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Veröffentlicht am 20.03.2022

Ostfriesisch kurzweilig

Deichfürst
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"Deichfürst" ist der Auftakt einer Krimireihe rund um den Hauptkommissar Stephan Möllenkamp, der neu nach Ostfriesland gezogen ist und dort nun arbeitet.

Ich mag das Setting, da ich gern Bücher lese, ...

"Deichfürst" ist der Auftakt einer Krimireihe rund um den Hauptkommissar Stephan Möllenkamp, der neu nach Ostfriesland gezogen ist und dort nun arbeitet.

Ich mag das Setting, da ich gern Bücher lese, die an der Küste spielen. Gelungen war hier, dass man auch etwas über die Sitten und Gebräuche der Region erklärt bekam. Manche Textstellen waren im Dialekt, das hat den Lesefluss etwas unterbrochen. Manchmal gab es Fußnoten, anfangs jedoch nicht. Für das Verständnis war das gut, aber wie gesagt: Der Lesefluss leidet. Ich denke aber auch, dass es schwer ist, hier ein Mittelmaß zu finden.

Den Hauptkommissar fand ich sehr sympathisch. Es kam auch realistisch rüber, wie er sich erst an seiner neuen Wohn- und Arbeitsstelle zurechtfinden muss. Er ist der "Zugezogene" in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft.

Immer wieder gibt es auch Rückblenden in die Vergangenheit. Anfangs weiß man sie nicht genau einzuordnen, aber im Mittelpunkt stehen Vertriebene des 2. Weltkriegs. Diese fand ich sehr erschreckend und hoffe, selbst nie eine solche Zeit erleben zu müssen.

Etwas irritiert hat mich, dass die Gegenwart aus unserer Sicht auch schon in der Vergangenheit spielt. Wenn man das Buch liest, versteht man auch warum. Trotzdem war es eine kleine Zeitreise, an die ich mich erst gewöhnen musste.

Der Fall an sich war interessant, aber für mich kein absolutes Highlight. Man konnte einiges schon vorausahnen.

Insgesamt ist es ein kurzweiliger, unterhaltsamer Krimi, der sich bis auf den Dialekt gut lesen lässt. Allerdings hat er auch einige Schwächen und wird mir deshalb nicht allzu lang im Gedächtnis bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.02.2022

Tödliche Freundschaft

Die dritte Freundin
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Wie der Klappentext bereits verrät, geht es in diesem Roman um drei beste Freundinnen, von denen Nancy eines Abends getötet wird.

Gut gefallen hat mir, dass das Buch in drei Abschnitte eingeteilt ist. ...

Wie der Klappentext bereits verrät, geht es in diesem Roman um drei beste Freundinnen, von denen Nancy eines Abends getötet wird.

Gut gefallen hat mir, dass das Buch in drei Abschnitte eingeteilt ist. In jedem von ihnen kommt eine andere der drei Frauen zu Wort, man erfährt also einiges aus unterschiedlichen Perspektiven. Das ist vor allem dann interessant, wenn es zwei Meinungen oder Ansichten zu einem Geschehnis gibt.

Grundsätzlich ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Allerdings hat die Geschichte für mich auch einige Längen. Man erfährt sehr viel über die Vergangenheit der drei Freundinnen, was einerseits gut ist, da man so Hintergründe erfährt. Auf der anderen Seite sind es manchmal aber einfach zu viele Details, die meiner Meinung nach nicht möglich wären.

Ich weiß auch nicht, ob es gewollt ist, aber man kann sehr schnell darauf kommen, was es mit der Affäre von Nancy auf sich hat. Zumindest hatte ich eine starke Ahnung. Deshalb gab es bei meiner keinen Überraschungseffekt, auch nicht bei der Auflösung. Auch hier konnte man schon etwas vermuten.

Deshalb finde ich es auch gut, dass das Buch nicht als Thriller angepriesen wird, sondern als Roman. Das passt auf jeden Fall besser, auch wenn es an einigen Stellen auch spannend wird. Wer es nicht blutig mag und normalerweise keine Thriller liest, dem wird das Buch gefallen.

Grundsätzlich war das Buch ganz gut, es hat sich auch gut lesen lassen. Allerdings wird es mir wahrscheinlich nicht sooo lange im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 02.02.2022

Dimö erwacht wieder

Die Sekte - Deine Welt steht in Flammen
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Als ich gesehen habe, dass ein vierter Teil der Sekten-Reihe erscheint, habe ich mich sehr gewundert. Teil 3 hatte für mich ein gutes Ende und wäre meiner Meinung nach auch ein passender Abschluss gewesen. ...

Als ich gesehen habe, dass ein vierter Teil der Sekten-Reihe erscheint, habe ich mich sehr gewundert. Teil 3 hatte für mich ein gutes Ende und wäre meiner Meinung nach auch ein passender Abschluss gewesen. Aber dann wurde ich natürlich neugierig und als ich einige Rezensionen gelesen hatte, musste das Buch her.

