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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Leider nicht meins...

Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis
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Das Cover deutet ja schon drauf hin, dass den Leser in diesem Buch viele Klischees rund um "den Dörfler" und "den Städter" erwarten, was natürlich zur Unterhaltung beiträgt. Deswegen fand ich es auch super, ...

Das Cover deutet ja schon drauf hin, dass den Leser in diesem Buch viele Klischees rund um "den Dörfler" und "den Städter" erwarten, was natürlich zur Unterhaltung beiträgt. Deswegen fand ich es auch super, dass alle Charaktere - egal woher sie stammen - überzeichnet sind und dadurch alles ein bisschen augenzwinkernd zu betrachten ist.

Eher anstrengend hingegen fand ich den Schreibstil. Er ist sehr an das Bayrische angelehnt, zwar nicht so dialektlastig, dass man gar nichts versteht, aber dennoch genug, um das Lesen schwerfällig zu machen. Auch fand ich es schade, dass es relativ viele Längen gibt, in denen die Story nicht voran geht. Die - in meinen Augen - Belanglosigkeiten mögen zwar auch recht unterhaltsam sein, konnten bei mir allerdings nicht punkten.

Bei der Geschichte handelt es sich um den zweiten Fall für Dorfpfarrer Meininger, der im ersten Teil schon zum Hobbyermittler wurde und gemeinsam mit seiner Köchin den Dorfpolizisten Simeon Hirsch geholfen hat. Obwohl die beiden Fälle abgeschlossen sind, hatte ich - da ich Teil 1 nicht kannte - das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Es gibt sehr viele Anspielungen und Rückblicke auf das Vergangene, dass es in "Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis" eine Menge Raum einnimmt. Außerdem hatte der vorherige Fall die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern nachhaltig beeinflusst, aber wie genau, dass wurde nur bedingt deutlich. Ich denke, das geht einem aber nur so, wenn man direkt mit dem zweiten Teil einsteigt.

Die Story an sich ist ganz nett, aber auch nichts ungewöhnliches. Ich fand es amüsant, wie sowohl Pfarrer als Polizei im Dunkeln tappen, wo man selbst schon eine Ahnung hat, wie sich alles entwickelt bzw. wer dahinter steckt. Dass der Mordfall aber gar nicht wirklich im Mittelpunkt des Buches steht (die im Klappentext angesprochene Leiche wird erst in der Mitte des Buches gefunden), zeigt auch, dass vor allem das Dorfleben und die Beziehungen des Protagonisten beleuchtet werden. Das muss man mögen, ist für das Genre aber sicher nichts ungewöhnliches.

Insgesamt war ich aber nicht wirklich überzeugt von dem Krimi. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden und das Lesen ging schwerfällig, sodass ich auch relativ lang gebraucht habe. Ich denke nicht, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, bin mir aber sicher, dass sie ihre Fans findet. Von mir gibt es 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Erinnere dich...

Flashback – Was hast du damals getan?
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Thriller mit Gedächtnisverlust sind ja immer irgendwie spannend - auch wenn die Grundidee jetzt nicht ganz neu ist. Hier ist es allerdings so, dass die Protagonistin gar nicht weiß, dass sie sich nicht ...

Thriller mit Gedächtnisverlust sind ja immer irgendwie spannend - auch wenn die Grundidee jetzt nicht ganz neu ist. Hier ist es allerdings so, dass die Protagonistin gar nicht weiß, dass sie sich nicht mehr erinnern kann - sondern fest davon ausgeht, dass sie auf einem Konzert war, als ihre beste Freundin Edie Selbstmord beging.

An sich hat mir die Plotidee wirklich gefallen, sonst hätte ich gar nicht zu dem Buch gegriffen. Dann habe ich mir allerdings schwer getan. Ich kam in die Geschichte nicht so wirklich hinein. Gerade der Anfang zieht sich meiner Meinung nach ganz schön in die Länge.

Außerdem konnte ich der Protagonistin Lindsay keine wirklich guten Eigenschaften abgewinnen. Ich empfand sie oft als anstrengend und auch ihre Lebensweise als junger Erwachsener mit Party, Alkohol und Co. hat sie mir nicht gerade sympathischer gemacht. Nicht, weil ich das grundlegend ablehne - sondern weil es einfach immer ein bisschen zu viel des Guten war.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, allerdings hält sich die Autorin manchmal zu sehr mit Nebensächlichkeiten auf. Dadurch war für mich an einigen Stellen die Spannung einfach raus.

