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Veröffentlicht am 27.11.2019

Die Welt im Chaos

#KillTheRich - Wer Neid sät, wird Hass ernten
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Eins vorweg: Der Roman beginnt relativ harmlos, steigert sich aber bald in einen sehr komplexen Plot, der von einem Höhepunkt zum nächsten jagt.
Am Anfang ist da nur ein scheinbar harmloser Post: #killtherich ...

Eins vorweg: Der Roman beginnt relativ harmlos, steigert sich aber bald in einen sehr komplexen Plot, der von einem Höhepunkt zum nächsten jagt.
Am Anfang ist da nur ein scheinbar harmloser Post: #killtherich - doch dieser scheint der Funke zu sein, der die Welt ins Chaos stürzt. Denn auf einmal entwickelt die Gesellschaft auf der ganzen Welt eine eigene Dynamik: Es wird Jagd auf die gemacht, die vermeintlich für die Ungerechtigkeit auf der Erde verantwortlich sind. Dabei wird der Hashtag zu der Stimme aller Unterdrückten.

Das Buch ist sehr komplex aufgebaut. Man springt von Land zu Land, von Aufstand zu Aufstand. Das war manchmal etwas schwierig, vor allem dann, wenn der Schauplatz wechselt, man aber später wieder dorthin zurückgeht. Allerdings sehe ich das auch als ein tolle Leistung des Autors, der es geschafft hat, unzählige Stränge in eine in sich stimmige Handlung zu bringen.

Die einzige Konstante, die man während des Lesens hat, sind die Protagonisten Conrada van Pauli und Bimal Kapoor, die sich eigentlich gar nicht kennen, aber trotzdem an einem Strang ziehen. Die Beiden scheinen die Einzigen zu sein, die alles daran setzen, die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen - und dabei nicht an sich denken.

Beim Lesen wurde mir bewusst, wie klein der einzelne Mensch doch ist - und wie wenig man davon weiß, was hinter den Kulissen bzw. hinter verschlossenen Türen bei diplomatischen Gesprächen passiert.

Der Schreibstil ist sehr sachlich, teilweise sogar sehr nüchtern, wenn über die vielen Opfer der Aufstände erzählt wird. Das passt zum Inhalt des Buches und unterstreicht meiner Meinung nach nochmal deutlich, welch kleines Licht der Einzelne in diesem komplexen gefüge aus Macht und Politik überhaupt ist. Außerdem lässt der Autor Spielraum, um sich seine eigenen Gedanken zu machen. Manches wird nur angedeutet, aber ist doch so deutlich, dass man sich die Grausamkeiten sehr gut vorstellen kann.

Insgesamt hat mich das Buch überzeugt, auch wenn es mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu langatmig war. Wer das Genre mag, wird hier nicht enttäuscht. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 27.11.2019

Im Schneesturm gefangen

No Exit
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Ohne lange Vorrede kommt das Buch auch gleich zur Sache: Die Protagonistin Darby ist auf dem Weg zu ihrer Mutter, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Durch einen Schneesturm kommt sie mit ihrem ...

Ohne lange Vorrede kommt das Buch auch gleich zur Sache: Die Protagonistin Darby ist auf dem Weg zu ihrer Mutter, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Durch einen Schneesturm kommt sie mit ihrem Auto in den Rockys aber kaum voran und ist deswegen gezwungen, an einer Raststätte anzuhalten und auf die Räumfahrzeuge zu warten. Hier hat mich der Klappentext auf dem Buch verwirrt, denn dieser ist etwas anders als der im Internet und spricht von einem "Motel". Das wurde aber schon geändert.

Auch der eigentliche Plothöhepunkt lässt nicht lange auf sich warten, denn schnell stellt Darby fest, dass in einem der parkenden Autos ein Kind gefangen gehalten wird. Sie nimmt sich vor, dieses zu retten.

Mir hat gut gefallen, dass es keine lange Vorrede gibt, sondern man direkt in die Story hineingeworfen wird. So wird die Spannung schnell aufgebaut. Obwohl Darby dann schnell erkennt, wer der Kindesentführer ist, tut das dieser auch keinen Abbruch - denn den Leser erwarten einige unerwartete Wendungen, die mich total überrascht haben. Das hat die Spannung dann auch wirklich permanent hochgehalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Grundsätzlich hat mir der Schreibstil auch sehr gut gefallen. Er ist schnell, es gibt keine Längen, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Teilweise ging beim Lesen mein Puls in die Höhe und ich musste einfach wissen, wie es weitergeht.

Wer schwache Nerven hat, sollte das Buch allerdings nicht lesen. Denn auch wenn der Thriller am Anfang vor allem die Brutalität in Psycho-Spielchen ausdrückt, wird es zum Ende hin immer blutiger und härter. Wenn es ein Film wäre, hätte ich an einigen Stellen die Augen zumachen müssen.

