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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung auf 500 Seiten!

Fremdes Leben
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Der Klappentext hat mich schon begeistert. Ich liebe Krimis, die undurchsichtig sind, bei denen die Hauptperson auch nicht weiß, wie ihr geschieht und man als Leser am Anfang auch ohne Wissen dasteht. ...

Der Klappentext hat mich schon begeistert. Ich liebe Krimis, die undurchsichtig sind, bei denen die Hauptperson auch nicht weiß, wie ihr geschieht und man als Leser am Anfang auch ohne Wissen dasteht.

Genauso ist es hier in "Fremdes Leben". Eine Frau wacht im Krankenhaus aus, ohne Erinnerung. Sie weiß nicht mal ihren Namen bzw. auf ihrem Ausweis steht ein anderer als der, an den sie sich erinnern kann. Immer wieder tauchen Erinnerungsfetzen auf, die die Protagonistin nicht einordnen kann - sind sie real oder nur ihre Fantasie - und so bekommt sie auch der Leser nur in Häppchen und ohne Zusammenhang präsentiert. Mir hat dieses Mitdenken super gut gefallen und das war auch ein Grund, warum ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich wollte immer das nächste Puzzleteil erfahren, damit sich das Bild langsam aber sicher zusammenfügt.
Und das tut es. In einer fulminanten Auflösung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte. Die Lösung ist so genial, von Anfang bis Ende durchdacht und in sich logisch - und doch so unerwartet. Schade, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten darf, ich würde am liebsten spoilern :)

Sehr gut gefallen haben mir auch die auftauchenden Personen. Allen voran die Protagonistin ohne Erinnerung. Es wird schonungslos dargestellt, wie sie sich ins Leben zurück kämpft. Sie ist nicht die typische Hauptperson, die man sofort mag und der man nur das Beste wünscht. Hier geht die Autorin einen gänzlich anderen Weg, in dem sie der Kranken vermeintlich schlechte Eigenschaften verpasst. Man will zwar wissen, was ihr passiert ist, aber gleichzeitig denkt man "Die hat es verdient." - oder auch nicht?! Das lasse ich jetzt mal offen...

Die Geschichte wird zwar chronologisch erzählt, aber immer wieder durch die Flashbacks der Protagonistin oder Erinnerungsfetzen unterbrochen. So bleibt die Spannung erhalten bzw. wird für meinen Geschmack noch erhöht. Diese sind aber nicht geordnet, mal kommt etwas neues, mal wird wieder etwas aufgegriffen, was bereits angesprochen wurde. An der ein oder anderen Stelle ist deswegen auch wirklich eine hohe Konzentration gefordert, um wichtige Details nicht zu verpassen. Aber ich war eh so gefesselt, dass ich alles förmlich aufgesaugt habe.

Die Sprache des Buches ist sehr flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind teilweise mit Überschriften versehen. Das hilft, den Überblick zu behalten und auch mal "durchzuschnaufen". Obwohl das Buch mit knapp 500 Seiten nicht gerade dünn ist, war das Buch in zwei Tagen ausgelesen.

Fazit: Ich kann nur einen einzigen negativen Punkt anführen: Hardcover sind immer sooo verdammt schwer :) Aber gut für das Oberarm-Training geeignet. Ansonsten hat mich Petra Hammesfahrs Buch von vorne bis hinten überzeugt. Diese Autorin werde ich im Blick behalten!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Coole Idee, Umsetzung okay

