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Veröffentlicht am 06.02.2018

Spannender Krimi aus Ostfriesland

Deichfürst
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Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries ...

Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries war kein netter Geselle, er hat sich in jedem Bereich Feinde gemacht. In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte eines Geschwisterpaars erzählt, die während des zweiten Weltkriegs aus dem Osten geflüchtet ist. Ist vielleicht das Mordmotiv in der Vergangenheit zu suchen?
Die Ermittlungen unter der Leitung von Hauptkommissar Stephan Möllenkamp laufen auf Hochtouren, Unterstützung bekommt er außerdem von der Lokalreporterin Gertrud Boekhoff.

Meine Meinung
"Deichfürst" von Heike van Hoorn ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe rund um den Hauptkommissaren Stephan Möllenkamp aus Leer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Die Rückblenden tragen außerdem zur Spannung bei. Das Schicksal der beiden Geschwister ist grausam und mir sehr nahegegangen. Zwischendurch lässt die Autorin auch ihren Humor durchkommen, ich musste immer mal wieder Schmunzeln.

Was mir hier richtig gut gefällt, dass der Kommissar glücklich verheiratet ist und kein Alkoholproblem oder andere psychische Probleme hat. Stephan ist mir gleich sympathisch, er ist ein völlig normaler Mann mit kleinen Problemen, sein Bauch zum Beispiel. Gertrud finde auch richtig gut, sie kennt fast jeden und hilft Stephan auch mit den ganzen Gepflogenheiten in Ostfriesland. Ihre Alleingänge finde ich nicht immer so prickelnd, aber irgendwie passt es zu ihr.
Das Team rund um Stephan ist leider keins, die ganzen Kabbeleien gingen mit zeitweise echt auf die Nerven. Ich würde mir wünsche, dass aus ihnen noch ein gutes Team wird.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Orts- und Datumsangabe, das ist sehr hilfreich. Die Landschaftsbeschreibungen sind anschaulich, ich habe alles genau vor Augen. Gut gefallen haben mir auch die Sätze auf plattdeutsch. Das macht den Ostfriesen-Krimi noch authentischer. Und wer es nicht versteht, für den gibt es Fußnoten.

Fazit
Ein gelungenes Debüt mit etwas Luft nach oben, von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Mord an Bord der "Mermaid"

Der Drink des Mörders
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Inhalt
Zum Leidwesen seiner Freundin darf Tanzlehrer Colin Duffot auf dem Traumschiff "Mermaid" den Ozean überqueren. Aber nicht zum Vergnügen, er vertritt seinen Freund Paddy Lore beim Tanzunterricht. ...

Inhalt
Zum Leidwesen seiner Freundin darf Tanzlehrer Colin Duffot auf dem Traumschiff "Mermaid" den Ozean überqueren. Aber nicht zum Vergnügen, er vertritt seinen Freund Paddy Lore beim Tanzunterricht. Kaum hat Colin sich auf dem Schiff akklimatisiert, stolpert er über eine Leiche. Der Lakritzfabrikant Ted Toole wurde Opfer eines Giftcocktails. Mit Hilfe des quirligen Schiffsdoktors versucht Colin den Mörder zu fangen. Die Daheimgebliebenen versuchen sich auch in den Fall einzumischen und reisen nach Schottland, nach Howgrove in die Heimatstadt von Opfer.
Colin gerät derweil ins Visier des Mörders, es ist ein Wettlauf gegen die Zeit…

Meine Meinung
"Der Drink des Mörders" von Miriam Rademacher ist bereits der dritte Colin-Duffot-Krimi und spielt diesmal auf einem Kreuzfahrtschiff. Mit ihren humorvollen und fesselnden Schreibstil hat die Autorin mich sofort in den Bann gezogen. Sie beschreibt das Kreuzfahrtschiff und die Ermittlung sehr anschaulich. Ich hatte das Gefühl, dass ich Colin und seinen Freunden über die Schulter schaue.
Die Spannung ist von Anfang an präsent und der ständige Schauplatzwechsel erhöht diese noch zusätzlich.

Das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren hat mir sehr gut gefallen. Ich mag es, wie Colin mit seinen Mitmenschen umgeht und dabei sie so gut analysier. Und auch die neuen haben sich gut in die Geschichte eingefügt. Der Schiffsarzt freut sich endlich über ein Abenteuer und rätselt die ganze Zeit über das Gift, was Ted umgebracht hat. Leider ist er in dieser Situation voller Elan, dass er jedem am Bord erzählt, dass Colin ein begnadeter Detektiv sei. Natürlich bekommt nun auch der Mörder davon Wind und muss reagieren.

