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Veröffentlicht am 19.04.2025

Dorfleben kenne ich anders

Hier draußen
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Da habe ich mich wohl leider vergriffen. Anhand des Klappentextes hatte ich eine zumindest etwas spannende Story auf dem Land erwartet und wurde dahingehend schwer enttäuscht. Mehrmals habe ich überlegt, ...

Da habe ich mich wohl leider vergriffen. Anhand des Klappentextes hatte ich eine zumindest etwas spannende Story auf dem Land erwartet und wurde dahingehend schwer enttäuscht. Mehrmals habe ich überlegt, das Buch abzubrechen, mich aber bis zum Ende durchgebissen. Zum Schluss wurde es auch etwas interessanter, alles in allem aber nicht meins. Die Story zieht sich. Die Elemente, die mein Interesse geweckt hatten, spielten dann eher eine untergeordnete Rolle. Der Wildunfall und die damit verbundene dunkle Prophezeiung bilden zwar den Einstieg, werden im Verlauf aber nur noch in Nebensätzen erwähnt. "Ein Dorf, das kopfsteht" kam ebenfalls nur wenig durch, tatsächliche Auswirkungen auf die Charaktere durch den Unfall waren für mich nicht erkennbar. Mir fehlte der rote Faden. Dies konnte für mich auch durch die Figuren nicht ausgeglichen werden. Es kommen sehr viele Haupt- und Nebencharaktere vor, sodass ich zeitweise den Überblick verloren hatte, wer wer ist. Es fehlt ihnen dadurch an Tiefe, zusätzlich verstärkt dadurch, dass sich an etlichen Stereotypen bedient wurde. Das angesprochene Frauenbild ist so antiquiert, dass ich vor Wut hätte in die Tischplatte beißen können.
Die Story wird ruhig und nüchtern erzählt, der Schreibstil passt perfekt zum Inhalt. Durch den Klappentext wurden bei mir falsche Erwartungen erzeugt, weshalb mich das Buch leider gar nicht überzeugen konnte. Aber es wird seine Liebhaber finden.

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Veröffentlicht am 19.04.2025

"Realität wird zu Träumen. Träume werden zur Realität."

Entkörpert
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Bei "Entkörpert" bekommt man eine spannende Dystopie mit einem originellen Plot zur Trennung von Körper und Geist. Nach einem Blitzeinschlag gerät die Welt aus den Fugen. Nachts trennt sich der Geist vom ...

Bei "Entkörpert" bekommt man eine spannende Dystopie mit einem originellen Plot zur Trennung von Körper und Geist. Nach einem Blitzeinschlag gerät die Welt aus den Fugen. Nachts trennt sich der Geist vom Körper und wandert in einen anderen weiter, wo er bis zum nächsten Schlafen verbleibt.
Die Welt fühlt sich entsprechend einer Dystopie sehr atmosphärisch und düster an. Wir begleiten den Protagonisten Luka, der zunächst in dem klar strukturierten Gebiet der Einheit aufwächst, wo Autorität und Misstrauen regieren. Der Charakter ist toll ausgearbeitet und nahbar, ich habe mit ihm gerne das Geschehen verfolgt. Auch die abwechslungsreichen Nebencharaktere haben mich in den Bann gezogen. Manchmal hätten ein paar mehr Emotionen und Informationen für die Tiefe der Figuren sein können, was durch die schnellen Wechsel zwischen den Körpern und Schauplätzen auf der Strecke blieb.
Das Buch ist ein definitiv ein Pageturner mit einer konstant hohen Spannung und vielen Überraschungen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm flüssig und bildhaft, was einen noch schneller durch die Seiten fliegen lässt.
Es werden im Buch immer wieder Fragen zur Identität und Wesens des Menschen aufgeworfen, Themen wie Bewusstsein und Vorbewusstsein sowie die Wissenschaft rund um Träume angerissen. Mehr als einmal ging ich in die Selbstreflexion: Wie würde ich mit der Situation umgehen? Wie würde ich dazu stehen und wo mich positionieren? Würde ich gerne zu den Reisenden gehören oder die Beständigkeit der Einheit vorziehen? Eine Antwort auf meine Fragen habe ich noch nicht gefunden, vielleicht helfen da die nächsten Bände. Ich freue mich jedenfalls Teil 2 zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Pass auf, wen du in dein Haus lässt

Don't Let Her Stay
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Toller domestic Thriller, der seicht aber nicht langweilig daher kommt. Der Anfang zog sich für mich etwas, aufgrund des überschaubaren Gesamtumfangs stellt das aber kein Problem dar. Ab der Mitte nimmt ...

