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Veröffentlicht am 04.04.2023

Was macht ein Leben aus?

Der Geschichtenbäcker
1

Inhalt:
Brot backen ist fast wie ein Tanz. Teig wird rhythmisch geknetet, die Drehung der Hände, der Schwung der Hüfte geben ihm Geschmeidigkeit. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den ...

Inhalt:
Brot backen ist fast wie ein Tanz. Teig wird rhythmisch geknetet, die Drehung der Hände, der Schwung der Hüfte geben ihm Geschmeidigkeit. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den italienischen Bäcker Giacomo bei seiner Arbeit. Eigentlich wollte sie den Aushilfsjob in der Dorfbackstube gleich wieder kündigen. Zu sehr hat das Ende ihrer Karriere ihr Leben aus der Bahn geworfen. Wer ist sie, wenn sie nicht tanzt? Wer wird sie lieben, wenn sie nicht mehr auf der Bühne strahlt? Doch überraschend findet Sofie in der kleinen Bäckerei viel mehr als nur eine Beschäftigung: die Weisheit eines einfachen Mannes, das Glück der kleinen Dinge und den Mut zur Veränderung.


Meine Gedanken:
Nachdem ich bereits "Der Buchspazierer" geliebt habe, musste ich unbedingt auch dieses Buch von Carsten Henn lesen. Hier stellt man sich unweigerlich immer wieder die Frage, was ein Leben eigentlich ausmacht. Sofie muss ihren Beruf als Tänzerin aufgeben und findet im Backen eine neue Leidenschaft, auch wenn sie das anfangs gar nicht bemerkt. Sie ist auf der Suche nach sich selbst, stellt sich, ihr bisheriges Leben und ihre Ehe in Frage. Immer wieder möchte man sie schütteln, weil es doch so einfach zu sein scheint.

"Und weißt du, was ich glaube? Dass alles, was wir tun, also jede Tätigkeit, die wir aus vollem Herzen machen, den Bauplan dafür in sich trägt, wie man sein ganzes Leben führen sollte. Wir müssen nur hinsehen!" (S. 123)

Doch es braucht Giacomo, den Bäcker des Dorfes, und seine Lebensweisheiten, die alle mit Brot zu tun haben. Er zeigt Sofie eine neue Perspektive auf. Ich habe die Zeit mit den beiden in der Backstube wirklich genossen. Man hat den Duft von frisch gebackenem Brot geradezu in der Nase beim Lesen. Auch wenn mir "Der Buchspazierer" besser gefallen hat (der übrigens einen kleinen Gastauftritt hat, wenn man aufpasst), so kann ich dieses Buch doch nur wärmsten empfehlen. Am besten mit einem Brot frisch aus dem Ofen!

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Besondere Vater-Tochter-Beziehung

Der Markisenmann
1

Inhalt:
Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über ...

Inhalt:
Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.


Meine Gedanken:
Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Schuld und Verantwortung. Wir lernen Kim kennen, die uns die Geschichte eines Sommers bei ihrem Vater erzählt. Mit viel Geschick und ohne Beschönigung schafft der Autor es, diese Vater-Tochter-Beziehung zu beschreiben. Ronald Papen kennt seine Tochter nicht, hat er doch vor vielen Jahren die Familie verlassen. Nach und nach erfährt Kim, wieso er gegangen ist und das nicht immer alles so einfach ist, wie man es sich vorstellt.

"Und nun grübelte ich über die Unterschiede zwischen dem Leben hier und dem Leben bei mir zu Hause nach, stellte Vergleiche an und mein bisheriges Leben infrage." (S. 137)

Sowohl Kim als auch ihr Vater sind sehr besondere Figuren, die nicht unbedingt auf die Sympathie des Lesers ausgelegt sind. Doch genau das macht es so interessant, den Sommer der beiden zu begleiten. Hat sehr viel Spaß gemacht! Und das System auszutricksen ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. (Wer es gelesen hat, weiß, was ich meine!)

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Typischer Joel Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Inhalt:
Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord ...

Inhalt:
Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...

Meine Gedanken:
Auch hier haben wir wieder einen typischen Dicker, spannend und zum mitraten. Auch nicht ungewöhnlich: es gibt mehrere Zeitebenen. Immer wieder wird zwischen den verschiedenen Jahren gewechselt. So findet man nach und nach heraus, wie die beiden Fälle zusammenhängen könnten. Stephanie ist eine Journalistin, die einen 20 Jahre alten Fall, der eigentlich als gelöst gilt, wieder aufrollt. Doch das ist erst der Anfang... Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen und habe trotz der vielen Seiten gar nicht so lange gebraucht, weil ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Irgendwann war mir klar, wie die Lösung lauten muss, auch wenn mich der Gesamtzusammenhang dann doch sehr überrascht hat. An "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" kommt es für mich leider nicht ganz ran, dennoch eine große Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Über die Pferde und das Leben

Aus vollem Herzen
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Inhalt:
Von Pferden und Menschen - ein Perspektivenwechsel. Ihr ganzes Leben hat Andrea Kutsch damit verbracht, Pferde besser zu verstehen und dieses Wissen im Training zu nutzen. Sie stellt wissenschaftliche ...

