Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2020

Sehr spannend!

Abgefackelt
0

Der Einstieg in den Plot ist gleich mal rasant: Man erlebt den Tod eines Menschen durch Brandstiftung, hat aber keine Ahnung, was die Hintergründe für diese Tat sein könnten. Ein Anfang, der gleich mal ...

Der Einstieg in den Plot ist gleich mal rasant: Man erlebt den Tod eines Menschen durch Brandstiftung, hat aber keine Ahnung, was die Hintergründe für diese Tat sein könnten. Ein Anfang, der gleich mal Fragen aufwirft und somit dafür sorgt, dass man sofort weiterlesen möchte.

Paul Herzfeld ist ein sehr sympathischer Protagonist, der mich durch seine Art direkt begeistert hat. Zwar scheint auch er - vor allem durch vorherige Ereignisse - einige private Probleme zu haben, aber diese werden nur am Rande thematisiert. Im Mittelpunkt stehen er und sein Gerechtigkeitssinn. Wenn ihm etwas komisch vorkommt, dann forscht er nach und ignoriert es nicht einfach. Dabei wirkt sein Verhalten sehr echt und authentisch.

Der Beruf des Protagonisten bringt es mit sich, dass auch die ein oder andere medizinische Sache erläutert wird. Hier hat mir gut gefallen, dass es für den Laien verständlich formuliert und heruntergebrochen wurde, ohne dabei platt und oberflächlich zu sein. Man hat tolle Einblicke in die Arbeit der Rechtsmediziner und Pathologen bekommen. Deswegen fand ich es auch sehr schön, dass mal nicht ein klassischer Ermittler im Vordergrund stand.

Der Fall an sich ist sehr spannend, da man als Leser schon etwas mehr weiß bzw. früher seine Schlüsse ziehen kann, als die Personen in dem Buch. Es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Verbrechern, weswegen es deswegen nicht weniger spannend ist, sondern für Herzklopfen gesorgt wird. Unterstützt wird das auch von dem sehr flüssigen und lebendigen Schreibstil.

Richtig gemein ist aber das Ende: Ein riesiger Cliffhanger, der jetzt nichts mit dem eigentlich Plot zu tun, aber dennoch dafür sorgt, dass ich den nächsten Teil kaum erwarten kann. Ich werde Herzfeld auf jeden Fall treu bleiben und freue mich schon riesig drauf.

Insgesamt war ich begeistert, hatte Gänsehaut und wurde sehr gut unterhalten. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2020

Es geht spannend weiter

Die Sekte - Deine Angst ist erst der Anfang
0

Ein erster Minuspunkt: Der Klappentext verrät leider schon sehr viel. Wie der erste Teil ist auch "Die Sekte - Deine Angst ist erst der Anfang" mit fast 500 Seiten ein recht dickes Buch und bietet so Platz ...

Ein erster Minuspunkt: Der Klappentext verrät leider schon sehr viel. Wie der erste Teil ist auch "Die Sekte - Deine Angst ist erst der Anfang" mit fast 500 Seiten ein recht dickes Buch und bietet so Platz für viel Inhalt. Wenn davon aber schon unter anderem wichtige Wendungen im Klappentext verraten werden, nimmt das doch etwas den Lesegenuss.

Trotzdem hat mich die Fortsetzung begeistert. Sie knüpft nahezu nahtlos an den ersten Teil an. Diesen sollte man auch unbedingt gelesen haben, weil man sonst einiges nicht versteht. Wieder steht Sofia im Mittelpunkt, die sich nach ihrer Flucht von Via Terra ein normales Leben aufbauen möchte. Dies gelingt ihr aber nicht ganz, die Sekte beherrscht ihre Gedanken und Gefühle nach wie vor.

Anders als im ersten Teil ist natürlich der Ort des Geschehens. Man befindet sich als Leser größtenteils im Alltag, nicht im Leben der Sektenmitglieder. Das war eine gute Abwechslung und hat zur Entwicklung der Geschichte perfekt gepasst. Allerdings hat dadurch auch für mich genau das gefehlt, was meiner Meinung nach den ersten Teil ausgemacht hat, nämlich die Einblicke in das Sektenleben.

