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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2024

Ein vielfältiges Wörterbuch

Vielfalt
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"Vielfalt" ist das etwas andere Wörterbuch. Hier haben 100 Menschen 100 Wörter erklärt. In der Einleitung wird erläutert wie die Idee zu diesem Buch entstanden ist. Die Vielfalt der Sichtweisen und Erklärungen ...

"Vielfalt" ist das etwas andere Wörterbuch. Hier haben 100 Menschen 100 Wörter erklärt. In der Einleitung wird erläutert wie die Idee zu diesem Buch entstanden ist. Die Vielfalt der Sichtweisen und Erklärungen sind allein schon durch die verschiedenen Berufe der Autorinnen mal sehr fachkundig und neutral geschildert, aber teilweise auch nach meiner Wahrnehmung sehr subjektiv erläutert. Natürlich ist es verständlich, dass Meinungen abweichen können und ein jeder die Wörter auf seine Weise interpretiert. Das macht es diese Lektüre umso interessanter und lesenswerter.

Von einigen Autor
innen werden leider einige Fremdwörter oder auch Fachwörter genutzt, die nicht immer unbedingt bekannt sind. So muss man unter Umständen erst in einem Wörterbuch nachschlagen, um ein Wörterbuch zu lesen.

Ich kann sagen, dass ich persönlich viel gelernt habe und mir einige Wörter sogar unbekannt waren. Erstaunt war ich, dass immer wieder Wörter, wie z.B. Internet oder Sport, hier Einzug gefunden haben, doch nach der Erklärung ist der Zusammenhang hier deutlich geworden.

Für jeden Begriff ist eine Doppelseite vorbehalten mit teilweise kleinen Grafiken. Am Ende des Buches gibt es eine wirklich sehr umfangreiche Auflistung von Quellen und Medienstipps.

Auf jeden Fall ist es eine gute Anleitung die inklusive Sprache zu verinnerlichen und zu gebrauchen.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Detox für mehr Gesundheit

Das Detox-Wunder
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Ob der Glaube an Gott und der Glaube an die uneingeschränkte Heilkraft der Ernährung Berge versetzen kann, lasse ich mal so dahingestellt. Allerdings ist erwiesen, dass die Ernährung einen sehr großen ...

Ob der Glaube an Gott und der Glaube an die uneingeschränkte Heilkraft der Ernährung Berge versetzen kann, lasse ich mal so dahingestellt. Allerdings ist erwiesen, dass die Ernährung einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat und auch Krankheiten heilen bzw. auf ein so geringes Maß zurückdrängen kann, dass man wunderbar damit leben kann. Aber ob Krebs ohne schulmedizinische Behandlung geheilt werden kann, auf diese Aussage würde ich mich nicht verlassen, wenn ich betroffen wäre.

Um dieses 600 Seiten starke Werk durchzuarbeiten und zu verinnerlichen, werde ich definitiv länger brauchen. Den Abschnitt über die Vitamine, Minerale, Spurenelemente und Gewebesalze fand ich sehr informativ. Mit Schüßler-Salzen habe ich auch schon gute Erfolge erzielt und konnte tatsächlich auf Cortison-Präparate verzichten. Doch dafür habe ich mich vertrauensvoll an eine Heilpraktikerin gewandt.

Das Kapitel über toxische Traditionen habe ich sehr zwiegespalten gelesen, sicherlich gibt es in Einzelfällen Menschen, die Reaktionen nach Impfungen aufweisen, doch meiner Meinung nach, ist der Mehrwert der Impfungen nicht von der Hand zu weisen.

Essen für mehr Entgiftung ist auch ein Abschnitt den ich weiter nachverfolgen werde. Für Heilkräuter und ihre Anwendungen habe ich bereits ein komplettes Buch, diese Rubrik ist hier noch einmal vereinfacht dargestellt und gut für den Laien anwendbar.

In Modul 9.1 wird kurz auf gesunde Angewohnheiten eingegangen, die jeder ohne viel Aufwand durchführen kann. Man sollte einfach einmal öfter gut zu sich und seinem Wohlbefinden sein. Dies nehme ich als Impuls für das neue Jahr mit, denn es geht leider in der Alltagsroutine zu oft unter.

Im Anhang befinden sich noch einige wissenswerte Ergänzungen und Bezugsquellen.

Alles in allem ein sehr wissensvermittelndes Buch, leider aber auch sehr religiös und esoterisch angehaucht. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, mich nur von Orangen zu ernähren und ein Bestreben zu entwickeln, dass ein Leben nur mit Luft möglich ist. Sehr fragwürdig.

Als Nachschlagewerk und Unterstützung bei der eigenen Ernährungsumstellung, wie auch immer sie ausfallen mag, sicherlich hilfreich.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ich erinnere mich - nachdenklich und berührend

Die Verletzlichen
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Das ungewöhnliche Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen und da es mein erstes Buch von Sigrid Nunez war, war ich sehr neugierig. Leider musste ich schnell feststellen, dass es nicht wie ein ...

Das ungewöhnliche Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen und da es mein erstes Buch von Sigrid Nunez war, war ich sehr neugierig. Leider musste ich schnell feststellen, dass es nicht wie ein klassischer Roman geschrieben ist. Doch durchaus eine interessante Lektüre darstellt.

Die Geschichte spielt in New York kurz vor und während des ersten Lockdowns der Corona-Pandemie. Die namenlose Ich-Erzählerin und Schriftstellerin wird von einer Freundin gebeten auf ihren Papagei aufzupassen. Sie zieht gleich in deren sehr geräumige Wohnung ein und vermietet ihre eigene Bleibe an eine Ärztin, die das Gesundheitssystem während der Pandemie unterstützt. Im Laufe des Aufenthaltes in dieser Wohnung, samt Papagei und dem jungen Mann, lässt die Ich-Erzählerin den Leser an all ihren Gedanken, Reflexionen, Dialogen und Begegnungen intensiv teilhaben.

Der Stillstand gerade in New York hat etwas Einsames, Unwirkliches, denn diese Stadt ist sonst wie eine pulsierende Ader, kommt niemals zur Ruhe. Sie beschreibt die Veränderungen von Menschen, ungewohnte Reaktionen, Verletzlichkeit. Es dauert einige Zeit, bis die Ich-Erzählerin und der junge Student einen Zugang zueinander finden. Ich mag ihre Gespräche, die leider erst sehr spät zustande kommen.

Das menschliche Miteinander, Sorgen und Fürsorge, Ablehnung und Akzeptanz, neue Wege und alte Anknüpfungspunkte hat die Autorin mit leichtem Humor in eine berührende und nachdenkliche Geschichte verpackt. Ich denke, ich werde dieses Buch in einiger Zeit noch einmal lesen, aber mit einer ganz anderen Erwartungshaltung.

Eine lesenswerte Lektüre, auf die man sich einlassen muss.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Die Oxford University Press und ihre Buchbinderinnen

Die Buchbinderin von Oxford
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In dem Oxforder Stadtteil Jericho leben während des ersten Weltkrieges die verwaisten Zwillingsschwestern Peggy und Maude auf ihrem Hausboot namens Calliope, das im Oxford Canal vor Anker liegt. Seit ihrem ...

In dem Oxforder Stadtteil Jericho leben während des ersten Weltkrieges die verwaisten Zwillingsschwestern Peggy und Maude auf ihrem Hausboot namens Calliope, das im Oxford Canal vor Anker liegt. Seit ihrem zwölften Lebensjahr arbeiten sie in der Buchbinderei der Oxford University Press und verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit falzen und binden von losen Blattseiten. Peggy reicht es nicht, diese Bücher nur zu bearbeiten, sie möchte sie auch lesen. Wohingegen Maude vollkommen mit dieser Arbeit zufrieden ist. Maude ist durch eine Entwicklungsstörung etwas anders, hat aber durchaus ihre eigenen Stärken.

Leider war Peggy für mich in dieser Geschichte keine Sympathieträgerin, obwohl sie ja die Hauptprotagonistin ist. Sie musste schon früh die Verantwortung für ihre Schwester übernehmen, da ist es klar, dass ihr die ganze Sache irgendwann zu viel wird und über den Kopf wächst. Trotzdem war sie teilweise zu besitzergreifend und eifersüchtig Maude gegenüber. Ich konnte das schlecht einordnen. Maudes Charakter wiederum mit ihrer Sensibilität und mit ihren kurzen knappen Sätzen alles auf den Punkt zu bringen, fand ich sehr gut ausgearbeitet. Auch Gwen und Lotte wurden sehr authentisch charakterisiert. Das ist der Autorin richtig gut gelungen.

Das Kriegsgeschehen, die spanische Grippe, die Vertriebenen, die vielen Verwundeten und Toten, all das wurde gut in den Roman eingebaut und hat definitiv mehr Handlung in die Geschichte gebracht. Ein weiteres Thema war die Frauenbewegung, die weiter vorangetrieben wurde. Der Kampf auf mehr Recht auf Bildung, mehr Gleichberechtigung. Für Frauen über 30 Jahre wurde ab 1918 ein eingeschränktes Wahlrecht einräumt.

Die Herstellung von Büchern war zu dieser Zeit eine aufwendige Angelegenheit, ich fand es sehr interessant, welche Arbeitstechniken angewandt wurden. Hier konnte ich definitiv Wissen mitnehmen.

Bei den Titeln der fünf Kapitel, alles Buchtitel, die in der Oxford University Press herausgegeben wurden, hat sich die Autorin richtig Gedanken gemacht und diese gut auf die einzelnen Kapitel abgestimmt. Auch das Cover hat Wiedererkennungswert, da es ausgezeichnet zum Vorgängerband passt.

Alles in allem floss der Roman so seicht dahin, dass in keiner Weise Spannung aufgebaut wurde. Das fand ich sehr schade, ich hatte mir tatsächlich mehr von diesem Roman versprochen.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Altes Stück auf neuer Bühne

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Doris Knecht ist mir als Autorin ein Begriff, doch ich kam noch nie in den Genuss, ein Buch von ihr zu lesen. Titel und Cover haben mich sehr angesprochen und so habe ich mich auf die Geschichte der namenlosen ...

Doris Knecht ist mir als Autorin ein Begriff, doch ich kam noch nie in den Genuss, ein Buch von ihr zu lesen. Titel und Cover haben mich sehr angesprochen und so habe ich mich auf die Geschichte der namenlosen Protagonistin eingelassen.

Dieses Buch beschreibt den Prozess vom Gedanken sich verändern zu müssen bis zum Ankommen in einem neuen Leben.
Nachdem die Zwillinge der alleinerziehenden Ich-Erzählerin ihre Matura gemacht haben und das heimische Nest verlassen wollen, steht sie vor einer lebensveränderten Entscheidung. Grundsätzlich sind ihr Veränderungen zuwider, doch die viel zu große und nicht bezahlbare Wohnung kann sie nicht behalten, andere Wohnungen sind kaum erschwinglich und so macht sie sich mit dem Gedanken vertraut, in ihre sehr kleine Werkstatt umzuziehen.

All die Dinge, die sie eine lange Zeit begleitet haben, müssen sortiert, aussortiert, verkauft oder verschenkt werden. Die damit verbundenen Erinnerungen lassen sie auf ihr bisheriges Leben zurückblicken und für den Leser noch einmal Revue passieren. Kindheitserlebnisse, ihr Verhältnis zu den Eltern und Geschwistern, Studienzeit, eine gescheiterte Ehe und die Herausforderungen einer berufstätigen alleinerziehenden Mutter von Zwillingen. Ausdrucksstarker Schreibstil, sachlich, schonungslos, sehr authentisch und realitätsnah, aber wenig emotional.

Die Handlung fokussiert sich auf die starke Protagonistin, alle weiteren Charaktere werden nur oberflächlich karikiert. Diesen klar strukturierten Schreibstil mag ich sehr, da ich mich als Leserin nicht mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten auseinandersetzen muss.

Ich habe wirklich überlegt, ob einige Passagen hier vielleicht autobiographisch sind, denn ich konnte mich mit einigen Gedanken, Gefühlen und Betrachtungsweisen der Ich-Erzählerin gut identifizieren.
Dies ist eine schöne Lektüre für zwischendurch, kurze Kapitel, schnell zu lesen – empfehlenswert.

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