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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2019

Spannend!

Die Siedlung – Sicher bist du nie
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Was für ein Setting! Eine Siedlung mit intelligenten Häusern, Putzrobotern, Einkäufen, die sich selbst nach Hause liefern und einer künstlichen Intelligenz, die alles steuert. Absolute Sicherheit für die ...

Was für ein Setting! Eine Siedlung mit intelligenten Häusern, Putzrobotern, Einkäufen, die sich selbst nach Hause liefern und einer künstlichen Intelligenz, die alles steuert. Absolute Sicherheit für die Bewohner und auch die jeweiligen Bedürfnisse werden individuell erfüllt.
Für mich klang das schon wie eine Art Paradies - aber natürlich gibt es einen Haken.
Was mir sehr gut gefallen hat, war das sehr durchdachte Setting. Denn es passt alles zusammen, es wirkt authentisch und das ein oder andere Gadget wünscht man sich für sein eigenes Zuhause. Außerdem ist alles so toll beschrieben, dass man es direkt vor Augen hat.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen einige Charaktere, was dafür sorgt, dass man schon mal durcheinander kommen kann. Wichtig ist auf jeden Fall der "Vater" der Siedlung, der sich sehr für innovative Forschung interessiert und dabei auch gern moralische Grenzen überschreitet. Dieses Thema steht auch im Mittelpunkt des Buches, aber um die Spannung nicht zu nehmen, werde ich nicht spoilern.
Dann haben wir zwei Ermittler, die allerdings nicht zur Polizei gehören, sondern vom Investor der Siedlung geschickt werden. Sie sollen undercover untersuchen, ob alles mir rechten Dingen zugeht.
Und hier wird es wirklich spannend. Denn was auf den ersten Blick wie ein Traum aussieht, hat auch Schattenseiten. Der Leser wird lange im Dunkeln gelassen, es gibt immer nur Informationshäppchen und man kann sich etwas zusammenreimen, aber so wirklich aufgeklärt wird alles erst am Ende. Deswegen kann man das Buch auch nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Teilweise war er sehr nüchtern, was aber gut zum Thema passt, denn Emotionen darf man hier nicht zeigen. Auch wenn viele technische Dinge erklärt werden, bleibt es verständlich und wird nicht langatmig.
Trotzdem war ich vom Ende etwas enttäuscht. Es klärt sich alles und keine Fragen bleiben offen, dann gibt es allerdings ein letztes Kapitel, das alles auf den Kopf stellt. Ich wusste es nicht wirklich einzuordnen und hätte es auch nicht unbedingt gebraucht. Lieber hätte ich noch eine Fortsetzung gelesen.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Es geht weiter!

Pheromon 2: Sie sehen dich
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Der zweite Teil der Pheromon-Reihe schließt direkt an den Vorgänger an. Diesen sollte man auch unbedingt gelesen haben, denn sonst versteht man nicht alles.
Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte ...

Der zweite Teil der Pheromon-Reihe schließt direkt an den Vorgänger an. Diesen sollte man auch unbedingt gelesen haben, denn sonst versteht man nicht alles.
Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal 2018 und dann 2118. Das fand ich auch hier wieder sehr gut, vor allem weil sich die Ebenen jetzt etwas vermischen und man noch mehr nachvollziehen kann, wie die Ereignisse zusammenhängen. Dadurch bekommt man als Leser immer mehr Einblicke und es kommt etwas Licht ins Dunkle, auch wenn immer noch viele Fragen offen sind.
Zu den bekannten Charakteren stoßen einige neue, auch Hunter, die ganz besondere Fähigkeiten haben. Hier wünsche ich mir im dritten Teil, sie noch besser kennenzulernen, denn die einzelnen Charaktereigenschaften kamen mir etwas zu kurz.
Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen, die Dialoge teilweise jugendsprachlich angehaucht, was sie authentisch macht.
Da das Ende mal wieder ein Cliffhanger ist, bin ich froh, dass Teil 3 schon im Regal steht und freue mich auf das Lesen.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Hör genau hin

Auris
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Bis ich das Buch gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es den Beruf "Forensischer Phonetiker" überhaupt gibt. Umso spannender war es, gleich zu Beginn mitzuerleben, wie der Protagonist Matthias Hegel ...