Etwas gemein - aber für den Lesegenuss natürlich auch sehr gut - ist, dass man als Leser öfter das Gefühl hat, dass jetzt endlich alles gut wird - es dann aber eben doch nicht ist. Bis zum Schluss ist es ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen der Protagonistin und dem Entführer. Für mich war das richtig gut gemacht.

Weil ich das Buch einfach nicht weglegen konnte und ich von Anfang an mitgefiebert habe, gibt es von mir 5 Sterne! Nur im tiefen Schneegestöber sollte man es nicht lesen, lieber daheim auf der kuscheligen Couch.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Die Götter sind wieder los...

Staub & Flammen
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Da es sich hier um den zweiten Teil einer Dilogie handelt, sollte man unbedingt den ersten Teil lesen, um das Buch wirklich genießen zu können. "Staub & Schatten" baut nämlich direkt auf den Vorgänger ...

Da es sich hier um den zweiten Teil einer Dilogie handelt, sollte man unbedingt den ersten Teil lesen, um das Buch wirklich genießen zu können. "Staub & Schatten" baut nämlich direkt auf den Vorgänger auf. Zwar werden relevante Infos wiederholt, aber es wäre schade, wenn einem die Details entgehen bzw. man nicht wirklich in die Geschichte hineinfindet.

Allzu viel Zeit zwischen dem Lesen der beiden Bücher sollte man aber auch nicht vergehen lassen, denn da wo Teil 1 aufhört, fängt auch Teil 2 an: Livia leidet darunter, dass ihr Freund Mael auf dem Olymp in Haft ist und sie keinen Kontakt zu ihm hat. Sie ist wild entschlossen, ihn zu befreien bzw. seine Unschuld zu beweisen.

Schnell trifft man auf alte Bekannte aus dem ersten Teil, aber man lernt auch neue magische Geschöpfe kennen. Hier hat es die Autorin wieder sehr gut geschafft, die Götter einfach unter die Menschen zu mischen und das Fantastische mit der Realität zu verbinden. Ich habe es genossen, in die unterschiedlichen Pariser Bezirke zu "reisen" und dort nicht nur die Stadt, sondern auch die Bewohner kennenzulernen.

Fast genauso wichtig wie die Götter sind in diesem Band aber auch die Freundschaften, die die Protagonistin aufbaut und die zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und Verlässlichkeit ist. Zu sehen, wie alle gemeinsam dafür kämpfen, die Erde zu retten und Maels Unschuld zu beweisen, war einfach wunderbar.

Toll fand ich es auch, dass die Autorin hier nicht nur auf die klassischen griechischen Götter eingeht, sondern auch auf den Mythos davor. Diesen kennen nur die wenigsten, aber auch ohne Vorkenntnisse kann man alles sehr gut verstehen und nachvollziehen. Kira Licht schafft es hier, komplexe Zusammenhänge auf spannende Art herunterzubrechen, ohne dass es zu plakativ und aufgesetzt wirkt.

Ein bisschen schade fand ich allerdings das Ende: Das kommt dann doch sehr schnell. Der Abschluss hätte für meinen Geschmack mehr Raum einnehmen dürfen, denn schließlich ist es der Höhepunkt beider Bücher. Dann war es auch ein bisschen zu viel "Friede, Freude, Eierkuchen". Es muss nicht immer alles perfekt ausgehen, finde ich. Ein bisschen Drama hätte ich vertragen können.

Insgesamt wurde ich aber wieder sehr gut unterhalten und "Staub & Flammen" ist eine tolle Anknüpfung an den ersten Teil. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.11.2019

Wo die Bestie lauert...

Four Keys – Die Stadt im Schatten
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Zu Beginn des Buches lernt man Violet kennen, die mit ihrer Mutter zurück in deren Heimatstadt Four Keys zieht. Soweit noch nichts Außergewöhnliches, denn das Mädchen wirkt wie ein typischer Teenie und ...

Zu Beginn des Buches lernt man Violet kennen, die mit ihrer Mutter zurück in deren Heimatstadt Four Keys zieht. Soweit noch nichts Außergewöhnliches, denn das Mädchen wirkt wie ein typischer Teenie und die Stadt wie ein ganz normales, verschlafenes Nest.

Schnell wird aber klar, dass die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Denn es kommen Justin, Harper und Isaac ins Spiel, die Nachkommen der Gründer der Stadt. Und sie haben ungewöhnliche Fähigkeiten, um die Bestie, die die Stadt immer wieder bedroht in Schach zu halten. Auch Violet gehört dazu - ohne dass sie allerdings davon weiß.

