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Veröffentlicht am 06.07.2021

Kulinarischer Krimi

Trüffelgold
3

Trüffelgold ist er erste Band um die charmante Pariser Ermittlerin Marie Mercier. Marie hat im malerischen Dreihundertseelendorf Saint-André-du-Périgord das Haus ihrer Großmutter geerbt, wo sie einst herrliche ...

Trüffelgold ist er erste Band um die charmante Pariser Ermittlerin Marie Mercier. Marie hat im malerischen Dreihundertseelendorf Saint-André-du-Périgord das Haus ihrer Großmutter geerbt, wo sie einst herrliche Sommerferien verlebt hat. Sie hat sich ein Sabbatical genommen, um das Haus nach ihren Wünschen zu renovieren. Im Nachbarhaus wohnt ihre sehr fidele Großtante Léonie, die mit ihren exzellenten Kochkünsten stets für das leibliche Wohl sorgt. Doch die Idylle hält nicht lange an, als ein toter Biker aufgefunden wird. Schnell stellt sich heraus, dass es der neue Freund von Maries Freundin Hélène ist. Marie kann es nicht lassen und nimmt neben dem zuständigen Kommissar Michel Leblanc ihre eigenen Ermittlungen auf. Leblanc ist von dieser Eigeninitiative nicht begeistert und weist sie in ihre Schranken. Als Marie bedeutungsvolle neue Erkenntnisse gewinnt, hat das ungeahnte Folgen….

Dieser Kriminalroman ist ein Wohlfühlkrimi der besonderen Art. Neben den Morden und Ermittlungen stehen hier die kulinarischen Genüsse, das idyllische Périgord nicht weniger im Vordergrund. Abgerundet wird die Geschichte durch die meist sehr charmanten und herzlichen Figuren. Da gibt es unter anderem die direkte Nachbarin von Léonie und zwar Rose, immer in rosa gekleidet und stets sehr wissbegierig und mitteilungsbedürftig. Auch Georges, der mit seinem Schwein Augustine mit auf dem Hof von Léonie wohnt, ist ein sehr sympathischer Charakter.

Der flüssige Schreibstil lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen und durch das Cover bekommt der Betrachter einen kleinen Eindruck von dem schönen Dorf Saint-André-du-Périgord.
Mich hat das Buch gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.07.2021

In den Fängen der Mafia

Der Tintenfischer
0

Commissario Morello wurde vor einiger Zeit aus seiner sizilianischen Heimatstadt Cefalù nach Venedig versetzt, nachdem er der Mafia in Sizilien immer wieder in die Quere gekommen ist.

Auch Corona hat ...

Commissario Morello wurde vor einiger Zeit aus seiner sizilianischen Heimatstadt Cefalù nach Venedig versetzt, nachdem er der Mafia in Sizilien immer wieder in die Quere gekommen ist.

Auch Corona hat die Lagunenstadt fest im Griff. Zusammen mit seiner Kollegin Anna Klotze ist er in den leergefegten Straßen unterwegs, um nach Corona-Sündern Ausschau zu halten. Als sie plötzlich einen jungen Afrikaner in den Canale Grande springen sehen, springt Anna geistesgegenwärtig dem jungen Mann hinterher und kann ihn retten. Die Hintergründe dieses Selbstmordversuches des jungen Nigerianers mit Namen David Ekele, bleiben für Antonio Morello und Anna Klotze nicht ohne Folgen. Davids Freundin Oni wird von der nigerianischen Mafia in Sizilien zur Prostitution gezwungen.

Antonio beschließt unversehens nach Sizilien zu reisen, um Oni zu retten. Trotz seiner Bedenken lässt sich Anna nicht davon abhalten mit ihm zu reisen und so machen sich die Beiden mit einer geliehenen Jacht auf den Weg nach Palma di Montechiaro.

Die Handlungen dieses Wohlfühlkrimis beginnen eher seicht mit den Beschreibungen des menschenleeren Venedigs während des Lockdowns. Plätze entfalten ihre Schönheit und das Wasser der Lagune ist mittlerweile wieder blau. An kulinarischen Köstlichkeiten darf es hier natürlich auch nicht fehlen. Einige davon stehen auf den letzten Seiten und zum Nachkochen bestens geeignet. Sobald Antonio und Anna in Sizilien ankommen, überschlagen sich die Ereignisse.

