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Veröffentlicht am 15.09.2022

Angekündigte Tode...

Stille blutet
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Sofort zu Beginn lernt man das erste Opfer kennen, das nicht gerade sympathisch ist - als Leser trauert man der im Klappentext erwähnten Nachrichtensprecherin Nadine Just also nicht hinterher. Mir hat ...

Sofort zu Beginn lernt man das erste Opfer kennen, das nicht gerade sympathisch ist - als Leser trauert man der im Klappentext erwähnten Nachrichtensprecherin Nadine Just also nicht hinterher. Mir hat der direkte Einstieg gut gefallen, denn es geht direkt los.

Die Ermittlungen werden von Fina Plank und ihren Kollegen aufgenommen. Sie ist noch sehr jung und die einzige Frau in der Abteilung und wird vor allem von ihrem Partner und Kollegen Oliver nicht ernst genommen. Im Gegenteil: Er lässt kein gutes Haar an ihr. Und das hat mich während des Lesens etwas gestört. Die Sticheleien und das Macho-Gehabe von Oliver nimmt mir zu viel Raum ein. Zum Glück lässt es im Laufe des Buches etwas nach. Ich bin gespannt, wie sich das Verhältnis der Beiden mit dem Vorschreiten der Reihe noch entwickelt.

Aufgebaut ist der Thriller chronologisch und relativ klassisch. Der erste Mord geschieht und die Ermittlungen werden aufgenommen, wobei die Perspektiven zwischen den Ermittlern und dem Verdächtigen Tibor Glaser abgewechselt werden. Das ist sehr gelungen, denn so bekommt man beide Einsichten gut mit. Außerdem gibt es noch kleine Einschübe von einem Unbekannten, der auch einen Mord begeht. Darauf möchte ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen, um nicht zu spoilern.

Grundsätzlich hat mir gefallen, dass es zwar etwas brutal ist, aber auch nicht zu blutig. Man kann das Buch also auch abends im Bett lesen, ohne Angst haben zu müssen, nicht mehr einschlafen zu können. Spannend ist es aber auf jeden Fall. Denn während sich Finas Kollegen schnell auf einen Täter festlegen, ist sie anderer Meinung - und man als Leser auch. Man kann also miträtseln und sich seine eigenen Gedanken machen.

Auf das Ende bin ich so nicht gekommen. Hier gibt es mehrere Überraschungen. Das ist super und macht für mich einen guten Thriller aus.

Auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Er ist flüssig, es gibt viele Dialoge und kaum Längen. Angesiedelt ist die Handlung in Wien. Hier ist der Ort aber weitgehend austauschbar. Es werden einige Orte genannt, aber sie sind nicht ausschlaggebend für die Handlung. Wer sich in Wien auskennt, wird vielleicht das ein oder andere wiedererkennen. Für mich war es so aber auch okay.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und gebe 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Die liebe Familie...

Die Familienfeier
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Familie kann man sich nicht aussuchen - diesen Spruch kennt man ja. Ähnlich geht es der Protagonistin Effie mit ihrer Familie nach der Trennung ihrer Eltern, denn die neue Frau an der Seite ihres Vaters ...

Familie kann man sich nicht aussuchen - diesen Spruch kennt man ja. Ähnlich geht es der Protagonistin Effie mit ihrer Familie nach der Trennung ihrer Eltern, denn die neue Frau an der Seite ihres Vaters ist so gar nicht nach ihrem Geschmack.

Ich fand es sehr interessant, denn Effie und ihre Geschwister sind keine typischen Scheidungskinder, da sie schon erwachsen sind und ihr eigenes Leben leben. Aber keine Sorge: Es geht hier nicht um Trauerbewältigung oder ähnliches, sondern es ist ein humorvoller, lustiger Roman, wie man ihn von Sophie Kinsella kennt.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Er ist sehr flüssig, lebendig und so lässt sich das Buch schön zwischendurch weglesen. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin, was auch total Sinn macht. Sie schleicht sich wie im Klappentext beschrieben heimlich auf eine Familienfeier und beobachtet alles aus dem Verborgenen.

Sicher wird man beim Lesen den ein oder anderen Menschentyp wiedererkennen, den man selbst in seiner Familie oder dem Bekanntenkreis hat. Das macht das Buch zum Teil sehr real. Andererseits ist es aber natürlich auch überspitzt. Die Autorin spart hier nicht mit Klischees - vor allem bezogen auf die böse Stiefmutter - und es wird auch viel Dramatik eingebaut. An der ein oder anderen Stelle war es für meinen Geschmack dann auch ein bisschen zu übertrieben.

Nichtsdestotrotz: Ich wurde gut unterhalten und der Roman erfüllt die Erwartungen, die man an ein solches Buch hat. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein Klassiker

Die Halloween-Party
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Ich lese gerne die Bücher von Agatha Christie. Sind sind ein echter Klassiker. Genau wie dieses.
Der Aufbau ist chronologisch, die Aufklärung des Mordes klassisch. Mir gefällt, dass man in eine andere ...

