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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Plötzlich ist er weg...

Blut an ihren Händen
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Thriller, bei denen eine Person spurlos verschwindet, finde ich immer besonders spannend. Das ist auch der Hauptplot dieser Geschichte. Obwohl Rennie und ihr Freund Max eigentlich glücklich sind, ist er ...

Thriller, bei denen eine Person spurlos verschwindet, finde ich immer besonders spannend. Das ist auch der Hauptplot dieser Geschichte. Obwohl Rennie und ihr Freund Max eigentlich glücklich sind, ist er auf einmal verschwunden.

Der Anfang des Buches hat mich richtig gefesselt, denn schon zu Beginn gibt es eine Begegnung, die den Puls in die Höhe treibt. Leider wird diese Spannung dann aber nicht mehr aufrecht gehalten. Für meinen Geschmack trat die Story dann etwas an der Stelle. Zwar erfährt der Leser immer mehr Details über Rennie und ihre Vergangenheit, die es in sich hat, dadurch gerät aber das Hauptgeschehen zu sehr in den Hintergrund. Max wird zwar nach wie vor gesucht und dem Leser verschiedene Möglichkeiten präsentiert, aber keine ist wirklich überzeugend. Und wie gesagt, irgendwie geht die Spannung flöten und es zieht sich beim Lesen etwas.

Rennie als Hauptfigur fand ich sehr interessant, was vor allem an ihrer Vergangenheit liegt. Auch wenn es sehr spannend ist, was sie erlebt hat und es einiges erklärt, nimmt dieser Teil doch etwas zu viel Raum für meinen Geschmack ein. Vor allem hat die Autorin meiner Meinung nach hier das Potential nicht voll ausgeschöpft, dieser Handlungsstrang läuft mir zu sehr ins Leere.

Nach einiger Zeit steht nicht mehr nur Rennie im Mittelpunkt, sondern der Leser wird in die Perspektive von Max gesetzt. Diese Abwechslung hat mir ganz gut gefallen, vor allem weil der Wettlauf gegen die Zeit dadurch noch deutlicher wird.

Das Ende allerdings konnte mich gar nicht überzeugen. Im Endeffekt weiß jeder - der Leser, Rennie und Max - wer hinter dem Verschwinden steckt. Aber bis zum Schluss zweifelt Rennie bzw. tut so, als wäre sie sich nicht sicher und ist dann doch überrascht. Das fand ich komisch, weil es nicht zu der Person passt, die man während des Lesens kennengelernt hat. Hier wurde mir zu krampfhaft versucht, Spannung aufzubauen. Das kam bei mir nicht an.

Insgesamt ist "Blut an ihren Händen" ein Buch, das man lesen kann, bei dem man aber auch nicht so viel verpasst, wenn man es nicht kennt. Deswegen gibt es von mir 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Aussichtslose Schauspiel-Karriere

Lily - Verliebt in L.A.
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Die Geschichte ist knapp 80 Seiten lang, deswegen fällt die Rezi ein bisschen kürzer aus.

Die Protagonistin Lily ist eine erfolglose Schauspielerin aus England, die ihren Traum aber nicht aufgeben will. ...

Die Geschichte ist knapp 80 Seiten lang, deswegen fällt die Rezi ein bisschen kürzer aus.

Die Protagonistin Lily ist eine erfolglose Schauspielerin aus England, die ihren Traum aber nicht aufgeben will. Als sie aus privaten Gründen nach Los Angelos fliegt, sieht sie sich schon auf der großen Leinwand.
Leider bin ich mir ihr gar nicht warm geworden, sie hat mich teilweise sogar richtig genervt. Sie war ungeheuer naiv und hat sich wie ein kleines Kind benommen. Außerdem dachte sie nur an sich und ihren Traum. Deswegen habe ich ihre Rückschläge auch eher gelassen hingenommen.

Aber, das muss man ihr zu Gute halten, macht sie sogar eine Entwicklung durch - und das ist auf 80 Seiten schon eine Meisterleistung. Diese wirkt nämlich authentisch und nicht konstruiert.

Ein bisschen Liebe darf natürlich auch nicht fehlen, obwohl ich hier den Handlungsstrang etwas unglaubwürdig fand und er mich nicht überzeugen konnte.

Insgesamt war es ganz nett, aber wirklich umgehauen hat mich diese Short Story nicht. Deswegen nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Frauenhass trifft Gotteswahn

Die sieben Farben des Blutes
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Achtung! Diese Rezi enthält Spoiler!

Normalerweise vermeide ich in meinen Rezensionen Spoiler, aber bei diesem Buch komme ich leider nicht drum herum...

"Die sieben Farben des Blutes" beginnt mit einem ...

Achtung! Diese Rezi enthält Spoiler!

Normalerweise vermeide ich in meinen Rezensionen Spoiler, aber bei diesem Buch komme ich leider nicht drum herum...

"Die sieben Farben des Blutes" beginnt mit einem Prolog, in dem man den Serienkiller Dionysos und eine seiner Prophezeiungen kennenlernt. Dem Leser wird direkt klar, dass er aus sehr fragwürdigen Motiven heraus agiert und Frauen "heilen" will - auf seine ganz eigene Art.

Für schwache Gemüter ist das Buch nichts, denn auch wenn man von amerikanischen Thrillern noch schlimmeres gewöhnt ist, sind die geschilderten Morde sehr brutal. Ich fand am schlimmsten, dass die Mordopfer ihre eigenen Gliedmaßen essen mussten. Das wird auch immer wieder erwähnt, sodass es der Leser auf keinen Fall vergisst.

