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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2020

Humorvolle Sommergeschichte

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Inhalt:
Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für ...

Inhalt:
Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Umfragewerte tief im Keller sind – aus gutem Grund, wie sie bald herausfindet. Darüber hinaus beschließt ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ausgerechnet Nele soll ihn im Kampf mit den besorgten Eltern unterstützen, dabei ist sie doch insgeheim die größte Glucke von allen. Um das Chaos perfekt zu machen, stellt Nele fest, dass Claas mehr als nur ein netter Chef für sie ist und dass er ihr Herz ganz schön zum Stolpern bringt. Aber soll sie sich von der Liebe etwa schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen? 

Meine Gedanken zum Buch:
Schon der Vorgänger „Wenns einfach wär, würds jeder machen“ hat mir unheimlich gut gefallen. Hier geht es jetzt um Annis Mitbewohnerin Nele, die von Männern die Nase voll hat.
Nele ist eine taffe junge Frau, die sich nach ihrem Ex-Freund erstmal auf die Karriere konzentrieren will. Sie fängt eine neue Stelle und ihr Chef ist kein anderer als Claas, den sie bereits kennt.
Gerade Claas hat mir hier unheimlich gut gefallen, er ist so gar nicht typisch Chef, sondern sehr verständnisvoll und setzt sich für seine Mitarbeiter ein. Ich finde ihn sehr sympathisch und hätte mir tatsächlich ein, zwei Passagen aus seiner Sicht gewünscht, um auch seine Gedanken mal zu erleben.
Die Arbeit in der PR-Agentur wird sehr interessant beschrieben, sodass man als Außenstehender die Aufgaben ganz gut nachvollziehen kann.

„Dinge, die du richtig gern magst, solltest du unbedingt genießen, verstehst du? Du weißt ja nie, wann du sie das nächste Mal bekommst. Also schließ die Augen und koste den Moment so lang wie möglich aus.“ (S. 16)

Neles Bruder hat das Down-Syndrom, was hier herrlich humorvoll beschrieben wird. Gerade Probleme, die solche Menschen in unserer Gesellschaft haben, werden sehr gut aufbereitet. Nele und ihr Bruder sind ein unheimlich tolles Geschwisterpaar, ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen!
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und die Liebesgeschichte steht nicht unbedingt im Mittelpunkt. Die Mischung aus ernsten und traurigen Themen und den witzigen Dialogen hat mir wirklich gut gefallen!
Ein Buch, das nur zu empfehlen ist!

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Unglaublich berührend und echt

Die Stille zwischen uns
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Inhalt:
Mia ist stumm. Das war nicht immer so, doch seit sie vor zwei Jahren ihre Eltern auf brutale Weise verloren hat, bringt sie kein Wort mehr über die Lippen. Als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin ...

Inhalt:
Mia ist stumm. Das war nicht immer so, doch seit sie vor zwei Jahren ihre Eltern auf brutale Weise verloren hat, bringt sie kein Wort mehr über die Lippen. Als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin Laura nach Edinburgh reist, lernt sie dort Finn kennen. Ein kurzer Blick, ein einfaches Händeschütteln – das reicht aus, um sie beide ineinanderstürzen zu lassen. Sie brauchen keine Worte, um zu wissen, wer der jeweils andere für sie sein könnte. Diese tiefgreifende Verbundenheit zwischen Mia und Finn sowie das Wiedersehen mit Laura lassen Mia zum ersten Mal wieder richtig leben. Doch ein gefährlicher Schatten aus der Vergangenheit erschüttert ihre neu geordnete Welt, und auch Finn, der sich gerade von seinen eigenen Dämonen löst, kann sie nicht retten …

