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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2022

Spannend

Die Verschwundene
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Der Roman wird maßgeblich aus der Sicht der Protagonistin Jane erzählt. Ihr Leben ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, sie arbeitet für die Schönen und Reichen - und möchte gerne ein Teil davon sein.
Ihr ...

Der Roman wird maßgeblich aus der Sicht der Protagonistin Jane erzählt. Ihr Leben ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, sie arbeitet für die Schönen und Reichen - und möchte gerne ein Teil davon sein.
Ihr Bestreben, ein Teil der Community von Thornfield Estates zu werden, hat sie meines Erachtens nicht gerade sympathisch gemacht. Generell bin ich mit ihr öfter angeeckt, muss aber auch zugeben, dass sie eine überzeugende Art an sich hatte, weswegen ich sie nicht ganz verteufeln konnte.

Der Leser lernt über die Augen von Jane die Nachbarschaft und ihre Bewohner kennen. Das war gut gemacht und sehr kurzweilig zu lesen. Unterstützt wurde dies durch einen subtile Spannungsaufbau - denn immer wieder gab es Tagebucheinträge von Bea, Eddies verschwundener Frau, die ein nicht gerade positives Bild auf Eddie, nun Janes Partner, warfen.

Auf den ersten Blick waren damit die Rollen in Gut und Böse verteilt, allerdings schwingt immer ein subtiles Gefühl mit, dass das nicht alles sein kann. Und deswegen muss man einfach weiterlesen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig, alles wird anschaulich und lebendig beschrieben, ohne dass es unnötige Längen gibt. Auch die Anzahl der vorkommenden Personen ist überschaubar, sodass man nicht durcheinander kommt und jeden immer zuordnen kann.

Der Plot entwickelt sich mit der Zeit in eine Richtung, die man so gar nicht erwartet. Wirklich super! Ratlos zurückgelassen hat mich allerdings das Ende. Das ist sehr offen gestaltet - zumindest kam es mir so vor - und das hat mich ein bisschen gestört. Ich denke zwar im Anschluss an das Lesen gerne noch über ein Buch nach, aber hier hätte ich mir ein paar mehr Antworten gewünscht.

Insgesamt hatte ich aber einige unterhaltsame Lesestunden. Wer also Romane mag, die auch ein wenig Thriller enthalten, macht hier nichts falsch.

Veröffentlicht am 27.04.2022

Nicht der beste Fitzek

Das Geschenk
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Ich lese wirklich jedes neuen Buch von Sebastian Fitzek und bin Fan erster Stunde.
Trotzdem konnte mich "Das Geschenk" nicht überzeugen. Auch wenn der Klappentext sehr spannend ist, entwickelt sich der ...

Ich lese wirklich jedes neuen Buch von Sebastian Fitzek und bin Fan erster Stunde.
Trotzdem konnte mich "Das Geschenk" nicht überzeugen. Auch wenn der Klappentext sehr spannend ist, entwickelt sich der Plot dann doch in eine andere Richtung.
Die Auflösung war mir zu verkünselt und konnte mich nicht ganz überzeugen.
Gut war natürlich der Schreibstil. Fitzek liest sich immer flüssig und er weiß, wie man Spannung aufbaut.

Veröffentlicht am 27.04.2022

Kurzweilige Unterhaltung

Mord in der Buchhandlung
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Eigentlich lese ich keine Kurzgeschichten, aber für eine Challenge habe ich genau so ein Buch wie "Mord in der Buchhandlung" benötigt.
Einige Autoren habe ich schon gekannt, andere nicht. Die Geschichten ...

Eigentlich lese ich keine Kurzgeschichten, aber für eine Challenge habe ich genau so ein Buch wie "Mord in der Buchhandlung" benötigt.
Einige Autoren habe ich schon gekannt, andere nicht. Die Geschichten waren durchweg kurzweilig. Natürlich gab es auch hier Highlights und manche konnten mich nicht überzeugen, aber insgesamt war es eine gute Mischung.

Veröffentlicht am 27.04.2022

Kaffee und Intrigen

Töchter der Speicherstadt – Der Duft von Kaffeeblüten
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Man steigt mit einem Prolog ein, der ziemlich eindrucksvoll ist, denn er beschreibt ein Feuer in Hamburg und die Hilflosigkeit der Menschen damals. Er sorgt dafür, dass man sich sofort in die Vergangenheit ...

Man steigt mit einem Prolog ein, der ziemlich eindrucksvoll ist, denn er beschreibt ein Feuer in Hamburg und die Hilflosigkeit der Menschen damals. Er sorgt dafür, dass man sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt.

