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Veröffentlicht am 06.03.2022

Erste Hälfte WOW; danach leider mau

Blue Seoul Nights
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Für mich schreibt Kara Atkin Geschichten, die Tiefe, Gefühl und Humor besitzen. Erzählt Geschichten, die emotional sind und wirklich greifbarer Charaktere enthalten. Zudem wird mit sehr wichtigen und ernsten ...

Für mich schreibt Kara Atkin Geschichten, die Tiefe, Gefühl und Humor besitzen. Erzählt Geschichten, die emotional sind und wirklich greifbarer Charaktere enthalten. Zudem wird mit sehr wichtigen und ernsten Themen wunderbar authentisch und gut umgegangen.
Genau das alles habe ich auch in der erste Hälfte von Blue Seoul Nights wiedergefunden. Das Buch war auf dem besten Weg ein absolutes Jahreshighlight für mich zu werden.
Und dann wurde es das nicht.
Plötzlich fehlte mir die Tiefe, das Gefühl und der Humor. Mir fehlte die emotionale Bindung zu den Charakteren. Und gerade in der zweiten Hälfte war ich absolut überhaupt nicht damit zufrieden, wie mit den wichtigen und ernsten Themen umgegangen wurde.

Bei Blue Seoul Nights handelt es sich um den ersten Band des Seoul-Duetts aus der Feder der deutschen Autorin Kara Atkin rund um Jade, welche nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang in der südkoreanischen Metropole Seoul wagt. Zu dem Seoul-Duett gehört ebenfalls der finale Folgeband Golden Seoul Days, welcher am 29. Juli 2022 im lyx-Verlag erscheinen wird und eine direkte Fortsetzung der Geschichte um Jade und Hyun-Joon darstellt. Das Buch ist dementsprechend nicht in sich abgeschlossen, endet meinem Empfinden nach aber mit einem relativ humanen Cliffhanger. Es ist somit empfehlenswert zunächst Blue Seoul Nights zu lesen und anschließend die (Liebes-)Geschichte mit Golden Seoul Days zu beenden.

Wie es bei mir so oft der Fall ist, hat selbstverständlich dieses wunderschöne Cover zunächst meine Aufmerksamkeit für das Duett geweckt. Mir persönlich gefällt die Darstellung der Personen von Golden Seoul Days noch einen Ticken besser, aber beide Cover sind einfach schön. Wunderschön. Und je öfter und länger ich die Cover betrachte, desto mehr Details mir auffallen, desto mehr verliebe ich mich in sie.
Die harmonierenden Farbe. Das Zusammenpassen beider Bände. Die klare, präzise Schrift. Die Illustrationen von Jade und Hyun-Joon, die dafür sorgen, dass man beide identifizieren kann, dennoch genug Freiraum geben, dass meine eigene Fantasie arbeiten kann.
Da dies nicht das erste Buch von Kara Atkin für mich ist, kenne ich ihren wunderschönen, gefühlvollen und einnehmenden Schreibstil bereits. Und auch hier hat mich dieser sanfte und dennoch tiefgehend intensive Schreibstil auf den ersten Seiten wieder vollkommen mitgerissen und begeistert. Die so passend gewählten Worte sorgen dafür, dass ich so unglaublich schnell in die Geschichte reingefunden habe und mich auf eine Weise mit den Charakteren verbunden gefühlt habe, wie es nur selten der Fall ist.
Und dann das erste Worte der Geschichte. Und gleich das erste Wort auf Koreanisch. Neben den bisher thematisch perfekt passenden Kapiteltiteln hat mein Herz ein paar mehr Hüpfer gemacht, dass diese aus dem koreanischen übersetzt, vorhanden sind. In diesem Buch steckt nicht nur eine Geschichte, in die von der Autorin so unfassbar viel Liebe hineingesteckt wurde, sondern auch so unglaublich viele andere so liebevoll durchdachte gestalterische Details. Ich hatte wirklich sehr selten ein Buch in der Hand, dass mich mit seiner Einzigartigkeit schon vor der erzählten Geschichte so begeistern konnte.

