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Veröffentlicht am 23.02.2020

Was geschah mit Becca?

Das Echo deines Todes
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Im Mittelpunkt des Buches steht die Protagonistin Lara. Sie leidet unter dem Asperger-Syndrom, hat sich damit aber gut arrangiert - zumindest bis sie die im Klappentext erwähnte Einladung bekommt. Sechzehn ...

Im Mittelpunkt des Buches steht die Protagonistin Lara. Sie leidet unter dem Asperger-Syndrom, hat sich damit aber gut arrangiert - zumindest bis sie die im Klappentext erwähnte Einladung bekommt. Sechzehn Jahre zuvor hat sie zusammen mit drei Freundinnen Urlaub auf einer Schäreninsel gemacht, bei dem in der letzten Nacht Becca verschwand. Bis heute weiß niemand, was damals geschehen ist. Also überwindet Lara ihre Ängste, die gewohnte Umgebung zu verlassen und macht sich auf die Suche nach Antworten.

Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte aus Sicht von Lara, also in der Ich-Perspektive verfasst wurde. Dadurch kann man ihre Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Überhaupt lernt man sie zu Beginn des Buches erstmal ausführlich kennen, man weiß, wie sie lebt und mit welchen Herausforderungen sie kämpft. Erst dann beginnt der eigentliche Plot und die Reise auf die Ferieninsel.

Die Geschichte kommt nahezu ohne Brutalität aus, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Mysteriöse Geschehnisse passieren, der vermeintliche Geist von Becca taucht auf, aber der Lösung, was mit dem Mädchen damals geschehen ist, kommt man keinen Schritt näher. Dafür zeigt sich langsam das wahre Gesicht der Frauen und Männer - denn auch die Jungs, die damals auf die Insel kamen, wurden eingeladen.

Man kann die ganze Zeit miträtseln, was geschehen ist und weiß nicht wirklich, wem man trauen kann. Das hat mir gut gefallen. Selbst Lara, die ich als Protagonistin schnell ins Herz geschlossen habe, scheint nicht so unschuldig zu sein wie gedacht. Es ist teilweise etwas verwirrend, aber dadurch auch sehr spannend.

Das Ende habe ich dann nicht so kommen sehen. Es ist aber in sich schlüssig. Hier hätte das Buch dann für mich auch enden können. Es gibt noch einen Epilog, der ein halbes Jahr nach den Ereignissen spielt. Den hätte ich nicht gebraucht, denn hier wird die Geschichte etwas weichgewaschen.

Trotzdem konnte mich vor allem die düstere Atmosphäre überzeugen. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Tödliche Flitterwochen

The Other Couple – Böses Erwachen
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Die Plotidee hat mir sehr gut gefallen: Flitterwochen, die sich in einen Albtraum verwandeln, ein toter Ehemann und Gedächtnisverlust - das muss ja spannend sein.

Leider dauert es aber etwas, bis sich ...

Die Plotidee hat mir sehr gut gefallen: Flitterwochen, die sich in einen Albtraum verwandeln, ein toter Ehemann und Gedächtnisverlust - das muss ja spannend sein.

Leider dauert es aber etwas, bis sich die erhoffte Spannung aufbaut. Am Anfang geht es nämlich sehr gemächlich zu. Asha und Oliver kommen in ihren Flitterwochen an und verbringen dort einen eher normalen Urlaub. Das wird sehr ausführlich beschrieben, warum die beiden aber etwas Stress miteinander haben, kommt nicht heraus.

Etwas Licht ins Dunkle bringen dann die Rückblenden zur Vergangenheit der Verliebten und deren Hochzeit. Aber auch hier braucht der Leser Geduld, denn oft sind es nur Schilderungen der Ereignisse, aber eben keine Hintergründe.

Als dritte Perspektive gibt es dann noch die Gegenwart, als Asha im Krankenhaus aufwacht. Hier scheint sich dann langsam der Kreis zu schließen, aber auch hier werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

Deswegen kam für meinen Geschmack die Spannung auch über weite Teilen viel zu kurz. Richtig ins Eingemachte geht es erst gegen Ende, was mich dann wieder etwas versöhnt hat. Zwar kann man schon eine Ahnung entwickeln, aber das macht nichts. Denn hier überschlagen sich die Ereignisse und die Handlung kommt richtig voran.

