Da wäre mehr drin gewesen...
Das ManuskriptDer Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich ...
Der Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich aber relativ schnell, als der bereits im Klappentext erwähnte Hurrikan aufzieht und während des Sturms der Autor Nelson Kerr ums Leben kommt.
Leider finde ich, dass der Klappentext schon einiges vorwegnimmt. Bis nämlich sicher ist, dass Kerr nicht aufgrund des Sturmes tot ist, vergeht im Buch schon eine Weile. Und dem stehe ich etwas kritisch gegenüber.
Denn der Schreibstil an sich gefällt mir gut. Er ist flüssig, lässt sich leicht lesen und beschreibt alles sehr anschaulich. Aber es dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Es wird auch sehr viel drum herum erzählt, die Beziehungen zwischen den Bewohnern der Insel erklärt und so weiter. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, der Mord nimmt nur eine sehr kleine Rolle ein.
Dafür wird extrem auf die Vergangenheit von Bruce Cable und auch dessen zwielichtige Geschäfte eingegangen. Das waren sehr interessante und auch spannende Hintergrundinfos, allerdings wurden sie wieder und wieder wiederholt, sodass es mich nach einiger Zeit gelangweilt hat. Überhaupt stand mir der Besitzer der Buchhandlung und sein Privatleben zu sehr im Mittelpunkt. So wurde viel über die offene Ehe mit seiner Frau berichtet, was mir nicht so wichtig war. Ich wollte viel mehr wissen, warum Nelson Kerr sterben musste.
Und hier muss sich der Leser meines Erachtens zu lange gedulden. Die Hinweise tröpfeln sehr zäh dahin, man hat kaum die Möglichkeit, sich eigene Gedanken zu machen oder einen Täter zu identifizieren. Als dieser Handlungsstrang dann Fahrt aufnimmt, geht es dagegen dann wieder sehr schnell. Hier hätte es für meinen Geschmack ausführlicher sein können.
Es ist kein Krimi und kein Thriller, sondern ein Roman, deswegen ist es legitim, dass es neben dem Mord auch andere Schwerpunkte in der Geschichte gibt. So fand ich alle Infos rund um die Entstehung eines Buches oder wie ein Buch vermarktet wird sehr interessant.
Das ist auch der Grund, warum das Buch bei mir nicht durchfällt. Es beinhaltet viele interessante Aspekte, es ist gut geschrieben und man kann sich gut in den Plot hineindenken. Trotzdem denke ich, dass hier noch mehr möglich gewesen wäre - gerade in Bezug auf die Spannung.
Von mir gibt es deswegen 3 Sterne.