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Veröffentlicht am 04.05.2021

Geheimnisvolles Vermächtnis

Enriettas Vermächtnis
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Nach dem Tod der 85-jährigen Enrietta da Silva, einer weltberühmten argentinischen Schriftstellerin, die bereits in jungen Jahren in die Schweiz ausgewandert ist, werden die Erben von dem Testamentsvollstrecker ...

Nach dem Tod der 85-jährigen Enrietta da Silva, einer weltberühmten argentinischen Schriftstellerin, die bereits in jungen Jahren in die Schweiz ausgewandert ist, werden die Erben von dem Testamentsvollstrecker Andreas Leuthard nach Zürich eingeladen. Zum einen ist da der aus Buenos Aires stammende Schönheitschirurg Emilio Volpe und zum anderen die Schauspielerin Jana Horwarth, die Ziehtochter der Verstorbenen, aus Salzburg. Emilios Verbindung zu Enrietta reicht weit in seine Kindheit zurück. Doch plötzlich taucht Armando da Silva in Zürich auf, um den rechtmäßigen Anteil seines Erbes zu beanspruchen. Er ist Enriettas todgeschwiegener, leiblicher Sohn. Diese unerwartete Situation gestaltet die Erbschaft etwas kompliziert, denn Emilio hat von Armandos Existenz gewusst und es verheimlicht.

Hier nehmen die Wendungen rund um Enriettas Vermächtnis ihren Lauf, was anfangs noch ganz interessant und spannend war, wird im Laufe der Geschichte etwas langatmig. Der Schreibstil ist flüssig, so dass der Leser gut in die Geschichte reinkommt. Die drei Hauptprotagonisten sind sehr plastisch beschrieben, doch mir blieben sie emotional sehr fern. Emilios Charakter, eigentlich ein sehr intelligenter Mensch, hat seine Erfahrungen und Meinungen aus seiner Kindheit und späteren Lebens nie hinterfragt. Für ihn war Armando immer der Aufsässige, ein Krimineller mit viel Geld. Ich sehe das mal als Hinweis, dass man grundsätzlich Menschen nicht verurteilen sollte, ohne alle Fakten zu kennen.

Ich hätte von dem Buch mehr erwartet und es lässt mich etwas enttäuscht zurück.

Das Cover mit der Wahl der Farben und dem kleinen Lesebändchen gefällt mir sehr, passt aber eher zu einem romantischen Roman.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Spannender deutsch-deutscher Thriller

Blütengrab
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Mecklenburg-Vorpommern 4 Jahre nach der Wende, Tristesse wo man hinsieht, Einwohner mit teils anderen Ideologien und vorherrschende Perspektivlosigkeit. In der kleinen Ortschaft Wussnitz wird im Wald eine ...

Mecklenburg-Vorpommern 4 Jahre nach der Wende, Tristesse wo man hinsieht, Einwohner mit teils anderen Ideologien und vorherrschende Perspektivlosigkeit. In der kleinen Ortschaft Wussnitz wird im Wald eine schwer misshandelte Kinderleiche gefunden. Aufgebahrt auf weißen Blütenblättern und der Körper übersät mit Runenzeichen. Die ortsansässige Kommissarin Ulrike Bandow wird mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Ihr wird ein neuer Kollege aus Kiel an die Seite gestellt, Ingo Larssen. Aus privaten Gründen hat er sich in diese Einöde versetzen lassen. Auch Ulrike Bandow hat mit ihren privaten Problemen zu kämpfen. Ihr Bruder wird immer mehr in die rechte Szene gezogen und scheint ihr zu entgleiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird im Laufe der Ermittlungen die Zusammenarbeit des Ost-West Duos immer besser. Larssens erster Eindruck, dass es sich bei dem Fall um einen Serienmörder handeln muss, stößt anfangs auf Unverständnis. Doch nach nach werden hier noch ganz andere kriminelle Handlungen aufgedeckt, die weit in die DDR-Vergangenheit zurückreichen.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und langatmig. Trotzdem eine gut erzählte Geschichte mit spannenden Sequenzen und Wendungen.

