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Veröffentlicht am 21.01.2017

Wenn sie genau wissen, wo du dich befindest...

Alleine bist du nie
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Verursacht der Klappentext bei euch auch so eine Gänsehaut wie bei mir? Der Gedanke, dass jemand ein Foto von dir veröffentlicht, ist ja schon schlimm, aber dass du auch noch in Gefahr bist... Mich hat ...


Verursacht der Klappentext bei euch auch so eine Gänsehaut wie bei mir? Der Gedanke, dass jemand ein Foto von dir veröffentlicht, ist ja schon schlimm, aber dass du auch noch in Gefahr bist... Mich hat dieser Gedanke richtig gefesselt und weil ich das Londoner U-Bahn-Netz wie meine Westentasche kenne, war das Buch für mich ein richtiger Lesegenuss. Denn die Protagonistin Zoe ist nicht die Einzige, die in den Kleinanzeigen auftaucht... Mehr kann ich leider nicht verraten.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Zoe geschrieben, dass hat mir sehr gut gefallen. Man erlebt ihre Anspannung und ihre Ängste richtig mit, man spürt das Herzklopfen und fiebert mit ihr mit. Ebenfalls im Mittelpunkt steht die Polizistin Kelly, die eigentlich nur bei Diebstählen in der U-Bahn ermittelt, aber dann doch etwas Großes hinter diesen Anzeigen und Fotos der Frauen entdeckt. Man erfährt abwechselnd etwas über die Beiden, so hat man als Leser immer beide Seiten parat: Die des Opfers und die der Ermittler. Das ist gut gelungen. Ab und zu kommt aber der Täter selbst zu Wort, anfangs wirkt es noch wie eine Rechtfertigung - was aber natürlich trotzdem extrem zur Spannung beträgt.

Die Geschichte, die sich entwickelt, kann man aufgrund des Klappentextes gar nicht erahnen. Sie is sehr komplex und spannend, man ist gefesselt und will nicht aufhören zu lesen. Dazu trägt auch der überaus angenehme Schreibstil bei.

Allerdings gab es auch einige Dinge, die mich etwas enttäuscht haben. Es werden doch einige Sachen ausführlich beschrieben, die gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Ich habe immer darauf gewartet, dass da noch was kommt, was aber nicht der Fall war. Das war unnötig.
Leider werden auch die fälschen Fährten, auf die der Leser gelockt werden soll, zu plump gelegt. Ich bin nicht darauf reingefallen und ich denke, das passiert den wenigstens, die regelmäßig Krimis und Thriller lesen. Da ist man dann zu aufmerksam :)
Aber am schlimmsten: Das Ende. Das ganze Buch ist wirklich super und ein Pageturner, die letzten 50 Seiten haben das für mich aber kaputt gemacht. Denn zum einen kommt es nicht überraschend, zum anderen wirkt es sehr konstruiert und auch etwas willkürlich. Das ganze Buch kommt ohne das detailreiche Schildern blutiger Gewalt aus - man hatte den Eindruck, die Autorin wollte das jetzt am Ende aufholen. Sehr schade!

Nichtsdestotrotz wurde ich sehr gut unterhalten, ich habe das Buch genossen und hatte das ein oder andere Mal Gänsehaut. Deswegen gibt es von mir - trotz misslungenem Schluss - 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die mal einen etwas anderen Thriller lesen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Recherche
  • Spannung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 21.01.2017

Lasst euch verzaubern...

Eine Buchhandlung auf Reisen
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Das Buch hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Das lag nicht nur an der wunderschönen Geschichte, sondern auch an der tollen Sprache.
Auch wenn das Buch erst vor einem Jahr erschienen ist, wurde ...

Das Buch hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Das lag nicht nur an der wunderschönen Geschichte, sondern auch an der tollen Sprache.
Auch wenn das Buch erst vor einem Jahr erschienen ist, wurde es doch schon vor langer Zeit geschrieben. Der Autor, Christopher Morley, lebte Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts und ist leider schon gestorben. Hinterlassen hat er aber ein wirklich zauberhaftes Buch, dass jetzt schon eines meiner Jahreshighlights 2017 ist - auch wenn das Jahr noch sehr jung ist.

