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Veröffentlicht am 13.05.2021

Wohlfühlbuch - Liebesgeschichte mit ernster Thematik

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Bei Everything We Had handelt es sich um den ersten Band der Love and Trust-Reihe von der deutschen Autorin Jennifer Bright. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der zweite Band Everything We Lost, welcher ...

Bei Everything We Had handelt es sich um den ersten Band der Love and Trust-Reihe von der deutschen Autorin Jennifer Bright. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der zweite Band Everything We Lost, welcher am 03. Januar 2022 erscheinen wird. Das Buch und die Liebesgeschichte um Kate und Aidan ist in sich abgeschlossen. Es tauchen jedoch die Hauptcharaktere aus den Folgebänden bereits auf, so dass es sich empfiehlt, zunächst Everything We Had zu lesen. Auch enthält Everything We Had Spoiler zu dem Debütroman von Jennifer Bright The Right Kind of Wrong. Die Geschichte um Kate und Aidan kann komplett unabhängig von The Right Kind of Wrong gelesen werden. Sollte man die Geschichte um Zoe und Noah jedoch noch lesen wollen, so empfiehlt es sich mit The Right Kind of Wrong zu starten.

In Everything We Had wird nicht nur eine wunderschöne Liebesgeschichte erzählt, sondern eine Geschichte, in der es um so viel mehr geht! Das Buch spricht wichtige und ernste Themen authentisch und sensibel an und dennoch hat die Geschichte etwas Leichtes an sich, so dass man nicht von einer tiefgründigen Schwere erdrückt wird.

Es geht um Kate, welche eine optimistische, offene und lebensfrohe junge Frau war, bis ein zutiefst traumatisches Erlebnis sie aus der Bahn geworfen hat. Alleine ihr Traum von einem eigenen Café in London lässt sie weiterkämpfen und hoffen. Als Kate die Chance bekommt ihren Traum zu verwirklichen, nutzt sie diese. Nur hat sie nicht mit Aidan gerechnet. Denn mit diesem muss sie sich den Laden teilen und zusammenarbeiten. Dabei kommen sich die beiden immer näher…

Die Geschichte von Kate und Aidan wird von Jennifer Bright mit einem unfassbar gefühlvollem, sanftem und dabei trotzdem unglaublich aussagekräftigem Schreibstil erzählt. Das Buch lässt sich wahnsinnig schnell lesen und sorgt dafür, dass eine authentische Wohlfühlatmosphäre entsteht und man das Gefühl bekommt, federleicht durch die Seiten zu fliegen.

Kate und Aidan sind zwei so reale und greifbare Charaktere. Es ist nicht nur so, dass die beiden einfach eine unglaubliche Wärme und Vertrautheit ausgestrahlt haben, sondern dass man von ihnen so viel lernen kann. Sie zeigen, dass die Vergangenheit keine Macht über unsere Zukunft haben muss. Bei beiden Charakteren mochte ich die Art und die jeweiligen Gedanken. Ich fand diese nicht nur nachvollziehbar, sondern wirklich toll. Aidan als Charakter, welchen ich zunächst nicht einschätzen konnte, entwickelte sich schnell zu einem Menschen, den man nur absolut mögen kann. Besonders sein Umgang mit Kate hat mich berührt. Auch ihre Liebesgeschichte hat es geschafft, mich zu berühren. Sie ist auf der einen Seite zuckersüß und sanft und auf der anderen so tiefgründig und stark. Ich habe die langsame, aber wundervolle Entwicklung der Beziehung zwischen ihnen in jedem einzelnen Moment geliebt. Ich hätte gerne noch mehr Seiten und Kapitel über die weitere Entwicklung der Charaktere und ihrer Geschichte gelesen.

Das sensible Thema mit welchem sich der Plot beschäftigt, auch wenn dieser größtenteils sehr vorhersehbar war, wurde gut in die Geschichte eingearbeitet. Und dass der Fokus auf die Charaktere und deren individuelle Entwicklung gelegt wurde, hat mir persönlich sehr gut gefallen.

Abschließendes Fazit:
Für mich hat Jennifer Bright mit Everything We Had eine unglaublich authentische Wohlfühgeschichte geschrieben, welche ich jedem, der dem Genre nur ein bisschen zugeneigt ist, wärmsten empfehlen möchte. Nicht nur die Charaktere, sondern vor allem die Message, welche durch die Geschichte erzählt wurde, konnte mich überzeugen. Kleinere, nicht erwähnenswerte Kritikpunkte haben das Lesevergnügen nicht gemindert und ich kann es kaum erwarten den zweiten Band, die Geschichte um Hope und Lee, endlich in den Händen zu halten und lesen zu können.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Ich liebe diese Buch - von außen & von innen!

Back To Us
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„»Du kannst alles sein, was du willst, wenn du nur fest genug daran glaubst«, habe ich als Kind immer zu Aaron gesagt. Was ist passiert, dass ich selbst vergessen habe, daran zu glauben?" – Back to Us ...

„»Du kannst alles sein, was du willst, wenn du nur fest genug daran glaubst«, habe ich als Kind immer zu Aaron gesagt. Was ist passiert, dass ich selbst vergessen habe, daran zu glauben?" – Back to Us von Morgane Moncomble

So individuell und einzigartig authentisch, wie individuell und einzigartig authentisch ein Buch nur sein kann ♥

Wie es bei mir so oft der Fall ist, hat selbstverständlich dieses wunderschöne Cover zunächst meine Aufmerksamkeit für das Buch geweckt. Ich liebe einfach die natürliche Schlichtheit des Covers, in welchem die wunderschönen Farben miteinander harmonieren. Zudem liebe ich die klare, präsente Schrift und die feinen Pinselstriche. Ich liebe die kleinen, detailreich gesetzten Akzente. Ich liebe dieses Cover.
Ich bin allgemein ganz verliebt in die Aufmachung des Buches - in die Unterteilung in Staffeln und Folgen. Und dass die einzelnen Folgen neben ihrem eigenen Lied auch noch einen Titel haben, ich bin wirklich verliebt ♥ In diesem Buch steckt nicht nur eine Geschichte, in die von der Autorin so unfassbar viel Liebe hineingesteckt wurde, sondern auch so unglaublich viele andere so liebevoll durchdachte gestalterische Details. Ich hatte noch nie ein Buch in der Hand, dass mich mit seiner Einzigartigkeit schon vor der erzählten Geschichte so begeistern konnte.
Da dies nicht das erste Buch von Morgane Moncomble für mich ist, kenne ich ihren wunderschönen, poetischen und einnehmenden Schreibstil bereits. Und auch hier in Back to Us hat mich dieser sanfte, intensive und gefühlvolle Schreibstil wieder vollkommen mitgerissen und begeistert. Die so passend gewählten Worte sorgen dafür, dass ich so unglaublich schnell in die Geschichte reingefunden habe und mich auf eine Weise mit den Charakteren verbunden gefühlt habe, wie es nur selten der Fall ist.
Die beiden Protagonisten Fleur und Aaron waren als Kinder unzertrennlich, bis das Schicksal kam und sie voneinander trennte. Sechszehn Jahre später, trifft Fleur Aaron bei einem Vorstellungsgespräch für einen neuen Job wieder. Doch Aaron ist nicht mehr der kleine Junge, wie sie ihn kannte und in welchen sie sich verliebt hatte. Und noch viel schlimmer: er kann sich nicht mehr an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern...
Die Liebesgeschichte von Fleur und Aaron ging mir besonders nah, da man durch den Einstieg und die vielen Einblicke in die gemeinsame Vergangenheit der beiden das Gefühl hatte von Anfang an mit dabei gewesen zu sein. Die herzzerreißenden Rückblicke und die emotionalen Geschehnisse in der Gegenwart sorgen dafür, dass man als Leser jeden Satz hofft, dass die beiden zusammenfinden und ihr wohlverdientes „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“-HappyEnd bekommen.
Ein kleinerer Kritikpunkt für mich ist leider, dass sich die Geschichte zwischenzeitlich wirklich sehr gezogen hat.
Für mich erzählt Morgane Moncomble immer Geschichten, die Tiefe, Gefühl und Humor besitzen. Schreibt Geschichten, die unfassbar emotional sind und wirklich greifbarer Charaktere enthalten. Zudem wird mit sehr wichtigen und ernsten Themen wunderbar authentisch und gut umgegangen. Und alle dies ist auch in Back to Us wiederzufinden.

Abschließendes Fazit:
Wie bisher bei jedem Buch von Morgane Moncomble kann ich auch für Back to Us nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Auch wenn Back to Us kein Jahreshighlight oder neues Lieblingsbuch von mir ist, so ist die Liebesgeschichte um Fleur und Aaron definitiv lesenswert. Dieses Buch ist einfach einzigartig. Es ist unvorhersehbar, obwohl doch alles vorherbestimmt ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.11.2020

Romantasy mit etwas zu wenig Romantik, dafür aber mehr als überzeugende Fantasy

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Bei A Fate Darker Than Love handelt es sich um den ersten Band der The Last Goddess-Reihe von der deutschen Autorin Bianca Iosivoni. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der zweite und finale Band A Love Stronger ...

Bei A Fate Darker Than Love handelt es sich um den ersten Band der The Last Goddess-Reihe von der deutschen Autorin Bianca Iosivoni. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der zweite und finale Band A Love Stronger Than Death, welcher am 01. Mai 2021 erscheinen wird. Das Buch und die Geschichte um Blair, Ryan und Ragnarök ist nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem mehr als fiesen, aber genialen Cliffhanger. Sodass es nicht nur sinnvoll und empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch absolut unumgänglich ist zunächst A Fate Darker Than Love zu lesen und anschließend A Love Stronger Than Death zu verschlingen.

Das Buch A Fate Darker Than Love ist tatsächlich weder wegen dem Titel noch wegen des Covers bei mir eingezogen, denn beides konnte mich leider irgendwie nicht von sich überzeugen. Zwar schwingt schon durch das Cover eine mystische und mysteriöse Atmosphäre mit, jedoch ist mir die Veredelung der goldenen Highlights zu viel des Guten. Der Buchrücken, welche lediglich in meinem Regal zu sehen ist, gefällt jedoch umso besser. Überzeugen konnte mich der Klappentext und die dieser Geschichte zugrunde liegende Idee über die „unsterblichen“ Valkyren und die nordische Mythologie. Nicht nur konnte mich die Thematik der nordischen Mythologie begeistern, über welche ich tatsächlich bisher in anderen Büchern noch nicht wirklich etwas gelesen habe, sondern auch die wirklich geniale Umsetzung.

Die Grundidee hat mich von der ersten Sekunde an neugierig gemacht und gefesselt. In der Geschichte begleiten wir Blair, Tochter einer Valkyre, welche durch den unerwarteten Tod ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester, deren Platz als eine der neun Valkyren einnehmen muss. Auf der Suche nach Antworten begibt sich Blair nach Vancouver. Und während sie sich immer mehr in Gefahr begibt und ihrem besten Freund Ryan Dinge verheimlicht, verbirgt auch er viele Geheimnisse vor ihr…

Dieses Buch ist nicht das erste, welches ich von der Autorin gelesen habe und ich bin einfach ein großer Liebhaber ihres Schreibstils und auch in A Fate Darker Than Love konnte Bianca Iosivoni mich wieder von diesem begeistern. Ich bin vom ersten Satz an super in die Geschichte reingekommen und konnte mich sofort in Blair hineinversetzen und mit ihr leiden, hoffen, verzweifeln und lieben. Man wird von Seite zu Seite immer mehr in die neue, mystische Welt hineingeführt und mit jedem weiteren Detail was man als Leser erfährt, verliert man sich mehr in dieser wunderbaren Geschichte. Diese Tatsache und der absolut flüssige Schreibstil haben dafür gesorgt, dass ich dieses Buch in nahezu einem Rutsch durchgesuchtet habe. Der Spannungsbogen ist ebenfalls von Seite 1 gegeben und auch wenn man als Leser immer wieder mit wichtigen Informationen versorgt wird, so flacht die Spannung nie ab. Und zu dem Ende und dem wahnsinnig fiesen wie genialen Cliffhanger muss ich glaube ich nichts sagen – ich brauche Band 2. Jetzt.

Blair ist für mich eine unglaublich starke, mutige und selbstbewusste Protagonistin, welche für die Menschen, die sie liebt, alles tun würde. Auch wenn ich das gesamte Buch über das Gefühl hatte, dass sie sehr auf ihre Bestimmung und ihre Aufgabe als Valkyre reduziert wurde. Hier habe ich bis zum Ende das Gefühl, dass ich Blair nicht wirklich kennenglernt habe. Ich persönlich hätte mir charaktertechnisch noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Dadurch, dass der Großteil der Geschichte aus der Ich-Perspektive von Blair erzählt wird, kann man ihre Gedanken und Entscheidungen, welche manchmal etwas unüberlegt waren, nachvollziehen.

Ryan gefällt mir als Charakter auch unglaublich gut, auch wenn ich gerne noch mehr von ihm erfahren und gelesen hätte. Er ist wesentlich vielschichtiger als man am Anfang denkt und ziemlich schnell umgibt ihn eine mysteriöse Aura, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Und sobald man erfahren hat, was seine Bestimmung ist, wurde sein Charakter noch einmal um einiges interessanter. Eine handvoll Kapitel wird auch aus seiner Sicht erzählt, da hoffe ich, dass davon etwas mehr in Band 2 vorhanden sein wird.

Für das Genre Romantasy war mir die Liebesgeschichte zwischen Blair und Ryan einfach zu schwach bis leider gar nicht vorhanden. Ich kann von beiden Seiten her die Gefühle nicht verstehen und nachempfinden und gerade, da diese Gefühle eine sehr relevante Rolle in der Entwicklung der Geschehnisse spielen, tat ich mir schwer einige der getroffenen Entscheidungen nachvollziehen zu können. Hier hoffe ich ganz stark, dass der zweite Band im Bereich emotionale Liebesgeschichte mich mehr fesseln und mitreißen kann, der Liebe zwischen Blair und Ryan mehr Raum für eine Entwicklung gegeben wird, welche der Leser sowohl nachempfinden als auch nachvollziehen kann.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich definitiv die Länge des Buches. Schon als ich das Buch das erste Mal in den Händen gehalten habe war ich ein wenig überrascht wie dünn das Buch doch tatsächlich ist. Für mich hätte der erste Band dieser Romantasydilogie eindeutig ein paar mehr Seiten füllen können, denn an einigen Stellen – besonders in bei der Charakterentwicklung und Liebesgeschichte zwischen Blair und Ryan – fehlte mir ab und zu etwas Tiefe.

Abschließendes Fazit:

Für mich hat Bianca Iosivoni mit A Fate Darker Than Love ein unglaublich spannendes Romantasyabenteuer geschrieben, welches ich jedem, der dem Genre nur ein bisschen zugeneigt ist, wärmsten empfehlen möchte. Die kleinen Kritikpunkte haben das Lesevergnügen nicht gemindert und ich kann es kaum erwarten den finalen Band A Kiss Stronger Than Death endlich in den Händen zu halten.

Veröffentlicht am 13.09.2020

Eine (Liebes-)Geschichte in einer königlichen Welt voller Geheimnisse & Intrigen

Silver Crown - Forbidden Royals
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Ich liebe Enemies to Lover-Geschichten und wenn dann auch noch ein bisschen Forbidden-Love durch Stiefgeschwister reinkommt und das ganze an einem königlichen Hof spielt, es kann nicht besser werden...♥

Bei ...

Ich liebe Enemies to Lover-Geschichten und wenn dann auch noch ein bisschen Forbidden-Love durch Stiefgeschwister reinkommt und das ganze an einem königlichen Hof spielt, es kann nicht besser werden...♥

Bei Silver Crown handelt es sich um den ersten Band der dreiteiligen Forbidden Royals-Reihe von der Autorin Julie Johnson rund um die junge Studentin Emilia, welche plötzlich zur Prinzessin von Caerleon wird. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der Folgeband Golden Throne (Erscheinungstermin: 27. November 2020) und der finale Band Diamond Empire (Erscheinungstermin: 26. Februar 2021). Das Buch und die (Liebes-)Geschichte um die weibliche Hauptprotagonistin Emilia ist in Silver Crown nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem durchaus als gemein zu bezeichnendem Cliffhanger. Es ist also nicht nur sinnvoll, sondern unumgänglich zunächst Silver Crown zu lesen und dann die Folgebände Golden Throne und Diamond Empire zu verschlingen (ich für meinen Teil habe mir die beiden Folgebände auch schon vorbestellt!).

Das Cover ist wunderschön gestaltet – schlicht, aber elegant und eindrucksvoll. Es fällt trotz seiner Schlichtheit sofort ins Auge und setzt sich positiv von anderen Covern ab. Ich persönlich liebe es, wenn die Thematik im Buch in irgendeiner Form im Cover mit eingebunden wird und dies ist hier mit der zerbrechenden Krone ganz wundervoll geschehen.
Schon mit dem Vorwort konnte mich die Autorin mit ihrem ganz eigenen Schreibstil und dem begnadeten Humor von sich überzeugen. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte konnte mich der einzigartige Schreibstil von sich begeistern. Er lässt sich unglaublich flüssig und leicht lesen, ich bin durch die Seiten geflogen und bin viel zu schnell am Ende des Buches angekommen. Der Schreibstil überzeugt weiterhin in allen Punkten: wortgewandt, authentisch und mitreißend. Und dann noch dieser brillante Humor.
Die Geschichte beginnt sofort mit einem lauten Paukenschlag - dem Tod des herrschenden Königspaars. Als Leser wird man ein wenig in die Geschichte geworfen, weiß aber durch Klappentext und Stammbäume sofort, in welcher Verbindung die weibliche Hauptprotagonisten Emilia zu den Verstorbenen steht. Der Spannungsbogen ist ab Satz 1 da und steigt steil an. Mit jeder neuen gelesenen Seite kommen neue Fragen, die man unbedingt sofort beantwortet haben möchte. Viele der Fragen bleiben leider jedoch vorerst unbeantwortet – ich brauche den zweiten Band; sofort!
Alle Geschehnisse in diesem Buch werden lediglich aus der Ich-Perspektive, aus der Sicht der weiblichen Protagonistin Emilia berichtet, was vor allem einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ermöglicht. Und da erlebt man als Leser definitiv eine Achterbahnfahrt der Gefühle, ich habe so oft mit Emilia zusammen gelitten, bin mit ihr zusammen verzweifelt, habe aber auch ebenso wie sie zeitweise Hoffnung geschöpft. Trotzdem schafft es die Autorin auch, dass die Gefühle der anderen Protagonisten deutlich werden. Sämtliche Handlungsaspekte und Zeitraffer sind meiner Meinung nach sinnvoll gewählt, kein Ereignis drängt sich als überflüssig oder unnötig auf oder wurde von der Autorin vernachlässigt. Dazu sollte aber erwähnt werden, dass nach meinem persönlichen Empfinden in diesen Band auch noch nicht unglaublich viel Handlung eingebaut ist.
Hier wurde die Grundlage für viele Überraschungen und potenzielle Wendepunkte in den darauffolgenden Bänden gelegt, wovon der ein oder andere auch in diesem Buch schon zu finden ist.
Die Charaktere wurden unglaublich individuell und detailliert dargestellt, was dafür gesorgt hat, dass die gesamte Geschichte nachvollziehbar und authentisch ist. Besonders konnte mich Emilia begeistern. Sie ist eine unglaublich starke junge Frau, die ihre Gefühle zulässt und auch in der Lage ist Hilfe anzunehmen. Sie ist so tapfer und rappelt sich in jeder Situation wieder auf. Besonders ihre schlagfertige Art konnte mich überzeugen.
Und dann hätten wir da noch Carter. Er ist und bleibt ein geheimnisvoller Charakter, aber gerade das macht ihn so interessant. Wenngleich er sich oft wie ein ziemlicher Vollidiot aufführt, kann er zeitweise so unglaublich gefühlvoll sein.
Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits stellen leider seine Gefühle dar, da für mich beim Lesen nicht deutlich wurde, wann aus seiner rein körperlichen Anziehung bezüglich Emilia tiefergehende Gefühle entstanden sind. Und auch sonst ist die Entwicklung der Beziehung der beiden relativ schnell vorangeschritten. Von dem ersten Aufeinandertreffen der beiden lag ein spürbares Knistern in der Luft und auch die wenigen gemeinsamen emotionalen Momente steigerten sich in der Intensität zunehmend. Die Liebesgeschichte der beiden stand in diesem Band jedoch absolut nicht im alleinigen Fokus und ich hoffe, dass besonders in den folgenden Bänden noch etwas mehr davon zu lesen ist.
Auch die Nebenfiguren wie Chloe, Emilias bester Freund Owen, Emilias Stiefmutter Octavia oder ihr leiblicher Vater Linus sind individuell herausgearbeitet, auch wenn hier meiner Meinung nach etwas mehr mit Klischees gearbeitet wurde. Dennoch hat jeder Nebencharakter eine Daseinsberechtigung in der erzählten Geschichte und scheint notwendig für die Handlung zu sein, auch wenn man nicht immer bis gar nicht mit ihnen sympathisieren kann.
Und dann kam da dieses Ende. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Ende so absolut und überhaupt nicht gerechnet habe und mich die Autorin völlig sprachlos zurückgelassen hat – und das im absolut positivsten Sinne!



Abschließendes Fazit:
Von mir gibt es für dieses Buch eine ganz eindeutige Leseempfehlung! Ich konnte mit dieser königlichen (Liebes-)Geschichte der Realität für wunderschöne Augenblicke entfliehen und habe jede Seite, jeden Satz und jedes Wort absolut genossen. Und warte jetzt sehnsüchtigst auf den nächsten Band…

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Veröffentlicht am 30.05.2020

oh my KAMI, lest diese Reihe!

Cyber Trips
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Bei Cyber Trips handelt es sich um den zweiten Band einer Science-Fiction-Trilogie von Marie Graßhoff rund um junge Erwachsene in einer zukünftigen Welt. Zu der Trilogie gehören ebenfalls Neon Birds, der ...

Bei Cyber Trips handelt es sich um den zweiten Band einer Science-Fiction-Trilogie von Marie Graßhoff rund um junge Erwachsene in einer zukünftigen Welt. Zu der Trilogie gehören ebenfalls Neon Birds, der erste Band der Trilogie, sowie Beta Hearts (Erscheinungstermin: 30. September 2020). Das Buch und die Geschichte um KAMI, Luke, Flover, Andra und Okijen ist nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Sodass es nicht nur sinnvoll und empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch absolut unumgänglich ist zunächst Neon Bird zu lesen und anschließend die Folgebände Cyber Trips und Beta Hearts zu verschlingen.

Das Cover zu Cyber Trips, aber eigentlich gilt dies für alle drei Cover dieser Reihe, ist einfach auffallend, ausdrucksstark, authentisch und thematisch passend. Ein absoluter Blickfang. Mein Reihenhighlight ist und bleibt jedoch das Cover von Beta Hearts.
Die erzählte Geschichte in der Reihe spielt im Jahre 2101. Ein technischer Virus verwandelt Menschen in Cyborgs, sogenannte Moja, welche von der künstlichen Intelligenz KAMI kontrolliert werden. Aufgrund der hohen und schnellen Ansteckung und negativen Krankheitsverlauf werden infizierte Personen in Sperrzonen auf der ganzen Welt eingeschlossen und von Supersoldaten bekämpft. Unvorhersehbarer Weise und aus unerklärlichen Gründen kommt es zu Beginn der Geschichte in Neon Birds dazu, dass viele Moja aus einer Sperrzone ausdringen können und somit die gesamte Welt in Besorgnis versetzt wird. Neon Birds endet mit einem unglaublich fiesen Cliffhanger und Cyber Trips setzt nahtlos an die Geschehnisse in Neon Birds an, die Handlung läuft weiter als wäre es noch ein und dasselbe Buch und der Leser fiebert sofort weiter mit den verschiedenen Charakteren mit. Der Spannungsbogen ist also von Seite 1 hoch, ebbt auch über die ganze Geschichte nicht wirklich ab, hat meiner persönlichen Meinung nach aber auch im Verlauf der Geschichte keinen wirklichen Höhepunkt. Und hier schon mein erster kleiner Kritikpunkt, denn wo Neon Birds noch eine richtig alleinstehende Handlung hat, so habe ich diese in Cyber Trips leider ein wenig vermisst.
Die Geschichte ist nahezu abwechselnd aus der Sicht der mittlerweile fünf Hauptcharakteren Luke, Flover, Okijen, Andra und Bythan erzählt und wird nur durch Prolog, Interlog und Epilog von KAMI unterbrochen. Neben den abwechselnden Sichten werden die Kapitel auch durch passenden Militärakten abgetrennt, welche den Leser immer zu dem genau richtigen Zeitpunkt mit den genau richtigen Informationen versorgt haben.
Die Charaktere sind so liebevoll, detailliert, tiefgründig, authentisch und individuell gestaltet. Man schließt sie sofort alle in sein Herz. Da haben wir die Mitbewohner und Kommilitonen Luke und Flover. Beide zu Beginn der Geschichte auf der Flucht, da Flover am Ende von Neon Birds infiziert wurde. Dann ist da noch Okijen, ein Cyborg und trotz seines jungen Alters gefeierter Supersoldat, der eigentlich inzwischen im Ruhestand ist und sich nichts sehnlicher wünscht als nie wieder gegen Moja kämpfen zu müssen und leider jetzt wieder für das Militär tätig werden muss. Und zu guter Letzt noch Andra. Eine so unglaublich starke junge Frau, die die Hoffnung nicht aufgibt, dass es die Möglichkeit geben muss mit dem Moja der 4. Generation reden zu können. Dann rückt Byth, die Ex-Freundin von Okijen, welche wir in Neon Birds als Nebencharakter schon kennenlernen durften, in Cyber Trips ein wenig mehr in den Vordergrund und dieser Charakter hat mich sprachlos zurückgelassen. Ich möchte hier gerne erwähnen, dass sie mir in Band 1 und die meiste Zeit in Band 2 wirklich nicht sympathisch war, aber es hat seine Gründe…
Das Worldbuilding zu Cyber Trips hat mich wie in Neon Birds schon einfach umgehauen. Zu einem gibt es die friedliche, grüne und nahezu vegane Welt, aber gleichzeitig herrscht eine militärische Diktatur. Die ungewisse Situation bezüglich KAMI sorgt dazu noch, dass alles irgendwie düster und fast hoffnungslos erscheint – die erwartete und unumgängliche Katastrophe spürt man in jeder Zeile des Buches. In Cyber Trips kommt es zu unglaublich vielen Ortwechseln, was den Lesefluss jedoch in kleinster Weise gestört hat. An dieser Stelle ein riesen Lob an die Autorin.
Die Geschichte konnte mich mit seinen Charakteren, den unerwarteten und unvorhersehbaren Wendungen mal wieder packen und voll und ganz von sich überzeugen. Auch wurden einige Fragen, welche nach dem Lesen von Neon Birds noch in meinem Kopf schwirrten, beantworten, dafür kamen umso mehr neue Fragen hinzu. Trotzdem bleibt Neon Birds bisher mein Favorit in der Reihe. Ich bin wirklich gespannt was mich in Beta Heart erwarten wird, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich absolut keine Ahnung was noch alles passieren kann.
Nachdem ich mich Neon Birds zerstört zurückgelassen hat und ich mich auf einiges zum Ende hin bei Cyber Trips vorbereitet habe, muss ich hier gestehen, dass der Cliff im Verhältnis zu was ich nun aus Neon Birds kenne, noch wirklich human ist. Trotzdem zähle ich jetzt die Tage bis ich endlich Beta Hearts in den Händen halten kann und die alles entscheidende Frage endlich beantwortet wird: Welche Zukunft wird es für diese Welt geben?
Ich bin mit unglaublich hohen Erwartungen an den Folgeband von Neon Birds gegangen und die Autorin hat nicht enttäuscht! Ich kann diese Reihe wirklich jedem nur wärmsten ans Herz legen!

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