Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Was passiert mit dir?

Pheromon 1: Pheromon
0

Ich bin eine Weile um das Buch bzw. die Trilogie herumgeschlichen, ohne mich weiter mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Da lasse ich mich auch mal gerne überraschen.
Deswegen bin ich auch völlig ohne Erwartungen ...

Ich bin eine Weile um das Buch bzw. die Trilogie herumgeschlichen, ohne mich weiter mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Da lasse ich mich auch mal gerne überraschen.
Deswegen bin ich auch völlig ohne Erwartungen an das Buch herangegangen. Schnell war ich aber in die Welt von "Pheromon" abgetaucht.

Richtig super fand ich, dass das Buch auf zwei Zeitebenen spielt: Einmal in unserer Gegenwart und einmal in der Zukunft. Zwar habe ich anfangs gar nicht verstanden, was die beiden miteinander zu tun haben, aber das hat mich nicht gestört. Interessant war auch, dass in der Gegenwart ein Jugendlicher als Protagonist auftaucht, in der Zukunft aber ein erwachsener Mann. So - und aufgrund der gut überschriebenen Kapitel - kam es nicht zum Durcheinander.

Ehrlich gesagt habt mir die Sicht in der Zukunft besser gefallen. Es war spannend, welche Entwicklungen es bis dahin gegeben hat. Trotzdem erkennt man die Welt noch, was mir auch wichtig ist, denn so war alles glaubwürdig und realistisch. Die Gegenwart hingegen ist sehr Teenie-lastig und bedient das ein oder andere amerikanische Klischee, wie man es aus Filmen kennt. Hier taucht man erstmal eine ganze Weile in die Welt der Teenager ein, bis sich etwas tut, das auch die Protagonisten selbst komisch finden und sie dazu bewegt, Nachforschungen anzustellen. Ab hier wurde dann auch diese Zeitebene für mich richtig spannend.

Trotzdem konnte ich mich nicht mit allen Figuren anfreunden, da sie mir zu schwarz bzw. weiß gezeichnet sind. Es gibt die Guten und die Bösen, das ist während des Lesens von Anfang an klar. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Rollen etwas verschwimmen. Vor allem weil es sich um eine Trilogie handelt, wäre dafür meiner Meinung nach Raum gewesen.

Das Ende ist sehr offen gestaltet und hat einen gemeinen Cliffhanger. Das Buch also alleine zu lesen, macht nicht viel Sinn. Man sollte am besten die anderen Teile schon parat haben.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und ich denke, das Buch spricht die Zielgruppe an. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Mord und Totschlag

Zeckenbiss
0

Wie man es von Sabine Thiesler gewohnt ist, steigt man direkt in das Geschehen ein. Italien, Sonne und Urlaubsfeeling - da denkt man an nichts Böses... Gleich zu Beginn lernt man die vermeintliche Protagonistin ...

Wie man es von Sabine Thiesler gewohnt ist, steigt man direkt in das Geschehen ein. Italien, Sonne und Urlaubsfeeling - da denkt man an nichts Böses... Gleich zu Beginn lernt man die vermeintliche Protagonistin Lara kennen, aber ganz im Stil der Autorin wird diese schnell zum Opfer.

Und auch das Setting, die Toskana, verlässt man beim Lesen schnell wieder. Das hat mich etwas gewundert, denn normalerweise sind ihre Bücher in Italien angesiedelt und es ermittelt der Polizist Neri. Er spielt hier nur eine Nebenrolle, was ich etwas schade fand, denn ich habe sein Privatleben jetzt über so viele Bücher mitverfolgt, dass er mir richtig ans Herz gewachsen ist. Wer die anderen Thriller der Autorin aber nicht kennt, dem wird das nicht negativ auffallen.

Der Rest des Buches spielt dann in Deutschland, vor allem in Berlin. Der Gegensatz zwischen Großstadt und der schönen Landschaft von Beginn könnte nicht größer sein. Es gibt auch nicht nur einen Handlungsstrang, sondern vier. Diese muss man erst einmal auseinander sortieren, was mir am Anfang nicht ganz gelungen ist. Hier wären Kapitelüberschriften hilfreich gewesen.

Trotzdem fand ich den Wechsel gut, denn so hatte die Story keine Längen und man wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Nur ein Handlungsstrang hat mir leider gar nicht gefallen. Das lag nicht nur daran, dass er relativ brutal war, sondern auch einige Klischees bedient hat, die ich so nicht unterschreiben würde. Leider kann ich an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen ohne zu spoilern.