Gruselig waren wieder die Machenschaften von Oswald. Nach vorne der Saubermann, hintenrum aber gerissen und skrupellos. Über ihn lernt man auch weitere Hintergründe kennen, denn die im ersten Teil angesprochene Familiensaga wird nun auch dem Leser zugänglich gemacht.

Der Schreibstil ist wie im ersten Band sehr angenehm zu lesen. Ich wurde gefesselt, auch wenn einige Dinge nicht überraschend waren. Trotzdem gab es auch wieder Highlights, bei denen ich richtig mitgefiebert habe.

Ich mache einige kleine Abstriche, aber kann das Buch trotzdem uneingeschränkt weiterempfehlen. Außerdem bin ich richtig gespannt, wie die Geschichte mit dem dritten Teil zum Abschluss gebracht wird. Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2020

Wo ist Emmy?

LITTLE LIES – Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
0

Im Mittelpunkt des Buches steht Leah, aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch erzählt. Die Protagonistin ist vor kurzem mit einer Freundin, zu der sie schon lange keinen Kontakt hatte, aufs Land gezogen, ...

Im Mittelpunkt des Buches steht Leah, aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch erzählt. Die Protagonistin ist vor kurzem mit einer Freundin, zu der sie schon lange keinen Kontakt hatte, aufs Land gezogen, als diese plötzlich verschwindet. Das Problem: Keiner hat Emmy gesehen und Hinweise, dass sie in dem Haus gelebt hat, gibt es auch nicht.

Der Plot war an dieser Stelle schon sehr gut gemacht. Denn auch als Leser weiß man nicht so recht, ob es Emmy jetzt gibt oder ob sie nur eine Erfindung ist. Nach und nach erhält man mehr Informationen aus der Vergangenheit, zum Beispiel wie sich die beiden Frauen kennengelernt haben. Dadurch kann man ihr Verhältnis auch besser verstehen.

Ein großes Fragezeichen bleibt aber lange Leah. Leider konnte sie mich nicht immer überzeugen, da einige ihrer Handlungen für mich nicht nachvollziehbar waren.

Außerdem hat das Buch dann auch einige Längen. Es gibt viele verschiedene Anhaltspunkte und Verdachtsmomente, die dazu anregen, als Leser mitzurätseln - aber wirklich voran kommt die Geschichte meines Erachtens nicht.

Am Ende wird es dann schon nochmal spannend, aber auch etwas verwirrend. Hier überschlagen sich dann die Ereignisse und das, was ich in den ersten zwei Dritteln des Buches vermisst habe, ist vorhanden. Es geht voran, es gibt neue Erkenntnisse, es passiert endlich etwas. Hier wurde ich auch überrascht. Trotzdem wirkte das Ende dann doch sehr konstruiert, es war für mich nicht unbedingt sehr realitätsnah. Das fand ich schade.

Insgesamt war es für mich eine nette Lektüre, die mich auch unterhalten hat, aber leider kein Pageturner. Deswegen gibt es von mir auch nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2020

London trifft Kunst

The Doll Factory
0

Das Buch entführt den Leser nach London in das Jahr 1850, also mitten hinein in das Viktoranische Zeitalter. Alles wurde sehr gut beschrieben, vom Aussehen der Stadt über die Gewohnheiten und das Leben ...

Das Buch entführt den Leser nach London in das Jahr 1850, also mitten hinein in das Viktoranische Zeitalter. Alles wurde sehr gut beschrieben, vom Aussehen der Stadt über die Gewohnheiten und das Leben der Menschen. Es kam sehr authentisch rüber und man konnte sehr gut in diese andere Welt abtauchen.

Wie schon der Klappentext andeutet, stehen Iris und Louis im Mittelpunkt der Geschichte. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen und arbeitet gemeinsam mit ihrer Schwester in einer Puppenmanufaktur. Ihr Traum, Künstlerin zu werden, scheint sehr weit weg - bis sie Louis trifft. Wer aber jetzt denkt, dass er eine erwartbare Liebesgeschichte vor sich hat, der täuscht sich. In dem Roman steckt viel mehr, als man aufgrund des Covers vermutet.