Schnell passiert ein weiterer Mord, an dem die Staatsanwältin Helena Faber arbeitet. Sie ist sehr taff und hat schon sehr jung eine steile Karriere hingelegt, allerdings wurde ich während des gesamten Buches nicht mir ihr warm. Irgendwie war sie mir unsympathisch, was jetzt nicht nur daran lag, dass sie nicht wählerisch ist, was ihre Bettpartner angeht. In Bezug auf die Protagonistin gab es aber für mich einige Ungereimtheiten: Sie leidet an Amnesien, es besteht anfangs sogar der Verdacht auf Alzheimer, weswegen sie die saubere Wäsche in den Biomüll schmeißt und die Haarbürste im Kühlschrank lagert. Allerdings passt das mit ihrem Image, dass der Autor zu Beginn des Buches gezeichnet hat, überhaupt nicht zusammen. Denn wie konnte sie so erfolgreich werden, wenn sie dieses Handicap hat? Bzw. wenn die Gedächtnislücken erst während der Geschichte auftreten, wurden sie meiner Meinung nach nicht gut eingeführt, da alles sehr plötzlich kam und man beim Lesen erstmal umdenken musste.

Die Gedächtnislücken bzw. die Amnesie macht einen Großteil des Buches aus. Und leider hat mir dieser Aspekt überhaupt nicht gefallen. Nicht nur, dass man als Leser sehr früh Hinweise bekommt, wer der Täter ist, so wäre das Buch auch nur halb so dick, wenn Helena gesund wäre. So weiß sie nämlich auch, wer der Täter ist, vergisst es aber immer wieder. Und komischerweise setzen die Gedächtnisschwierigkeiten immer zu den richtigen Zeitpunkten ein und aus. Das war mir zu konstruiert.

Von der Sprache her hat mir das Buch sehr gut gefallen und es liest sich wirklich sehr flüssig. Es wird zum einen aus der Sicht Helenas geschrieben, aber man bekommt auch immer wieder Einblicke in die Denkweise von Dionysos. Die Kapitel sind kurz und verleitet daher zum Weiterlesen.

Der Schluss hat mir leider gar nicht gefallen. Zwar ist am Ende alles aufgeklärt, aber trotzdem gibt es ein offenes Ende. Warum? Der Mörder ist tot, seine Mitwisser sitzen im Gefängnis und trotzdem verschwinden die Töchter von Helena ganz plötzlich??? Das war für mich leider nicht nachvollziehbar.

Insgesamt war das Buch schon spannend, aber leider konnte es mich nicht zu 100% überzeugen, vor allem weil ich mit der Protagonistin nicht warm wurde. Deswegen gibt es von mir nur 2,5 Sterne!

Veröffentlicht am 29.04.2024

Nicht mein Schreibstil

Murder in the Family
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil es gefühlt überall zu sehen war und ich dieses sehr neue und innovative Konzept, einen Thriller zu schreiben, sehr spannend fand.
Das Buch ist nicht aufgebaut, ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil es gefühlt überall zu sehen war und ich dieses sehr neue und innovative Konzept, einen Thriller zu schreiben, sehr spannend fand.
Das Buch ist nicht aufgebaut, wie man es kennt, also dass in "normalen" Sätzen eine Geschichte erzählt wird.
Es besteht aus Interviews, Vorhörprotokollen, Zeitungsartikeln, Zeugenaussagen, Lebensläufen etc. Vom Layout ist es sehr schön und abwechslungsreich gestaltet, zum Teil sind auch Fotos bzw. Bilder abgebildet, sodass man sich ein gutes Bild machen kann.
ABER: Bei mir kam einfach kein Lesefluss auf. Außer die Interviews, die man noch relativ flüssig lesen kann, hat mich der Rest eher gebremst. Zum Teil war es auch vom Druck her sehr klein und schlecht lesbar. Ich dachte, es wäre eine Mischung aus "normalem" Thriller und zusätzliche Infos. Dass es aber so gar keinen Fließtext gab, hat mich dann doch sehr irritiert und ich kam einfach nicht in die Geschichte rein.
Aus diesem Grund habe ich das Buch auch nach ca. 90 Seiten abgebrochen. Vielleicht bekommt es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal die Chance, mich zu überzeugen. Aber es war einfach nicht meine Art zu lesen.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Nicht mein Fall

Die Einladung
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Eigentlich bin ich Fitzek-Fan erster Stunde. Allerdings kann ich mit seinen neuen Thrillern immer weniger anfangen.
Das war auch bei diesem der Fall. Ich habe lange überlegt, ob ich "Die Einladung" überhaupt ...

Eigentlich bin ich Fitzek-Fan erster Stunde. Allerdings kann ich mit seinen neuen Thrillern immer weniger anfangen.
Das war auch bei diesem der Fall. Ich habe lange überlegt, ob ich "Die Einladung" überhaupt lesen soll. Letztendlich haben mich die guten Rezensionen überzeugt.
Allerdings frage ich mich immer mehr, ob die nicht vor allem aufgrund des Autors zustande kommen, denn das Buch konnte mich überhaupt nicht überzeugen.
Ja, es gibt spannende Momente und ab und zu bekommt man auch mal Gänsehaut - aber irgendwie ist alles ein bisschen drüber und von allem zu viel.
Vor allem gibt es für mich zu viele Zufälle und zu viel Ekelfaktor. EIn Beispiel: Kann es kein normaler Badewannenmord sein? Nein, es müssen noch Fäkalien ins Spiel kommen. Das muss für meinen Geschmack nicht sein und wirkt auf mich eher abschreckend als spannend. Solche Beispiele könnte ich noch einige aufführen.
Werde ich FItzek in Zukunft noch eine Chance geben? Wahrscheinlich, denn seine "alten" Thriller liebe ich bis heute. Aber "Die Einladung" war nichts für mich.