Wolfgang Schonlau und Claudio Caiolo ist mit diesem Roman ein gut recherchierter Krimi gelungen, der die Entstehung der nigerianischen Mafia mit ihren Cults und der Vernetzung mit der sizilianischen Mafia aufzeigt. Ein Geflecht aus Menschenschmuggel und -handel, Korruption, Drogenhandel, Prostitution und Mord.

Durch den flüssigen Schreibstil, an manchen Stellen etwas dialoglastig, lässt sich das Buch gut lesen und die meist authentischen Charaktere runden die Handlung ab. Das Cover ist sehr gut gelungen, wobei sich der Titel erst durch den Inhalt erschließt.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Lebensimpulse

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Matt Haig hat mit seinem The Comfort Book einen wunderbaren Ratgeber für Menschen geschrieben, die in einer Depression feststecken oder nicht weit davon entfernt sind.
Es ist eine reichhaltige Sammlung ...

Matt Haig hat mit seinem The Comfort Book einen wunderbaren Ratgeber für Menschen geschrieben, die in einer Depression feststecken oder nicht weit davon entfernt sind.
Es ist eine reichhaltige Sammlung von Gedanken, kleinen Geschichten, Mutmachern, Aphorismen und Songs.

Matt Haig erzählt in diesem Buch von seinen eigenen Erfahrungen mit Depressionen und was ihm geholfen und Halt gegeben hat, durch diese schwere Zeit zu kommen. Selbstakzeptanz, den eigenen Wert erkennen, sich selbst genug sein, sind nur einige Impulse, die er dem Leser mit auf den Weg gibt. Sie vermitteln Hoffnung und regen dazu an, sich selbst besser kennenzulernen. Unsere Ängste und Wünsche zu reflektieren und mit anderen Augen zu sehen.

Mit den vielen kleinen Texten kann man das Buch gut als täglichen Lebens- und Wegbegleiter verwenden. Unbeirrt einfach weiterzugehen, immer geradeaus (Seite 15).

Das farbenfrohe Cover passt perfekt zu dem Buch. Die Wellen setzen sich im Inneren fort und der Leser wird sozusagen durch das Buch getragen.

Ich persönlich habe mir viele Texte auf kleine Karten schrieben, die ich mir gut zur Hand nehmen kann, wenn mich Selbstzweifel überkommen oder ich einfach nur einen guten Impuls für den Tag brauche.

Ein sehr lesens- und empfehlenswertes Buch. Es vermittelt Akzeptanz und Geborgenheit.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Lebenswege

Heldinnen werden wir dennoch sein
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Christiane Wünsches neuer Roman „Heldinnen werden wir dennoch sein“ greift die Themen Freundschaft, Vertrauen und Vergebung gekonnt auf.

Susanne, Marie, Ellie, Ute und Helma sind seit ihrer Jugend befreundet, ...

Christiane Wünsches neuer Roman „Heldinnen werden wir dennoch sein“ greift die Themen Freundschaft, Vertrauen und Vergebung gekonnt auf.

Susanne, Marie, Ellie, Ute und Helma sind seit ihrer Jugend befreundet, sie waren sogar in den 1970’er Jahren unzertrennlich. Zu ihrer engsten Clique gehörten noch Helmas Bruder Norbert, Jürgen und Frank. Sie genossen das Gefühl von Freiheit, trafen sich auf dem Küllens-Hof oder saßen abends am Lagerfeuer zusammen. Freundschaft, die erste Liebe, Sexualität, Alkohol und Tod gehören zu den Erfahrungen, die sie zu dieser Zeit gemacht haben, oder denen sie sich stellen mussten.

Helma war immer verliebt in den einfühlsamen Frankie, der stets für seine Freunde als Ansprechpartner da war und den einen oder anderen auch in prekären Situationen geholfen hatte. Doch er war anders als die anderen Jungs. Zu der damaligen Zeit war Homosexualität noch ein Tabuthema und somit schwer, sich anderen anzuvertrauen.

Dann kam es im Sommer 1984 zu dem verhängnisvollen Abend, der die Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen auf eine harte Probe gestellt hat.

