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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2019

Unsichtbare Gefahr...

Resistent
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Wie der Klappentext schon verrät, handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler. Trotzdem muss ich sagen, dass dies der Spannung keinen Abbruch tut und mich der ...

Wie der Klappentext schon verrät, handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler. Trotzdem muss ich sagen, dass dies der Spannung keinen Abbruch tut und mich der Buch richtig fesseln konnte.

Allerdings nicht von Anfang an. Denn hier werden erstmal die verschiedenen Personen vorgestellt, die Schauplätze wechseln ziemlich schnell und dadurch war es schwer, die jeweilige Handlung in den Gesamtkontext einzuordnen. Außerdem hatte ich zu Beginn einige Probleme mit den japanischen und arabischen Namen, sodass ich manchmal überlegen musste, wer die Personen denn nochmal war.

Meine anfänglichen Schwierigkeiten haben sich aber mit jeder Seite mehr gegeben. Schnell wurde klar, welche Protagonisten im Mittelpunkt stehen und wie die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammengehören. Von da an konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.

Das lag vor allem daran, dass alles sehr realitätsnah war. Ich hatte das Gefühl, wenn jemand wirklich so etwas tun wollen würde und das nötige Kleingeld hat, könnte es wirklich passieren. Sehr erschreckend! Überhaupt habe ich durch dieses Buch etwas das Vertrauen in Mediziner, Medikamente und die dazugehörigen Studien verloren, denn solange der Rubel rollt, scheint alles möglich zu sein. Ich kann nur hoffen, dass in Wirklichkeit nicht so einfach ist, Ärzte dazu zu bringen, unnötige Medikamente zu verschreiben - zumindest in Deutschland. Aber auch hier wird ja viel Antibiotika verschrieben, was sicher sinnvoll ist, aber auch die Resistenz fördert. Man macht sich wirklich Gedanken, was für mich bei einem guten Buch dazugehört.

Etwas gestört hat mich, dass es das klassische Schema "schwarz/weiß", die "Guten" und die "Bösen" gibt und das die Amerikaner natürlich diejenigen sind, denen Unrecht getan wird. Einige Figuren waren zwar nicht diesen zwei Gruppen zuzuordnen, da sie nicht hinter dem Terroranschlag standen, aber trotzdem mitgemischt haben. Leider hatten sie meines Erachtens zu wenig Raum.

Insgesamt hat mir das Buch aber richtig gut gefallen und Gänsehaut beschert. Wenn man erstmal in der Geschichte drin ist, legt man es so schnell nicht mehr aus der Hand. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Der Schatten

Der Schatten
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Es ist kein klassischer Thriller oder Krimi - deswegen finde ich es gut, dass das Buch vom Verlag als "Roman" eingeordnet wurde. Auch wenn es um einen Mord geht, steckt noch viel mehr dahinter und es gibt ...

Es ist kein klassischer Thriller oder Krimi - deswegen finde ich es gut, dass das Buch vom Verlag als "Roman" eingeordnet wurde. Auch wenn es um einen Mord geht, steckt noch viel mehr dahinter und es gibt keine klassische Ermittlungsarbeit.

Trotzdem bietet "Der Schatten" einiges, was man auch in einem Thriller findet: viel Ungeklärtes, Spannung, Raum zum Miträtseln und einen sympathischen Ermittler, auch wenn dieser eigentlich gar nichts mit dem Fall zu tun hat.

Spannung wird vor allem durch die unterschiedlichen Perspektiven erzeugt, wie man es von Petra Hammesfahr kennt. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die die Geschehnisse in der Gegenwart erklären bzw. sie in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das ist anfangs ziemlich verwirrend und ich habe gut 100 Seiten gebraucht, bis ich mit den unterschiedlichen Figuren zurecht kam und sie einordnen konnte.

Das lag auch daran, dass der Anfang zwar gut geschrieben, aber auch ein wenig undurchschaubar ist. Es ist vom Schatten die Rede, man merkt, dass die Protagonistin Angst hat, aber die eigentliche Handlung ist - zumindest anfangs - ziemlich verwirrend. Im Nachhinein klärt sich alles und es bleiben keine Fragen offen, was mir gut gefallen hat.

Toll fand ich die Vielschichtigkeit. Alles ist überaus komplex, gerade die Handlungsstränge in der Vergangenheit. Anfangs steht alles sehr isoliert da und man weiß nicht alles direkt einzuordnen - aber dann macht es einfach nur Sinn und ich habe mich fast schon gefreut, als sich der Kreis geschlossen hat.

Mein einziger Kritikpunkt: Dieser Anflug von mystischen Begebenheiten. Es war zwar nur sehr dezent und zumindest zum Teil rational erklärbar, aber das ist einfach nicht nach meinem Geschmack. Das hat mich schon bei "Der gläserne Himmel" nicht gefallen.