Aber doch fehlte etwas. Ich kann es nicht ganz in Worte fassen. Nicht greifen und verbalisieren. Wo die erste Hälfte sich noch sehr, sehr langsam entwickelt hat und Hyun-Joon spät aufgetaucht ist, so ist es mir danach alles zu schnell gegangen. Mir fehlen die Ereignisse, die passiert sind. Vom ersten zum zweiten Date ging es mir zu schnell. Ich LIEBE die Idee der Some-Phase, aber irgendwie war sie mir zu kurz. Außerdem war ich mir immer sehr lange nicht im Klaren, wohin die Geschichte gehen soll. Es fehlt mir also ein bisschen die "Spannung". Ich hatte lange nichts, worauf ich hin fiebern kann. Worauf ich hoffen kann. Wovor ich konkret Angst habe. Einerseits genial, da ich mittlerweile zumeist die Bücher - besonders im NewAdult-Bereich - zu vorhersehbar finde. Aber hier fehlte mir irgendwas. Wie schon gesagt, ich kann es irgendwie nicht in Worte fassen. Nicht beschreiben. Nicht eindeutig und deutlich herausstellen. Aber irgendwas ist da, dass die Liebesgeschichte um Jade und Hyun-Joon keine Herzensgeschichte für mich ist.
So sehr ich es zunächst geliebt habe, wie langsam sich alles entwickelt hat, so wurde ich von der schnellen und intensiven Entwicklung der Beziehung der beiden dann überrumpelt. Und so sehr wurde ich auch von dem Konflikt am Ende überrumpelt. Ich konnte die Entwicklung der starken Gefühle zueinander nicht nachvollziehen und war dahingehend auch nicht wirklich involviert in der Beziehung. Ich habe mit Jade am Ende weder wirklich mitgehofft noch mitgelitten, mitgeliebt oder bin mitverzweifelt. Noch sonst etwas. Die anfängliche Verbundenheit war weg. Auch der zeitliche Ablauf hat rasant an Fahrt aufgenommen - was wieder sehr konträr zum Anfang ist. Zunächst haben wir uns seitenlang im Februar befunden, nur um im letzten Abschnitt mal eben so nebenbei sechs Wochen nahezu zu überspringen. Vom Gefühl her ist das Buch von zwei verschiedenen Autorinnen geschrieben worden, so verschieden ist meine Meinung zu den unterschiedlichen Hälften.
Auch die Entwicklung von Hyun-Joons Charakter kam für mich wie aus dem Nichts und war nicht nachvollziehbar für mich. Da das Buch ausschließlich aus der Sicht von Jade geschrieben wurde, könnte ich mir vorstellen, dass Kapitel aus Hyun-Joons Sicht für mich persönlich das Leseerlebnis verbessert hätte können.
Jedoch finde ich es auch erfrischend anders, dass sich das Drama nicht auf ein Kommunikationsproblem zwischen den Protagonisten bezieht, wie es ja leider so häufig in Büchern ist. Dennoch muss ich gestehen, dass ich, als ich die letzten Worte gelesen habe, fast ein bisschen froh war, dass ich das Buch jetzt endlich durch habe…

Abschließendes Fazit:
Der Funke, der zu Beginn von Blue Seoul Nights da war, ist bei mir leider im Laufe des Buches erloschen. Ich wollte dieses Buch und die Geschichte von Jade und Hyun-Joon so sehr lieben, aber ich konnte es einfach nicht. Deswegen gibt es von mir leider keine Empfehlung für diese Geschichte. Ich weiß zum aktuellen Zeitpunkt ehrlich auch noch nicht, ob ich den finalen Band des Seoul-Duetts lesen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.02.2022

Eine Geschichte, die vor sich hin plätschert mit weniger Tiefe als erwartet

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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Schwierig und kompliziert. Diese beiden Wörter beschreiben nicht nur die Beziehung zwischen Amelia und Jasper in The Way We Fall von Jana Schäfer, sondern leider auch die Beziehung von mir zu diesem Buch.

Bei ...

Schwierig und kompliziert. Diese beiden Wörter beschreiben nicht nur die Beziehung zwischen Amelia und Jasper in The Way We Fall von Jana Schäfer, sondern leider auch die Beziehung von mir zu diesem Buch.