Der Einstieg ist mir eigentlich leicht gefallen, allerdings muss man schon etwas mitdenken, denn die Informationen zu den Gründerfamilien und was so besonders an ihnen ist, bekommt man als Leser nur in kleinen Häppchen serviert. Das hat mich manchmal verwirrt, allerdings hat es auch dafür gesorgt, dass ich unbedingt mehr wissen wollte und weitergelesen habe. Es hält den Leser also bei der Stange.

Etwas schade fand ich, dass die Bestie, die die Stadt bedroht, nicht wirklich greifbar ist. Sie scheint keine Gestalt zu haben und auch hier hält sich die Autorin etwas bedeckt, sodass man sich einiges zusammenreimen muss. Auf der einen Seite hätte ich mir hier mehr Infos gewünscht, auf der anderen Seite lässt es Raum für die eigene Fantasie, deswegen bin ich ein bisschen hin- und hergerissen, wie ich es bewerten soll.

Auf jeden Fall aber hebt sich dieser Buch dadurch von anderen, ähnlichen Geschichten ab. Auch der Aufbau ist besonders. Es gibt immer wieder Rückblenden, sodass man Infos aus der Vergangenheit erhält. Diese sind nicht extra gekennzeichnet, sondern immer mal dazwischen geschoben. Das sorgt für eine hohe Komplexität.

Gerade zum Ende hin wird es dann nochmal richtig spannend und absolut nicht vorhersehbar. Ich wurde überrascht und bin sehr zufrieden. Allerdings schreit der Schluss aber danach, dass es weitergeht. Denn jetzt, wenn man die Personen kennt und sich in Four Keys schon fast heimisch fühlt, ist es auf einmal vorbei. Deshalb freue ich mich auch schon auf den zweiten Teil.

Insgesamt ein spannendes Buch, das Jugendliche sicher anspricht. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.11.2019

Harmlos? Oder nicht?

Die Sekte - Es gibt kein Entkommen
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Man fragt sich ja immer wieder, warum sich Menschen einem Anführer unterwerfen und ihr eigenes Leben komplett nachdem einer Gemeinschaft ausrichten. Diese spannende Idee hat die Autorin in ihrem Buch aufgegriffen.

Es ...

Man fragt sich ja immer wieder, warum sich Menschen einem Anführer unterwerfen und ihr eigenes Leben komplett nachdem einer Gemeinschaft ausrichten. Diese spannende Idee hat die Autorin in ihrem Buch aufgegriffen.

Es beginnt auch relativ harmlos. Die Protagonistin Sofia nimmt die Chance wahr, für Via Terra, einer Bewegung, die das Leben verbessern möchte, zu arbeiten. Anfangs skeptisch, lässt sie sich doch ein - schließlich scheint es nur ein Job zu sein.

Doch schon schnell merkt der Leser, dass nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Denn die Regeln werden immer härter und skurriler, der Kontakt zur Außenwelt immer weniger. Ich fand es super spannend, mitzuerleben, wie subtil vorgegangen wird und wie viel ein Mensch mit sich machen lässt, bevor ihm etwas komisch vorkommt oder er sich dagegen wehrt.

Immer wieder gibt es auch Rückblicke in die Vergangenheit eines Mannes, die man anfangs nicht so recht einordnen kann. Er scheint ein verstörter Junge zu sein, der einen Hass auf andere Menschen entwickelt hat und sich selbst für etwas besonderes hält. Er tut Dinge, die man sich nicht vorstellen kann. Grundsätzlich fand ich das sehr gut gemacht und gut eingebaut, allerdings ist die Auflösung, wer dahinter steckt und wie die Zusammenhänge sind, keine große Überraschung. Hier wäre ein kleiner Twist noch schön gewesen.

Grundsätzlich geht es eher langsam voran. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches passiert nicht so viel. Man wird Schritt für Schritt in die Lebensweise der Gemeinschaft von Via Terra eingeführt und es bekommt so mit, wie aus der lockeren Ansammlung von Menschen, die gesund leben wollen, eine Sekte wird, die man nicht mehr so leicht verlassen kann und die das eigene Leben kontrolliert.

Der eher langsame Einstieg hat mir aber hier überhaupt nichts ausgemacht, denn so wirkt es authentisch und irgendwie erschreckend real. Teilweise hat sich mir wirklich der Magen umgedreht, obwohl es nicht wirklich brutal ist. Es geht vor allem auf die Psyche, auch beim Lesen...

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ich habe es kaum aus der Hand legen können und ich freue mich schon richtig darauf, wie es weitergeht. Denn das Ende ist sehr offen. Von mir gibt es 5 Sterne.