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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Melancholisch...

Vielleicht tanzen wir morgen
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„Wenn die Musik für jemanden, den man liebt, zu Ende ist, hört man nicht auf zu tanzen. Man tanzt für denjenigen mit.“
Seite 191

Mascha hat ihren geliebten Sohn verloren – und seither überlebt sie nur ...

„Wenn die Musik für jemanden, den man liebt, zu Ende ist, hört man nicht auf zu tanzen. Man tanzt für denjenigen mit.“
Seite 191

Mascha hat ihren geliebten Sohn verloren – und seither überlebt sie nur noch. Sie erfüllt ihre Pflichten, geht regelmäßig ins Schwimmbad, um ertrinken zu üben, arbeitet, trifft sich mit Freunden. Als ihr die verschrobene Sally begegnet, merkt sie immer mehr, dass das Leben auch wieder schön sein darf und kann…

Ruth Hogan beschreibt uns Charaktere, die durch die Bank skurrile Individualisten sind, mit großen, tragischen Geschichten. Es ist interessant, von Opernsängern und Zauberkünstlern zu lesen. Aber manchmal hätte ich mir dazwischen einen Menschen wie du und ich gewünscht.

Das Buch wird getragen von der großen Trauer Maschas. Ihr Verlust hat sie überwältigt und gelähmt. Sie merkt immer mehr, dass sie auch andere damit hemmt und versucht, wieder ins Leben zurückzukehren.
So schön die Elemente waren, in denen sie wieder Mut fasst, Freunde und Freude findet, so hat das Buch doch einen sehr melancholischen Grundton, der mir manchmal fast zuviel war.

Ein Buch, das aufmuntern soll und mich doch sehr traurig zurücklässt.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Unterhaltsamer Cosy Crime im Bestattermilieu

Radieschen von unten
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Elfie Ruhland ist dafür bekannt, für Ordnung zu sorgen. Als sie im Bestattungsunternehmen Pietas die Papiere für die Steuerprüfung vorbereiten soll, stößt sie bald auf Ungereimtheiten.
Als dann auch noch ...

Elfie Ruhland ist dafür bekannt, für Ordnung zu sorgen. Als sie im Bestattungsunternehmen Pietas die Papiere für die Steuerprüfung vorbereiten soll, stößt sie bald auf Ungereimtheiten.
Als dann auch noch ein unzufriedener Kunde stirbt, begibt sie sich mit Hilfe von Mops Nepomuk und Kommissarin Alex auf Spurensuche...

Ich bin für meinen etwas schwarzen, derben Humor bekannt und so habe ich mich - wie zu erwarten - bei diesem Cosy Crime im Bestattermilieu gleich wohl gefühlt! Elfie hat oft fragwürdige moralische Werte und einen eigenen Sinn für Gerechtigkeit. Sie hilft, wo sie nur kann - aber halt auf die ihr eigene Weise!
"Radieschen von unten" lebt von seinen fast schon skurrilen Protagonistin und einer menschlichen Handlung, ohne große Morde und viel Blut und Gemetzel.

Das Buch ist, was es ist: Ein kurzwilliger Cosy Crime mit einer eigenen Art von Humor. Mir hats gefallen!

Veröffentlicht am 18.02.2019

Locker-frech erzählt mit Tiefgang

Dönerröschen
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„Meiner Mutter konnte ich nicht mit meinem kleinen Bruder kommen. Sie war extrem schlau und wusste, dass ich keinen Bruder habe.“

Jonas hat es nicht leicht. Eine Mutter, die ständig in Ohnmacht fällt, ...

„Meiner Mutter konnte ich nicht mit meinem kleinen Bruder kommen. Sie war extrem schlau und wusste, dass ich keinen Bruder habe.“

Jonas hat es nicht leicht. Eine Mutter, die ständig in Ohnmacht fällt, ein exzentrischer Vater und ein kuchenfressender Hund. Und dann ziehen seine Eltern mit ihm nach Neuperlach, ins Ghetto! So wie es aussieht, muss er erst Kurzdeutsch lernen, um dort klar zu kommen… Als dann noch die süße Türkin Sibel auftaucht, ist das Chaos komplett!

Schon lange nicht mehr habe ich mich so gut unterhalten! Das Buch beginnt im witzigen Jugendjargon, in den ich mich schnell eingelesen hatte.

„Hasdus nicht Glotze gehört?“

Jonas, ein typischer 16jähriger, ist von Hormonen gebeutelt und er und seine Familie haben ein goldenes Händchen dafür, sich in unmögliche Situationen zu bringen. Dabei darf manchmal ein bisschen Brachialhumor nicht fehlen!
Jaromir Konecny lockt uns mit frecher, zeitgemäßer Sprache in eine vermeintlich seichte Geschichte. Nur, um dann unerwartet mit Tiefe zu punkten. Er serviert uns Klischees und Vorurteile auf dem Silbertablett und haut sie uns dann mit Schmackes um die Ohren. Seine Lektionen kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie ergeben sich aus Begegnungen und Gesprächen, aus Gefühlen, die er im Leser erweckt.

„Na ja, du hast dir etwas über die Türken zusammengereimt. Aber langsam merkst du, dass ich ein ganz normaler Mensch bin – genau wie du.“

Dabei stehen trotzdem die witzige Handlung und tollen Menschen aber absolut im Vordergrund!