Trotzdem: Insgesamt ein spannendes Buch, dass auf seinen knapp 640 Seiten viel zu bieten hat. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.08.2019

Dem Entführer entflohen...

Wenn ich tot bin
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Das Buch steigt mit einer Ich-Perspektive und einer Art Prolog ein, den man nicht direkt zuordnen kann. Es geht um einen Ben und ein gemeines "Spiel", was in meinem Kopf erstmal für einige Fragezeichen ...

Das Buch steigt mit einer Ich-Perspektive und einer Art Prolog ein, den man nicht direkt zuordnen kann. Es geht um einen Ben und ein gemeines "Spiel", was in meinem Kopf erstmal für einige Fragezeichen gesorgt hat. Aber auch dafür, dass ich sofort weiterlesen wollte.


Anschließend gibt es dann einen Zeitsprung - sechs Monate in die Zukunft. Jetzt geht es um die Geschichte, die man vom Klappentext her erwartet. Diese wird in unterschiedlichen Perspektiven erzählt, immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben. Zum einen gibt es Susan, die Mutter der entführten Madelin, zum anderen Kate, der Ermittlerin in dem Fall und Amy, einer Person, die anscheinend auf der Flucht ist.


Die Abwechslung hat mir sehr gut gefallen, allerdings hat mir manchmal der rote Faden zwischen den einzelnen Perspektiven gefehlt. Denn eine richtige Verbindung scheint anfangs nur zwischen Susan und Kate zu bestehen. Erst mit der Zeit lässt sich auch Amy einordnen, was zwar zur Spannung beiträgt, aber trotzdem etwas schade war. Bei ihr hat mich außerdem der mystische Aspekt gestört: Ich mag es nicht, wenn in einer realgehaltenen Story auf einmal Geistwesen oder ähnliches auftauchen - und sei es nur bei der einen Protagonistin, die sich diese vielleicht bzw. wahrscheinlich nur einbildet.


Etwas irritiert hat mich anfangs der Schreibstil. Die Sätze sind sehr kurz, teilweise wirkt es etwas abgehackt. Allerdings habe ich mich relativ schnell daran gewöhnt und positiv daran ist, dass es nie zu ausschweifend wurde. Gerade bei Amys Perspektive ist alles sehr gedanklich, es gibt kaum Dialoge, was natürlich auch der Situation geschuldet ist und deswegen sehr passend war.


Spannung ist wie gesagt auf jeden Fall vorhanden, was an den unterschiedlichen Perspektiven liegt. Etwas gefehlt haben mir dafür die Emotionen, die Handlungen und Beschreibungen wirken teilweise sehr sachlich, obwohl es ja sehr emotionale Geschehnisse sind.


Was mir gefehlt hat, war die Möglichkeit, mehr mitzurätseln. Klar gibt es für den Leser Raum, sich eigene Gedanken zu machen, aber oft muss man warten, bis es durch die Autorin aufgelöst wird. Das war vor allem am Schluss der Fall. Dieser wurde meines Erachtens dann etwas zu schnell abgehandelt.


Insgesamt war es ein solider Thriller mit einem schönen Setting. Er hat Spannung, verschiedene Perspektiven, eine taffe Ermittlerin und ein Ende, das den Leser zufrieden stellt. Trotzdem gab es für mich den ein oder anderen Kritikpunkt. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Mörderisches Cornwall

Mörder unbekannt verzogen
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Es geht mal wieder nach Cornwall - diesmal ist es Sommer und allein schon die Beschreibung der Landschaft macht Lust auf Urlaub.

Aber natürlich steht die Blütenpracht und das schöne Wetter nicht im Mittelpunkt ...

Es geht mal wieder nach Cornwall - diesmal ist es Sommer und allein schon die Beschreibung der Landschaft macht Lust auf Urlaub.

Aber natürlich steht die Blütenpracht und das schöne Wetter nicht im Mittelpunkt des Buches, sondern wie schon im Vorgänger die Postbotin Daphne Penrose, die unfreiwillig wieder in eine Mordermittlung verwickelt wird.

Wer den ersten Teil gelesen hat, wird einiges wiedererkennen, da die Fälle aber unabhängig voneinander sind, ist dies keine Voraussetzung, um das Buch genießen zu können.

Begeistert hat mich wieder die Protagonistin. Daphne ist einfach eine super sympathische und bodenständige Hauptfigur, die mit viel Mut für die Wahrheit kämpft und dabei ihre Kenntnisse über die Bewohner, die sie in ihrem Job sammelt, geschickt verwendet. Ihre offene und unerschrockene Art sorgen dafür, dass man sie einfach gern hat und ihr während des Lesens permanent die Daumen drückt.

