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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaublich toll!

Vielleicht morgen
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Emma lebt in New York, Matthew in Boston - beide hadern aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Leben. Als Matthew sich auf einem Hausflohmarkt ein altes Laptop kauft, kommen die beiden miteinander in ...

Emma lebt in New York, Matthew in Boston - beide hadern aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Leben. Als Matthew sich auf einem Hausflohmarkt ein altes Laptop kauft, kommen die beiden miteinander in Kontakt.
Was als klassische Liebesschnulze beginnt, entwickelt sich zu viel mehr als nur einfach eine Romanze, wie man sie in vielen Büchern findet. Viel, viel mehr sogar!
Das Buch nimmt wirklich unerwartete Wendungen und die Spannung steigt immer mehr. Zwischendrin weiß man als Leser gar nicht mehr, welches Ende sich man denn jetzt wünschen würde, da man mit den unterschiedlichen Personen sympathisiert und man für alle Beteiligten nur das Beste möchte.
Gerade die Hauptfiguren Emma und Matthew sind sehr authentisch und klar gezeichnet. Sie sind nicht die Überflieger, sondern eher durch das Schicksal gebrochene Persönlichkeiten, die irgendwie mit ihrem Leben zurechtkommen müssen, aber nicht unbedingt wollen. Das berührt den Leser - ich habe selten bei einem Buch so mitgelitten und mitgefiebert wie bei diesem.
Der Mix aus unterschiedlichen Erzählperspektiven, die kurzweiligen Mails oder Stilbrüche, indem Zeitungsartikel zitiert werden, macht das Lesen sehr angenehm und lebendig. Die relativ kurzen Kapitel laden dazu ein, immer weiter zu lesen. Schön sind auch die Zitate, mit denen jedes Kapitel beginnt und die thematisch passen wie die Faust aufs Auge.
Es ist schwer, über die Genialität dieses Buches zu schreiben, ohne dabei zu viel vom Inhalt zu verraten. Deshalb nur so viel: Unbedingt lesen! Ein wirklich tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gewohnt humorvoll - auch für Fleischfresser geeignet

Alles Tofu, oder was?
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Der neue Ellen Berg Roman "Alles Tofu, oder was?" kommt gewohnt witzig, spritzig und rasant daher.
Dabei wird der Veganismus-Trend etwas aus die Schippe genommen: Dana, Besitzerin eines kleinen Bistros, ...

Der neue Ellen Berg Roman "Alles Tofu, oder was?" kommt gewohnt witzig, spritzig und rasant daher.
Dabei wird der Veganismus-Trend etwas aus die Schippe genommen: Dana, Besitzerin eines kleinen Bistros, stellt alles auf vegane Ernährung um. Aber nicht nur die Gäste bleiben aus, auch das Haus soll abgerissen und durch ein modernes Stadtbild ersetzt werden.
Es beginnt ein rasanter Kampf um den Erhalt des Bistros und gegen die miesen Entmietungspraktiken der Pro Domo GmbH. Natürlich folgt eine Katastrophe der anderen und Dana muss mit sehr vielen Widerständen kämpfen.
Auf ihrer Seite befinden sich ihre Freunde, die man als Leser einfach ins Herz schließen muss: Der ruhige Philipp, hinter dem mehr steckt, als man auf den ersten Blick erkennt, Herr Twilling, Danas Vater, der trotz seines Rollstuhls den Kampf gegen die miesen Machenschaften aufnimmt, Hung Thai, Danas Koch, der immer eine Weisheit auf den Lippen hat, Dicki, die liebeswerte Kindergärtnerin und Eddy, der mit seinen Hacker- und IT-Kenntnissen maßgeblich an diversen Sabotage-Aktionen beteiligt ist.
Natürlich darf die Gegenseite nicht vergessen werden: Die böse Frau Müller-Mertens, die nichts unversucht lässt, Dana auch noch den letzten Funken Kampfgeist auszutreiben.
Alle Figuren sind wunderbar gezeichnet und mit Ecken und Kanten versehen, die sie einfach liebeswürdig machen. Es fällt schwer, einen Favoriten festzulegen - auch wenn sie teilweise wirklich jedes Klischee und Vorurteil verkörpern.
Der Schreibstil ist so flüssig, dass man über die Seiten nur so hinweg fliegt und das Buch leider schon nach kurzer Zeit ausgelesen hat.
Hungrig sollte man das Buch auf keinen Fall lesen. Es wird viel und gut gekocht, sodass man richtig Lust bekommt, sich mit einem Liebes-Menü verwöhnen zu lassen. Allen Nicht-Veganern sollte das Buch ein Ansporn sein, auch mal diese Art von Essen auszuprobieren.
Natürlich steht am Ende ein großes - wenn auch vorhersehbares - Happy End: Aber das muss einfach sein :)
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung - egal ob Veganer oder Fleischesser :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht fesselnd...

Allerliebste Schwester
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"Fesselnd bis zur letzten Seite" steht auf der Rückseite des Buches - das hat für mich leider nicht zugetroffen. Ich bin von diesem Buch wahrlich enttäuscht.
Eva und Marlene sind Zwillinge. Marlene nimmt ...