Meine Gedanken zum Buch:
Erstmal vielen vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar. Ich bin immer noch vor Freude überwältigt, im Blogger Team von Jasmin Winter sein zu dürfen.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann jetzt schon ganz klar sagen: es war definitiv nicht mein letztes!
Aufgrund der doch verhältnismäßig wenigen Seitenzahlen habe ich mich gefragt, ob das Buch Tiefe erlangt oder nur oberflächlich bleibt. Oftmals ist nämlich genau das das Problem, was dann dazu führt, dass ich an der Glaubhaftigkeit des Ganzen zu zweifeln beginne. Das ist hier allerdings in keinster Weise der Fall.
Jasmin Winter versteht es, Geschichten zu erzählen, die berühren, ans Herz und unter die Haut gehen. Ich habe die Glaubhaftigkeit der Geschichte in keiner Sekunde angezweifelt, stattdessen war ich mit vollem Herzen dabei und habe so mitgefühlt, wie schon lange nicht mehr.
Mia spricht seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr. Das allein macht sie schon zu einem besonderen Charakter, denn hier sind eben nicht Worte ausschlaggebend, sondern die Persönlichkeit. Als Leser hatte ich das Gefühl, in Mias Kopf schauen zu können und konnte dadurch jede ihrer Handlungen unglaublich gut verstehen. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und mit ihr gelitten, geweint und gelacht. Schön finde ich, dass immer wieder etwas aufblitzt, was einem die Mia vor zwei Jahren zeigt. So hat man eben nicht nur die sprachlose Mia, sondern konnte merken, wie nach und nach ihre Lebensfreude zurück kommt und man erahnen konnte, wie sie wohl vor dem Unfall gewesen sein muss.
Finn ist ebenso wie Mia etwas ganz besonderes. Ich habe kaum von einen anderen männlichen Protagonisten gelesen, der so einfühlsam, rücksichtsvoll und verständnisvoll ist, wie Finn. Er hat es in der Vergangenheit nicht leicht gemacht und sie verfolgt ihn bis heute. Schön finde ich, dass man als Leser hier nicht im Dunkeln gelassen wird, was damals passiert ist, um es dann am Ende mit einem großen Knall aufzulösen. Im Gegenteil: in wenigen Sätzen erfährt der Leser, was Finn passiert ist und kann ihn dadurch sofort gut, und wie ich finde, richtig einschätzen.

„In deiner Gegenwart fühle ich mich wohl und sicher. Du lässt mich atmen,obwohl ich dachte, keine Luft mehr zu haben.“ (S. 156)

Die Geschichte zielt nicht auf unnötiges Drama ab und präsentiert dem Leser nach und nach die schreckliche Vergangenheit. Nein, als Leser weiß man sofort, auf was man sich einlässt. Im Vordergrund steht die zarte Liebe zwischen Finn und Mia, die sich nur wenige Stunden kennen und bei denen es doch so ist, als würden sie sich schon ewig kennen. Manch einer mag das für unglaubwürdig halten. Ich habe es anders empfunden. Jasmin Winter versteht es, eine Geschichte zu schreiben, die genau auf den Punkt kommt. Es gibt keine wahnsinnig große Nebenhandlung und auch der Kreis der handelnden Personen ist mit vier recht überschaubar.
Dieses Buch ist für mich ein wahrer Schatz, der sich trotz der recht wenigen Seiten in mein Herz geschlichen hat. Eine Geschichte, die emotionaler ist, als man im ersten Moment vielleicht denken mag. Für mich ein ganz klares Jahreshighlight! Danke, liebe Jasmin, für Finns und Mias Geschichte!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Poesie, die begeistert

Keine Ahnung, ob das richtig ist
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Inhalt:
In ihrem neuen Buch schreibt sie berührend über die kleinen und großen, die stillen und lauten Momente des Lebens, über den Mut, Entscheidungen zu treffen und uns zu fragen, wer wir sein wollen. ...

Inhalt:
In ihrem neuen Buch schreibt sie berührend über die kleinen und großen, die stillen und lauten Momente des Lebens, über den Mut, Entscheidungen zu treffen und uns zu fragen, wer wir sein wollen. Ihre ausdrucksstarken, emotionalen Worte über die Suche nach Identität und Glück, über Träume und Sehnsucht reißen mit. Gleichzeitig regen ihre poetischen Zeilen über Kummer und Sorgen zum Nachdenken an und machen Hoffnung. Denn jeder Tag bringt immer auch ein bisschen Glück.