Das Buch spielt in Amerika, eine genau Zeit ist nicht angegeben, aber es müsste auch so Anfang des 19. Jahrhunderts sein. Autos kommen gerade erst in Mode, der Pferdekarren wird noch bevorzugt. Sogar New York und Brooklyn sind noch getrennt - das kann man sich kaum vorstellen. Morley entführt uns also in eine ganz andere Welt - und das ganz ohne eine Dystopie zu zeichnen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf Büchern: Roger Mifflin zieht mit einem Planwagen durch das Land und verkauft gebrauchte Bücher. Ein rollendes Antiquariat sozusagen. Sein Ziel ist es nicht, ein Vermögen zu verdienen, sondern den Leuten - vor allem Farmern - die Literatur näher zu bringen. Da er aber ein eigenes Buch schreiben will, verkauft er seinen "Parnassus" an die eigentliche Protagonistin Helen McGill. Was dann passiert ist eine schöne Mischung aus Abenteuer gewürzt mit der Liebe zur Literatur. Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Helen. Man könnte sich keine bessere Hauptfigur wünschen. Sie ist witzig, resolut und einfach nur sympathisch.

Was mich aber am meisten begeistert hat, war die tolle Sprache: Klassisch, aber dennoch voller Witz und Ironie. Aber es gibt trotzdem einige nachdenkliche Passagen, in denen es etwas ruhiger zugeht und der Leser in Gedanken schwelgen kann.

"Eine Buchhandlung auf Reisen" ist auf keinen Fall modern - aber genau das macht den Reiz des Buches aus. Ich bin von der ersten Seite an in der Geschichte versunken. Für mich ist es jetzt schon eines meiner Jahreshighlights und ich werde es sicher noch einmal in die Hand nehmen. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.01.2017

Super spannend!

Glashaus
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Datenschutz und das Ausspähen von persönlichen Daten durch gewisse Geheimdienste ist momentan ja in aller Munde. Deswegen hat mich das Buch und das Thema sehr interessiert.
Die ersten drei bis vier Kapitel ...

Datenschutz und das Ausspähen von persönlichen Daten durch gewisse Geheimdienste ist momentan ja in aller Munde. Deswegen hat mich das Buch und das Thema sehr interessiert.
Die ersten drei bis vier Kapitel waren etwas holprig für mich. Man stieg unvermittelt ein, die Sprache war an der ein oder anderen Stelle etwas sehr flapsig und ich wusste gar nicht, worum es geht.
Das hat sich aber sehr schnell gelegt und das Buch entwickelte sich zu einem wahren Pageturner. Ich habe es an zwei Abenden durchgelesen.
Es ist spannend, man fiebert mit und immer wieder wird einem bewusst gemacht, die gefährlich es ist, sorglos mit seinen Daten umzugehen. Es ist erschreckend, was Hacker alles über einen erfahren können und was im Dark Net alles passiert. Man bekommt ein mulmiges Gefühl und hofft, dass die Szenarien, die hier beschrieben werden, nicht eintreffen.
Die Protagonisten waren sympathisch, wenn auch ein bisschen kaputt. Ich habe das Gefühl, das müssen Ermittler momentan immer sein :)
Insgesamt war ich aber sehr zufrieden, deswegen 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.01.2017

Alles rund um Winterfell, Königsmund & Co.

Die Sieben Königslande von Westeros
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Auf dem Cover steht "Reiseführer" drauf - und es ist ein Reiseführer drin. Anfangs konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll, denn schließlich ist Westeros nur eine fiktive Welt. Daniel Bettridge ...

Auf dem Cover steht "Reiseführer" drauf - und es ist ein Reiseführer drin. Anfangs konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll, denn schließlich ist Westeros nur eine fiktive Welt. Daniel Bettridge ist es aber wirklich gelungen, die Königslande real werden zu lassen.

