Der erste Fall für Sunday Night
BlutschattenIch gebe zu: Meine Erwartungen waren richtig hoch, weil mir die anderen Bücher der Autorin sehr gut gefallen hat. Deswegen war ich dann auch etwas erschrocken, dass ich nicht so leicht in die Geschichte ...
Ich gebe zu: Meine Erwartungen waren richtig hoch, weil mir die anderen Bücher der Autorin sehr gut gefallen hat. Deswegen war ich dann auch etwas erschrocken, dass ich nicht so leicht in die Geschichte einsteigen konnte.
Das lag vor allem daran, dass die Protagonistin Sunday Night lange Zeit sehr oberflächlich bzw. undurchschaubar bleibt. Man weiß kaum etwas über sie und sie ist auch nicht gerade eine offene Person. Man kann durch ihre Handlungen erahnen, dass sie vor etwas Angst hat, aber das wird nicht so wirklich greifbar. Ich hatte zwischenzeitlich auch das Gefühl, dass es bereits einen Vorgängerband gibt und mir einfach Informationen fehlen. Aber das ist ja nicht der Fall, weshalb ich den Aufbau hier etwas unglücklich fand.
Sehr gut gefallen hat mir dagegen der Plot und dessen Aufbau. Eine schon weit zurückliegende Entführung ohne jegliche Hinweise aufzuklären, das scheint im ersten Moment unmöglich. Deswegen ist und bleibt es von Anfang an spannend, man hat die Möglichkeit mitzufiebern und mitzuraten. Die Schauplätze wechseln oft, man hat das Gefühl, eine Reise durch die halbe USA zu machen. Zeit zum Durchschnaufen hat man kaum.
Neben der eigentlichen Haupthandlung gibt es auch immer wieder Einschübe aus der Sicht eines Mädchens, das man nicht so richtig zuordnen kann. Das fand ich besonders gelungen, dann es scheint gefangen zu sein und man weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, kann es aber nicht greifen. Der Leser wird hier lange im Dunkeln gelassen, was für kleine Cliffhanger innerhalb des Buches sorgt und mich dazu gebracht hat, immer weiter zu lesen.
Am Ende gibt es nochmal einen richtigen Showdown, der sich für meinen Geschmack aber etwas zu lange hingezogen hat. Hier hätten die Ereignisse etwas gestrafft werden können. Nichtsdestotrotz fand ich es gut, dass alle Fragen geklärt wurden und man endlich mehr über die Protagonistin erfahren kann.
Insgesamt wurde ich gut unterhalten, musste aber einige Abstriche machen, vor allem weil die von mir gesetzte Messlatte so hoch hing. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne. Weil ich aber am Ende doch noch versöhnt wurde und mir Sunday Night doch ganz sympathisch erscheint, behalte ich die Reihe mal im Auge.