Das Cover finde ich mit der Haptik der Zweige richtig toll, sehr gelungen auch in Bezug auf den Inhalt.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Gemeinsam statt einsam

Warten auf Eliza
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Oxford. Seit dem Tod ihres Mannes Michael, ehemals ein renommierter Literaturprofessor, fühlt sich die über siebzigjährige Ada sehr einsam. Auch technischen Neuerungen in ihrem Supermarkt steht sie sehr ...

Oxford. Seit dem Tod ihres Mannes Michael, ehemals ein renommierter Literaturprofessor, fühlt sich die über siebzigjährige Ada sehr einsam. Auch technischen Neuerungen in ihrem Supermarkt steht sie sehr hilflos gegenüber. Um nicht ganz von der Welt vergessen zu werden, muss sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und gründet unmittelbar ein Start-up Unternehmen. Als Eliza, eine fünfundzwanzigjährige Doktorandin, die gerade an der Universität ihre Promotion in italienischer Literaturwissenschaft begonnen hat, ins Haus gegenüber einzieht, gewinnt Adas Leben wieder an Bedeutung. Eliza leidet noch sehr unter der Trennung von ihrer Ex-Freundin und fühlt sich sehr einsam. Sie ist auf der Suche nach ihrem eigenen Weg und einem lieben Menschen, der ihre innere Leere ausfüllt. Als eines abends Eliza an Adas Tür klopft, beginnt für die beiden Frauen eine ganz ungewöhnliche Freundschaft und trotz ihres Altersunterschieds entdecken sie eine gewisse Seelenverwandschaft

Die Geschichte wird anfangs abwechselnd aus der Sicht von Ada und Eliza erzählt und befasst sich mit den Problemen, der Orientierung und der Einsamkeit der beiden Frauen. Bis zum neunten Kapitel bin ich etwas schwer in die Geschichte gestartet. Dann hat die gemeinsame Geschichte der beiden Protagonistinnen an Fahrt aufgenommen. Es war sehr schön zu lesen, wie die beiden unterschiedlichen Charaktere sich angenähert und gegenseitig unterstützt haben. Sehr herzerwärmend.

Das Cover ist schön gestaltet und vermittelt eine Leichtigkeit, die ich in dem Buch erst am Schluss so richtig entdecken kann.

Der Schreibstil ist gut, bis auf einige Fremdwörter, die ich doch tatsächlich nachschlagen musste.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Emotionale Liebesgeschichte

Sommer der blauen Wünsche
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Carlin hält es mit ihrer psychisch kranken Mutter nicht mehr aus und flieht zu ihrer Oma nach Schottland, in das kleine Küstenstädtchen Caladale. Hier, in der Einsamkeit und Weite der schottischen Highlands ...

Carlin hält es mit ihrer psychisch kranken Mutter nicht mehr aus und flieht zu ihrer Oma nach Schottland, in das kleine Küstenstädtchen Caladale. Hier, in der Einsamkeit und Weite der schottischen Highlands mit seinen immergrünen Weiden, kann sie endlich durchatmen und frei sein. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Arran Mackay kennen, der Sohn des Lords, dem die Ländereien rund um Caladale gehören. Arran, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, versucht seinen Frust über sein Dasein in Alkohol zu ertränken. Trotz allem fühlt sich Carlin sofort zu ihm hingezogen und trotzt seiner eher ruppigen, abweisenden Art. Als sie erfährt, dass der Lord seine Ländereinen an einen norwegischen Investor verkaufen will, ist Carlin entsetzt, dass Arran nichts dagegen unternehmen will. Sie versucht ihm begreiflich zu machen, dass es sich lohnt für ein Land mit seinen jahrhundertealten Traditionen und für die Gemeinschaft zu kämpfen. Es ist auch ein Kampf um ihre eigene Liebe.

Katinka Kultscher, die die Geschichte aus Sicht von Carlin erzählt, passt wunderbar zum Charakter von Carlin, jung und zart. Es macht Spaß den Handlungen zu lauschen.

Durch die Landschaftsbeschreibungen der Highlands, mit ihren Weiten, den Klippen und dem Meer habe ich mich direkt auf eine akustische Schottlandreise begeben.