Der Schreibstil ist insgesamt relativ nüchtern, was mir grundsätzlich gefällt. Außerdem kann man gut zwischen den Zeilen lesen und ich hatte schon schnell eine Ahnung, was hinter den Morden steckt und wie sie zusammenhängen. Das fand ich fast ein bisschen schade, obwohl das bei der Autorin häufig der Fall ist.

Insgesamt hat mir "Zeckenbiss" sehr gut gefallen. Ein paar Kleinigkeiten muss ich bemängeln, deswegen gibt es von mir 4 Sterne. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf ihr nächstes Buch!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Urlaub, Meer und Theater

Das kleine Theater am Meer
0

Wie im Klappentext erwähnt handelt das Buch von Faye, die das Haus ihrer Freundin Charlotte auf Sardinien hütet und dort ein Jobangebot bekommt. Sie ist Innenarchitektin und soll nun das kleine Theater ...

Wie im Klappentext erwähnt handelt das Buch von Faye, die das Haus ihrer Freundin Charlotte auf Sardinien hütet und dort ein Jobangebot bekommt. Sie ist Innenarchitektin und soll nun das kleine Theater in der Stadt Deriu aus dem Dornröschenschlaf wecken.

Leider ist der Klappentext etwas missverständlich: Zwar besitzt Charlotte ein Hotel, Faye kümmert sich aber während des Aufenthalts auf der Insel nicht darum. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Renovierung des Theaters.

Anfangs hat mich das etwas irritiert, denn fand ich es aber nicht mehr schlimm. Denn richtig schön war es, die Insel zu entdecken. Ich war noch nie auf Sardinien, aber aufgrund des sehr anschaulichen Schreibstils der Autorin wurde man richtig dorthin entführt. Das italienische Lebensgefühl, das Meer und die Eigenheiten der Inselbewohner kamen wirklich gut herüber. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Allerdings hat es das Buch auch etwas in die Länge gezogen. Denn mit der eigentlichen Geschichte - der Renovierung des Theaters - ging es nur langsam voran. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass auch das etwas in den Hintergrund rückt. Hier hätte ich mir einfach noch mehr Einzelheiten gewünscht.

Dafür hätte ich auf die Geschichte in der Geschichte verzichten können. Denn auch wenn Faye die Hauptperson ist, switcht die Handlung zwischendurch nach England zu ihren Eltern, die Eheprobleme haben. Ich habe es beim Lesen als harten Bruch empfunden und wäre lieber bei der Hauptgeschichte geblieben, da diese Nebenhandlung nicht für die eigentliche Geschichte relevant war - zumindest in meinen Augen.

Gut gefallen dagegen hat mir, dass es auch ein bisschen Liebe und ein bisschen Spannung gab. Von beiden nicht zu viel, sondern genau richtig. So wurde die Story nicht kitschig, aber das Herz konnte sich freuen. Und auch nicht so gruselig wie man es von einem Krimi kennt, doch trotzdem gab es die Möglichkeit, mitzurätseln und ein Verbrechen aufzuklären. Die Mischung war sehr gelungen.

Insgesamt war es eine schöne Lektüre, allerdings wird mir das Buch nicht sooo lange in Erinnerung bleiben. Von mir gibt es deswegen 3 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2019

Tödliches Paket

Blutacker
0

Gleich zu Beginn begegnet man Nicholas Meller wieder, der Strafverteidiger, der mittlerweile eine recht erfolgreiche Kanzlei führt und auf der Karriereleiter immer weiter nach oben steigt. Auch privat ...

Gleich zu Beginn begegnet man Nicholas Meller wieder, der Strafverteidiger, der mittlerweile eine recht erfolgreiche Kanzlei führt und auf der Karriereleiter immer weiter nach oben steigt. Auch privat läuft es gut, denn Nina, seine ehemalige Referendarin, ist seine Freundin und die beiden sind zusammengezogen.

Aber die Ruhe währt nur kurz, denn anscheinend ist Nicholas in etwas so pikantes verwickelt, dass selbst vor einem Mord nicht zurückgeschreckt wird - auch wenn er gar nicht weiß, wieso und weshalb.

Auch der Leser kennt die Hintergründe nicht und so hat man während des Lesens Zeit, mitzurätseln und sich seine eigenen Gedanken zu machen. Denn Nicholas lässt nicht locker. Auch wenn er aufgrund seiner Erfahrung aus dem ersten Teil etwas vorsichtiger geworden ist, möchte er doch gerne wissen, was der Mord an einem Paketboten gerade mit ihm zu tun hat.

