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Veröffentlicht am 23.02.2021

Eine kreative, lustige, zuckersüße Liebesgeschichte in einer schweizer Schokoladenmanufaktur

Das Leben braucht mehr Schokoguss
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„Small Talk ist nicht mein Ding. Ich kann eigentlich nur ehrlich oder gar nicht – oder natürlich die dritte Möglichkeit namens Fettnäpfchen.“

Seite 197

Und genauso lernen wir Mia kennen, ehrlich und ...

„Small Talk ist nicht mein Ding. Ich kann eigentlich nur ehrlich oder gar nicht – oder natürlich die dritte Möglichkeit namens Fettnäpfchen.“

Seite 197

Und genauso lernen wir Mia kennen, ehrlich und mit dem Herzen am rechten Fleck. Sie steht am Ende ihres Marketingstudiums, als ihr Praktikum platzt. Kurzer Hand hilft ihr ihre Halbschwester Annette in der Schweiz, Mia darf in der Schokoladenmanufaktur ihres Mannes ein Praktikum absolvieren und bei ihnen wohnen. Klingt nach keiner großen Sache, doch die beiden haben ein schwieriges Verhältnis, haben sie sich doch erst sehr spät kennengelernt.

Nichts desto trotz stürzt sich Mia begeistert in ihr Praktikum, und auch ihr Chef Fabian Zuckermann scheint sehr nett zu sein. Da bringt er sie in eine schwierige Situation – plötzlich soll sie vor seiner todkranken Großmutter die Verlobte spielen. Eine Lüge, die ihr zunehmend schwerer fällt, und eine Rolle, die ihr nur zu gut gefallen würde…

Ich mochte Mia vom ersten Fettnäpfchen weg! Sie ist eine etwas chaotische junge Frau mit einer schwierigen Vergangenheit und lustigen, kreativen Ideen! Sie packt schnell an, wenn es nötig ist und schafft es mit ihrer unkomplizierten, lockeren Art, ihre schweizer Kollegen aus der Reserve zu locken.

Sie trotzt ihrer schwierigen Vergangenheit, lernt aus ihren Fehlern, macht jede Menge unterhaltsame neue und lernt, sich selber treu zu bleiben. So rasch, wie Mia ihre Kollegen und die Fabrik mit all ihren Problemen ins Herz geschlossen hat, so schnell mochte ich sie und ihre Geschichte.

Dabei spart dieses Buch an keiner Ecke, weder an Emotionen, noch Tiefgang und schon gar nicht an Kalorien! Bei den tollen Kreationen der Schokofabrik spüre ich schon beim Lesen das Hüftgold wachsen – aber sie ist jedes Gramm wert!

Fazit: Eine kreative, lustige, zuckersüße Liebesgeschichte in einer schweizer Schokoladenmanufaktur – Nachkatze, was willst du mehr?

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Ein berührendes Buch über weniger Hektik

Heimweh nach uns
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Am Ende war es dann Malte, der mich so sehr bestärkt hat (…), dass ich hoch erhobenen Hauptes in das Büro meines Chefs ging und ihm meine überzeugtes „Ja, ich will, und ich schaffe das!“ entgegenbrachte.
Und ...