Endgame. Die Auserwählten
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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und hatte entsprechend hohe Erwartungen. Diese wurden leider nicht erfüllt.
Die Grundidee des Buches, dass Jugendliche verschiedener Geschlechter um das Überleben ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und hatte entsprechend hohe Erwartungen. Diese wurden leider nicht erfüllt.
Die Grundidee des Buches, dass Jugendliche verschiedener Geschlechter um das Überleben ihres Geschlechts kämpfen, gefällt mir sehr gut. Auch wenn man oberflächlich betrachtet auch einen Bezug zu den Tributen von Panem herstellen könnte, da sich ja auch dort Jugendliche gegenseitig umbringen. Ein großer Unterschied ist jedoch, dass hier in der realen Welt gekämpft wird anstatt in einer Arena. Die sogenannten Spieler auf ihrem Weg um die halbe Welt zu begleiten, ist sehr spannend. Auch die Schauplätze, oft mythische Städten wie die Terrakotta-Armee in China oder Stonehenge in England sind gut gewählt und anschaulich beschrieben, so dass sich der Leser gut hineinversetzen kann.
Nicht gefallen haben mir allerdings auch einige Dinge: Zum einen die Charaktere der Spieler: Hier werden viele Klischees bedient. Bereits von Anfang an werden sie als gut bzw. böse beschrieben. Der Leser hat hier kaum eine Chance, sich eine eigene Meinung zu bilden - und dass obwohl ja letztendlich alle Spieler früher oder später zu Mördern werden bzw. es bereits sind. Auch wenn viele Leser von Sarah begeistert sind, gefällt mir ihr Charakter nicht: Sie, das amerikanische Mädchen, dass eigentlich nur ein normales Leben führen will, ist von Anfang an die fehlerlose Gute. Das ist für mich zu klischeehaft. Auch ihre Highschool-Liebe Christopher hat mich nur genervt. Sein Verhalten, ihr trotz Warnungen zu folgen war für mich nicht romantisch, sondern einfach nur dumm. Dass er am Ende den Heldentod stirbt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Des Weiteren hat mich der schier unerschöpfliche Vorrat an Reisepässen, Visa, Geld und Waffen der einzelnen Spieler gestört. Das hat vieles sehr leicht gemacht - hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht.
Eigentlich dachte ich, Endgame wäre ein Einzelband. Das Ende ist allerdings ein richtiger Cliffhanger. Auch wenn meine Bewertung aufgrund der oben genannten Schwächen nicht so begeistert ausfällt, werde ich wohl auch die Folgeteile lesen. Ich muss ja schließlich wissen, welches Geschlecht überlebt :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt einer Serie

Vergeltung
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Wie schon am Untertitel erkennbar ist, handelt es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer ebook-Serie. Mir war zwar bekannt, dass es insgesamt sechs Teile gibt, aber trotzdem war ich anfangs etwas erstaunt, ...

Wie schon am Untertitel erkennbar ist, handelt es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer ebook-Serie. Mir war zwar bekannt, dass es insgesamt sechs Teile gibt, aber trotzdem war ich anfangs etwas erstaunt, dass der erste Teil nur 87 Seiten umfasst. Um also die komplette Geschichte zu erfahren, muss man alle sechs Teile lesen (Teil 1 ist für 0,99€, die anderen für 1,99€ zu haben) . Das fand ich zum einen etwas schade, weil ich Bücher und auch Buchreihen gerne "in einem Rutsch und hintereinander weg" lese, auf der anderen Seite ist es aber auch mal etwas Neues, auf das ich mich gern einlasse.
Inhaltlich bin ich beim lesen schnell eingestiegen. Dabei fand ich die Auflistung und Kurzbeschreibung der Hauptpersonen am Anfang des Buches sehr hilfreich. Die Personen sind gut gezeichnet und in ihrem Verhalten in sich stimmig. Auch die etwas unnahbare Art der Kriminalpsychologin Hannah hat mir während des Lesens gut gefallen. Beschrieben wurde sie anfangs damit, dass sie immer ihren Hund an der Seite hat. Dieser tauchte im ersten Teil so gut wie gar nicht auf, wurde höchstens mal am Rande erwähnt. Ich hoffe sehr, dass ihm im Laufe der Serie mehr Aufmerksamkeit erfährt, sonst wäre er meiner Meinung nach überflüssig :)
Auch der Schreibstil von Katharina Peters ist flüssig und lässt sich schon lesen. Deswegen war ich auch viel zu schnell mit dem ersten Teil fertig. Da ich sehr neugierig bin, freue ich mich auf die weiteren Teile!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine meiner Lieblingsdystopien

Legend 3 - Berstende Sterne
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Ich ärgere mich immer noch, dass diese Trilogie so lange ungelesen in meinem Regal stand, dann sie hat mich insgesamt sehr begeistert.
Aber nun im Detail zum dritten Teil: June und Day haben anfangs keinen ...

