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Veröffentlicht am 21.08.2023

Fesselnder Roman, der mich in eine Zeit voller Widersprüche und Veränderungen entführt

Brockesstraße Beletage
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Meine Meinung
Der Roman "Brockesstraße Beletage" von Anette L. Dressler erzählt die bewegende Geschichte von Frieda Markuweit, einer Kriegerwitwe, die aus Ostpreußen geflüchtet ist und im Jahr 1947 gegen ...

Meine Meinung
Der Roman "Brockesstraße Beletage" von Anette L. Dressler erzählt die bewegende Geschichte von Frieda Markuweit, einer Kriegerwitwe, die aus Ostpreußen geflüchtet ist und im Jahr 1947 gegen ihren Willen in die Wohnung von Alma Curtz, einer altansässigen Lübecker Kriegerwitwe, in der Brockesstraße in Lübeck St. Lorenz Nord zwangseingewiesen wird. Inmitten der Not und des Wiederaufbaus, während einer Zeit des Aufbruchs und dem guten Gefühl des Lebens, werden die Konflikte beleuchtet, die sich durch die unterschiedlichen Lebenswelten der beiden Frauen ergeben.

Der Roman zeigt eindrucksvoll die Spannungen und Herausforderungen, die durch das Aufeinandertreffen zweier Frauen entstehen, deren Lebenserfahrungen und Hintergründe stark voneinander abweichen. Während Frieda mit den traumatischen Erfahrungen der Flucht und dem Verlust ihrer Heimat zu kämpfen hat, muss Alma sich mit den alltäglichen Schwierigkeiten des Nachkriegslebens in einer zerrütteten Gesellschaft auseinandersetzen.

Die Autorin beschreibt auf einfühlsame Weise sowohl die individuellen Geschichten der beiden Frauen als auch die gesellschaftlichen Umstände, die ihre Interaktionen beeinflussen. Dabei wird auch auf den Zwiespalt zwischen Solidarität und Misstrauen eingegangen, der sich in der Nachkriegszeit häufig bemerkbar macht. Gaunereien und Kleinkriminalität sind weitere Elemente, die das Bild der Zeit prägen und die Konflikte zwischen Frieda und Alma noch verstärken.

Durch ihren präzisen und lebendigen Schreibstil gelingt es Anette L. Dressler, mich in die Geschichte hineinzuziehen und mit den Emotionen und Herausforderungen der Protagonistinnen mitfiebern zu lassen. Es ist kein Buch zum Schnellweglesen. Immer wieder muss ich das Buch beiseitelegen und das Gelesene sacken lassen. Trotzdem will ich immer wissen, wie es mit den beiden unterschiedlichen Frauen weitergeht.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und doch kann ich mich in beide hineinversetzen. Die Geschichte wird abwechselnd von den beiden Frauen erzählt, so ist der Leser ganz bei ihnen. Mir gefällt es gut, dass Alma und Frieda sich nicht gleich mögen, sondern sich auch mit Argusaugen betrachten. Nach und nach entsteht zwischen den beiden eine Beziehung auf respektvoller Ebene. Und auch die Geschichte von Leni, Almas Freundin berührt mich sehr. Zwar kommt ihr Mann aus der Gefangenschaft wieder, doch die Frage ist wie. Dies wird hier gut beschrieben

Fazit
"Brockesstraße Beletage" ist ein fesselnder Roman, der mich in eine Zeit voller Widersprüche und Veränderungen entführt und zugleich die universellen Themen von Verständnis, Toleranz und Solidarität behandelt. Auch wenn der Roman nicht immer leicht zu lesen war, hat er mir gut gefallen.
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

gut durchdachte Story, interessante Charaktere, und ein fieser Cliffhanger

Rachejagd - Gequält
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Meine Meinung
"Rachejagd - Gequält" von Nica Stevens und Andreas Suchanek ist der erste Teil einer Trilogie. Andreas Suchanek ist für mich ein Garant, dass mich hier eine spannende Lesezeit mit vielen ...