Dabei überschreitet er wieder Grenzen, was ihn sehr sympathisch macht und dem Buch das gewisse Etwas gibt. Man möchte schreien "Lass es lieber", feuert ihn aber dann innerlich doch an, immer weiter in das vermeintliche Wespennest zu stechen. Dabei bewegt er sich in ganz anderen Kreises als noch im ersten Buch, was für zusätzliche Abwechslung sorgt.

Manchmal wird aber die Perspektive gewechselt. Da ist man mit Auftragskillern unterwegs, die Spaß am Foltern haben und ihr Opfer nicht aus den Augen lassen. Diese Passagen sind etwas brutaler und wirken sehr nüchtern, allerdings so geschildert, dass man sie gut lesen kann, ohne Albträume zu bekommen. Weniger ist hier mehr.

Etwas verwirrend sind die vielen verschiedenen Personen, die man im Buch kennenlernt und die alle wichtig sind. Hier habe ich das ein oder andere Mal zurückgeblättert, um sicher zu gehen, dass ich auch den bzw. die richtige vor Augen habe. An sich war das aber auch kein Problem und zum Ende hin waren mir alle sehr vertraut.

Je mehr es auf das Ende zugeht, desto mehr lichtet sich der Nebel und nicht nur Nicholas, sondern auch der Leser, erkennt immer mehr, welche Intrigen hier gesponnen werden. Ich fand es klasse, dass alles in sich schlüssig und gut nachvollziehbar war - soweit man einen Mord als nachvollziehbar bezeichnen kann.

Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Er ist sehr realitätsnah, manchmal sehr sachlich, dann wieder emotional. Die kurzen Kapitel und unterschiedlichen Sichtweisen sorgen für Abwechslung und bauen zusätzlich Spannung auf.

Obwohl ich jetzt öfter auf den ersten Teil hingewiesen habe, muss man ihn nicht kennen, um "Blutacker" genießen zu können. Der Fall an sich ist nämlich abgeschlossen und hat nichts mehr mit "Angstmörder" zu tun. Wer es aber mag, die Entwicklung der Hauptfiguren mitzuverfolgen, dem lege ich ans Herz, zuerst den ersten Fall zu lesen.

Ich habe das Buch an einem Tag ausgelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne und ich hoffe, dass es nicht zu lange dauert, bis ich wieder etwas Neues über Nicholas Meller und seine Kanzlei lesen kann.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Nicht so meins...

Schund und Sühne
0

Leider muss ich gleich zu Beginn sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Zugegeben, sie waren ziemlich hoch. Ich habe mich auf viele witzige Passagen gefreut und darauf, ein bisschen ...

Leider muss ich gleich zu Beginn sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Zugegeben, sie waren ziemlich hoch. Ich habe mich auf viele witzige Passagen gefreut und darauf, ein bisschen hinter die Adelskulisse zu blicken, was ein "Normalsterblicher" ja normalerweise nicht tut. Ein bisschen davon wurde auch erfüllt, aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Ich bin am Anfang nicht gut in das Buch hineingekommen. Man wird sofort in das Geschehen gestürzt, ich habe deshalb erst mal ein paar Seiten gebraucht, um mich zu orientieren. Als erstes lernt man die Prinzessin kennen. Ich dachte zuerst, sie wäre die Hauptperson - aber das ist mehr die Groschenromanautorin Kat. Zum Glück, denn die Prinzessin war mir schon bei der ersten Begegnung so unsympathisch, dass ich ein ganzes Buch mir ihr wahrscheinlich nicht ausgehalten hätte.

Kat dagegen ist schon besser, vielleicht auch, weil sie zu den "Ungeborenen", also den Nicht-Adeligen gehört. Aber auch sie konnte mich nicht komplett überzeugen. Sie verhält sich an einigen Stellen einfach unmöglich und ist sehr pragmatisch, das Stipendium scheint wirklich nur ein Job zu sein. Hier haben mir ein bisschen mehr Gefühle und Einblick in ihre Gedanken gefehlt.

Auch die Storys rund um die Adeligen waren ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Gut gefallen hat mir, dass sie Strukturen, die anscheinend auch heute noch vorherrschen, beschrieben sind und auch die Tugenden, die der Adel an den Tag legt, ausführlich von den Romanfiguren gelebt werden. Es wird deutlich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Trotzdem blieb es mir insgesamt zu oberflächlich, teilweise zu albern und unglaubwürdig.

Der Schreibstil hat mir auch nicht so wirklich gefallen. Er ist zwar flüssig zu lesen, bleibt aber sehr nüchtern. Das Buch ist im Präsens geschrieben. Das fand ich besonders am Anfang irritierend, hat sich dann aber mir der Zeit gegeben.

Insgesamt ist "Schund und Sühne" leider nicht meins gewesen, deswegen gibt es nur 2,5 Sterne.