Aber: Es gibt einen Plottwist, der mich richtig überrascht hat und mit dem ich so nie gerechnet habe. Dadurch kam wieder mehr Spannung in die Handlung und gerade im letzten Drittel war ich dann doch auch gefesselt. Nur leider hat das nicht bis zum Schluss angehalten. Denn wenn man denkt, es ist vorbei, wird nochmal eine Schleife eingebaut. Und die war meines Erachtens unnötig, da die ganze aufgebaute Spannung wieder verpuffte. Als Leser wusste man an dieser Stelle einfach schon zu viel.

"Flashback" und ich sind einfach nicht miteinander warm geworden, aber ich bin mir sicher, auch dieses Buch findet seine Liebhaber.
Von mir gibt es allerdings nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Für mich kein Thriller

Neuschnee
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Nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir sicher: Hier erwartet mich ein Thriller, der super spannend ist, weil die Protagonisten durch den Schnee nicht weg können und sich ein Mörder herumtreibt. Leider ...

Nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir sicher: Hier erwartet mich ein Thriller, der super spannend ist, weil die Protagonisten durch den Schnee nicht weg können und sich ein Mörder herumtreibt. Leider war das aber nicht der Fall - statt in die Kategorie "Thriller" würde ich das Buch eher als "Drama" einordnen.

Es geht erstmal sehr gemächlich los. Man lernt die im Klappentext erwähnten Freunde kennen und wie sie zueinander stehen. Das wurde von der Autorin auch sehr geschickt gemacht, denn sie wechselt immer wieder die Perspektiven und so kann man durch die Augen jedes Einzelnen blicken. Man erfährt auch schnell, dass nicht alles so harmonisch und schön ist, wie es von außen den Anschein erweckt.

Allerdings zieht sich das ganz schön in die Länge. Bis man überhaupt vor Ort - also der Berghütte - ist, hat man gefühlt schon 100 Seiten gelesen und es ist noch nicht wirklich etwas passiert. Und auch dort geht es erstmal realtiv ereignislos weiter. Zwar merkt man Spannungen, man fängt an, einige Charaktere weniger zu mögen als andere - aber das ist es auch schon. Gut gemacht waren die Rückblicke in die Vergangenheit, aber auch hier wäre etwas weniger mehr gewesen.

Neben den Freunden, die auf der Berghütte Silvester feiern, lernt man noch die Verwalterin des Hotels und den Hausmeister kennen. Auch hier scheint nicht alles so zu sein, wie man auf den ersten Blick denkt. Das war ganz interessant, die Autorin teasert den Leser immer wieder an, dass es hier Geheimnisse gibt - aber man erfährt sie lange nicht. Auch hier war ich mit der Zeit etwas genervt, weil eben so wenig Informationen kamen.

Der Mord, der bereits im Klappentext angekündigt wird, passiert relativ früh im Buch - aber dann geht es für den Leser erstmal wieder ein paar Tage in der Handlung zurück. Für mich stand er auch nicht wirklich im Mittelpunkt des Buches.

Insgesamt war es für mich wie gesagt kein Thriller, sondern eher ein dramatischer Roman, der die Abgründe von Menschen aufzeigt. Die Spannung kam mir viel zu kurz und manchmal war es einfach langatmig. Deswegen gibt es von mir an dieser Stelle auch nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Leider nicht mein Humor

SoKo Heidefieber
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Nach dem Lesen des Klappentext habe ich ehrlich gesagt etwas anderes erwarten, denn für mich klang es nach einem "normalen" Regional- bzw. wie es schon auf dem Cover heißt "Überregionalkrimi". Die Plotidee ...

Nach dem Lesen des Klappentext habe ich ehrlich gesagt etwas anderes erwarten, denn für mich klang es nach einem "normalen" Regional- bzw. wie es schon auf dem Cover heißt "Überregionalkrimi". Die Plotidee fand ich sehr gut und war gespannt, wie es umgesetzt wird. Leider wurde ich nicht überzeugt.
Denn statt eines Krimis wie man ihn kennt, ist diese Geschichte eher eine Satire auf Lokalkrimis. Alles ist sehr überzogen und übertrieben, von den Figuren bis zu den Morden. Nicht nur die Autoren, die dem Mörder zum Opfer fallen, will man lieber tot sehen als noch mehr von ihnen lesen, auch die Ermittler geben keine gute Figur ab. Das ist natürlich gewollt - aber nicht mein Humor. Zwar habe ich auch ab und zu mal schmunzeln müssen, .über weite Teile fand ich das Buch aber eher anstrengend.
Das lag zum einen daran, dass mir der rote Faden gefehlt hat. Es gibt sehr viele Figuren, sodass ich zeitweise kaum mehr wusste, wer denn jetzt überhaupt wer ist. Das lag auch daran, dass sehr schnell zwischen den Schauplätzen gesprungen wird. Hier hätte ich mir beispielsweise mehr Kapitel oder eine andere optische Abtrennung gewünscht.
Zu dem baut der Autor viel Dialekt ein, was natürlich bei Regionalkrimis nicht fehlen darf. Allerdings so viel und so "naturgetreu", dass ich zum Teil überhaupt nicht verstanden habe, was die Figuren eigentlich sagen.
Vielleicht lag es deshalb daran, dass mir bis zum Schluss das Motiv des Mörders nicht klar war und auch jetzt immer noch nicht ist. Die Jagd nach diesem Stand aber eh zu keiner Zeit im Mittelpunkt.
Wer einen klassischen Krimi sucht, der sollte dieses Buch nicht lesen. Wer aber diese Art von Humor mag, wird voll auf seine Kosten kommen. Für mich war es nicht das richtige. Zwei Sterne gibt es aber trotzdem: Einen für den Mut, mal etwas anderes zu schreiben und einen, weil manche Passagen sogar für mich recht lustig waren.

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Hochzeit? Hochzeit!

Trau dich doch
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Eigentlich war ich von den Büchern von Ellen Berg immer begeistert. Sie waren witzig und hatten etwas, was man nicht immer liest: Irgendwie etwas Besonderes, das man nicht in jedem Buch dieser Art findet.

Von ...

Eigentlich war ich von den Büchern von Ellen Berg immer begeistert. Sie waren witzig und hatten etwas, was man nicht immer liest: Irgendwie etwas Besonderes, das man nicht in jedem Buch dieser Art findet.

Von "Trau dich doch" wurde ich dagegen enttäuscht. Ich kann es selbst gar nicht glauben, aber der Roman hat mich teilweise etwas aufgeregt. Die Autorin benutzt hier sämtliche Klischees in Bezug auf verlassene Ehefrauen, jüngere Nachfolgerinnen, geldgierige Heiratsschwindlerinnen, etc.

Dadurch wurde alles sehr vorhersehbar, es gab keine wirklichen Überraschungen und die Geschichte hat sich ganz schön hingezogen. Denn die Handlung geht nicht wirklich voran, alles scheint sich etwas im Kreis zu drehen.

Auch Amelie als Protagonistin konnte mich nur bedingt überzeugen. Sie gefällt sich meiner Meinung nach zu sehr in der Opferrolle und macht sich permanent klein. Erst gegen Ende des Buches bricht sie daraus aus - das hätte für mich schon früher kommen dürfen. Ihre Freundin Edeltraud, die sie auch bei den Hochzeitsplanungen unterstützt, war für mich etwas drüber. Zwar fand ich die resolute Frau ganz sympathisch, aber hier wirkt alles etwas übertrieben, egal ob das Verhalten oder der Kleidungsstil.

Während im Großteil des Buches alles schief geht, kommt es dann am Ende zu einer Änderung. Das ist nicht überraschend, was ich aber auch nicht schlimm fand, denn alles andere hätte nicht zu dem Genre gepasst. Allerdings geht es dann sehr schnell, fast schon zu schnell. Während ich mich am Anfang eher durch die Geschichte kämpfen musste, war sie dann für meinen Geschmack zu schnell vorbei.

Richtig gut hingegen fand ich wieder den Schreibstil. Wie man es von der Autorin gewohnt ist, schreibt sie sehr flüssig und locker, außerdem sehr lebendig und anschaulich.

Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Ich bin immer noch ein Fan von Ellen Berg, auch wenn sie mich mit diesem Roman nicht überzeugen konnte. Von mir gibt es 2 Sterne.