Heute sind alle Frauen Mitte 50, fühlen sich zwar noch verbunden, doch jede ist ihrem ganz eigenen Lebensentwurf gefolgt und so haben sich ihre Wege weitestgehend getrennt, nur zu Susis Geburtstag kommen alle immer wieder zusammen. Die plötzliche Nachricht von Frankies Tod ist dann für alle unfassbar.

Dem Leser werden mittels einzelner Kapitel bzw. Überschriften die einzelnen Sichtweisen und Gefühle der Protagonistinnen, oft in zwei Zeitebenen, vermittelt.

Jeder einzelne Charakter wurde von der Autorin gut ausgearbeitet. Es sind alles Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. In der Handlung werden existenzielle Themen für ein vertrauenvolles Miteinander aufgegriffen und dass Schweigen Menschen nachhaltig beeinflusst. Sicherlich kann man den einen oder anderen Denkanstoß mitnehmen.

Durch den guten Schreibstil ließ sich das Buch recht schnell lesen und die Erklärung zu den Protagonistinnen auf der Coverinnenseite war sehr hilfreich, um schnell alle gut einordnen zu können. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, obwohl es hier und da etwas klischeebehaftet war. Das Cover finde ich mit den kupferfarbenen Kirschen sehr schön. Ich finde es ist ein Frauenwohlfühlroman, am besten an einem Regentag mit einer Tasse Tee auf dem Sofa.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Lebe jeden Tag

Untermieter im Kopf
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Emma hat eine gutartige Zyste im Kopf und es steht wieder einer dieser unliebsamen Kontrolltermine in der Neurochirurgie in Zürich an. Sie hasst das Stillliegen im MRT und steht jedes Mal kurz vor einer ...

Emma hat eine gutartige Zyste im Kopf und es steht wieder einer dieser unliebsamen Kontrolltermine in der Neurochirurgie in Zürich an. Sie hasst das Stillliegen im MRT und steht jedes Mal kurz vor einer Panikattacke. Am Empfang des Krankenhauses begegnet sie Tim. Nach ihrer Untersuchung wird sie von ihm erwartet und so begleitet er sie auf einen Spaziergang durch die Stadt. Sie mochte seine Nähe und seinen fein-zynischen Humor. Am Ende verabredeten sie sich, sich gegenseitig bei den Kontrollterminen zu begleiten. Als es nach 6 Monaten wieder so weit ist, fällt Emma der Termin nicht ganz so schwer und sie freut sich auf ein Wiedersehen mit Tim. Doch am vereinbarten Treffpunkt sitzt ein ihr unbekannter Mann. Der Schreck und die Enttäuschung sind groß. Es stellt sich heraus, dass der Unbekannte der beste Freund von Tim ist und er beteuert ihr, dass alles vorbereitet sei und sie bitte mit ihm kommen soll.

Wir lernen Emma als eine junge Frau kennen, die versucht mit ihrem Untermieter im Kopf auf ihre ganz eigene Weise umzugehen. Sie hat eine Strategie entwickelt, um den Tag des Kontrolltermins bestmöglich zu überstehen und zu etwas Besonderem zu machen. Einzig die Angst vor einer Panikattacke ist immer allgegenwärtig. Emma ist ein ganz wundervoller Mensch mit ihrem ganz speziellen Humor und Ausdrucksweise. Während des Nachmittages erweist sich Tim als ein sehr empathischer Begleiter und aufmerksamer Zuhörer, wobei man ihn erst am Ende durch seine Briefe besser kennenlernt. Die Charaktere sind äußerst sympathisch und authentisch. Den tragischen Verlauf und das wirklich emotionale Ende fand ich sehr berührend.

Mit seinen 94 Seiten ist es ein sehr bemerkenswertes und lesenswertes Büchlein, welches ich wirklich weiterempfehlen kann - tiefgründig, emotional.

Das Cover gefällt mir gut, es gibt dem Betrachter Raum für Interpretationen. Die Schlösser, die die ewige Liebe symbolisieren, die verschwommene Ansicht mit dem Rucksack, dass jeder sein „Säckl“ zu tragen hat und die Erinnerungen an denjenigen langsam in den Hintergrund rücken und verblassen.

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