Inhalt:
Von Pferden und Menschen - ein Perspektivenwechsel. Ihr ganzes Leben hat Andrea Kutsch damit verbracht, Pferde besser zu verstehen und dieses Wissen im Training zu nutzen. Sie stellt wissenschaftliche Studien an und entwickelt EBEC (Evidence Based Equine Communication), eine neue, pferdezentrische Methode, die gleichermaßen mit Wissen und Empathie arbeitet. Die Methode wird begeistert angenommen, Andrea Kutsch feiert Erfolge. Als jedoch kurz darauf ihr Mann an einem bösartigen Hirntumor erkrankt, wird ihr klar, dass die entscheidende Lektion erst noch bevorsteht...

Meine Gedanken:
Ich verfolge Andrea Kutsch nun schon einige Jahre und habe bereits ein paar Bücher von ihr gelesen. Dieses hier konnte mich leider nicht so sehr begeistern. Für mich war es an vielen Stellen zu wissenschaftlich und zu viel Information auf einmal. Außerdem hat es mich gestört, dass das Buch so stark in zwei Teile aufgeteilt ist: den mit den Pferden und den mit ihrem Mann. Beides fand ich spannend und interessant, aber eine wirkliche Verbindung der beiden Teile hat mir leider gefehlt. Dennoch konnte ich einige Erkenntnisse mitnehmen und Neues lernen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Herzensbuch

Dunbridge Academy - Anyone
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Inhalt:
Charles Sinclair ist Victoria Belhaven-Wynfords bester Freund. Seit der fünften Klasse ist er derjenige, dem Tori sich anvertrauen kann. Nur von den Bauchschmerzen, die einfach nicht verschwinden ...

Inhalt:
Charles Sinclair ist Victoria Belhaven-Wynfords bester Freund. Seit der fünften Klasse ist er derjenige, dem Tori sich anvertrauen kann. Nur von den Bauchschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen, seit sie ihren Schwarm Valentine datet, kann sie ihm nicht erzählen. Unterbewusst spürt Tori, dass es nicht Liebe ist, was Valentine und sie verbindet - anders als bei ihrem besten Freund. Doch Sinclairs Aufmerksamkeit gehört ihrer Mitschülerin Eleanor, an deren Seite er bei der alljährlichen Theateraufführung der Dunbridge Academy als Romeo auf der Bühne stehen wird. Nicht dass es Tori etwas ausmachen würde. Wäre sie nicht diejenige, die in der Drehbuch-AG nun auch noch höchstpersönlich die Liebesgeschichte für ihn und seine Julia schreiben soll ...

Meine Gedanken:
Schon Band 1 konnte mich sehr überzeugen und auch dieser Teil hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Sarah Sprinz versteht es, einen an die Seiten zu fesseln und mitleiden zu lassen. Tori und Sinclair haben mein Herz, eine der schönsten Friends-to-Lovers Geschichten, die ich bisher gelesen habe! Die Dunbridge Academy fühlt sich immer nach Zuhause an und ich freue mich nach dem wirklich fiesen Cliffhanger unglaublich auf den letzten Teil! Tori ist eine starke Persönlichkeit, die sich ihrer Stärke aber erst noch bewusst werden muss. Sinclair hingegen macht sich (genau wie Tori) selbst etwas vor und versucht seine Gedanken und Gefühle zu verdrängen. Beide waren mir total sympathisch!

"Ich liebe sie so, wie Romeo Julia liebt. Auf diese absolut kitschige, bedingungslose Art. Unerträglich, ich weiß. Aber alles andere wäre eine Lüge. Und gelogen habe ich den letzten Jahren genug." (S. 326)

Die Themen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen, sind nicht die einfachsten, und dennoch hat es die Autorin geschafft, sie scheinbar "leicht" in die Handlung einzubinden. Besonders gefallen hat mir Toris Hobby: über Bücher und Gerechtigkeit für Frauen sprechen, sei es über ihren Instagram- oder TikTok-Kanal. Und das Geschenk, das sie Sinclair jedes Jahr zum Geburtstag macht... hach, ich habe es geliebt!

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