Bei The Way We Fall handelt es sich um den ersten Band der zweiteiligen Edinburgh-Reihe der deutschen Autorin Jana Schäfer rund um die beiden Schwestern Amelia und Maisie im atmosphärischen Edinburgh. Zu dieser Reihe gehört ebenfalls der zweite Band The Hope We Find, welcher am 01. Juni 2022 erscheinen wird. Die in The Way We Fall erzählte (Liebes-)Geschichte um Amelia und Jaspar ist jedoch in sich abgeschlossen. Es tauchen allerdings teilweise bereits die Protagonisten des Folgebands The Hope We Find auf. Es empfiehlt sich also zunächst die Geschichte von Amelia und Jaspar in The Way We Fall zu lesen, bevor die (Liebes-)Geschichte um Maisie und Weston in The Hope We Find gelesen wird.

Das wirklich schöne Cover hat zunächst meine Aufmerksamkeit für das Buch geweckt. Ich mag die hellen Pastellfarben sehr, die akzentuierende goldene Veredelung und den angedeuteten Stadtplan von Edinburgh. Alles in allem ein wirklich gelungenes Buchcover!
Bei The Way We Fall handelt es sich für mich um das erste Buch der deutschen Autorin Jana Schäfer und vom Schreibstil könnte es auch nicht das letzte Buch von ihr gewesen sein. Der Schreibstil von Jana Schäfer sorgt dafür, dass sich das Buch recht flüssig lesen lässt.
Die im Klappentext angeteaserte Grundhandlung der Geschichte konnte mein Interesse wecken. Die beiden Schwester Amelia und Maise, die nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei ihrer Tante leben und auch Jahre später immer noch mit den damaligen Geschehnissen kämpfen. Die ältere Schwester Amelia, die alles für ihre jüngere Schwester tut und dabei ihre eigenen Wünsche vernachlässigt. Diese Konstellation hat mich überzeugen können. Auch der männliche Protagonist, welcher mysteriös oder eher weniger offen, sowie mit einem Geheimnis in die Geschichte eingeführt wurde, konnte zunächst meine Neugierde wecken.
Die in The Way We Fall erzählte Geschichte ist chronologisch aufgebaut und wird aus der Ich-Perspektive durch die beiden Protagonisten Amelia und Jasper erzählt, wodurch ein Einblick in die jeweiligen Gedanken und Gefühle möglich war. Ich fand die Geschichte zwar nicht unbedingt langweilig, aber schon sehr langatmig und für mich kam keine wirkliche Spannung auf. Allgemein passiert auf den relativ vielen Seiten wirklich nicht viel. Schon nach wenigen Seiten fehlte mir der Drang, dass ich das Buch unbedingt weiterlesen möchte. Am Ende war ich ehrlich gesagt einfach froh, dass das Buch zu Ende war. Sehr schade! Die Geschichte plätscherte für mich einfach dahin. Und jetzt wo ich diese Rezension schreibe, ist kaum mehr eine besondere Stelle der Geschichte in meinem Kopf prägend präsent. Die Themen, welche das Buch beinhaltet, hätten mir sicher sehr gut gefallen können, jedoch wurde nichts annähernd tiefgründig genug thematisiert.
Die einzelnen Charaktere waren mir zwar per se nicht unsympathisch, aber ich konnte nicht wirklich etwas mit ihnen anfangen, geschweige denn in irgendeiner Weise mich mit ihnen identifizieren. Und zudem waren die Charaktere in meinem Augen zu blass und zu wenig greifbar. Dies hat auch dazu geführt, dass ich sehr viele Aussagen und Handlungen einfach nicht nachvollziehen konnte.
Dies sorgte ferne dafür, dass ich keine emotionale Bindung zu den Charakteren und deren Geschichte aufbauen konnte. Die Geschichte konnte mich leider gar nicht emotional erreichen. Ich habe zu keinem Moment mit einem der beiden Charaktere wirklich mitgefühlt. Schon wenige Stunde nach Beendigung des Buches war in meinem Kopf kaum mehr eine Szene, ein Moment, ein Satz oder auch nur ein Gedanke von Amelia und Jasper. Und erst recht nicht in meinem Herzen. Ich konnte in keinem Moment das Knistern und die Funken zwischen den beiden spüren.
Zudem fehlte mir persönlich ein richtiger Spannungsbogen in der Geschichte. Auch das Ende wirkte künstlich konstruiert und perfektioniert, weshalb mich dieses auch nicht positiv beeindrucken konnte. Ein kleiner Lichtblick war zu Beginn für mich der Charakter von Amelias Schwester Maisie, von der dann doch nur sehr wenig zu lesen war und deren Charakterentwicklung nahezu kommentarlos dem Leser einfach vorgesetzt wurde. Ihr Trauma und ihr Charakter waren für mich in diesem Buch noch mit am interessantesten. Doch mein Interesse reicht nicht aus, dass ich den zweiten Teil der Edinburgh-Reihe The Hope We Find, in welchem Maisie die Protagonisten ist, lesen werde.

Abschließendes Fazit:
Leider konnte mich The Way We Fall nicht so überzeugen wie erhofft. Das Buch konnte mich emotional nicht berühren und mitreißen. Eine Geschichte, deren Potential bei weitem nicht ausgeschöpft wurde. Insgesamt nur schwache 3 von 5 Sternen für die Liebesgeschichte um Amelia und Jasper. Und somit spreche ich keine Leseempfehlung für dieses Buch aus. Ich könnte mir aber vorstellen, dass gerade jüngere Leserinnen und Leser die Geschichte mehr und besser gefallen könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2021

Konnte mein Herz leider nicht zum Schmelzen bringen….

Splitter aus Silber und Eis
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Bei Splitter aus Silber und Eis handelt es sich um einen Fantasy-Einzelband aus dem Carlsen Verlag von der deutschen Autorin Laura Cardea, dessen erfundene Welt und erzählte Geschichte jedoch definitiv ...

Bei Splitter aus Silber und Eis handelt es sich um einen Fantasy-Einzelband aus dem Carlsen Verlag von der deutschen Autorin Laura Cardea, dessen erfundene Welt und erzählte Geschichte jedoch definitiv Potential aufweist noch weitergeführt zu werden. Das Buch und die Geschichte um Veris, Nevan und das Winterreich kann jedoch als in sich abgeschlossen bezeichnet werden.
Ich gehöre wohl zu einer der wenigen Personen, die dieses Buch nicht wegen sondern eher trotz des Covers lesen wollte. Denn das Cover spricht mich persönlich gar nicht an. Mit der weiblichen Person, welche sicher Prinzessin Veris darstellen soll, der Eisschicht, den Schnörkel, der geschwungene Schrift und so vielen weiteren Details– für mich einfach zu viel. Der Buchrücken, welche lediglich in meinem Regal zu sehen ist, gefällt jedoch umso besser.
Und außerdem kommt es ja auch auf die inneren Werte an. Auch wenn diese mich leider nicht so sehr von sich überzeugen konnten wie erhofft.
Die Grundidee hat mich schon im Klappentext voll und ganz für sich einnehmen und von sich überzeugen können. Die junge Prinzessin aus dem Menschenreich, die an den Prinzen des Winterreichs geopfert werden muss, um ihr Reich zu schützen. Der magische Aspekt mit den Splittern, welche die Herzen der Menschen vergiften und natürlich der grausame Prinz, der in meinem Kopf schon einen ziemlich perfekten Bookboyfriend darstellen konnte.
Vielleicht bin ich auch einfach mit viel zu hohen Erwartungen an diese Geschichte gegangen…

Der Einstieg in die Geschichte hat mit unglaublich gut gefallen. Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil, durch den ich mich in die Welt versetzte gefühlt habe, habe ich sehr gut in die Geschichte reingefunden. Das Setting der Geschichte ist sehr detailreich und hat mir gut gefallen, genauso wie die Atmosphäre, die durch diese Setting und den Schreibstil erschaffen wird und den Leser umgibt. Der Spannungsbogen steigt zu Beginn gleich sehr steil an. Nach dem Klappentext und den ersten 100 Seiten habe ich auf spannende Momente, eine fesselnde und mitreißende Handlung, unerwartete und unvorhersehbare Wendungen und große Gefühle gehofft und leider nichts davon so hundertprozentig richtig bekommen.
Für mich hat sich die Geschichte nach dem grandiosen Einstieg gezogen, die Spannungskurve ist abgeflacht und nie wieder wirklich gestiegen, die unvorhersehbaren Wendungen habe ich entweder hervorgesehen oder fand diese so an den Haaren herbeigezogen, dass sie mich einfach nicht überzeugen konnte.
Was mich leider auch absolut nicht überzeugen konnte ist die Liebesgeschichte zwischen Veris und Nevan. Bis zur letzten Seite hat sich in meinem Kopf einfach kein Bild von zwei sich liebenden Personen gebildet. Das kann auch daran liegen, dass beide Charaktere für mich bis zum Ende hin irgendwie unnahbar waren und dass trotz der Tatsache, dass die Geschichte in Splitter aus Silber und Eis abwechselnd aus der Sicht von Veris und Nevan erzählt wird. Wobei die Sicht von Veris eindeutig einen größeren Part einnimmt. Trotzdem konnte ich mich mit keinen der beiden Charakter identifizieren, ihre Handlungen und Entscheidungen vollkommen nachvollziehen und ihre Gefühle nachempfinden.
Tatsächlich überraschend gut haben mir einige der eingeführten Nebencharaktere gefallen. Die haben von der Autorin liebevoll und individuell alle ihre eigene kleine Geschichte bekommen, die ich ehrlich gesagt fast lieber verfolgt habe als die eigentliche Liebesgeschichte um Nevan und Veris.

Abschließendes Fazit:
Insgesamt konnte Splitter aus Silber und Eis meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen. Für die geniale Grundidee, den wirklich gelungenen Einstieg und einem lobenswerten Schreibstil vergebe ich 3 Sterne. Eine eindeutige Leseempfehlung wird es von mir leider nicht geben, da für mich besonders die Schwächen in der Liebesgeschichte zu gravierend waren.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Anders als erwartet und leider nicht meins

Unendlich funkenhell
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Die Grundidee, von zwei Seelen, bestimmt sich auf ewig zu lieben und ein Fluch, bestimmt sie auf ewig zu trennen, fand ich unglaublich ansprechend und das wunderschön gestaltete Cover hat dann sein Übriges ...

Die Grundidee, von zwei Seelen, bestimmt sich auf ewig zu lieben und ein Fluch, bestimmt sie auf ewig zu trennen, fand ich unglaublich ansprechend und das wunderschön gestaltete Cover hat dann sein Übriges getan und dieses Buch durfte bei mir einziehen.
Die Hauptprotagonistin, welche wir in dieser Geschichte begleiten heißt Amy. Die junge Schülerin hat schon ihr Leben lang immer wieder Visionen von Liebespaaren aus vergangenen Zeiten. Als sie zufällig auf den mysteriösen Louis trifft, erstrahlt ein funkenhelles Leuchten und die Visionen werden lebendiger als je zuvor.

Das Buch ist ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin Amy geschrieben, so dass während des Verlaufs der Geschichte ihre Gedanken und Gefühle gut dargestellt werden. Trotzdem konnte ich nicht alles nachvollziehen, besonders bei ihren wirklich häufig naiv getroffenen Entscheidungen hätte ich anders gehandelt. Ihr männlicher Gegenpart, Louis, bleibt hingegen sehr undurchsichtig, geheimnisvoll und mysteriös.
Die Entwicklung der Beziehung der beiden jungen Menschen konnte ich so leider auch nicht nachvollziehen. Es war für mich nicht klar, wann und warum Amy Gefühle für den zunächst unfreundlichen Louis entwickelt hat. Zwar scheint Louis unglaublich gutaussehend zu sein, das scheint es am Anfang jedoch gewesen zu sein, Auch die Flirtgespräche konnte mich nicht überzeugen, manchmal musste ich mir wirklich ein Augenrollen verkneifen.
Dies war für mich das erste Buch der Autorin Michelle Schrenk und ich muss gestehen, dass mich der Schreibstil persönlich nicht wirklich überzeugen konnte. Ich hatte die gesamte Geschichte über das Gefühl nicht wirklich mittendrin zu sein, sondern aus weiter Ferne ein unbeteiligter Beobachter zu sein. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich mit den Charakteren mitgefiebert, mitgelitten und mitgefühlt habe. Auch kamen häufige Wortwiederholungen, wie beispielsweise heftig oder Er kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht woher, vor. Außerdem waren die Hinweise bezüglich der Auflösung wirklich sehr eindeutig, für meinen Geschmack schon zu eindeutig. Jedoch fügte sich für die Protagonisten alles nur sehr zäh zusammen.
Der Prolog, welcher in der Vergangenheit spielt, fängt sofort spannend, mysteriös und actionreich an - genau meine präferierte Mischung. Der Leser wird verwirrt zurückgelassen und schon schwirren die ersten Fragen im Kopf herum. Mit dem ersten Kapitel wird man als Leser mitten in die Geschichte reingeworfen und tappt mit Amy zusammen komplett im Dunkel. Der Spannungsbogen beginnt sehr früh und als Leser hat man unglaublich viele unbeantwortete Frage, die natürlich dazu führen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte und unbedingt weiterlesen will.
Ich hatte gehofft, dass mehr Zeitsprünge in dem Buch vorhanden sein würden, tatsächlich ist und bleibt der Prolog das einzige Kapitel, welches nicht in der heutigen Zeit spielt – hier bin ich einfach mit anderen Erwartungen an das Buch gegangen.
Bei der Auflösung hatte ich gehofft, dass mich die Autorin mit absolut unvorhersehbaren Wendungen und Ereignissen überrascht, was jedoch leider nicht der Fall gewesen ist. Insgesamt war die gesamte Geschichte sehr vorhersehbar. Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits stellen die kleinen eigenen Geschichten der Nebencharakter dar, welche nicht alle zuende geführt werden. So bleibe ich nach Beendigung des Buches noch mit unbeantwortet Fragen in Bezug auf Nebencharaktere zurück.