Ich lese gerne die Bücher von Agatha Christie. Sind sind ein echter Klassiker. Genau wie dieses.
Der Aufbau ist chronologisch, die Aufklärung des Mordes klassisch. Mir gefällt, dass man in eine andere Zeit versetzt wird.
Miträtseln kann man natürlich auch.
Ein bisschen mehr Spannung hätte es aber sein dürfen!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Mörderische Banken

Die Filiale
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Dass Banken eher die Bösen sind, das ist ja ein Klischee, mit dem man sie verbindet. Genau dieses Thema greift auch Veit Etzold in seinem neuen Buch auf.

Ich lese den Autor sehr gerne, weil mir sein flüssiger ...

Dass Banken eher die Bösen sind, das ist ja ein Klischee, mit dem man sie verbindet. Genau dieses Thema greift auch Veit Etzold in seinem neuen Buch auf.

Ich lese den Autor sehr gerne, weil mir sein flüssiger und lebendiger Schreibstil sehr gefällt. Es ist alles sehr anschaulich, ohne in die Länge gezogen zu werden. So auch hier.

Außerdem merkt man, dass er sehr gut recherchiert hat bzw. sich mit der Thematik auskennt. Ich beschäftige mich gar nicht mit Investitionen oder ähnliches, das ist ein Buch mit sieben Siegeln. Etzold hat es geschafft, auch Unwissenden näher zu bringen, was Fonds usw. sind. Alles hat Sinn gemacht, aber hat auch dafür gesorgt, dass ich an der ein oder anderen Stelle fast etwas eingeschüchtert war.

Letztendlich ist das Buch aber natürlich kein Ratgeber, sondern ein Thriller. Dieser kommt nicht so blutig daher, wie man es sonst von Etzold kennt. Das hat der Spannung aber gar keinen Abbruch getan - im Gegenteil. Die Spannung ist hoch und bleibt es auch.

Alles beginnt eher gediegen, fast schon aus dem Alltag gegriffen. Damit kann sich der Leser sehr identifizieren. Die Hauptperson Laura arbeitet in einer Bank und lebt zur Miete - wird aber gekündigt, denn das Gelände, auf dem das Haus steht, geht an einen Investor.

Wie skrupellos hier gehandelt wird und dass für Geld sogar über Leichen gegangen wird, war sehr erschreckend, aber der perfekte Stoff für spannende Lesestunden.

Ich habe das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt und Lauras Kampf und ihre Zerrissenheit zwischen der Verbundenheit zu ihrem Arbeitgeber, der Bank, sowie dem Wunsch, ihr Haus zu behalten, verfolgt.

Geniale Umsetzung, super Schreibstil, Spannung bis zum Schluss: von mir 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Blutige Morde

Frische Wunden
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Dieser Krimi wird für Leser ab 16 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich auf jeden Fall an, denn es wird blutig.
Schon der Prolog ist nichts für schwache Nerven: Eine Frau wird gejagt, ...

Dieser Krimi wird für Leser ab 16 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich auf jeden Fall an, denn es wird blutig.
Schon der Prolog ist nichts für schwache Nerven: Eine Frau wird gejagt, sie flieht mit ihrem Baby - aber was dann passiert, verrät schon der Klappentext. Es muss also ermittelt werden. Federführend sind hier Victoria Stahl und Daniel Freund.

Ich selbst kenne den ersten Fall der beiden nicht, aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch. Es gibt Hinweise auf den Vorgänger und er wird inhaltlich kurz angerissen, "Frische Wunden" kann man aber auch so lesen und genießen.

So sehr man es genießen kann, denn es wird spannend. Dazu trägt auch der Aufbau des Buches bei. Es werden immer wieder die Perspektiven gewechselt, wobei die beiden Ermittler im Mittelpunkt stehen. Mir hat das sehr gut gefallen, es hat für Abwechslung gesorgt und gleichzeitig konnte man sie und ihre Gedankengänge so besser kennenlernen.

Die Beiden waren mir auf jeden Fall sympathisch. Sie sind absolut authentisch, auf den ersten Blick knallharte Ermittler, aber dennoch erfahren wir auch genug über ihr Privatleben und den damit verbundenen Ängsten und Sorgen, dass sie sehr nahbar wirken.

Auch die Handlung konnte mich überzeugen. Ich empfehle zwar, dass Schwangere oder junge Mütter das Buch nicht lesen, da es ans Herz gehen kann, aber ansonsten steht einem guten Krimigenuss nichts im Weg. Die Spannung wird hochgehalten, man kann durch die gegebenen Hinweise "mitermitteln" und es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen, die einen die eigenen Theorien überdenken lassen. So ist das Lesen sehr kurzweilig und unterhaltsam. Das wird vom flüssigen und lebendigen Schreibstil der Autorin unterstützt.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden, was alles in "Frische Wunden" steckt. Von mir gibt es 5 Sterne - und jetzt werde ich mich mal auf die Suche nach dem ersten Teil machen, den ich unbedingt noch nachholen möchte.

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