Toller domestic Thriller, der seicht aber nicht langweilig daher kommt. Der Anfang zog sich für mich etwas, aufgrund des überschaubaren Gesamtumfangs stellt das aber kein Problem dar. Ab der Mitte nimmt die Handlung Fahrt auf und es kommt eine Wendung nach der anderen. Die Atmosphäre ist von Beginn an düster und man ahnt, dass da nichts Gutes auf einen zukommt.
Wie die meisten domestic Thriller lebt auch dieser von seinen Figuren, allen voran die Protagonistin Joanne, aus deren Perspektive wir die Geschehnisse verfolgen. Die Sympathie für sie schwankte bei mir stark. Bei den Nebencharakteren verhält es sich da einfacher, unsympathisch und leider klischeehaft. Die Eigenheiten und ausbaufähige Kommunikationsfähigkeit der Figuren hat phasenweise echt meine Nerven strapaziert. Dafür war es spannend zu verfolgen, wer jetzt die Wahrheit sagt und vertrauenswürdig ist. Manipulation stellt das zentrale Thema dar.
Mit "Don't Let Her Stay" wurde das Rad nicht neu erfunden, das Ende war für mich nicht völlig überraschend. Trotzdem ein kurzes und gut zu lesendes Buch.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

"Du bist immer noch Du. Und trotz alldem musst du leben."

The Glass Girl
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Kathleen Glasgow ist nicht gerade für leichte Kost bekannt. So auch bei ihrem aktuellen Roman "The Glass Girl", in welchem sie sich dem Thema der Alkoholabhängigkeit widmet.

Wir begleiten die 15-jährige ...

Kathleen Glasgow ist nicht gerade für leichte Kost bekannt. So auch bei ihrem aktuellen Roman "The Glass Girl", in welchem sie sich dem Thema der Alkoholabhängigkeit widmet.

Wir begleiten die 15-jährige Bella, die nach der Trennung der Eltern, dem Tod der Großmutter und dem Schlussmachen ihrer ersten großen Liebe zum Alkohol greift, um weiter funktionieren zu können. Die Autorin beschreibt erschreckend realitätsnah den Weg in die Sucht, das innere Erleben und daraus resultierende Verhalten. Durch den Kontakt mit meinen Patienten erkannte ich beim Lesen viel wieder und man spürt den persönlichen Bezug Glasgows zu dem Thema. Selten habe ich mit einer Protagonistin so mitgelitten und Tränen an Stellen in den Augen gehabt, wo ich damit gar nicht gerechnet habe. Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mitgefiebert und konnte das Buch nur schwer weglegen.

Eine Leseempfehlung von Herzen!

Anmerkung: Dem Buch fehlt eine Triggerwarnung. Wer Schwierigkeiten mit Themen wie Sucht, selbstverletzendem Verhalten und Suizid hat, sollte hier mit Vorsicht rangehen.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Tolles Projekt

Crime Between the Pages
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Am 20. März erscheint die Anthologie mit den 18 besten Geschichten des Schreibwettbewerbs von @booksondemand . Ich durfte das Buch bereits vorablesen und habe mich währenddessen immer wieder gefragt: Warum ...

Am 20. März erscheint die Anthologie mit den 18 besten Geschichten des Schreibwettbewerbs von @booksondemand . Ich durfte das Buch bereits vorablesen und habe mich währenddessen immer wieder gefragt: Warum lese ich eigentlich so selten Kurzgeschichten? Ich bin durch das Buch geflogen, jede Story war für sich spannend und besonders. Viele hatten Potenzial für ein eigenes komplettes Buch. Durch die Kürze der einzelnen Geschichten super für zwischendurch geeignet und grade die schnelle Abwechslung tat mal sehr gut.
Neben Bestellungen kann das Buch auch auf der @leipzigerbuchmesse in der exklusiven Messe-Edition erworben werden.
Alle Gewinne der Verkäufe werden an die gemeinnützige Organisation @literanauten_akj gespendet. ❤️

Daher eine Herzensempfehlung. ⭐️

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