Meine Gedanken zum Buch:
Julia Engelmann konnte mich bisher mit all ihren Texten begeistern. Selten habe ich mich von einem Autor oder einer Autorin so verstanden gefühlt, wie von ihr.
Ihre Texte berühren, gehen unter die Haut und sind einfach echt. Ich denke, dass sich jeder in einem ihrer Texte wiederfinden kann und das finde ich unglaublich toll.
Auch in diesem Buch verstecken sich kleine Botschaften, die sie einem mit ihren Worten mit auf den Weg geben möchte. Man fühlt sich nicht alleine und merkt, dass man mit manchen Gefühlen und Gedanken bei ihr auf Verständnis trifft.
Einfach toll!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Genau die gleichen Gefühle wie damals

Die Julibraut
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Inhalt:
Vor drei Jahren verliebte sich Jette in den Erdbeerpflücker Georg Taban. Fast hätte er sie damals umgebracht, wie ihre Freundin Caro. Stattdessen sitzt Georg im Gefängnis – für immer aus ihrem ...

Inhalt:
Vor drei Jahren verliebte sich Jette in den Erdbeerpflücker Georg Taban. Fast hätte er sie damals umgebracht, wie ihre Freundin Caro. Stattdessen sitzt Georg im Gefängnis – für immer aus ihrem Leben verbannt, meint Jette. Doch Georg hat noch nicht abgeschlossen mit ihr. Als Jette sonderbare Botschaften erhält und ihre besten Freunde Merle und Mike in Unfälle verwickelt werden, begreift sie, dass ihre Geschichte mit Georg noch lange nicht vorbei ist. Als sie sich an die Polizei wendet, nimmt der neue Kommissar ihre Befürchtungen nicht ernst. Doch Jette weiß, die Bedrohung ist real …

Meine Gedanken zum Buch:
Dies ist der achte und leider auch letzte Teil der Reihe rund um Jette und ihre Freunde. Schon vor Jahren habe ich diese Reihe begonnen und jedes einzelne Buch verschlungen. Hierbei handelt es sich um Jugendthriller, die nicht ganz so „brutal“ sind, und dennoch eine große Portion Spannung haben.
In dieser Geschichte findet sich eine Art „Fortsetzung“ des ersten Teils, dem „Erdbeerpflücker“ wieder.

SPOILER für die, die den ersten Teil nicht gelesen haben:

Das ganze spielt drei Jahre nach der Verhaftung von Georg Taban, dem Erdbeerpflücker. Als Leser erfahren wir also sofort, wer Täter in dieser Geschichte ist. Daher hebt sich diese Geschichte von den anderen sieben ab, da dort nie sofort klar war, wer der Täter ist. Als Jette und ihren Freunden seltsame Dinge passieren, wird auch Jette langsam klar, dass Georg etwas damit zu tun haben muss.

SPOILER Ende

Alle Charaktere aus den vorherigen Büchern spielen eine Rolle und kommen mal mehr, mal weniger zu Wort. Einige wohnen inzwischen weiter weg, sodass sie sehr im Hintergrund geblieben sind, was ich ein wenig schade finde. An sich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, allerdings habe ich mich immer wieder gefragt, ob sie „nötig“ gewesen ist. Die Geschichte rund um den Erdbeerpflücker war für mich eigentlich abgeschlossen, sodass es aus meiner Sicht diesen achten Teil nicht unbedingt gebraucht hätte. Allerdings habe ich die Geschichten damals so geliebt und auch die Charaktere habe ich toll gefunden, sodass ich genau die gleichen Gefühle beim Lesen hatte, wie damals.
Ohne Frage ist dieses Buch spannend und konnte mich begeistern und mitreißen.
Wer die Reihe noch nicht gelesen hat: ganz große Empfehlung! Ich bin ein wenig traurig, dass es mit Jette und ihren Freunden jetzt endgültig vorbei ist.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Hinter der Fassade eines Menschen steckt sein Geheimnis

Bis du wieder atmen kannst
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Inhalt:
Würdest du einen Blick über fremde Mauern werfen, wenn du weißt, dass sich dahinter der Abgrund befindet?
Auf den ersten Blick scheint es, als könnten die Lebensumstände von Jeremy und Julia nicht ...

