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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2019

spannende Familiengeschichte voller Hass, Wut und Schuld

Der Verrat
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Inhalt
Endlich kann Nane Rauch nach 20 Jahren das Gefängnis verlassen. Sie hat ihre Schuld zwar abgeleistet, doch sie kann sich selbst nicht verzeihen. Noch immer sind aber ihre Erinnerungen an diese verhängnisvolle ...

Inhalt
Endlich kann Nane Rauch nach 20 Jahren das Gefängnis verlassen. Sie hat ihre Schuld zwar abgeleistet, doch sie kann sich selbst nicht verzeihen. Noch immer sind aber ihre Erinnerungen an diese verhängnisvolle Nacht verschwommen. Hat sie den geplanten Mord verhindern wollen oder nicht. Um Klarheit zu bekommen muss sie unbedingt mit Thomas von Manthey, dem Mann ihrer jüngeren Schwester Pia reden, was diese aber auf jeden Fall verhindern will. Doch davon lässt sich Nane nicht abhalten und fährt zum Weingut. Sie findet Thomas verletzt in den Weinbergen und wird verdächtig seinen Herzanfall ausgelöst zu haben. Thomas liegt im Koma und Nane hat keine Möglichkeiten ihm Fragen zu stellen.
Was geschah in dieser Nacht? Warum ist der Hass zwischen den Schwestern so groß?

Meine Meinung
"Der Verrat" von Ellen Sandberg ist ein Familiendrama, der ganz viele verschiedene Themen abdeckt, Liebe und Hass, Geheimnisse und Lügen, Schuld und Vergebung, Eifersucht und Rache. Der Prolog mit den Geschehnissen von 1998 hat mich gleich in den Bann gezogen. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Die Geschichte ist in zwei Erzählsträngen unterteilt. Abwechselnd werden die heutigen Ereignisse und die aus der Vergangenheit erzählt. Nach und nach lernt der Leser die Schwestern und deren Familien kennen und erfährt wie es zu dieser verhängnisvollen Nacht gekommen ist. Die Autorin schafft es immer wieder mich auf eine falsche Fährte zu locken. Zum Ende hin werden beide Stränge gekonnt zusammengeführt.

Die Charaktere sind authentisch und lebendig. Die drei Schwestern Nane, Birgit und Pia können unterschiedlicher nicht sein. Am Anfang ist mir Nane sehr sympathisch und ich habe etwas mit ihr gelitten. Es muss schrecklich sein, wenn die eigene Schwester mit dem Mann verheiratet ist, den man immer noch liebt. Aus Eifersucht und Wut begeht sie einen riesengroßen Fehler. Pia ist sehr selbstbewusst, ihr scheint im Leben immer alles zugeflogen zu sein. Sie liebt ihr luxuriöses Leben an der Seite von ihren Mann Thomas. Dieser ist auch einer der Gründe, warum die beiden zerstritten sind. Birgit versucht zwischen den beiden zu vermitteln, denn sie ist ein harmoniebedürftiger Mensch.

Fazit
Wer spannende und emotionale Familiendramen liebt, ist hier genau richtig. Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Ein wunderschöner Sommerroman, der zum Nachdenken anregt

Möwenherz
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Inhalt
Das Leben läuft nicht immer in geraden Bahnen. Das erfährt Ebba gerade. Eigentlich reist sie mit dem Stargeiger Jona Bennett, sie ist so eine Art Mädchen für Alles für ihn. Als ihre Oma stirbt und ...

Inhalt
Das Leben läuft nicht immer in geraden Bahnen. Das erfährt Ebba gerade. Eigentlich reist sie mit dem Stargeiger Jona Bennett, sie ist so eine Art Mädchen für Alles für ihn. Als ihre Oma stirbt und ihr ein Kapitänshaus in Emilienkoog hinterlässt, kommt ihr das ziemlich ungelegen. Doch dann kann Jona auf einmal nicht mehr spielen und muss eine Zwangspause einlegen, was liegt da näher, als diese an der Nordsee im Kapitänshaus zu verbringen, wo keiner Jona kennt. Gesagt, getan… beide reisen an die Nordsee. Zufällig ist auch Ebbas große Liebe Finn auf den Weg nach Emilienkoog. Aber im Leben gibt es keine Zufälle…

Meine Meinung
"Möwenherz" von Karen Bojsen ist ein wunderbarer Roman über das Leben, dem Abschiednehmen aber auch dem Neuanfang. Durch den tollen Schreibstil der Autorin bin ich schnell in die Geschichte gekommen und mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven geschrieben, Ebba, Jona und Finn. Mit einfühlsamen Worten beschreibt die Autorin deren Wünsche, Ängste und Sehnsüchte. Jeder der drei trägt etwas mit sich rum, was so nach und nach an die Oberfläche will.
Zum Ende wird auch klar, was es mit dem Möwenherz auf sich hat.