Denn viel Raum erhält auch noch eine weitere Person, der heimliche Verehrer von Iris. Und durch ihn nimmt die Geschichte einen Lauf, der erschreckend, spannend, vielschichtig und irgendwie faszinierend zu gleich ist. Nach dem ersten Drittel nimmt das Buch richtig Fahrt auf. Das hat mir richtig gut gefallen, weil ich auch nicht damit gerechnet habe. Es hat mich auch emotional sehr berührt, die eigene Einstellung zu den einzelnen Protagonisten ändert sich während es Lesens und ich war hin- und hergerissen, was ich jetzt hoffen oder mir für den weiteren Verlauf der Story wünschen soll.

Super fand ich auch den Schreibstil und den Aufbau des Buches. Der Inhalt wird relativ ruhig geschildert, die Stadt und ihre Bewohner - sowie auch die Protagonisten - sehr anschaulich beschrieben, ohne dabei langatmig zu werden. Ab und zu gibt es eine Art Rückblenden in die Vergangenheit, die anfangs noch mehr Fragen aufwerfen, am Ende aber für ein rundes Gesamtbild sorgen.

Allerdings habe ich auch zwei Kritikpunkte: Den Titel finde ich etwas irreführend, denn um eine Puppenfabrik bzw. eine Puppenmanufaktur geht es hier wirklich nur am Rande. Im Mittelpunkt steht eher die Kunst bzw. die Weltausstellung in London 1850.
Nicht so gut gefallen hat mir außerdem der Schluss. Hier geht dann alles sehr, sehr schnell und die Geschichte wirkt etwas abgebrochen. Ich hätte hier noch viel mehr wissen wollen, vielleicht einen kleinen Ausblick, wie es weitergegangen ist. Gerade weil das Buch sonst sehr ausführlich war, fühlte sich das Ende etwas zu kurz geraten an.

Trotzdem wurde ich gut unterhalten und es hat Spaß gemacht, mal in ein anderes Genre und eine andere Zeit abzutauchen. Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.04.2020

Tödliches Bamberg

Angeschwärzt
0

"Angeschwärzt" ist ein typischer Regionalkrimi. Wer schon mal in Bamberg war, der wird die Orte wiedererkennen, wer nicht, der kann sich diese schöne Stadt zumindest sehr gut vorstellen. Dabei geht es ...

"Angeschwärzt" ist ein typischer Regionalkrimi. Wer schon mal in Bamberg war, der wird die Orte wiedererkennen, wer nicht, der kann sich diese schöne Stadt zumindest sehr gut vorstellen. Dabei geht es aber nicht nur um Gebäude oder Plätze, auch wie die Menschen dort leben wird thematisiert, so zum Beispiel die typischen Bamberger Keller, um dort ein Feierabendbier zu trinken.

Auch wenn es schon der 13. Fall für die Privatermittlerin Katinka Palfy ist, kann man das Buch unabhängig lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Ich habe noch nicht alle Bände gelesen und auch die Reihenfolge nicht immer eingehalten, aber ich kam sehr gut zurecht.

Mir gefällt vor allem, dass die Krimis von Friederike Schmöe eher unaufgeregt, aber dennoch spannend sind. Es gibt hier keinen verrückten Serienkiller oder ähnliches, sondern hier ermittelt sie in einem Fall, der auch tatsächlich so passieren könnte. Dadurch wirkt es sehr echt, was mir beim Lesen sehr gefällt.

Erzählt wird die Geschichte chronologisch, was dem Leser die Möglichkeit gibt, der Ermittlerin direkt über die Schulter zu schauen und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Außerdem kann man prima miträtseln, es werden verschiedene Spuren verfolgt und auch mehrere potentielle Täter präsentiert.

Schön fand ich es auch, auf bereits bekannte Figuren zu treffen, wobei das Privatleben von Katinka Palfy und ihren Freunden nicht im Mittelpunkt steht. Der Fokus liegt wirklich auf dem aktuellen Fall.

Die Sprache ist unaufgeregt, direkt aus dem Leben gegriffen und deswegen sehr authentisch. Man liest schnell über die einzelnen Kapitel hinweg.

Es ist ein Krimi für gemütliche Lesestunden, bei dem einem nicht das Herz stehen bleibt oder man das Buch vor Ekel aus der Hand legen möchte. Das war für mich eine schöne Abwechslung.
Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere