Nachdem Band 1 damit endet, dass Nick und Charlie im privaten zueinander gefunden haben, handelt der komplette zweite Band vom inneren & äußeren Outing von Nick sowie der Beziehung der beiden.
Ich finde es unglaublich wichtig, dass das Outing einen ganz eigenen Band bekommen hat. Denn im Wahren Leben läuft ein Outing (in den meisten Fällen) auch nicht von heute auf morgen ab. Zunächst muss man für sich selbst herausfinden, wen man liebt (oder nicht liebt). Selbst diese innere Findung kann lange dauern und viel Energie einfordern. Danach kann man entscheiden, ob und mit wem man seine Sexualität teilen möchte, den Mut dafür sammeln, es den gewünschten Personen mitzuteilen, Reaktionen zu bekommen, die vielleicht nicht immer dem entsprechen, was man gehofft hat.
Alldem wurde hier der nötige Platz und die nötige Sensibilität eingeräumt - ganz große Klasse. Der Zusammenhalt von Charlie und Nick war einfach wieder herzerwärmend, vor allem zum Ende hin.

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In Band 3 der wohl süssesten Liebesgeschichte ever geht es nach Paris auf Klassenfahrt.

Im Mittelpunkt steht immer noch das Outing der Beziehung von Nick und Charlie. Mittlerweile steht Nick dem ganzen aufgeschlossen gegenüber, doch Charlie hat Sorge, dass Nick genau wie er vor einiger Zeit gemobbt wird. Diese Sorgen bringen Charlie dazu, immer weniger zu essen.
Am besten gefallen hat mir die Ansage von Charlie Harry gegenüber. Ich wünschte, ich wäre so schlagfertig. Was mich am meisten beeindruckt hat war wohl der Satz: ja ich höre mir deine Entschuldigung an aber ich muss hier dir nicht vor allen verzeihen, bzw muss ich dir gar nicht verzeihen, wenn ich das nicht möchte.
Charlie und Nick sind einfach so ein tolles Team, doch die Magersuchtproblem droht nun, immer größer zu werden. Darum wird es im vierten Teil gehen und ich bin schon gespannt, wie die Thematik angegangen wird. Ich finde es toll dass die Reihe solch wichtigen Themen aufgreift und sensibel behandelt.

Paris als Setting war so so schön und ich habe die Zeichnungen wieder mal mehr als geliebt.

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Das Debüt „Sommernächte und Gewitterwolken“ von Marie Weis beinhaltet Texte und Gedichte zu den Themen Erwachsen werden, Selbstliebe, psychische Erkrankungen sowie der Liebe und einigen mehr.

Es war mein allererstes Buch dieser Art, somit wusste ich nicht ganz genau, was mich erwartet und ob ich mit Gedichten überhaupt etwas anfangen kann - da bin ich ganz ehrlich.
Tatsächlich wurden meine (nicht wirklich vorhandenen Erwartungen) übertroffen: Maries Worte gingen mir direkt ins Herz und bei vielen Gedichten dachte ich einfach nur: ja! Ja, genau so fühle ich mich. Oftmals behalte ich Gedanken und Gefühle für mich, und genau diese wurden aber hier teilweise zu Papier gebracht und kamen bei mir wieder hoch, was mich unglaublich berührt hat. Nicht jeden Text konnte ich nachempfinden und nicht jedes Gedicht hat mir zugesagt - das dürfte bei solch persönlicher Poesie aber ganz normal sein. Die absolute Mehrzahl der Texte hat mich jedoch sehr angesprochen und ich bin froh, mich mal an so eine Art von Buch gewagt zu haben.

Aufgewertet wurde das Buch noch mit Zeichnungen von Lea Melcher, meiner liebsten Illustratorin.

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In diesem Buch begleitet der Leser Tanja Szewczenko, ehemalige Eiskunstläuferin und Schauspielerin auf ihrem Kinderwunsch-Weg. Die Autorin erzählt von ihrem ganz persönlichen Weg, ihren Gedanken, Vorhaben, den Behandlungen, ihren Sorgen, Enttäuschungen und Hoffnungen und allem, was dazwischen passiert ist. Und das ist eine ganze Menge.

Puh, dieses Buch war wirklich nichts für schwache Nerven und obwohl ich mit dem Thema bisher kaum Berührungen hatte und dachte, ich werde das schon wegstecken, musste ich das Buch mehrfach Zur Seite legen. Die Content-Warnung ist hier mehr als angebracht und sollte sehr ernst genommen werden.