Bis ich das Buch gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es den Beruf "Forensischer Phonetiker" überhaupt gibt. Umso spannender war es, gleich zu Beginn mitzuerleben, wie der Protagonist Matthias Hegel arbeitet - nur um kurz darauf einen Mord zu gestehen und ins Gefängnis zu wandern. Ab diesem Zeitpunkt wird er auch als Protagonist von der Podcasterin Jula Ansorge abgelöst, die den Leser nun durch die Geschichte führt.

Jula war mir sofort sympathisch, was mir bei Büchern sehr wichtig ist. Sie ist jung, unerschrocken und Fairness ist für sie sehr wichtig. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag kämpft sie dafür, dass zu Unrecht Inhaftierten Gerechtigkeit widerfährt. Dabei lässt sie sich durch nichts einschüchtern. Das war einfach bewundernswert.

Ihre Hartnäckigkeit sorgt auch dafür, dass sie die Wahrheit über den Mord herausfinden möchte, den Matthias Hegel begangen hat. Dieser zeigt sich nicht besonders kooperativ, was aber nur die Spannung erhöht und auch dafür sorgt, dass der Leser von seiner Unschuld überzeugt wird. Ich konnte das Buch auf jeden Fall nicht aus der Hand legen, weil jeder Schritt, den Jula geht, wieder neue Erkenntnisse bringt. Man rätselt und leidet mit und möchte einfach nur erfahren, was hinter allem steckt, denn es scheint sehr komplex zu sein - was es auch ist.

Und das hat mir auch sehr gut gefallen, denn jeder Hinweis und jede Neuigkeit die Jula entdeckt, ist im Gesamtbild schlüssig, sodass keine Fragen offen bleiben und man als Leser nicht das Gefühl hat, dass etwas fehlt oder zusammenpasst.

Die Sprache ist sehr flüssig und lebendig, sodass man nur so über die Seiten fliegt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass man - wenn man es schafft - auch mal eine Pause einlegen kann, ohne mittendrin unterbrechen zu müssen.

Als es gegen Ende zum Showdown und der Auflösung kommt, werden alle Gedanken und potentielle Lösungen, die man sich während des Lesens zurechtgelegt hat, nochmal kräftig durcheinander gewirbelt. War man sich vorher noch sicher, auf welcher Seite man steht, ändert es sich nochmal und eine wirkliche Aufklärung gibt es dann nicht. Hier war ich mir erst nicht sicher, wie ich es finden soll. Da ich aber ein paar Tage nach dem Lesen immer noch darüber nachgedacht habe zeigt, dass das Ende doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Insgesamt war ich von der ersten Seite an begeistert und ich habe mich richtig gefreut, als ich auf der Verlagshomepage entdeckt habe, dass "Auris" der Auftakt zu einer neuen Reihe ist. Ich hoffe, der zweite Teil lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!

Veröffentlicht am 07.06.2019

Tiefgefrorene Leichen...

Ich küss dich tot
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Der Roman startet gewohnt turbulent: Man lernt die Hauptperson Annabelle kennen, die noch in New York lebt, aber schon mehr oder weniger auf dem Sprung nach Singapur ist, um dort ein Luxushotel zu leiten. ...

Der Roman startet gewohnt turbulent: Man lernt die Hauptperson Annabelle kennen, die noch in New York lebt, aber schon mehr oder weniger auf dem Sprung nach Singapur ist, um dort ein Luxushotel zu leiten. Als dann ein Hilferuf aus der Heimat eintrifft, macht sie sich auf den Weg ins winterliche Puxdorf. Und dort gehen die Probleme weiter. Denn es taucht eine Leiche auf. Hier muss ich gestehen, war ich etwas überrascht (auch wenn es der Klappentext schon verrät) - denn so viele Leichen gibt es in den Büchern von Ellen Berg nicht.

Wer jetzt aber einen Krimi erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Es gibt zwar noch mehr Tote, aber keine klassische Ermittlung. Trotzdem kann man miträtseln, wer dahinter steckt, was aber ehrlich gesagt nicht schwer zu erraten ist. Das fand ich aber nicht schlimm, da das nicht der Mittelpunkt der Geschichte ist.