Meine Meinung
"Rachejagd - Gequält" von Nica Stevens und Andreas Suchanek ist der erste Teil einer Trilogie. Andreas Suchanek ist für mich ein Garant, dass mich hier eine spannende Lesezeit mit vielen Wendungen und fiesen Cliffhanger erwartet. Natürlich nur, wenn einem der Klappentext zusagt.
Und ich bin nicht enttäuscht worden… Ich bin ziemlich unbedarft ans Lesen rangegangen und habe Geschichte fast in einem Rutsch gelesen, dann kam der Cliffhanger am Ende des Buches und ich war ratlos. Danach habe ich erst festgestellt, dass diese Geschichte aus mehreren Teilen besteht… zum Glück sind mittlerweile alle drei Teile auf dem Markt.
Den Schreibstil von Andreas Suchanek kenne ich bereits und ich liebe ihn. Aber auch der von Nica Stevens gefällt mir richtig gut, die Zusammenarbeit der beiden ist gut gelungen.
Die Spannung wird zusätzlich noch erhöht, in dem aus verschiedenen Sichten erzählt wird, Annas und Nicks. So etwas mag ich sehr, dann ist man näher ab den Charakteren und versteht gewisse Handlungen.

Die Charaktere sind realitätsnah und lebendig gezeichnet, Anna ist eine starke Frau, die sich trotz erlebtem Traumas ihr Leben meistert. Mir ist sie gleich sympathisch, und ich kann ihre Ängste gut nachvollziehen. Zusammen mit dem Computerspezialisten Zane Newton, der Profilerin Lynette McKenzie und dem FBI-Agenten Nick Coleman bilden sie ein gutes Team, die sich auf die Spur von Annas Stalkers machen. Nach und nach kommen sie dem Geheimnis auf die Spur und dann bäämmmm… Ende.

Nun kommt leider ein aber… in den letzten Jahren bin ich immer zartbesaiteter geworden und mir gehen gerade detaillierte Beschreibungen von Folter und Gewalt an den Hauptfiguren sehr nahe.
Das hat meine Lesefreude etwas geschmälert, trotzdem werde ich auf jeden Fall die anderen beiden Teile lesen. Ich muss doch wissen, wer hinter der ganzen Geschichte steckt und ob er zur Strecke gebracht werden konnte. 

Fazit
Rachejagd – Gequält ist absolut nichts für schwache Nerven. Wer aber spannende und rasante Thriller mit "fiesen" Cliffhanger liebt, ist hier genau richtig. Dies ist der Auftakt zu einer Trilogie. Eine gut durchdachte Story, interessante Charaktere und einen genialen Schreibstil sind hier vereint.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Dämonen oder doch nur Menschen, die Unrecht vorhaben?

Die Kräutersammlerin und der junge Flößer
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Klappentext (übernommen)
Schiltach im Schwarzwald, 1344. Im Städtle geht der Teufel um. Das glauben zumindest die Bewohner, nachdem an der Kinzig eine junge Magd ermordet aufgefunden wurde. Als im Gasthaus ...

Klappentext (übernommen)
Schiltach im Schwarzwald, 1344. Im Städtle geht der Teufel um. Das glauben zumindest die Bewohner, nachdem an der Kinzig eine junge Magd ermordet aufgefunden wurde. Als im Gasthaus »Hirschen« jede Nacht unheimliche Geräusche zu hören sind und eine weiße Gestalt gesichtet wird, die scheinbar durch Wände gehen kann, bricht Panik aus. Wird sich der Beelzebub weitere Opfer holen? Kräutersammlerin Johanna und Flößer Lukas versuchen die Wahrheit zu ergründen.

Meine Meinung
"Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" von Heidrun Hurst ist bereits der zweite Fall mit der Kräutersammlerin Johanna, aber mein erster Krimi von der Autorin. Trotzdem bin ich auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte gekommen. Gleich auf den ersten Seiten erlebt die junge Kräutersammlerin etwas Grausames, dass ihr immer wieder ins Gedächtnis kommt und sie vielleicht auch in einigen Entscheidungen beeinflusst. Mir gefällt der Schreibstil von Heidrun Hurst, er ist informativ und spannend. Mit viel Liebe erklärt sie dem Leser die einzelne Kräuter, deren Wirkungen und auch wie sie zubereitet werden. Hier sieht man deutlich, wie sehr sich die Autorin mit der Heilkräuterkunde und der Heilerin Johanna auseinandersetzt.
Die Beschreibungen von Land und Leute sind sehr anschaulich und ich habe das Gefühl ins 14. Jahrhundert abzutauchen.

Die Charaktere sind lebendig und mit verschiedenen Eigenschaften ausgestattet. Es gibt nicht nur sympathische. Johanna ist eine tolle Frau, wie sie ihr Leben allein ohne Mann meistert, finde ich richtig toll. Und das zu der damaligen Zeit. Ich mag sie von Anfang an. Und auch Lukas ist mir gleich sympathisch, er hebt sich mit seinem Verhalten von den anderer Männer gut ab. Doch Johanna hat Angst seinen Heiratsantrag anzunehmen. Sie hat schon so viel Leid gesehen, das die Ehemännern ihren Frauen angetan haben.

Normalerweise lese ich Reihen immer von Anfang an. Doch hier habe ich es nicht geschafft, den ersten Teil zu lesen, bevor wir unsere Bloggertour gestartet haben. In einigen Rückblenden wird mir der erste Teil beschrieben, was mir leider die Lust genommen, ihn doch noch zu lesen. Das finde ich sehr schade. Deshalb kann ich auch nicht die volle Punktzahl geben.

Fazit
"Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" von Heidrun Hurst ist ein spannender historischer Krimi, der mit gut gefallen hat. Mein Kräuterwissen ist gestiegen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung, wobei ich jedem Leser empfehle, mit dem ersten Band zu starten.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

spannende Story, unkonventionelle Ermittlerin

Die Tote mit dem Diamantcollier - Ein Fall für Jackie Dupont
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Meine Meinung
"Die Tote mit dem Diamantcollier" - Ein Fall für Jackie Dupont von Eve Lambert ist ein spannender aber auch humorvoller Krimi aus den 20er Jahren. Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin ...

Meine Meinung
"Die Tote mit dem Diamantcollier" - Ein Fall für Jackie Dupont von Eve Lambert ist ein spannender aber auch humorvoller Krimi aus den 20er Jahren. Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin bin ich schnell in die Geschichte gekommen. Die Schauplätze und die Begebenheiten sind anschaulich und detailliert beschrieben worden, man merkt, dass Eve Lambert bei ihren Recherchen auf verschiedene Details geachtet hat. Mir gefällt so etwas immer gut und gerade wenn ich beim Lesen das Gefühl habe, vor Ort zu sein. Dies ist von der Geschichte her ein klassischer who-done-it Krimi, was ihn für mich besonders macht, ist die Location und die Protagonistin.
Mir gefällt es auch richtig gut, dass die Autorin die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben hat. Einmal aus der Sicht von Jackie und dann auch aus der Sicht von Christopher, so ist der Leser ganz nah an den Hauptprotagonisten und kann in deren Gedanken eintauchen und die Handlungen nachvollziehen.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben. Jackie Dupont ist eine schillernde Persönlichkeit, eine starke Frau, die sich nicht nach den vermeintlichen Regeln der Gesellschaft richtet. Sie macht einfach ihr Ding. Sie ist intelligent, teilweise arrogant, frech und besserwisserisch, aber sie hat auch einen guten Humor. Jackie hat mich oft zum Lachen gebracht. Witzig finde ich besonders, wie sie sich mit ihrem Hund Sargent austauscht. Christopher auch Kit genannt ist ein attraktiver englischer Adlige, der ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Er ist von Ängsten und Schuldgefühlen geprägt, die er nur mit sich selbst ausmacht. Und auch seine Zerrissenheit zwischen Anne und Jackie ist gut dargestellt worden

Die Briefe, die jedem Kapitel vorangestellt sind, machen die Geschichte geheimnisvoll und erhöhen die Spannung.

Fazit
"Die Tote mit dem Diamantencollier" ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. Die Hauptprotagonistin polarisiert, entweder man mag sie oder auch nicht. Ich mag solch extravaganten Charaktere und möchte gerne mehr von ihr lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein guter Start in eine neue Krimireihe

Wenn der Schatten kommt
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Klappentext (übernommen)
"Ich habe keinen von ihnen vergessen.
Ich mache mich auf die Suche nach ihnen.
Sie werden für ihr Tun büßen.
Einer nach dem anderen."

Eichstätt hat eine neue Kriminalpolizei-Inspektion. ...

Klappentext (übernommen)
"Ich habe keinen von ihnen vergessen.
Ich mache mich auf die Suche nach ihnen.
Sie werden für ihr Tun büßen.
Einer nach dem anderen."

Eichstätt hat eine neue Kriminalpolizei-Inspektion. Schon nach wenigen Tagen haben Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank einen ersten Mordfall. Eine alte Dame liegt tot in der Altmühl. Alles deutet zunächst auf einen natürlichen Tod hin. Aber: Wer ist diese Frau und wie kommt ihre Leiche in die Altmühl?
Erste Spuren führen zu Birgit Scherer, deren Ohrring am Tatort gefunden wurde. Dann verschwindet plötzlich Tessa Plank und zwei weitere Senioren werden ebenfalls tot aus der Altmühl geborgen. Während der Polizeiapparat auf Hochtouren läuft, um die verschwundene Kollegin zu finden und die Morde aufzuklären, findet Konrad Bergmann ein Tagebuch mit verstörendem Inhalt …
Geht es bei den Morden um ein dunkles, bedrohliches Geheimnis und um Angst und Verständnislosigkeit, die sich schließlich in Wut und Rachegedanken umkehren? Geht es um den Schatten eines Mörders, der nicht verblassen will und zu immer neuen Opfern führt? Ist Birgit Scherer die Frau, die sie vorgibt zu sein? Und was, wenn am Ende doch alles ganz anders war, als es scheint?

Konrad Bergmann und seine Kollegen ermitteln in einem Fall, bei dem es um mehr geht als um Leben und Tod.

Meine Meinung
"Wenn der Schatten kommt" von Carmen Mayer ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe mit den Ermittlern Konrad Bergmann und Tessa Plank. Zuerst lernen wir die beiden Ermittler kennen und den Aufbau einer neue Kriminalpolizei-Inspektion in Eichstätt. Dann wird auch schon die erste Leiche gefunden und das neu Team muss ran. Langsam baut sich eine Spannung auf, mir aber manchmal nicht schnell genug. Der Erzählstil ist angenehm zu lesen und an manchen Stellen macht er auch neugierig. Immer wieder werden Tagebucheinträge eines kleines Mädchens. Diese lassen mich oft sprachlos zurück. Wie kann eine Mutter nur so kalt sein? Die Tagebucheinträge erhöhen die Spannung und erwecken in mir den Wunsch, zu wissen, was damals passiert ist.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich. nach und nach werden mir die beiden auch sympathisch. Konrad und Tessa finden sich langsam zu einem Team zusammen, wobei sie feststellen, wie ähnlich sie sich sind. Die Zusammengehörigkeit der Inspektion wird gut dargestellt und macht diese auch sehr sympathisch.

Zum Ende werden alle lockeren Fäden zusammengeführt.

Fazit
"Wenn der Schatten kommt" ist guter Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die mit Rückblenden die Spannung erhöht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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