Ganz anders: Mehr Drehbuch als Roman
Holly. Die verschwundene ChefredakteurinIch kann verstehen, warum nicht alle von diesem Buch begeistert sind - es ist schön etwas anderes und ungewöhnlich - allerdings hat es mir sehr gut gefallen.
Erwartet habe ich ehrlich gesagt auch etwas ...
Ich kann verstehen, warum nicht alle von diesem Buch begeistert sind - es ist schön etwas anderes und ungewöhnlich - allerdings hat es mir sehr gut gefallen.
Erwartet habe ich ehrlich gesagt auch etwas anders, eher einen typischen ChickLit-Roman à la Sophia Kinsella (die ich sehr gerne lesen!). Aber irritiert war ich nur am Anfang von "Holly", dann hat mir die Geschichte doch ganz gut gefallen. Weil es eben mal etwas anderes war und mit den typischen Frauenromanen gebrochen hat.
Gut fand ich die sehr bildhafte Sprache, die ja mehr im Vordergrund stand als die Handlung selbst. Das Buch ist also gar nicht hektisch, an manchen Stellen sogar etwas ausschweifend.
Natürlich war der Schreibstil ungewohnt. Emotionen kamen gar nicht vor, alles wurde sehr sachlich dargestellt. Aber das hat dann wieder den Reiz ausgemacht, vor allem, da der Leser in keine Richtung gedrängt wird (à la "das ist die Gute, das ist der Böse")
Schön fand ich auch die Idee mit der Kamera. Auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste. Dann aber hat es mir richtig Spaß gemacht, in der Fantasie an den Autos vorbeizifliegen und in ein Hochhaus zu schauen :)
Es kommen gleich im ersten Teil sehr viele Personen vor. Das Gute ist, dass es am Anfang ein Personenverzeichnis ist. Allerdings war ich mit dem Reader zu faul, jedes Mal wieder zurückzublättern - das wäre bei der Print-Ausgabe sicher anders. Ich muss gestehen, dass ich mich dann etwas "durchgewuselt" habe und die Personen dann vor allem anhand ihrer Taten eingeordnet habe, anstatt mir die Namen zu merken.
Etwas schade ist, dass es wirklich im Verhältnis wenig um Mode geht. Allerdings passen die vielen Intrigen, die angedeutet werden, sehr gut in die Branche (behaupte ich jetzt einfach mal).
Für den ersten Teil ist ziemlich viel passiert. Es bleiben sehr viele Fragen offen und um "etwas davon zu haben", ist man eigentlich gezwungen, die anderen Teile auch zu lesen. Hier hätte ich mir einen kleinen Abschluss (vielleicht eine kleine Geschichte in der Geschichte) gewünscht, damit man als Leser nicht nur mit Fragezeichen im Kopf zurückbleibt.