Denn hauptsächlich geht es um das Hotel von Annabelles Eltern, das seine besten Zeiten hinter sich hat. Es muss also einiges geschehen, und die Protagonistin hat da auch schon konkrete Vorstellungen. Natürlich erwartet man als Leser, dass hier eine positive Lösung gefunden wird. Für mich ging aber alles ein bisschen zu glatt.

Überhaupt war ich diesmal - obwohl ich die Bücher der Autorin wirklich sehr mag - von der Geschichte nicht so begeistert. Alles war irgendwie sehr übertrieben, egal ob die Charaktere oder die Entwicklung, die die Story nimmt. So sind mir die Freunde von Annabelle einfach zu klischeehaft gewesen, die Hauptperson selbst war mir auch nicht so sympathisch, was auch an ihrem Liebesleben lag. Hier legt sie sich nicht wirklich fest und ist mir insgesamt zu wehleidig. Am schlimmsten fand ich allerdings die Polizisten, die bei den Morden in Puxdorf ermitteln. Sie sind so überzogen, dass sie mich gar nicht abholen konnten. In Bezug auf die eigentliche Geschichte geht mir alles zu glatt, es war dann ein bisschen unglaubwürdig.

Leider war ich also diesmal nicht so begeistert wie sonst. Trotzdem war das Buch eine nette Unterhaltung und der Schreibstil von Ellen Berg ist einfach super, da er sehr flüssig und lebhaft ist. Trotzdem vergebe ich insgesamt nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Nicht danach suchen...

Glücklich ist, wer vergisst, dass hier alles kacke ist
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Das Buch ist ein etwas anderer Lifestyle-Ratgeber und hat mich deswegen sofort angesprochen. Momentan ist es in, sich selbst zu optimieren, mehr zu schaffen, besser zu werden, produktiv zu sein - denn ...

Das Buch ist ein etwas anderer Lifestyle-Ratgeber und hat mich deswegen sofort angesprochen. Momentan ist es in, sich selbst zu optimieren, mehr zu schaffen, besser zu werden, produktiv zu sein - denn das macht glücklich. Victoria Bindrum stellt hier eine etwas andere These auf: Glück gibt es nicht. Über diesen Satz stolpert man erstmal und ich war gespannt, wie sie das denn begründet. Die Antwort folgt bereits im ersten Kapitel, in dem sie "Irrwege zum Glück"aufzeigt. Und hier habe ich doch das ein oder andere wiedererkannt.

Im Endeffekt wird aber nicht viel Neues erzählt, denn natürlich kann man nicht dauerhaft glücklich sein. Es muss Tiefen geben, um wieder die Höhen genießen zu können. Die Autorin veranschaulicht und verdeutlicht das aber nochmal, sodass man es sich selbst wieder ins Gedächtnis ruft. Mit zweiten Teil des Buches widmet sie sich deshalb dem Thema "Wie Sie das Leben neu entdecken". Das ein oder andere hat mich überrascht. So sagt Victoria Bindrum zum Beispiel, dass man eine Aufgabe auch einfach mal nicht erledigen muss, wenn man gerade lieber im Bett bleiben möchte, da man durch das Erledigen nicht unbedingt glücklicher wird. Hier würde ich nicht zu 100% zustimmen, da ich eher der Typ bin, der dann die ganze Zeit darüber nachdenkt, dass nich etwas gemacht werden muss. Dieses Gedankenkarusell soll man aber durchbrechen.

Um dem Streben nach dem Glück entgegenzuwirken und sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, gibt es auch verschiedene Übungen in dem Buch. Ich gestehe, dass ich sie zwar gelesen, aber nicht unbedingt konsequent durchgeführt habe.

Am Ende geht es darum, sich seiner eigenen Werte bewusst zu werden. Hier stimme ich der Autorin zu. Ich selbst habe die Ausbildung zur Lehrerin für das Schulfach "Glück" absolviert und dort arbeitet man auch viel mit Werten. Die Liste mit Werten im Anhang finde ich dabei sehr hilfreich.

Insgesamt war das Buch schön zu lesen, da der Schreibstil sehr locker ist und man gar nicht denkt, dass es sich um ein Sachbuch handelt. Inhaltlich konnte es mich allerdings nur stellenweise überzeugen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.