Am Ende war es dann Malte, der mich so sehr bestärkt hat (…), dass ich hoch erhobenen Hauptes in das Büro meines Chefs ging und ihm meine überzeugtes „Ja, ich will, und ich schaffe das!“ entgegenbrachte.
Und nun sitze ich hier, noch immer mit einem „Ja, ich will, glaube ich zumindest irgendwie und grundsätzlich,“ aber mit einem immer leiser werdenden „Und ich schaffe das!“
Seite 11
Aber momentan ist es gar nicht so leicht, all das zu schaffen, was Lena sich vorgenommen hat. Ein anspruchsvoller Job, zwei kleine Kinder, ein Haus, das in Schuss zu halten ist und ein weiteres, das in Planung ist. Ihr Mann Malte unterstützt sie wirklich, wo er nur kann, aber schon allein beim Lesen ging mir ein wenig die Puste aus bei dem Tempo, das die beiden sich selbst vorgeben.
Und man merkt Lena immer mehr an, dass sie das nicht mehr lange durchhält – da bekommt sie von ihrer lieben Schwester einen Yogagutschein. Widerwillig lässt sich Lena auf die Einzelstunden bei Reik ein. Und so sehr die Bewegung ihrem Rücken und die Stille ihrer Seele guttut, die Nähe zu Reik bringt sie auch emotional an eine Grenze, die sie nicht überschreiten sollte…
Helen Schreiber hat mit „Heimweh nach uns“ ein intensives, berührendes Buch geschaffen, das mich von der ersten Seite weg mitnahm. Erst durch den hektischen Alltag, der doch ein wenig vertraut schien, zu einer angenehmen Auszeit. Ihr hektischer Familienalltag ließ mich schmunzeln und nachdenken, ich stellte mir die Frage, ob die Autorin ein wenig bei uns Mäuschen gespielt hat. Seien es wichtige Zettel für die Schule, die im letzten Moment gesucht werden oder auch das schlechte Gewissen, wenn man um Hilfe bei der Kinderbetreuung bittet, die die Großeltern doch so gerne übernehmen, es kam mir sehr bekannt vor. Und bei ihren Beschreibungen der Yogaeinheiten hatte ich das Gefühl, gerade selbst eine Stunde bei meiner Yogatrainerin hinter mir zu haben. Doch Lenas Trainer Reik kommt ihr so nahe, sein Leben ist so ganz anders als Lenas durchstrukturiertes, gehetztes, dass sie sich diesem Reiz kaum entziehen kann…
Und auf der anderen Seite ist da Malte, der ihr immer den Rücken stärkt und alles tut, um mit ihr gemeinsam die Familie am Laufen zu halten. Immer wieder spürt man ihre Verbundenheit, das war sehr bewegend.
Die Geschichte ist so intensiv und so eindrücklich beschrieben, dass sie mich sehr mitgenommen hat. Denn letztlich hat Lena Heimweh nach ihrem „uns“, nach ihrem Partner, nach Zeit mit ihm. Doch zu Vieles bleibt unausgesprochen, die Zweifel, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Langsam findet Lena ihren Atem wieder und ein Stück weit zu sich selbst – aber ist das noch an Maltes Seite?
Fazit: Ein berührendes Buch über weniger Hektik und die Sehnsucht nach sich selbst, das einen daran erinnert, auch mal ein wenig langsamer zu machen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Eine absolut gelungene Familien-Liebes-Geschichte über alte Wunden, die durch neue Chancen heilen können!

Wo sich die Sterne spiegeln
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„Sie pflegte einen nachsichtigeren, sanfteren Umgang mit sich selbst. Die Zeit heilte in der Tat die meisten Wunden und wie sie schon vermutet hatte, war sie offensichtlich mehr als bereit, wieder ein ...