Ich ärgere mich immer noch, dass diese Trilogie so lange ungelesen in meinem Regal stand, dann sie hat mich insgesamt sehr begeistert.
Aber nun im Detail zum dritten Teil: June und Day haben anfangs keinen Kontakt, da June als Princeps-Anwärterin politisch sehr eingebunden ist und Day mit seinem Gesundheitszustand kämpft. Dass Day sterbenskrank ist, finde ich natürlich nicht toll, aber es zeigt auch die verletzliche Seite des Helden - und das bewerte ich sehr positiv.
Ich möchte nicht zu viel vom Inhalt wegnehmen, deswegen nur so viel: Neben den Kolonien und der Republik, welche ja schon in den ersten zwei Teilen ausführlich beschrieben wurden, geht es in Band 3 auch in die Antarktis. Die Autorin hat es hier wieder mal geschafft, eine völlig neue Welt zu schaffen. Ich liebe es, wie jedes kleine Detail beschrieben wird, so dass die Städte vor den eigenen Augen entstehen. Toll!
Wie gewohnt geht es auch im letzten Teil der Trilogie rasant zur Sache. Schließlich muss die Republik gerettet werden. Der Wandel von Day vom Republik-Feind zum Republik-Unterstützer ist glaubwürdig beschrieben und so für den Leser gut nachvollziehbar. Man leidet mit, hofft auf einen guten Ausgang und wird nicht enttäuscht.
Auch wenn Legend nun vorbei ist, hoffe ich von dieser Autorin in Zukunft noch mehr zu lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr langatmig

Pfefferkuchenhaus
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Ich habe das Buch gekauft, weil "Schwedenkrimi" auf dem Cover stand. Leider hat es mich sehr enttäuscht.
Eigentlich bin ich in dieser Beziehung nicht so pingelig, aber auch nach dem Lesen des Buches verstehe ...

Ich habe das Buch gekauft, weil "Schwedenkrimi" auf dem Cover stand. Leider hat es mich sehr enttäuscht.
Eigentlich bin ich in dieser Beziehung nicht so pingelig, aber auch nach dem Lesen des Buches verstehe ich immer noch nicht, wie der Titel zum Inhalt passt. Das kein oder nur ein sehr geringer Bezug besteht, finde ich schade.
Gut gefallen hat mir, dass der Mörder ein Tagebuch führt und der Leser so auf dessen Gedankengänge und Beweggründe mitgenommen wird. Mehr so richtig Positives kann ich allerdings nicht sagen: Zwar gibt es gleich zu Beginn einen Mord, danach zieht sich das Geschehen endlos lange hin. Die Ermittlungen in den Mordfällen steht meiner Empfindung nach nicht wirklich im Mittelpunkt. Stattdessen hält sich die Autorin seitenlang damit auf zu beschreiben, wie der Kommissar mit seinen Kindern das Abendessen zubereitet und ihnen erklärt, was EL bedeutet... Das war mir für einen Krimi echt zu viel. Auch der zweite Handlungsstrang um Polizistin Petra und ihre Vergewaltigung lenken meiner Meinung nach zu sehr vom Haupt-Handlungsstrang ab.
Erst ab Seite 300 nimmt das Buch und die Ermittlungen Fahrt auf. Dann geht aber auch wirklich alles Schlag auf Schlag und schwups ist der Mörder gefasst. Am Ende geht wirklich alles zu glatt und man hat das Gefühl, nach der langen Vorgeschichte möchte die Autorin nun zum Ende kommen. Auch das der Leser in Sachen des Mörders auf eine falsche Fährte gelockt werden soll, ist für mich persönlich nicht Gelungen. Dazu wird zu offensichtlich auf die eine Person hingearbeitet. Somit kommt die Wendung, als der wahre Mörder enttarnt wird, nicht wirklich überraschend.
Insgesamt bin ich also wirklich enttäuscht. Vielleicht waren die ganzen Beschreibung der einzelnen Personen auch nur deswegen so ausgeprägt, weil es für die Folgefälle relevant wird - ich weiß es nicht. Ich werde allerdings erstmal kein weiteres Buch der Autorin lesen.