Jeder einzelne Charakter ist gut ausgearbeitet und wurde vielschichtig dargestellt. Der Hörer bekommt einen guten Eindruck über das Land, seine Mythen, seine eigensinnigen Bewohner, Feindschaft zwischen den Clans und den jahrhundertealten Traditionen.

Eine schöne tiefgründige Liebesgeschichte von zwei jungen Menschen, die sich gegenseitig unterstützen mit ihrer ganz eigenen Biografie zurecht zu kommen. In der Geschichte wurde auch wieder deutlich, dass man gemeinschaftlich mehr erreichen kann und es sich lohnt dafür zu kämpfen.

Das CD-Cover finde ich sehr schön, doch 3 Schrifttypen und die unterschiedlichen Größen überlagern das Bild und macht es sehr unruhig.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Deutsch-deutsche Grenze überwinden

Das Haus des Leuchtturmwärters
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1992: Franzi, eine Thrillerautorin mit Schreibblockade, kehrt nach vielen Jahren, an den Ort ihrer Kindheit zurück, um sich dort auf ihr neues Buch konzentrieren zu können, denn der Abgabetermin rückt ...

1992: Franzi, eine Thrillerautorin mit Schreibblockade, kehrt nach vielen Jahren, an den Ort ihrer Kindheit zurück, um sich dort auf ihr neues Buch konzentrieren zu können, denn der Abgabetermin rückt immer näher. In dem kleinen Leuchtturmwärterhaus am Fuße des Leuchtturms, nahe Lützow, hat sie die glücklichsten 4 Jahre ihrer Kindheit verbracht. Jetzt war das Haus war nur noch spärlich eingerichtet, einige Erinnerungen sind geblieben. Kaum angekommen, versucht sie mit dem Schreiben zu beginnen, ohne Erfolg. Durch Zufall entdeckt sie eine lose Diele und darunter befindet sich ein kleines abgegriffenes Büchlein mit schwarzem Ledereinband. Neugierig schlägt sie es auf und sieht geschriebene Zeilen mit einer schönen geschwungenen Handschrift. Aufgrund des Schriftbildes, vermutet Franzi, dass ein Mädchen oder eine Frau die Schreiberin war.

Franzi beginnt zu lesen und wird in das Jahr 1962 zurückversetzt, zu Else, die in diesem Zimmer gewohnte.

Else lebt, nachdem die Mutter bereits vor 9 Jahren gestorben war, allein mit ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter, auf dem Gehöft, nahe des Leuchtturms. Sie arbeitet in der Gaststätte in Lüstrow. Eigentlich wollte sie Abitur machen und danach studieren, doch das wurde kurzfristig ihr verweigert. Lulu, Elses beste Freundin, ist im Gegensatz zu Else sehr quirlig, etwas vorlaut, würde gern die Welt bereisen. Sie ist mit Otto liiert, der sie aus tiefsten Herzen liebt und sie immer „Meine Sonne“ nennt. Otto ist Posaunist am Rostocker Volkstheater, doch viel lieber würde er Jazz spielen. Eine Schicksalsgemeinschaft, die Pläne für die Flucht schmiedet.

Hier wird die Geschichte von Else, Lulu und Otto erzählt, über Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Flucht und Verrat. Dieser Teil Deutschlands wurde 4 Jahre nach dem Krieg die DDR und 1961 wurde die innerdeutsche Mauer gebaut. Die Erlebnisse der drei Freunde sind hier sehr packend erzählt und man kann sich gut in die Zeit des sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaates zurückversetzen, wo an jeder Ecke ein Stasi-Spitzel oder ein Denunziant lauern konnte. In dieser Enge der DDR war das Streben nach Freiheit allgegenwärtig, ungeachtet der damit verbundenen Strapazen und des Risikos auf der Flucht erwischt oder gar erschossen zu werden.

Franzi taucht immer mehr in die Geschehnisse und ihre eigene Vergangenheit ein. Sie findet auch für sich Antworten auf offene Fragen.

Die drei Hauptcharaktere sind sehr authentisch beschrieben mit ihren Träumen und Ängsten. Der flüssige Schreibstil lässt den Leser sofort in die sehr emotionale Geschichte eintauchen und mit den Protagonisten jede Phase durchleben.

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