Während viele Frauen meist schnell mit ihrem Wunder in Form eines Kindes beschenkt werden, dauert es bei anderen länger. Das kann an Erkrankungen des Paares, aber auch an Fehlgeburten liegen. Beides ist leider nicht so selten wie man vielleicht denkt oder hofft.
Der Weg von Tanja und ihrem Mann ist wirklich kein leichter: während sie mit der ersten Tochter noch relativ einfach schwanger wurde und danach nochmal einen sehr starken Kinderwunsch entwickelt, möchte es einfach nicht mehr auf natürlichem Wege klappen. Dank verschiedenster Untersuchungen ist bald die Ursache gefunden, und Tanja versucht es auf dem Weg der künstlichen Befruchtung. Ich bewundernde Autorin wirklich sehr für all die Kraft, die sie in ihre Kinderwunschbehandlung gesteckt hat, und für ihr Durchhaltevermögen, trotz irre vieler Rückschläge. Besonders die Einblicke in die Kinderwunschklinik und die einzelnen Möglichkeiten und Behandlungen fand ich sehr interessant.

Obwohl es in diesem Buch nicht erwähnt wird, erinnert es doch daran wie viel hinter der einfachen Frage „Bist du schwanger?“ Stecken kann und wie sensibel sie ist.
Es zeigt auch, dass es manchmal bergab geht. Sehr steil und sehr lang. Und dass es trotzdem dann wieder bergauf gehen kann und man versuchen sollte, alle Chancen zu nehmen, die sich bieten.

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Wenn man die 112 wählt, kommt ein Rettungswagen. Das habe ich bereits im Kindergarten gelernt. Dass die Rettungssanitäter aber evtl. schon seit Ewigkeiten im Dienst und völlig überarbeitet sind, vielleicht gerade vom 3. vermeidbaren Einsatz kommen und seitdem nie eine Pause hatten, habe ich erst durch Luis gelernt. Auf seinem Instagram-Kanal teilt er lustige aber auch erschreckende Geschichten aus dem Rettungssanitäter Alltag und macht auf dortige Missstände aufmerksam, wovon auch dieses Buch von ihm handelt.
Zunächst erhält man einen allgemeinen Überblick über das Rettungssystem: Welche Prozesse laufen ab, wenn man die 112 wählt, wer wird zu einem Einsatz geschickt, was passiert danach? Sowas habe ich leider nie in der Schule gelernt, finde es aber essentiell, um zu verstehen, was hinter einem simplen Anruf steckt. Danach folgen Schilderungen aus seinem Berufs-Alltag, die die Probleme des Rettungswesens aufzeigen: fehlende Einheitlichkeit, alte Dienstfahrzeuge, mangelnde Vereinbarkeit des Berufs mit der Familie und dem Alltag, Pausen, die offiziell als solche gelten, in Wahrheit aber keine sind, unaufgeklärte Personen, die den Rettungsdienst dem Hausarzt vorziehen und den Rettungswagen als Taxi missbrauchen … die Liste scheint unendlich! Vermeintlich lustige Einsatzgeschichten gibt es in diesem Buch nicht, dennoch untermauert Luis die Probleme mit erlebten Einsätzen zur Veranschaulichung. Mehrfach musste ich schlucken, habe aber auch besonders die Dankbarkeit von Luis gegenüber freundlichen Patienten gespürt. Luis stellt die Missstände nicht nur da, sondern liefert immer Lösungen dazu, was mir gut gefallen hat, denn prinzipiell meckern kann ja erstmal jeder, es geht aber darum, auch etwas daran ändern zu wollen und dazu ist er definitiv bereit.
Ein sehr gelungenes Buch mit einem soweit möglich umfassenden Einblick (auch gut geeignet für Laien) in das Rettungswesen, der zeigt: hier gibt es wirklich sehr viel zu tun! Viele Probleme müssen auf höherer Ebene angegangen werden, aber der einzelne Bürger kann auch schon helfen: 112 nur in wirklich berechtigten Fällen wählen, ansonsten erstmal den Hausarzt besuchen oder die 116117 anrufen. Rettungskräften freundlich begegnen und ihnen das Leben so leicht wie möglich machen, denn: die wollen Leben retten! Und noch so einiges mehr, aber das ist meiner Meinung nach das wichtigste.
Danke Luis, für den Einblick und die Aufklärung.

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