Die Charaktere sind lebendig und nicht nur sympathisch. Jona ist am Anfang sehr arrogant und überheblich, aber so nach und nach lässt uns die Autorin hinter seine Fassade blicken und seine Sympathien steigen. Und auch Finn entwickelt sich positiv in diesem Roman, von einem oberflächigen Frauenhelden

Gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen, denn ich liebe die Gegend an der nordfriesischen Nordsee.

Fazit
Ein gut gelungener Sommerroman, er ist nicht nur leicht und locker, sondern auch nachdenklich und melancholisch. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Spannend und sehr verstörend

Bösland
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Inhalt
Der 10jährige Ben leidet unter seinem Vater, dieser prügelt ihn regelmäßig auf dem Dachboden im sogenannten Bösland. In seiner Mutter hat er keine Hilfe, sie schaut einfach weg und meint, es sei ...

Inhalt
Der 10jährige Ben leidet unter seinem Vater, dieser prügelt ihn regelmäßig auf dem Dachboden im sogenannten Bösland. In seiner Mutter hat er keine Hilfe, sie schaut einfach weg und meint, es sei seine eigene Schuld. Die Situation ändert sich, als sich der Vater auf dem Dachboden erhängt. Danach verliert Ben mit Hilfe seines besten Freunds Kux die Angst vorm Bösland, sie machen den Dachboden zu ihrem Revier… bis eines Tages ein großes Unglück passiert. Ben wird neben einem toten blutverschmierten Mädchen gefunden, die Tatwaffe, ein Golfschläger liegt neben den beiden…
30 Jahre später: eine Therapeutin versucht hinter Bens Geschichte zu kommen, um ihn damit zu helfen. Ungeahnte Geheimnisse kommen an den Tag und es wird wieder gemordet…

Meine Meinung
"Bösland" von Bernhard Aichner ist mein zweites Buch des Autors und bestimmt nicht mein letztes. Dieses Buch besticht durch seinen ungewöhnlichen Aufbau, mal wird die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben, dann werden Erinnerungen aus der Vergangenheit beschrieben und zu guter Letzt sind die Gesprächsprotokolle. Eine echt interessante und spannende Mischung. Die kurzen Abschnitte erhöhen zusätzlich die Spannung.

Mit den Charakteren hat sich der Autor besondere Mühe gegeben, sie sind psychologisch gut dargestellt und ich hatte am Anfang echte Schwierigkeiten sie einzuschätzen. Hier spielt Bernhard Aichner gekonnt mit den Vorurteilen der Menschen und den daraus resultierenden Ängsten. Das psychologische Duell der beiden Hauptcharaktere ist echt böse und gemein, manchmal sogar ziemlich brutal. Es ist nichts für schwache Nerven.

Fazit
Wer spannende Thriller liebt, die böse und brutal sind, ist hier genau richtig.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Neue Location, neues Ermittlerteam, interessanter und spannender Fall

Juister Herzen. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt
Gleich am ersten Tag bekommt es der neue Inselkommissar Roland Witte mit einem mysteriösen Fall zu tun. Die Selbsthilfegruppe rund um Clemens Vogt hat eine Ferienwohnung auf der Insel Juist angemietet. ...

Inhalt
Gleich am ersten Tag bekommt es der neue Inselkommissar Roland Witte mit einem mysteriösen Fall zu tun. Die Selbsthilfegruppe rund um Clemens Vogt hat eine Ferienwohnung auf der Insel Juist angemietet. Dort finden sie eine Leiche, die aber nicht zur Gruppe gehört.
Kommissarin Antje Fedder und ihr neuer Kollege nehmen die Ermittlungen auf …

Meine Meinung
"Juister Herzen" von Sina Jorritsma ist eine neue Krimi-Reihe mit einem neuen Ermittlerteam und einer neuen Location. Ich mag den Schreibstil von der Autorin, er ist spannend und flüssig. Sie lässt uns an der Ermittlung teilhaben und führt uns auch gerne mal aufs Glatteis.