Der Fall ist diesmal recht verzwickt, denn Daphne stolpert gleich über zwei Leichen und begegnet dem Mörder hautnah. Das sorgt für Spannung und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es wird nicht allzu blutig, was aber sehr gut zum Setting passt: Denn irgendwie ist alles auch ein bisschen gemütlich. Für weitere Unterhaltung sorgt wieder der Ermittler Chief Inspector Vincent, der einen guten Gegenpol zur Protagonistin darstellt, weil er einfach nichts auf die Reihe zu bekommen scheint.

Während des Lesens kann man sehr gut miträtseln, auch wenn ich schon vor der Auflösung eine Ahnung hatte, er hinter allem steckt. Trotzdem hat es mich nicht gestört, ich fand es eher super, dass ich mein kriminalistisches Gespür beweisen konnte.

Was mich aber etwas irritiert, ist der Titel des Buches. Dieser passt in meinen Augen nicht so gut zum Inhalt, scheint aber eine Anspielung auf Daphnes Beruf zu sein.

Insgesamt waren es schöne, gemütliche Lesestunden, ich wurde gut unterhalten und hab richtig Lust auf Cornwall bekommen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Auf der Flucht...

Holmes und ich – Der Fall Jamie
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Vorab: Während der erste Band der Reihe noch sehr unabhängig ist, sollte man den dritten Teil nur lesen, wenn man Band 2 bereits gelesen hat. Denn die Ereignisse beziehen sich darauf und man würde nicht ...

Vorab: Während der erste Band der Reihe noch sehr unabhängig ist, sollte man den dritten Teil nur lesen, wenn man Band 2 bereits gelesen hat. Denn die Ereignisse beziehen sich darauf und man würde nicht alles verstehen, wenn man die vorangegangenen Ereignisse nicht kennt.

Bei mir war es schon etwas länger her, dass ich den zweiten Teil gelesen habe. Deswegen habe ich mir auch etwas schwer getan, wieder hereinzukommen. Das liegt auch daran, dass die Ereignisse sehr komplex sind und sich aufeinander beziehen. Am besten wäre also nochmal ein Re-Read von Band 2, bevor man mit dem "Fall Jamie" anfängt.

Was mir wieder sehr gut gefallen hat, waren die beiden unterschiedlichen Perspektiven, wie man sie schon von den Vorgängern kennt: Mal blickt man durch die Augen von Jamie Watson, mal durch die von Charlotte Holmes. Das ist hier vor allem deswegen von Vorteil, weil die zwei nicht mehr gemeinsam agieren, sondern voneinander getrennt sind. Während Jamie noch auf dem Internat ist, ist Charlotte auf der Flucht vor Lucien Moriarty. Die Beiden haben keinen Kontakt zueinander.

Und das ist auch mein größter Kritikpunkt. Was mir immer besonders gefallen hat war, wie die zwei miteinander agieren und gemeinsam ermitteln. Dabei nutzen beiden ihre Stärken und werden so unschlagbar. Jetzt sind sie aber nicht mehr zusammen und dadurch hat mir wirklich etwas gefehlt.

Außerdem herrscht im dem Buch eine sehr düstere Grundstimmung vor. Vor allem Jamie leidet unter der Situation. Dadurch wird er sehr verletzlich und kann gar nicht so souverän auftreten, wie man es gewohnt ist. Zwar ist das Ganze nach den vorangegangenen Ereignissen sehr authentisch und verständlich, allerdings hat es für mich nicht ganz zu ihm gepasst.

Gut fand ich, dass Charlottes Drogensucht sehr in den Fokus genommen wird. Ich denke, dass kann auch für junge Leser abschreckend sein, denn es wird hier kein Blatt vor dem Mund genommen. Außerdem greift es ein bisschen das Problem des "echten" Sherlock Holmes etwas auf.

Von der Story her geht es spannend zu, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Es wird gefährlich und es gibt überraschende Wendungen. Allerdings muss man sehr genau lesen, weil die Handlung wie gesagt sehr komplex ist, die Orte häufig ändern und man auch nicht bei den Namen durcheinander kommen kann.

Der Schluss hat mir dann wieder gut gefallen, auch wenn er mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt. Ich bin gespannt, ob die Geschichte der Beiden weitergeht oder ob die Reihe hiermit abgeschlossen ist. Ich könnte mir beide Möglichkeiten gut vorstellen.

Insgesamt bin ich nicht ganz zufrieden, einiges hat mir sehr gut gefallen, anderes wiederum enttäuscht. Für mich ist es der schwächste Teil der Reihe, aber trotzdem ein Muss, wenn man die anderen kennt. Von mir gibt es 3 Sterne.