Abschließendes Fazit:
Mich konnte die Geschichte von Amy und Louis in Unendlich funkenhell: Du und ich durch alle Zeiten leider nicht vollständig von sich überzeugen. Durch den Klappentext sowie der Leseprobe bin ich mit anderen Erwartungen an das Buch gegangen. Da es sich um ein Buch aus dem Genre Kinder- und Jugendbuch handelt, denke ich, dass besonders ein jüngeres Publikum jedoch sehr viel Lesevergnügen mit dem Buch haben könnte.

Ergänzend möchte ich hier kurz eine Anmerkung bezüglich des Korrektorats einfügen, da mir beim Lesen sowohl Rechtschreib- als auch Formfehler aufgefallen sind, die den Lesefluss bei mir persönlich schon gestört haben und definitiv vermeidbar gewesen wären.

Veröffentlicht am 21.06.2020

Gewöhnungsbedürftiger Humor und ein Liebespaar, welches mich nicht mitreißen konnte

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Bei Wrong Number, Right Guy handelt es sich um den ersten Band der College Love-Reihe von Teagan Hunter. Zu der Reihe gehört ebenfalls der Folgeband Hate You Much, Love You More (Erscheinungstermin: 03. ...

Bei Wrong Number, Right Guy handelt es sich um den ersten Band der College Love-Reihe von Teagan Hunter. Zu der Reihe gehört ebenfalls der Folgeband Hate You Much, Love You More (Erscheinungstermin: 03. August 2020). Der erste Band der College Love-Reihe ist jedoch in sich abgeschlossen. Der Leser lernt allerdings die Hauptcharaktere aus dem Folgeband, Zoe und Caleb, bereits kennen. Da Hate You Much, Love You More zeitlich nach Wrong Number, Right Guy spielt, empfiehlt es sich mit Wrong Number, Right Guy zu starten und anschließend Hate You Much, Love You More zu lesen. Jedoch können beide Bücher auch völlig unabhängig voneinander gelesen werden.



Das Cover reizt mich persönlich nicht wirklich. Ich finde es weder schön noch grauenhaft schlecht, aber definitiv kein Highlight im Bücherregal. Was ich tatsächlich als sehr schade empfinde ist die Tatsache, dass das Cover meiner Meinung nach thematisch nicht wirklich zu der Geschichte passt, aber dies ist ja auch immer Geschmackssache Ein bisschen traurig bin ich auch darüber, dass nicht der englische Originaltitel Let’s get textual übernommen wurde, da ich diesen passend und unglaublich humorvoll finde. Da kann Wrong Number, Right Guy für mich leider nicht mithalten.