Die Charaktere sind lebendig und authentisch. Antje fühlt sich ein bisschen ins Hintertreffen gesetzt, da sie nun mit einem Kollegen zusammenarbeiten muss. Ihre Angst, dass ihre Vorgesetzten meinen, dass ihre Arbeit schlecht ist, kann ich gut nachvollziehen. Mir ist sie gleich sehr sympathisch. Auch wenn ihr Start mit Roland nicht gerade gut war, bemühen sich beide, ein gutes Team zu werden. Mir gefällt es sehr, wie sehr Roland sich bemüht seinen ersten Eindruck zu verbessern und Antje bestmöglichst in ihrem ersten gemeinsamen Fall zu unterstützen.

Fazit
Neue Location, neues Ermittlerteam, interessanter und spannender Fall, eine gute Mischung für eine neue Ostfrieslandkrimireihe. Hier werde ich auf jeden Fall am Ball bleiben.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Geheimnisse und weiße Weihnacht

Der Gesang des Nordlichts
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Inhalt
Weihnachten steht vor der Tür und Gerhard möchte es gerne mit seinen drei Töchtern und deren Familien in Schweden feiern. Seine Tochter Claudia wollte es eigentlich ruhig angehen lassen, denn sie ...

Inhalt
Weihnachten steht vor der Tür und Gerhard möchte es gerne mit seinen drei Töchtern und deren Familien in Schweden feiern. Seine Tochter Claudia wollte es eigentlich ruhig angehen lassen, denn sie hütet ein Geheimnis. Gerade jetzt wo beruflich alles blendend läuft, ist sie mit ihrem dritten Kind schwanger und weiß nicht genau, ob das kleine Würmchen gesund ist.
Aber ihrem Vater mag sie den Wunsch nicht abschlagen und so fahren alle gemeinsam in den Norden. In Schweden angekommen wird schnell klar, dass nicht nur Claudia ein Geheimnis hat, auch ihre Schwestern und ihr Vater tragen eine Last mit sich. Kann die Liebe innerhalb der Familie die Missverständnisse klären?

Meine Meinung
"Der Gesang des Nordlichts" von Heike Fröhling ist ein emotionaler Roman mit einer zauberhaften Kulisse. Gleich mit den ersten Worten hat mich die Autorin in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Sie beschreibt das Gefühlschaos von Claudia sehr gefühlvoll und anschaulich. Die Landschaftsbeschreibungen sind detailgetreu und einfach nur traumhaft. Ich konnte die knirschenden Schritte im Schnee hören, die Kälte unter den Füßen spüren und die herrliche kühle Winterbrise spüren. Beim Lesen bekomme ich Lust ins verschneite Schweden zu reisen und meine Weihnachten dort zu verbringen.
In Rückblenden erzählt Gerhard seine Lebensgeschichte und deckt ein langgehütetes Familiengeheimnis auf.
Durch die verschiedenen Erzählsichten und auch den verschiedenen Zeitsträngen war ich so gefesselt von diesem Buch, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte.

Die Charaktere sind lebendig und authentisch. Claudia habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, zwei Kinder großgezogen hat und sich nun endlich auf ihre Kariere im Verlag stürzen kann, als die Neuigkeit mit der Schwangerschaft sie aus der Bahn wirft. Es hat mich sehr traurig gemacht, dass sie sich nicht getraut hat, ihr Geheimnis mit jemand zu teilen. Und auch ihre Schwestern Simone und Alexandra haben ihr Säcklein zu tragen. Jedem einzelnen gibt die Autorin den Platz, um ihre Geschichte zu erzählen.
Doch durch das "nicht miteinander Reden" kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Trotzdem kann man die Liebe, die innerhalb dieser Familie herrscht, förmlich spüren.

Fazit
Dieses gefühlvolle Buch ist einfach nur wunderschön. Es werden Geheimnisse mit sich rumgetragen und gelüftet, eine Familie findet zueinander und es regt zum Nachdenken an. Die zauberhafte Winterlandschaft trägt zu einem wohligen Gefühl bei.
Diesen Roman kann ich nur wärmstens empfehlen, von mir gibt es 5 Sterne.