Aufgebaut ist der Roman chronologisch, was ich bei historischen Romanen immer sehr gut finde. So bauen die einzelnen Ereignisse aufeinander auf und man erlebt alles hautnah mit.

Besonders gefallen hat mir, dass man in Brasilien beginnt, wo sich Maria und Johann zum ersten Mal begegnen. Auch wenn es nicht Liebe auf den ersten Blick ist und die Autorin es versteht, den Zeitgeist in Bezug auf Eheschließungen in der damaligen Zeit perfekt wiederzugeben, merkt man dennoch, dass die zwei ein tolles Paar abgeben, weil sie sich auf Augenhöhe begegnen.

Umso deutlicher ist dann der Kontrast zu Hamburg und dem Rest der Familie Behmer. Das Klima ist sowohl aus Sicht der Umwelt als auch in der Familie deutlich abgekühlter als in Südamerika. Ich habe beim Lesen richtig mitgelitten, wenn Maria wiederholt als "Wilde" bezeichnet und nicht als vollwertiges Familienmitglied gesehen wurde. Es wurde deutlich gezeigt, wie wichtig die Verflechtungen und Verbindungen im gehobenen Bürgertum des Kaiserreiches waren. Das war nicht nur erschreckend und ist heute kaum noch vorstellbar, sondern auch sehr gut recherchiert und anschaulich erzählt.

Deswegen ist es umso schöner, dass Maria und Johann einen deutlichen Kontrast zur Tradition bilden. Mehr als der Klappentext verrät, möchte ich an dieser Stelle nicht sagen. Freut euch allerdings auf eine starke Protagonistin, Intrigen, Mut und Hoffnung.

Gegen Ende des ersten Bandes bricht der Erste Weltkrieg aus. Auch hier war der historische Hintergrund sehr gut und detailreich recherchiert. Ich fand es gut, dass die Autorin diesen Aspekt deutscher Geschichte schonungslos schildert und in ihren Roman einbindet.

Das Ende ist dann etwas gemein und kommt auch fast zu früh. Der einzige Trost: Wir müssen nicht lange auf Band 2 warten - so lässt sich der Cliffhanger auf jeden Fall aushalten.

Wer historische Romane mag, es auch ein bisschen spannend sein darf und man eine Familie über einen längeren Zeitraum verfolgen will, der macht mit der "Töchter der Speicherstadt"-Trilogie nichts falsch!

Veröffentlicht am 27.04.2022

Ein Toter, zwei Zuständigkeiten

Der Holländer
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Das Cover gefällt mir sehr gut, weil ich es relativ schlicht gehalten ist. Das passt auch zum Inhalt des Buches, denn der Roman - bei dem es aber auch um die Aufklärung eines Todesfalles geht - kommt sehr ...

Das Cover gefällt mir sehr gut, weil ich es relativ schlicht gehalten ist. Das passt auch zum Inhalt des Buches, denn der Roman - bei dem es aber auch um die Aufklärung eines Todesfalles geht - kommt sehr ruhig daher.
Es geht um drei Freunde, die erfahrene Wattwanderer sind. Bei einer Tour starten sie zu zweit und nur einer kommt lebend zurück.
Fasziniert haben mich die Beschreibungen des Meeres und des Watts. Ich kenne mich damit gar nicht aus und hatte bisher keine Ahnung, wie gefährlich das sein kann. Es gab sehr viele Fachbegriffe und Erklärungen, aber diese waren verständlich und auch nicht zu langatmig. Sie haben gut in die Geschichte gepasst.
Aufgebaut ist der Plot chronologisch. Man startet mit dem Auffinden der Leiche durch ein niederländisches Marineschiff und dann versucht man herauszufinden, was geschehen war.
Dabei spielt eine Rolle, wo der Tote gefunden wurde. Und das wird noch zum Problem, denn wo genau mitten im Meer die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden verläuft, ist unklar - und damit auch die Zuständigkeiten. Auch das war sehr spannend.
Angenehm zu lesen waren die kurzen Kapitel. Der Schreibstil ist flüssig und unaufgeregt, fast schon sachlich. Es gibt viele Dialoge, was mir gut gefallen hat.
Es ist ein Roman und kein Krimi - so steht es zumindest auf dem Cover - deswegen ist es in Ordnung, dass es nicht sooo viel Spannung gab. Trotzdem hätte man sie mehr in der Fokus rücken können, schließlich zeigt das Ende, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Wie sich alles entwickelt konnte man allerdings schon vorausahnen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war mal etwas anderes. Von mir gibt es 4 Sterne!