Leider konnte ich mit Asha als Protagonistin nicht so viel anfangen. Sie ist unglaublich naiv. Mehr als einmal habe ich den Kopf geschüttelt, weil ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Auch übersieht sie meines Erachtens zu viele Hinweise, dass etwas bzw. was nicht stimmt.

Insgesamt war das Buch ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Deswegen gibt es von mir nur 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Gruseliger Kopferinhalt

Das Fundstück
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Wie man es von Andreas Winkelmann kennt, egal unter welchem Namen er schreibt, fängt es schon zu Beginn spannend an. Ohne lange Vorrede werden der erste Koffer mit Leichenteilen gefunden, der nächste lässt ...

Wie man es von Andreas Winkelmann kennt, egal unter welchem Namen er schreibt, fängt es schon zu Beginn spannend an. Ohne lange Vorrede werden der erste Koffer mit Leichenteilen gefunden, der nächste lässt nicht lange auf sich warten. Als Leser macht es Spaß, die verschiedenen Funde mitzuverfolgen, man tappt aber genau wie die Ermittler ziemlich im Dunkeln, sodass richtig viel Spannung aufgebaut wird.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es mal einen Ermittler gab, der sehr engagiert und intelligent agiert, aber nicht der typische gebrochene Kommissar ist, dem das Leben übel mitgespielt hat. So stand dessen Privatleben überhaupt nicht im Vordergrund, sondern es ging vor allem um die Aufklärung des Falles und die Festnahme des Killers. Das hat mir vor allem deswegen gefallen, weil dadurch die eigentliche Handlung durchweg im Vordergrund blieb.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines neutralen Erzählers, der uns immer wieder durch andere Augen blicken lässt. Mal verfolgt man die Ermittlungen, dann wiederum ist man hautnah beim nächsten Kofferfund dabei oder erlebt, wie der Mörder sein nächstes Opfer aussucht. Das hat sehr viel Abwechslung beim Lesen gebracht und einfach nur Spaß gemacht. Interessant war auch, dass auf einmal noch ein Privatdetektiv-Pärchen mitgemischt hat. Was für mich anfangs gar keinen Sinn ergab, fügte sich aber mit dem Fortschreiten der Geschichte in ein harmonischen Gesamtbild.

Außerdem kommt man bei diesem Plot sehr viel herum. Da die Koffer immer in Fernbussen gefunden werden, wechselt natürlich auch immer der Ort des Geschehens. Allerdings wird hier nicht viel auf die einzelnen Städte eingegangen, was die Handlung nur verzögert hätte.

Schwache Nerven sollte man als Leser bei diesem Buch nicht haben. Es geht sehr brutal und blutig zu. Der Autor scheut sich hier nicht, die Mordschauplätze detailliert zu beschreiben. Für mich war es an der Grenze und noch aushaltbar, viel mehr hätte ich aber nicht gebraucht.

Obwohl man zwischendrin eine gewisse Ahnung davon entwickelt, wer dahinter steckt, ist das Ende dann doch sehr überraschend und gar nicht so, wie ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Zur Handlung und zum Motiv bleiben keine Fragen offen, trotzdem hat es mich etwas kopfschüttelnd zurückgelassen - aber einfach, weil diese Morde so schwer zu begreifen sind.

Für mich hat Andreas Winkelmann hier mal wieder gezeigt, was er kann. Ich empfehle das Buch uneingeschränkt weiter, deswegen gibt es auch von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Zwei in einem...

Leichenbraut
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Der Klappentext verrät ja schon, auf was man sich einlässt - deswegen war ich anfangs etwas irritiert, dass es zwar mit einem Tod losgeht, aber ganz anders, als man es sich vorstellt. Macht aber nichts, ...

Der Klappentext verrät ja schon, auf was man sich einlässt - deswegen war ich anfangs etwas irritiert, dass es zwar mit einem Tod losgeht, aber ganz anders, als man es sich vorstellt. Macht aber nichts, denn spannend war es trotzdem. Allerdings lässt dann die erste Sargleiche etwas auf sich warten. In der Zwischenzeit wechseln oft die Perspektiven. So ist man dabei, wenn Inspector Stephen Lang sein Team aufbaut und neue Räumlichkeiten bezieht. Außerdem kommt an an verschiedene Schauplätze. Die Fülle der Personen war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber schnell hat man sie durch ihre Eigenheiten auseinander halten können.

