlt er sich sehr wohl, merkt aber, das es offensichtlich viele Dinge ...

Sabrinas Vater Fregus hatte vor ca. einem Jahr einen Schlaganfall. Seit dem ist er halbseitig behindert und lebt im Pflegeheim. Dort fühlt er sich sehr wohl, merkt aber, das es offensichtlich viele Dinge gibt die er vergessen hat.
Eines Tages werden ein paar Pakete mit Dingen von Fergus, die bis jetzt bei seiner Ex-Frau (Sabrinas Mutter) eingelagert waren, ins Pflegeheim geliefert.
Um ihn evtl. emotional nicht zu überfordern, weil er sich vielleicht an viele Dinge nicht erinnert, wird erst Sabrina über die Lieferung informiert. Sie nimmt die Pakete auch erstmals zu sich nach Hause. Hier entdeckt sie, dass ihr Vater eine sehr große Murmelsammlung hat, von der weder Sabrina, noch ihre Mutter eine Ahnung hatten. Da Fergus ein gewissenhaftes Verzeichnis geführt hat, fällt ihr auf das ein paar Murmeln fehlen. Diese sind zufällig die wertvollsten Stücke der Sammlung. Da sie unerwartet einen Arbeit-, Mann- und Kinderfreien Tag hat, beschließt sie auf die Suche nach den fehlenden Murmeln zu gehen. Im Laufe der nächsten 1 ½ Tage findet sie viel über ihren Vater heraus. Aber je mehr sie über ihn erfährt, umso fremder wird er ihr, doch sie lernt auch Einiges über sich selbst heraus.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sabrinas heutiger und Fergus vergangener Sicht erzählt.
Sie ist sehr emotional und lässt einen auch ein wenig über sich selbst nachdenken.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 03.03.2017

Viel Geschichte rund um den Traum von Fliegen

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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Dies ist der 2. Teil der Jahrhundert Saga von Richard Dübell.
Im 1. Teil geht es um Alvin, Paul und Louise.
Jetzt geht es teilweise um den Sohn Moritz und dessen Frau Antoine. Aber die eigentlichen Hauptprotagonisten ...

Dies ist der 2. Teil der Jahrhundert Saga von Richard Dübell.
Im 1. Teil geht es um Alvin, Paul und Louise.
Jetzt geht es teilweise um den Sohn Moritz und dessen Frau Antoine. Aber die eigentlichen Hauptprotagonisten sind die Enkel Otto, Levin und Amalie.

Hauptthemen sind der Traum vom Fliegen, die Frauenbewegung und der Beginn des Nationalsozialismus Ende des 19. Jahrhunderts.
In weiteren Rollen gibt es einige historische Persönlichkeiten, wie die Brüder Otto und Gustav Lilienthal, Graf Ferdinand von Zeppelin und die Brüder Wilbur und Orville Wright und ihre Schwester Katharine Wright. Und natürlich auch ein paar erfundene Persönlichkeiten.

Richard Dübell schafft es aus diese ganzen Personen und Ereignisse eine schöne Geschichte zu spinnen. Mir persönlich war es aber zeitweise etwas zu viel und zu komprimiert. Die Geschichte wechselt zwischen den Hauptprotogonisten und verliert durch die komprimierten Zusammenhänge etwas an Schwung. Weniger wäre hier wahrscheinlich mehr gewesen.

Trotzdem hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und ich vergebe gute 3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 03.03.2017

Schöne Geschichte, aber die Autorin hätte nicht selber lesen sollen

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
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Doris ist 49 und ihr nächster Geburtstag ist nicht mehr weit.
Ihr Mann möchte dieses Ereignis unbedingt ganz groß feiern und plant heimlich eine Überraschungsparty. Aber Doris möchte diesen Tag so gut ...

Doris ist 49 und ihr nächster Geburtstag ist nicht mehr weit.
Ihr Mann möchte dieses Ereignis unbedingt ganz groß feiern und plant heimlich eine Überraschungsparty. Aber Doris möchte diesen Tag so gut wie möglich ignorieren und lädt spontan ihre beiden (ehemals) besten Freundinnen zu einem Wellness-Wochenende ein. Die drei Frauen haben früher zusammen eine Schülerzeitung geschrieben, sich aber nach dem Abitur ziemlich aus den Augen verloren.
Doris, Katja und Anke sind drei grundverschiedene Charaktere und während langer Gespräche kommen nach und nach einige gut gehütete Geheimnisse ans Licht. Die drei Freundinnen merken, dass sie teilweise ein komplett falsches Bild vom Leben der Anderen hatten und sich nach der langen Zeit immer noch, oder besser wieder, gut verstehen. Neue gemeinsame Pläne lassen auch Doris Panik vorm runden Geburtstag kleiner werden, denn mit 50 ist man lange noch nicht alt…

Mir hat diese nette Geschichte gut gefallen. Doris Panik konnte ich zwar nicht so ganz verstehen und insgesamt gab es für meinen Geschmack einige Zufälle zu viel. Aber als Unterhaltung für den Arbeitsweg war es durchaus geeignet.
Ein ganz großer Minuspunkt war jedoch, dass die Autorin es selber gelesen hat. Tut mir leid, sie kann es einfach nicht. Die Stimme an sich und die Betonungen waren leider ziemlich nervig. Ich war ein paar Mal versucht es abzubrechen und es vielleicht doch lieber selber zu lesen.
Deshalb von mir leider nur 3 von 5 Sternen