Inhalt:
Würdest du einen Blick über fremde Mauern werfen, wenn du weißt, dass sich dahinter der Abgrund befindet?
Auf den ersten Blick scheint es, als könnten die Lebensumstände von Jeremy und Julia nicht unterschiedlicher sein. Abgesehen von frechen Neckereien teilen sie nichts miteinander. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Jeremy durch einen unglücklichen Zufall Zeuge eines schrecklichen Geheimnisses wird, welches Julia seit Jahren zu hüten versucht. Zum ersten Mal in seinem Leben muss Jeremy für etwas kämpfen und langsam aber sicher ihr Vertrauen gewinnen, um ihr helfen zu können. Doch je näher er ihr kommt, desto mehr begreift er, dass es nicht nur Julias Fassade ist, die zu bröckeln begonnen hat...

Meine Gedanken zum Buch:
Durch Instagram bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es wird von vielen gelobt und ich wollte mir unbedingt meine eigene Meinung bilden.
Es geht um Julia und Jeremy, die beide sehr unterschiedlich sind. Julia ist ein junges Mädchen, das an ihrer Schule als Außenseiterin gilt. Sie kleidet sich nicht so, wie andere Mädchen in ihrem Alter und trägt statt eng anliegenden Tops lieber weite Hoodies. Ihre beste Freundin Grace steht ihr zur Seite und gemeinsam bilden sie ein Team gegen den Rest der Schule. Julia redet nicht gerne mit anderen oder gibt gerne etwas von sich preis. Besonders gefallen hat mir ihre Schlagfertigkeit. Man vermutet im ersten Moment ein schüchternes Mädchen, aber das ist sie ganz und gar nicht. Oftmals musste ich bei ihren Sprüchen laut loslachen, was sie mir unheimlich sympathisch gemacht hat.

„Ich will mich auf niemanden mehr verlassen, deswegen mache ich mein Herz zu, wenn jemand anklopft.“ (S. 181, ebook)

Jeremy hingegen ist der Footballstar der Schule und überall beliebt. Er hat eine gut aussehende Freundin an seiner Seite und auch sonst scheint sein Leben perfekt zu sein.
Julia verbirgt etwas, was, das wird einem als Leser schnell klar. Jeremy kommt eines Tages hinter ihr Geheimnis und Julia versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass er jemandem davon erzählt. Ich habe Jeremy sehr gemocht, er ist unglaublich verständnis- und rücksichtsvoll gegenüber Julia und versucht sogar, ihr zu helfen. Doch Julia wäre nicht Julia, wenn sie nicht versuchen würde, ihn davon abzuhalten.
Die beiden zusammen haben mir wirklich gut gefallen und jeder kann etwas von dem anderen lernen. Beide versuchen, etwas zu verheimlichen, aber vertrauen sich nach und nach.

„Eigentlich habe ich mir noch gar keine richtigen Gedanken dazu gemacht, wie ich mir das, was auch immer zwischen uns ist, vorstelle. Alles, was ich weiß, ist, dass ich nicht will, dass es ihr schlecht geht.“ (S. 185, ebook)

Zum Ende hin wird es immer dramatischer und man steht am Ende des letzten Satzes mit der Frage da, wie es jetzt weitergehen soll. Hier ist es durchaus ratsam, gleich den zweiten Teil zur Hand zu haben.
Das Buch hat mir durchweg gut gefallen und auch die Themen sind wichtig und sollten keine Tabuthemen sein. Einziger Kritikpunkt: ich hätte mir noch ein wenig mehr Tiefe bei Jeremys Charakter gewünscht. An manchen stellen war er mir ein wenig zu blass und ich konnte ihn nicht ganz verstehen. Vielleicht gibt sich das ja im nächsten Teil.

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