„Sie pflegte einen nachsichtigeren, sanfteren Umgang mit sich selbst. Die Zeit heilte in der Tat die meisten Wunden und wie sie schon vermutet hatte, war sie offensichtlich mehr als bereit, wieder ein normales Leben zu führen…“
(Kapitel 1)
Ja, ein normales Leben… aber wie sollte das aussehen für Malcom, der mit 12 zu seinem Großvater Alberto kam und seinen Vater kennenlernte, kurz bevor seine Mutter starb? Jetzt, lange Zeit und 3 Jahre nachdem auch sein Vater verstarb, finden sie heraus, dass er noch zwei Schwestern hat, die Alberto sucht.
Die 12jährige Keira ist schnell gefunden, ist sie nach dem Verschwinden ihrer Mutter ja im Pflegesystem. Doch die ältere Schwester Callie macht es ihnen nicht leicht, sie scheint außerhalb des Systems zu leben.
Dennoch finden die Geschwister bald räumlich zueinander… Emotional aber sind sie weit voneinander entfernt…
Ich mag Susan Mallerys Bücher, die etwas lockereren wie die Happily Inc-Reihe, aber auch die, in denen sie ernstere Töne anschlägt. Dies ist eines ihrer tiefer gehenden Bücher, denn die Geschwister könnten unterschiedlicher nicht sein. Malcom tut sich generell sehr schwer damit, Menschen zu vertrauen und sie in sein Leben zu lassen. Plötzlich unter einem Dach mit einer verletzten Jugendlichen und einer Mitte Zwanzigjährigen, die sich für ihr Leben gezeichnet fühlt, gelangt er schnell an seine Grenzen.
Gut, dass es da noch Delany gibt, die mit Keira befreundet ist und auch ihm zur Seite steht. Sie trägt selbst schwer an ihrer Vergangenheit, hat sich nach einem tragischen Vorfall neu orientiert – und wirkt dennoch orientierungslos.
Gemeinsam zerbrechen und heilen sie aneinander, verletzten sich, missverstehen sich, aber besinnen sich glücklicherweise vor künstlichen Dramen wieder. Mitten drin auch wieder eine vierbeinige Heldin, ein kleiner Findling der mich sehr an unser letztes Findelkind erinnerte und mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Meist folgen die Bücher Mallerys einem bestimmten Schema, eine Protagonistin hat eine schlimme Zeit hinter sich und fühlt sich nicht mehr wert, geliebt zu werden. Manchmal kann ich diese Gründe nicht ganz nachvollziehen und finde sie überzogen, in diesem waren sie mir total verständlich und haben mich auch über unser Rechtsystem und die Vorverurteilung in unseren Gedanken reflektieren lassen.
„Wo sich die Sterne spiegeln“ zeigt die Heilung einer Familie, wie man aus vielen Scherben wieder ein schönes Mosaik zaubern kann, und dass jeder eine zweite Chance verdient hat.
Mit dabei auch ein Hauch vom Flair Seattles – und einige Dinge, mit denen man in amerikanischen Büchern wohl leben muss. Dass man zusätzlich zur Verhütung noch eine Pille danach nimmt, zum Beispiel.
Fazit: Eine absolut gelungene Familien-Liebes-Geschichte über alte Wunden, die durch neue Chancen heilen können!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Ein lockerer Liebesroman mit tollen Protagonisten in einer einfach magischen Stadt!

Wer lieben kann, ist klar im Vorteil
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Willkommen zurück in Happily Inc!
Ich war ja vor einiger Zeit dabei, als aus „Weddings in a box“ „Weddings out of the box“ wurde, sprich beim ersten Band dieser Reihe. Und es war ein freudiges Wiedersehen ...

Willkommen zurück in Happily Inc!
Ich war ja vor einiger Zeit dabei, als aus „Weddings in a box“ „Weddings out of the box“ wurde, sprich beim ersten Band dieser Reihe. Und es war ein freudiges Wiedersehen hier im fünften Band rund um die Kleinstadt Happily Inc und ihre Bewohner!
Habe ich zwischendurch mal mit einem Buch aus einer anderen Reihe der Autorin gehadert, hat sie in „Wer lieben kann ist klar im Vorteil“ wieder eine Punktlandung hingelegt! Dieses Mal begleiten wir einen neueren Bewohner der kleinen Stadt, die von großartigen Hochzeiten lebt. Jasper, ein ehemaliger Soldat, der sein Trauma mit dem Schreiben bewältigt, und so ein recht erfolgreicher Autor wurde. Für seinen neuesten Roman möchte seine Lektorin eine Frau an der Seite des Helden.
Eine Figur, mit dem der sonst so wortgewandte Autor nicht zurechtkommt. Also beginnt er, auf seine bewährte Art sorgfältig zu recherchieren und beschließt, die Hochzeitsplanerin Renee als Vorlage zu nehmen und bei der Planung einer Hochzeit zu begleiten. So verbringen die beiden viel Zeit miteinander, doch auch Renee hat ihr Päckchen zu tragen und tut alles, damit sich die beiden emotional nicht zu nahe kommen.
Wie immer bei Susan Mallery sind die Bände dieser Reihe lose miteinander verbunden, auch ohne die Vorbände zu kennen, lassen sich ihre Bücher problemlos lesen. Als Wiederholungstäter habe ich mich dennoch sehr über ein Wiedersehen mit Pallas gefreut.
Renee ist eine sympathische junge Frau, die von und für wunderbare Hochzeiten lebt, selbst aber schon einige schlechte Erfahrungen gemacht hat und so davon überzeugt ist, dass die große Liebe existiert, aber für sie nicht möglich ist. Sie hat ein eher schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und meint, aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen zu haben und sich deshalb von ihre und von Männern fernzuhalten.
Doch durch ihre wunderbaren Freundinnen und auch Jasper lernt sie, dass es sich lohnt, manchmal einen zweiten Blick zu riskieren und auch eine neuen Blickwinkel einzunehmen. So kann aus etwas Negativem durchaus auch etwas Positives entstehen… Ich mochte ihre Figur und deren Entwicklung, ihre Gabe zu diskutieren, reflektieren und zu verzeihen.
Wie meist in Happily Inc spielen auch in diesem Buch Tiere eine große Rolle, ob es rebellierende Zebras wie im ersten Band, streunende Hunde oder widerspenstige Katzen sind, sie alle finden ihren Platz – vor allem in meinem Herzen!
Susan Mallery hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite gepackt, ich liebe diese kleine Hochzeitsstadt und ihre Bewohner, die alle etwas ganz besonderes mit einer bezaubernden Geschichte sind!
Fazit: Ein lockerer Liebesroman mit tollen Protagonisten in einer einfach magischen Stadt!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Eine unterhaltsame, tortenboden-lockere Liebesgeschichte mit überraschenden Wend