Besonders ist hier der Aufbau: Das Buch ist in die Abschnitte "Der Norden", "Die Flusslande", "Die Eiseninseln", "Die Weite", "Das Grüne Tal von Arryn", "Die Westlande", "Die Kronlande", " Die Sturmlande" und "Dorne" eingeteilt - also genau die Gebiete, die man auch aus der Serie und den Büchern gibt. Außerdem gibt es noch ein kurzes Kapitel zu der Gegend jenseits der Meerenge.
Zuerst gibt es immer eine Einführung zum jeweiligen Gebiet und dann kommen die Highlights. Diese werden dann noch ausführlicher dargestellt. Außerdem wird man über die besten Reiserouten, die einheimischen Sitten, berühmte Einwohner, die besten Unterkünfte für jedes Budget und alles rund um Essen und Trinken informiert. Ab und zu werden sogar ganze Tagestouren vorgestellt, die man unternehmen kann.

Mir hat das Buch super gut gefallen und habe es regelrecht verschlungen. Ich bin in eine andere Welt abgetaucht und musste manchmal wirklich im Hinterkopf behalten, dass ich Westeros nicht bereisen kann - denn man bekommt das Gefühl. Auch wenn es ein Reiseführer ist, liest es sich super flüssig. Man muss es auch nicht chronologisch lesen, sondern kann je nach Lust und Laune zwischen den Kapiteln springen. Ich habe es aber der Reihe nach gelesen. Leider hat sich dadurch das ein oder andere wiederholt.

Durch den Reiseführer habe ich nochmal einen ganz anderen Blick auf die Serie bekommen. So wurden mir Hintergründe und Zusammenhänge klar, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Ein echter Pluspunkt. Manchmal gibt es auch kleine Anekdoten oder witzige Anspielungen auf den Inhalt der Serie bzw. den Büchern. Wenn ich diese entdeckt habe, habe ich mich immer richtig gefreut.

Insgesamt hat mich das Buch komplett überzeugt und war ein richtiges Schmankerl. Am liebsten hätte ich noch länger daran gelesen :) Von mir gibt es 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Fans!

Veröffentlicht am 16.01.2017

Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen...

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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... und das nicht nur wegen den leckeren Gerichten, die in diesem Buch gekocht werden :)
"Taste of Love" ist ein richtig schöner, schnulziger, natürlich auch etwas vorhersehbarer Roman, den man am besten ...

... und das nicht nur wegen den leckeren Gerichten, die in diesem Buch gekocht werden :)
"Taste of Love" ist ein richtig schöner, schnulziger, natürlich auch etwas vorhersehbarer Roman, den man am besten liest, um gute Laune zu bekommen. Denn das Herz wird hier auf jeden Fall gut bedient.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen der Sternekoch Andrew Knight mit eigenem Edel-Restaurant in Boston und Brooke Day, die übergangsweise das Lokal ihrer Eltern in Maine führt - mit leckerem Essen, aber leider auch mit Abriss-Charme. Natürlich könnten diese beiden Charaktere unterschiedlicher nicht sein und genau das macht den Reiz dieses Buches aus. Schon bei der ersten Begegnung der Beiden weiß man, es wird einiges schief laufen und der ein oder andere Schlagabtausch folgen. Die weitere Entwicklung... da möchte ich nicht spoilern, aber als Leser dieses Genres kann man es erahnen :)

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Andrew und Brooke, wobei die Er-Perspektive immer erhalten bleibt. Die Wechsel sind aber immer sehr deutlich, sodass man beim Lesen nicht durcheinander kommt.

Besonders schön fand ich, dass das Buch zwar einen gewissen Kitsch inne hat, damit aber nicht übertrieben wird. Es gibt auch einige ernste Passagen, die dafür sorgen, dass die Geschichte etwas an Tiefe gewinnt und auch den Leser dazu anregen, mal darüber nachzudenken, was das Wichtigste im Leben sein sollte.

Gekocht wird natürlich auch - und ich sage euch, da wird einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ein Rezept habe ich sogar nachgekocht: Brookes Lieblingssandwich mit Hähnchenbrust, Avocado und Kürbis ist wirklich der Hammer.

Der Schreibstil ist richtig schön - flüssig, witzig und einfach angenehm zu lesen. Man legt das Buch nur ungern zur Seite!

Insgesamt hat mich das Buch wirklich überzeugt und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Teile der Taste of Love-Reihe! 4,5 Sterne von mir!

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