Gefangen im eigenen Haus...
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?Der Klappentext verrät ja schon einiges: Anna Fox verlässt ihr Haus nicht mehr. Einkäufe lässt sie sich liefern, den Müll bringt ihr Untermieter nach draußen und am Leben der Außenwelt nimmt sie nur teil, ...
Der Klappentext verrät ja schon einiges: Anna Fox verlässt ihr Haus nicht mehr. Einkäufe lässt sie sich liefern, den Müll bringt ihr Untermieter nach draußen und am Leben der Außenwelt nimmt sie nur teil, indem sie ihre Nachbarn beobachtet. Ein sehr interessanter Plot, den ich so noch nicht gekannt habe.
Allerdings fiel es mir am Anfang sehr schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Sie ist gut gegliedert, denn es wird chronologisch erzählt und man erlebt jeden Tag mit der Hauptperson mit. Deshalb sind die Kapitel auch mal länger und mal kürzer - je nachdem, wie viel jeweils los war. Nach und nach gibt es auch kleine Rückblenden, in denen man etwas über Annas Vergangenheit erfährt.
An einigen Stellen fand ich das Buch etwas langatmig, denn da passiert nicht wirklich viel. Wahrscheinlich wird es dadurch authentischer und es wird deutlich, wie eintönig der Tagesablauf der Protagonistin ist. Es geht eigentlich nur darum, die Nachbarn zu beobachten, zu viel Wein zu trinken und damit die Tabletten hinunterzuspülen. Trotzdem hätte das für meinen Geschmack kürzer gefasst werden können.
Den Plot fand ich sehr spannend und auch das Phänomen, dass man sein eigenes Zuhause nicht verlassen kann, sehr interessant. Ich hatte davon noch nie gehört und es war auch für mich schwer vorstellbar. Allerdings wurde ich mit Anna nicht ganz warm: Auf der einen Seite tut sie mir leid, auf der anderen Seite finde ich, dass sie sehr unvernünftig ist. Vor allem, was ihren Alkoholkonsum angeht.
Auch wenn es manchmal etwas langsam voran geht, wird es mit der Zeit schon spannender. Hier habe ich das Buch auch kaum aus der Hand legen können. Etwas schade fand ich jedoch, dass manches sehr offensichtlich ist - zumindest für geübte Thriller-Leser. Es wurden Andeutungen gemacht, die ich direkt durchschaut habe. Überrascht wurde ich deswegen kaum.
Das gilt auch für das Ende: Mir war schon vorher klar, was kommen muss. Deswegen habe ich es auch relativ schnell weggelesen.
Alles in allem hat mir das Buch schon gefallen, aber es hat mich auch nicht komplett aus den Socken gehauen. Deswegen bekommt es von mir 3 Sterne.