Am Anfang des Buches gibt es eine kurze Zusammenfassung der bisher geschehenen Ereignisse. Das ist ganz hilfreich, wenn man eine Pause zwischen den Büchern macht. Deswegen bei Teil 4 einzusteigen würde ich allerdings nicht empfehlen. Man verpasst sonst zu viel. Eine kleiner Einblick in die Geschehnisse reicht nicht aus, dazu sind die Bücher zu komplex.

Im Mittelpunkt steht diesmal Julia, die Tochter von Sofia, der Protagonistin aus den ersten drei Teilen. Das war gut, denn so gab es eine neue Perspektive auf die Geschichte. Allerdings konnte ich Julia bisher nicht leiden, was bei mir nicht unbedingt die beste Voraussetzung für ein Buch ist.

Erzählt wird Teil 4 abwechselnd aus der Sicht von Julia und Franz Oswald, dem Sektenführer. Das war gut gemacht, man hat so tiefe Einblicke in die Gedanken beider bekommen und es gab kleine Cliffhanger im Buch. Gedoppelt hat sich fast nichts, sodass es den Lesefluss nicht gestört hat.

Von der Handlung her ist es jetzt nicht so viel Neues: Franz manipuliert, drangsaliert und ist besessen von Julia. Trotzdem hat es die Autorin geschafft, neue Facetten des Protagonisten einzubauen. Es wurde nicht langweilig und es gab immer wieder Überraschungen, die man so nicht erwartet hätte.

Mit Julia konnte ich mich aber immer noch nicht anfreunden. Jetzt ist sie Erwachsen, aber benimmt sich trotzdem nicht so. Sie ist immer noch naiv und vor allem denkt sie sehr an sich selbst. Hier hat mir ein bisschen die Entwicklung der Figur gefehlt.

Letztendlich war aber auch Teil 4 fesselnd, sodass ich die knapp 600 Seiten relativ schnell gelesen habe. Und natürlich bin ich auch gespannt, wie es weitergeht, denn es gibt wohl noch einen fünften Teil. Ob das dann der endgültige Abschluss ist? Mal sehen...

Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 02.02.2022

Witzig

Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe
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Ich hatte das Buch ewig auf meinem SuB und es jetzt mal in Angriff genommen.
Es ist auf jeden Fall was für gemütliche Lesestunden, denn es lässt sich super schnell lesen, hat was fürs Herz und ein bisschen ...

Ich hatte das Buch ewig auf meinem SuB und es jetzt mal in Angriff genommen.
Es ist auf jeden Fall was für gemütliche Lesestunden, denn es lässt sich super schnell lesen, hat was fürs Herz und ein bisschen witzig ist es auch!

Veröffentlicht am 02.02.2022

Nordlicher, Wale und Liebe

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Wer ein bisschen Island-Luft schnuppern möchte, ohne vor die Haustür zu gehen, der ist bei diesem Roman richtig. Im Mittelpunkt stehen Merke und ihre Freundin Steffi, die sich ihren Traum verwirklichen ...

Wer ein bisschen Island-Luft schnuppern möchte, ohne vor die Haustür zu gehen, der ist bei diesem Roman richtig. Im Mittelpunkt stehen Merke und ihre Freundin Steffi, die sich ihren Traum verwirklichen und auf einer Fähre nach Island reisen.

Bei diesem Titel ist natürlich klar, dass auch was fürs Herz dabei ist und Liebe in der Luft liegt. Merle ist alleinerziehend und hat den Männern abgeschworen, allerdings gibt es da einen Isländer, den sie über eine Sprachlern-App kennengelernt hat. Mehr möchte ich hier nicht verraten.

Die Story an sich fand ich sehr vorhersehbar, auch wenn man den ein oder anderen Twist nicht unbedingt erwartet. Wer genau liest, hat aber schon eine Ahnung, in welche Richtung es geht. Das hat mich aber nicht gestört, denn schließlich gehört das zu diesem Genre auch dazu.

Leider konnte ich mich allerdings mit Merle überhaupt nicht anfreunden. Dafür, dass sie erwachsen ist und eine Teenie-Tochter hat, war ihr Verhalten in meinen Augen oft kindisch und kopflos. Überhaupt hat es mich genervt, dass die Stimmung immer innerhalb weniger Seiten von "himmelhoch jauzend" bis "zu Tode betrübt" ging. Ein bisschen darf das natürlich sein, aber das ewige Hin und Her war für mich absolut nicht nachvollziehbar. Deswegen war ich dann auch froh, als das ganze Liebeschaos ein Ende gefunden hatte.

Entschädigt wurde ich allerdings von den tollen Beschreibung Islands und der Färöer-Inseln. Das war richtig authentisch und man hatte das Gefühl, auch vor Ort zu sein. Für mich war das wie ein Urlaub beim Lesen.

Auch die Reise mit der Fähre war super beschrieben. Diese hatte außerdem eine Besonderheit, sie war nämlich für Krimi-Fans mit Lesungen, Vorträgen und gespielten Verbrechen, die es aufzuklären galt. So etwas möchte ich auch unbedingt mal unternehmen!

Insgesamt hat mir die Story nicht so gut gefallen, aber das Setting war äußerst gelungen. Von mir gibt es daher 3 Sterne!

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