Gut gefallen haben mir auch diesmal die ausgefallenen Kapitelüberschriften, jeweils ein Drink, der dann auch eine kleine Rolle spielt.

Fazit
Wer humorvolle und spannende Krimis liebt, bei denen man auch noch miträtseln kann, ist hier genau richtig.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Nun muss ich mich in Geduld üben und auf den nächsten Fall warten.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Ein emotionaler und bewegender Familienroman

Marlenes Geheimnis
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Inhalt
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ...

Inhalt
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ihre Aufzeichnungen, so eine Art Lebensbeichte hinterlassen. Da Nane gerade an einem Punkt in ihrem Leben angekommen ist, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss, nimmt sie das Angebot ihrer Tante an und bleibt ein paar Tage länger. Sie liest die Geschichte ihrer Oma, die nach dem 2. Weltkrieg mit Marlene aus der Heimat, dem Sudetenland vertrieben wurden, dabei kommt sie einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur.

Meine Meinung
"Marlenes Geheimnis" von Brigitte Riebe ist ein bewegender Roman über das Schicksal dreier Frauen. Familiengeschichten, die geheimnisvoll sind und zu unterschiedlichen Zeiten spielen, haben mich schon immer fasziniert. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Rückblenden sind sehr emotional und lebendig. Eva und Marlene erleben auf ihrer Flucht schreckliche Dinge, die hier gut beschrieben wurden, nicht zu reißerisch aber auch nicht zu harmlos. Die geschichtlichen Fakten sind genau recherchiert und gut in die Geschichte eingeflochten.

Nane ist mir gleich ans Herz gewachsen, ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben ist für mich gerade sehr nachvollziehbar. Eva dagegen ist eine starke Frau, die sich auch durch Rückschläge und den schrecklichen Taten, die sie erleben musste, nicht entmutigen lassen hat. Ihre Stärke und Kraft hat mir sehr imponiert und auch wie sie fern der Heimat für beide ein neues Zuhause geschaffen hat. Marlene ist am Anfang für mich nicht greifbar, sie ist so unnahbar und herrisch, doch im Laufe des Buches wird dem Leser immer bewusster, warum sie so geworden ist.

Fazit
Wer Familiengeschichten mag, die auch einen Teil deutscher Geschichte erzählen, ist hier genau richtig. Einfühlsam, berührend und aber teilweise auch echt grausam… sind die Worte, die mir als erstes zu diesem Buch einfallen.

Veröffentlicht am 27.01.2018

pures Lesevergnügen, ein spannender Krimi gepaart mit einem Familiengeheimnis

Endstation Nordsee
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Inhalt
Auf der idyllischen Insel Amrum wird Erk Jannen, einer der Einheimischen, ermordet aufgefunden. Für seine Tochter Aenne bricht eine Welt zusammen, sie kann es nicht glauben, dass jemand ihren Vater ...

Inhalt
Auf der idyllischen Insel Amrum wird Erk Jannen, einer der Einheimischen, ermordet aufgefunden. Für seine Tochter Aenne bricht eine Welt zusammen, sie kann es nicht glauben, dass jemand ihren Vater so brutal umbringt. Leider ist das Verhältnis zu ihrer Mutter Louise nicht gerade das Beste und so ist sie mit ihrer Trauer überwiegend allein. Zum Glück hat sie aber einen liebevollen Mann und eine quirlige Tochter, die ihr den Rücken stärken und sie auffangen.
In einem zweiten Erzählstrang wird der Beginn der Liebesgeschichte von Erk und Louise erzählt. Liegt hier vielleicht das Motiv zu diesem bestialischen Mord?

Meine Meinung
Das Cover von "Endstation Nordsee" von Ilka Dick ist mir gleich ins Auge gefallen. Ich liebe das Meer und die Weite und wenn dann auch noch ein Krimi hier in meiner Heimat spielt ist alles perfekt.
Und dann wohnt die Autorin anscheinend auch noch in meiner Nähe, da hielt mich nichts mehr und ich habe das Buch gekauft. Eine gute Entscheidung!!!

Zitat Seite 11:
"Du hast mich zu der gemacht, die ich war. Nun kannst du mich nicht mehr länger beschützen vor der, die ich sein werde."
Das ist der letzte Satz des Prologs, das verspricht eine spannende Lektüre.