Die Grundidee dieses Romans habe ich, anhand des Klappentextes, als erfrischend anders empfunden und so durfte dieses Buch bei mir einziehen. Nach einer einvernehmlichen Trennung erhält Delia eine Nachricht von einer ihr unbekannten Nummer. Zunächst denkt sie, dass diese von ihrem Bruder Liam stammt, doch schon sehr bald wird klar, dass sich hinter der unbekannten Nummer jemand ganz anderes versteckt. Doch statt den Kontakt zu löschen und das Chatten abzubrechen, schreiben die beiden immer weiter hin und her. Doch schon bald genügt es beiden nicht mehr nur zu schreiben. Doch werden sie sich in der Realität genauso gut verstehen?

Irgendwie war mir beide Hauptprotagonisten nicht wirklich sympathisch. Da hätten wir Delia, die junge Journalismustudentin. Auch wenn sie teilweise sehr schlagfertig war, war sie irgendwie auch langweilig und für mich wenig authentisch. Sie hat nicht nur einen sehr speziellen Humor, mit dem ich leider nicht wirklich etwas anfangen konnte, den sie aber mit ihrem Chatpartner teilt, sondern wirkt auch teilweise sehr naiv und fast schon kindisch. Und ihr männlicher Gegenpart Zach konnte mein Herz auch nicht zum Höherschlagen bringen, auch wenn ich tatsächlich glaube, dass da Potential gewesen wäre. Da die gesamte Geschichte aus der Sicht von Delia geschrieben wurde, bekommt man als Leser nur wirklich wenig Einblicke in den Charakter des männlichen Hauptprotagonisten, was unterstützend dahingehend gewirkt haben könnte, dass ich die meisten Handlungen und Aussagen von Zach wirklich schwer nachvollziehen konnte. Er ist zwar auf eine sehr nerdige und etwas schräge Art charmant und mitfühlend, aber gleichzeitig wirket er auch mich auch unnahbar. Den beiden Charakteren zufolge hat die Chemie zwischen den beiden gestimmt, ich als Leserin konnte die Funken und Anziehung zwischen ihnen leider nicht spüren und nachvollziehen, weshalb ich bei der Entwicklung der Beziehung auch nicht wirklich mitgefiebert habe.

Nebencharaktere gibt es in dieser Geschichte wirklich nicht viele, aber das empfand ich hier als genau passend. Da hätten wir einmal Delias beste Freundin und Mitbewohnerin Zoe, die ich wirklich gerne mochte, da sie vor allem immer für ihre Freundin da ist und diese auch von Zeit zu Zeit aus ihrer Komfortzone lockt. Und auch Delias Ex-Freund Caleb hat es mir ziemlich angetan. Auch Zachs Familie war mir überwiegen recht sympathisch. Für mich war der nicht ganz so heimliche Star dieser Geschichte jedoch die Babyziehe, welche sich Zach zugelegt hat. Die Szenen mit diesem süßen Ding waren nur zu lustig.

Der Schreibstil der Autorin ist als recht einfach und unkompliziert zu beschreiben, es ist definitiv kein wortgewandtes Meisterwerk in meinen Augen. Das Buch hat sich gut und schnell lesen lassen, was durch die Chatsequenzen die immer wieder auftauchen nochmal unterstützt wurde.
Gegen Ende könnte man fast behauptend, dass die Geschichte ein bisschen an Fahrt und Spannung aufgenommen hat, aber irgendwie war das dann doch alles sehr vorhersehbar, die Auflösung ging mir viel zu schnell und wie die weibliche Protagonistin da gehandelt hat, passt in meinem Kopf einfach nicht zu einer Studentin, aber so sind Menschen eben alle anders.

Für eine klare Leseempfehlung hat es also leider nicht gereicht. Insgesamt hat sich das Buch zwar sehr schnell lesen lassen, aber ich konnte nicht wirklich einen Draht zu den beiden Charakteren aufbauen. Außerdem hat mir der Humor nicht so wirklich gefallen. Auch wenn der erste Band der College Love-Reihe Wrong Number, Right Guy mich nicht hundertprozentig von sich überzeugen konnte, so gefallen mir die beiden Hauptprotagonisten des Folgebands Hate You Much, Love You More in diesem Band so sehr, dass ich den zweiten Band auf jeden Fall lesen werde! Ich freue mich jetzt schon so unendlich auf die Liebesgeschichte von Zoe und Caleb.