Auch wenn der Beginn eher ruhig war, geht es dann doch Schlag auf Schlag. Mehrere Leichen werden gefunden und dadurch, dass man als Leser auch ab und zu durch die Augen des Täters blickt wird deutlich, dass es sich um einen Serienkiller handelt. Daneben gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, den ich richtig interessant fand, da er die Tradition der Totenhochzeiten in Asien beleuchtet. Davon hatte ich noch nie gehört, weswegen es eine interessante Ergänzung war, die gut in die eigentliche Thriller-Handlung gepasst hat.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass das Team nicht nur vor Ort ermittelt, sondern auch viel Technik einsetzt. Dadurch hebt es sich von "normalen" Thrillern etwas ab. Ein Kritikpunkt: Es ging mir etwas zu harmonisch zu. Gerade, wenn eine Spezialeinheit aus London die Ermittlung übernimmt und dadurch die eigentlich zuständige Behörde übergeht, hätte ich mit mehr Widerstand gerechnet.

Das Buch ist sehr kurzweilig, dafür sorgt nicht nur der Inhalt, sondern auch die vielen kurzen Kapitel. Man bekommt dadurch Lust, einfach weiterzulesen, ganz nach dem Motto "Eins geht noch".
Allerdings braucht man beim Lesen einen starken Magen. Manche Details, gerade wenn es um die zweite Leiche in den Särgen geht, ist dann doch etwas eklig.

Am Ende wird es dann nochmal richtig spannend - auch wenn ich hier gestehen muss, dass ich bereits vor der Auflösung eine Ahnung hatte, wer hinter den Morden steckt. Das Motiv konnte ich mir aber nicht selbst erschließen, hier hat mir der Schluss sehr geholfen. Dieser war schlüssig und hat mich auch mit einem Lächeln auf den Lippen zurückgelassen, denn meiner Meinung nach hat das Karma hier richtig zugeschlagen.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, das Buch hat viel spannende Elemente und die Story war schlüssig. Es wird sicher nicht mein letztes Buch von Sage Dawkins sein. Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich allerdings, deswegen 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wer bist du?

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
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Ohne lange Vorrede geht es auch schon los: Man begleitet eine junge Frau zu ihrem vermeintlichen Zuhause, denn erinnern kann sie sich an gar nichts. Das war irgendwie erschreckend, aber hat beim Lesen ...

Ohne lange Vorrede geht es auch schon los: Man begleitet eine junge Frau zu ihrem vermeintlichen Zuhause, denn erinnern kann sie sich an gar nichts. Das war irgendwie erschreckend, aber hat beim Lesen Spaß gemacht. Man konnte gut mitfiebern und hat immer gehofft, dass mal der ein oder andere Gedankenblitz zurückkehrt.

Leider hat sich dann für mich die Handlung ganz schön gezogen. Gefühlt hat sich viel wiederholt, dann gibt es verschiedene Spekulationen, wer die junge Frau sein könnte. Hier teilt sich dann die Handlung, aber findet irgendwie nicht mehr richtig zusammen. Eine Theorie jagt die nächste - aber eben ganz lange, ohne das wirklich etwas passiert.

Darüber hinaus hat mich etwas gestört, dass einige Personen nicht gerade rational handeln. Wenn man bis zum Ende liest, dann erklärt sich das schon mehr, aber während des Lesens habe ich dann doch öfter die Stirn gerunzelt.

Geschrieben ist das Buch in der Ich-Form der jungen Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Allerdings bekommt man nicht nur ihre Perspektive präsentiert, sondern blickt auch das ein oder andere Mal durch die Augen anderer Personen. Diese sind aber in der Er-Form geschrieben, sodass man es leicht auseinander halten kann. Der Aufbau an sich hat mir gut gefallen und mich etwas mit dem Inhalt versöhnt.

Und letztendlich hat mich das Buch dann doch noch begeistern können. Denn der Schluss ist absolut nicht zu erwarten und hat mich dann nicht mehr losgelassen. Hier habe ich den Thriller dann auch nicht mehr aus der Hand gelegt. Kleine Kritik: Ich fand es auch etwas unrealistisch, kann aber damit leben, weil es eben so gut und unerwartbar war.

Insgesamt bin ich ein bisschen hin- und hergerissen: Der Plot und die Idee fand ich gut, die Umsetzung gerade im Bereich der Handlung so la la, aber das Ende war super. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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