Dieser Krimi ist etwas anders, hier steht nicht nur die Tat im Vordergrund, sondern auch die Trauer von Aenne. Mit einfühlsamen Worten zieht Ilka Dick mich in die Geschichte. Ich kann mich gut in Aenne und ihre Trauer reinversetzen, die gleiche Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit hat mich gepackt, als mein Vater vor Jahren starb. Die Autorin beschönigt nichts, übertreibt aber auch nicht.
Dann ist da noch die Spannung, sie wird stetig aufgebaut und lässt mich nur so durchs Buch fliegen.
Durch die Rückblenden wird die Spannung noch zusätzlich erhöht. Ich als Leser will wissen, was dieser Zeitstrang mit dem Mord zu tun hat.

Die Charaktere sind lebendig und durchweg sympathisch, bis kurz vorm Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder sein kann. Am liebsten ist mir die kleine Beeke, sie geht so herrlich selbstverständlich mit dem Tod um. Klar ist sie traurig, aber dann ist auch gut und sie geht zu Onno spielen.

Die Landschaftsbeschreibungen sind einfach wunderschön und sehr detailliert, ich habe Lust bekommen, dort einmal Urlaub zu machen.

Fazit
Dieses gelungene Debüt kann ich nur jedem empfehlen. Hier ist ein spannender Kriminalfall gepaart mit einem Familiengeheimnis und Trauerarbeit. Eine gute Kombination… die von mir 5 Sterne bekommt. Hoffentlich gibt es bald mehr von der Autorin…

Veröffentlicht am 27.01.2018

eine wunderbare Familiengeschichte, amüsant und nachdenklich zugleich

Winterfrau und Frühlingsmädchen
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Inhalt
Ein Klingeln an der Tür stellt das Leben dreier Frauen auf den Kopf. Else Ferrando will endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen und sucht nach ihrer Tochter, die sie nach der Geburt zur Adoption ...

Inhalt
Ein Klingeln an der Tür stellt das Leben dreier Frauen auf den Kopf. Else Ferrando will endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen und sucht nach ihrer Tochter, die sie nach der Geburt zur Adoption gegeben hat. Doch mit ihrer Lebensbeichte läuft sie keine offenen Türen an, die Reaktion ihrer Familie ist eher feindlich, ihre Tochter Marianne glaubt ihr kein Wort. Else will dann sofort wieder abreisen, doch Hanna ihre Urenkelin ist neugierig und begleitet Else nach Italien. Neben Elses Geschichte kommt auch Hanna zu Wort. Sie ist 22 Jahre jung und weiß noch absolut nicht, was sie aus ihrem Leben machen soll. Ihre Familie setzt sie langsam unter Druck, sie möge doch nun endlich studieren. Da kommt die Reise nach Italien ihr gerade recht. Wird sie in Italien endlich ihren Weg finden?

Meine Meinung
"Winterfrau und Frühlingsmädchen" von Heike Fröhling ist ein wunderschöner aber auch nachdenklicher Roman. Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt, in der Gegenwart, in der Else mit ihrer Vergangenheit abschließen will, und wo Hanna auf der Suche nach ihrem Weg ist. IN Rückblenden wird dann Elses Leidensweg beschrieben. Der Schreibstil ist einfühlsam und sehr bewegend, das Eintauchen in die Geschichte fiel mir sehr leicht.

Die Charaktere sind einfach wunderbar… Else ist eine starke Frau, die trotz schwerer Schicksalsschläge ihren Weg gemacht hat. Ihre Handlungen sind zum Ende des Buches nachvollziehbar. Sie habe ich sofort in mein Herz geschlossen, ihre Geschichte hat mich sehr berührt. Die Lebensweisheiten will Else zwar an Hanna weitergeben, aber nur, wenn Hanna es auch will. Sie drängt sich ihr nicht auf und verlangt auch keine Entscheidungen. Hanna dagegen ist eine junge Frau, die noch nicht so genau weiß, was sie will und kann somit auch keine Entscheidungen für ihre Zukunft treffen. Leider kann sie darüber nicht mit ihren Eltern sprechen, was immer wieder zu Spannungen führt. Es ist schön zu sehen, wie sie langsam erwachsen wird und vielleicht sogar ihr Ziel findet.

Die Landschaftbeschreibungen sind einfach nur wunderschön und sehr anschaulich. Das alte Haus und der schöne Blick erscheinen direkt vor meinen Augen. Da kommt man ins Träumen.

Fazit
Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung und bekommt von mir 5 Sterne. Die Geschichte macht mich nachdenklich, gerade durch die schwere Themen aus dem zweiten Weltkrieg angesprochen werden. Und trotz dieser schweren Thematik hat der Roman eine gewisse Leichtigkeit, also eine wunderbare Mischung.