Auf Wolke Sieben sitzen auch nur Frösche
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„Ich drückte ihm (Kalle der Schildkröte) einen Kuss auf die Nase, woraufhin er den Kopf ruckartig in den schützenden Panzer zurückzog.
Tom sah das aus den Augenwinkeln und lachte. „Der Prinz will wohl ...

„Ich drückte ihm (Kalle der Schildkröte) einen Kuss auf die Nase, woraufhin er den Kopf ruckartig in den schützenden Panzer zurückzog.
Tom sah das aus den Augenwinkeln und lachte. „Der Prinz will wohl noch nicht erweckt werden, da musst du vorerst weiter mit mir vorliebnehmen.“
Kapitel 1
Ja, da hat Mitbewohner Tom wohl einen wunden Punkt erwischt bei Ylvi. Seit sie in ihrer Lieblingszeitschrift Modern Woman den Psychotest gemacht hat, ist sie sich sicher: Tom, ihr bester Freund seit Kindheitstagen, das ist mehr als nur Freundschaft!
Umso härter trifft es sie, als der auf einmal eine Frau mit in ihre eingespielte WG bringt, die gleich mal mit energetisierten Einhörnern Glanz in die Hütte bringt.
Also erfindet sie mal schnell einen neuen Freund – und Interessenten lassen nicht lange auf sich warten.
Ylvi ist Pharmareferentin, leider mäßig erfolgreich, denn irgendwie hat sie die Freude dran verloren. Umso kreativer ist sie bei ihren Torten – und deren Genuss. Ihr Gewicht befindet sich im dreistelligen Bereich, leider ist aber ihr Selbstwert nicht proportional zum Gewicht gewachsen und sie kann es kaum glauben, als sich die Männerwelt für sie interessiert.
Sie erinnert mich ein wenig an Bridget Jones, auf High Heels stolpert sie durchs Leben, kümmert sich um ihre geliebte Oma, versorgt den Zocker Tom und schwärmt heimlich für ihn.
Eine schicksalhafte Begegnung in Hamburg bringt Ylvi zum Träumen und sie bekommt Hilfe von ganz unerwarteter Seite.
Klingt jetzt wie die klassische Liebesgeschichte mit altbekanntem Ausgang – ist es aber nicht! Womit mich Autorin Britt Gerken besonders gekriegt hat: Ich war mir bis zu Letzt nicht ganz sicher, wohin uns die Geschichte führt. Immer wieder kommen Männer ins Spiel, nette, interessante, teilweise auch welche, wo meine Alarmglocken völlig zu Unrecht schrillten oder aber gänzlich versagten. Und das Ganze ohne dass die Glaubwürdigkeit gelitten hätte!
Fazit: „Auf Wolke sieben sitzen auch nur Frösche“ ist eine unterhaltsame, tortenboden-lockere Liebesgeschichte mit überraschenden Wendungen und unerwartetem Ausgang!



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