"Fesselnd bis zur letzten Seite" steht auf der Rückseite des Buches - das hat für mich leider nicht zugetroffen. Ich bin von diesem Buch wahrlich enttäuscht.
Eva und Marlene sind Zwillinge. Marlene nimmt sich das Leben und Eva nimmt deren Rolle ein - heiratet sogar den Witwer ihrer Schwester.
Allein das empfand ich schon als sehr skurril, aber schließlich habe ich auch auf ein verdrehtes Familiendrama gehofft.
Gefesselt wurde ich allerdings gar nicht. Ich empfand das Buch eher als langweilig und als eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die ab und zu durch kurze Rückblenden in die Kindheit der beiden Schwestern unterbrochen werden.
Die Figuren sind durch die Bank nicht gerade sympathisch und bleiben sehr oberflächlich. Einzig und allein bei Eva dringt der Leser in ihre Gedankenwelt vor, aber auch hier bleibt es flach.
Das Ende des Buches ist offen gehalten, was mich persönlich sehr enttäuscht hat. Ich hatte das Gefühl, bis dahin war es eine Einleitung und jetzt geht es richtig los. Der Epilog deckt dann zwar einiges auf, war aber nicht weiter überraschend, eher vorhersehbar.
Das Buch war leider nichts für mich!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toll, toll, toll!

Unzertrennlich
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Christine, die sich in "Ausgeliebt" von ihrem Mann getrennt hat, ist auch in "Unzertrennlich" die Hauptfigur dieses Romans von Dora Heldt. Den ersten Teil muss man aber nicht zwingend im Vorfeld gelesen ...

Christine, die sich in "Ausgeliebt" von ihrem Mann getrennt hat, ist auch in "Unzertrennlich" die Hauptfigur dieses Romans von Dora Heldt. Den ersten Teil muss man aber nicht zwingend im Vorfeld gelesen haben, man kann auch mit diesem Band einsteigen.
Christine wohnt mittlerweile in Hamburg und arbeitet nicht mehr im Außendienst. Mittlerweile hat sich sich einen Freundeskreis in Hamburg aufgebaut und die Trennung von Bernd gut verkraftet. Als sie allerdings eine Kolumne zum Thema "Beste Freundin" für ein Frauenmagazin schreiben soll, fällt ihr das sehr schwer, aufgrund dem Verrat ihrer ehemals besten Freundin: Die hat sich ja im ersten Teil Bernd geangelt.
Ihre Freundin wollen davon aber nichts wissen und machen sich auf die Suche nach ehemaligen Freundinnen von Christine, um zu deren Geburtstag eine Überraschungsparty zu organisieren.
Was folgt ist ein schönes Buch über das Thema Frauenfreundschaft. Man wird daran erinnert, was echte Freundschaft ausmacht und das man manchmal doch zu leichtfertig eine gute Freundin aufgrund von Umzug etc. aus den Augen verliert. Das hat mir sehr gut gefallen - auch dass das Thema Männer und Beziehungen nur am Rande gestreift wird und hier wirklich die Frauen im Mittelpunkt stehen.
Was mit allerdings gefehlt hat, ist die Spritzigkeit, die man sonst bei Dora Heldt findet. Der Humor ist nur sehr gering vorhanden, das Buch regt eher zum Nachdenken an und wirkt sehr ernst. Geschmunzelt habe ich eigentlich nicht, was mir etwas gefehlt hat.
Gut gefallen hat mir die Mischung als der Geschichte selbst, den Kolumnen die eingeschoben werden und die Fragebögen. Das lockert die Geschichte auf. Außerdem sind diese "Fremdkörper" sehr gut eingebunden und werden in der eigentlichen Geschichte immer wieder aufgegriffen, so dass sie nicht allein stehen.
Ansonsten ist das Buch sehr flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Ein perfektes Buch für Zwischendurch und ein Plädoyer für die Frauenfreundschaft!
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht so fulminant wie erwartet

Das Dorf
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An diesen neuen Thriller von Arno Strobel mit sehr hohen Erwartungen heran. Anfangs wurden diese auch erfüllt.
Bastians erhält von seiner Ex-Freundin einen Anruf, dass sie entführt worden sei und umgebracht ...

An diesen neuen Thriller von Arno Strobel mit sehr hohen Erwartungen heran. Anfangs wurden diese auch erfüllt.
Bastians erhält von seiner Ex-Freundin einen Anruf, dass sie entführt worden sei und umgebracht werden soll. Sofort macht er sich mit seinem Kumpel Safi auf den Weg in ein kleines, düsteres Dorf, um sie zu retten.
Es fängt rasant an, Strobel zeichnet hier die schreckliche Idylle eines Dorfes, dass jeden Fremden ablehnt und von der Außenwelt abgeschnitten ist. Es ist unheimlich und man fiebert und leidet mit Bastian mit. Die anfangs gerufene Polizei glaubt ihn nicht - er ist also komplett auf sich allein gestellt.
Danach zieht sich das Buch ziemlich in die Länge und man hat das Gefühl, dass sich die Geschehnisse immer wieder wiederholen, sodass die Spannung merklich abnimmt und man jetzt einfach nur noch wissen möchte, wie es ausgeht bzw. was dahinter steckt.
Das Ende ist dann leider seht enttäuschend und auch nicht mehr wirklich überraschend. Überhaupt geht es am Ende zu schnell, nachdem der Mittelteil sehr ausführlich beschrieben wurde und eher schleppend vorangeht.
Der Schreibstil macht einiges wieder wett. Das Buch ist flüssig geschrieben, die Personen gut beschrieben und vor allem die Beschreibung des Dorfes so bildhaft, dass man sich nicht nur das Aussehen des Dorfes, sondern auch die Geschehnisse dort sehr gut vorstellen kann.
Insgesamt dann doch aber nicht so fulminant wie erhofft, trotzdem aber noch ein solider Thriller für Zwischendurch. Deswegen 3 Sterne.