Fazit: Eine locker-frech erzählte Geschichte mit einer wichtigen Botschaft. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.02.2019

Solider Krimi mit viel Lokalkolorit

Letzter Stollen
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Die Mama nickte. „Die Gerüchte, die gibt's seit siebzig Jahren. Und sie werden nicht wahrer, weil sie älter werden.“
Seite 141

Direkt von seiner Geburtstagsfeier weg wird Kommissar Gasperlmeier in den ...

Die Mama nickte. „Die Gerüchte, die gibt's seit siebzig Jahren. Und sie werden nicht wahrer, weil sie älter werden.“
Seite 141

Direkt von seiner Geburtstagsfeier weg wird Kommissar Gasperlmeier in den Salzstollen gerufen. Ein verschwundener Schutzanzug kündigt einen neuen Fall an.
Und dieser führt tief in den Stollen – und in die düstere Vergangenheit des Ausseerlandes.

Dies war mein erster Altaussee-Krimi, ich kannte den urigen Ermittler Gasperlmaier vorher noch nicht.
Er ist kein mutiger Ermittler, wer will nur seinen Job erledigen, ohne viel Aufsehen zu erregen. Gasperlmaier ist einer vom alten Schlag. Handy und Internet, damit kann er nicht viel anfangen. Mit einer guten Leberkässemmel und einem Bier dazu schon viel eher. Die weiblichen Kolleginnen verunsichern ihn etwas.

Dennoch gelingt es ihm, mit Hilfe seiner Mutter und des pensionierten Kollegen Friedrich, diesen Fall zu lösen. Im Laufe der Geschichte sehen wir ihn ein wenig über seinen Schatten springen, auch mal Eigeninitiative ergreifen und etwas Gefühl zeigen. Das machte ihn mir letzten Endes sympathisch.
Ein wirkliches Highlight war seine Kollegin, die Manuela, die ihn richtig zu nehmen weiß und mit ihrer Energie oft Schwung in die Ermittlung bringt. Sie ist der richtige Gegenpol zu Gasperlmaier.

Die Manuela grinste. „Wenn du was über die Gegenwart wissen willst, fragst du den Friedrich. Und wenn's um Sachen geht, für die sogar der Friedrich zu jung ist, fragst du deine Mama.“ (…) Sie hatte ihn, man musste es zugeben, gründlich durchschaut.
Seite 149

„Letzter Stollen“ ist ein solider Krimi mit viel Lokalkolorit, verrät einiges über die Vergangenheit – und hoffentlich nicht allzu viel über die gegenwärtige Polizeiarbeit! Da hoffe ich, dass in der Realität doch etwas mehr auf Dienstvorschriften geachtet wird. ;)
Auch für überraschende Wendungen ist gesorgt, und somit hat mich „Letzter Stollen“ gut unterhalten!

Veröffentlicht am 18.02.2019

Ein wunderbares Erstlesebuch für kleine und große Mädchen!

Lara und die freche Elfe in der Schule - Leserabe 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
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Die Elfe kichert frech. „Mit wem sprichst du? Mit mir jedenfalls nicht. Mich gibt es nämlich nicht.“
Seite 35

Als Lara ein Referat über etwas, das fliegt, halten soll, wählt sie „Elfen“ als Thema. Die ...

Die Elfe kichert frech. „Mit wem sprichst du? Mit mir jedenfalls nicht. Mich gibt es nämlich nicht.“
Seite 35

Als Lara ein Referat über etwas, das fliegt, halten soll, wählt sie „Elfen“ als Thema. Die anderen Kinder lachen, denn Elfen gibt es nämlich nicht. Da will Lara Fritzi, ihre kleine Elfe aus der Schultasche holen. O Schreck, die Elfe ist weg!
Niemand scheint Lara zu glauben, nur Ben hält zu ihr. Immer wieder sucht er den Kontakt, obwohl Lara ihn zu Beginn abwehrt.
Einfühlsam behandelt das Buch somit Themen, die wohl jedes Schulkind kennt.
Für Lara ist es nicht schön, von anderen ausgelacht zu werden. Da kann es schon vorkommen, dass man die, die es nicht tut, auch nicht an sich ranlassen will.
Aus Bens Sicht zeigt es, dass man, wenn man jemanden mag, nicht aufhört, mit ihm zu reden, auch wenn er vielleicht abwehrend reagiert.
Die kleine Elfe ist erst etwas eifersüchtig auf Laras neuen Freund, auch das kennt wohl jeder. Letzten Endes aber geht natürlich alles gut aus!
„Lara und die freche Elfe in der Schule“ ist ein entzückendes Erstlesebuch vom Leseraben. Tolle und liebevolle Illustrationen unterstreichen die Geschichte.
Nach jedem Leseabschnitt darf der kleine Erstleser als Belohnung einen der beigelegten Rabensticker einkleben. Am Ende des Buches gibt es ein kleines Rätsel, mit dem die LeserInnen überprüfen können, ob sie alles verstanden haben und zum Reflektieren des Gelesenen.
Ein wunderbares Erstlesebuch für kleine und große Mädchen!