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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2021

Mystisches Abenteuer

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel
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Lasst ihr euch gerne alte Legenden und Märchen erzählen? Verliert ihr euch in den Geschichten, die euch eure Eltern erzählen?

Isabella geht es genau so. Sie lebt mit ihrem Vater, einem Kartografen, auf ...

Lasst ihr euch gerne alte Legenden und Märchen erzählen? Verliert ihr euch in den Geschichten, die euch eure Eltern erzählen?

Isabella geht es genau so. Sie lebt mit ihrem Vater, einem Kartografen, auf der Insel Joya. Das Leben ist hart und voller Regeln, seit der Gouverneur die Regentschaft übernommen hat. Als seltsame Dinge geschehen, kann nur Isabella die Insel noch retten.

Dies ist das zweite Buch von Kiran Millwood Hargrave, welches mich ähnlich begeistern konnte wie ihr Debut. Sie hat eine ganz zauberhafte Art des Erzählens, schafft eine mystische, etwas düstere Atmosphäre. Ob das Buch wirklich schon für Elfjährige geeignet ist, abe ich mich an so manchen Stellen gefragt.

Dafür schafft sie starke Frauenfiguren und spannende Geschichten, die immer auch etwas außergewöhnliches an sich haben. Isabella ist klug und mutig, furchtlos und kreativ. Sie hat aber auch ein großes Herz und sorgt sich um ihre Freunde. Alles Eigenschaften, die man sich als Vorbild nehmen kann.

Nicht zu vergessen ist auch die wunderschöne Gestaltung des Buches. Auf jeder Seite steckt die Liebe zum Detail und macht das Buch damit zu etwas ganz Besonderem.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Spannender Auftakt

Die Stadt ohne Wind
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Dieses Buch wird gerne mit "Die Spiegelreisende" verglichen und ich komme nicht umhin, einige Parallelen zu entdecken. Das meine ich allerdings keinesfalls negativ sondern ganz und gar positiv: Die Geschichte ...

Dieses Buch wird gerne mit "Die Spiegelreisende" verglichen und ich komme nicht umhin, einige Parallelen zu entdecken. Das meine ich allerdings keinesfalls negativ sondern ganz und gar positiv: Die Geschichte ist ähnlich komplex aufgebaut, beinhaltet verschiedene Perspektiven und überzeugt mit einer interessanten weiblicen Hauptfigur.

Arka kämpft sich in Begleitung ihres Ponys nach Hyperborea durch, denn dies ist die einzige Stadt, in der Magie noch erlaubt ist. Diese riesige, auf 7 Ebenen aufgebaute Stadt wird regiert von einer Riege Magier, die einmal im Jahr durch einen großen Wettkampf Nachwuchs auswählen. Doch dieses Großereignis wird überschattet durch den Tod eines der führenden Oberhäupter.

Mir gefällt diese Welt unheimlich sehr, es gibt Magier und Amazonen, Intrigen und Machtkämpfe. Hyperborea an sich wird durch ein faszinierendes Machtgefüge stabil gehalten. Die gesellschaftlichen Strukturen sind überzeugend detailiert ausgearbeitet.

Auch die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Die junge Arka ist mutig und einfallsreich, lässt sich nichts vorschreiben. Anfangs ist sie anderen gegenüber ziemlich vorlaut, was aber eher daran liegt, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit nur schwer Vertrauen fasst.
Aber auch Lastyanax hat mir gut gefallen, unter den vielen männlichen Figuren bildet er eine erfrischend positive Ausnahme.

Natürlich wirft die unheimlich komplexe Story viele Fragen und Rätsel auf, die nciht alle bis zum Ende des Buches geklärt werden können. Dies steigert aber nur die Vorfreude auf den abschließenden Band 2.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Ruhig und poetisch

Der perfekte Kreis
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Benjamin Myers "Offene See" hat letztes Jahr eine große Begeisterungswelle ausgelöst. Entsprechend groß waren die Erwartungen an sein nächstes Buch.

Allerdings klingt die Geschichte um Redbone und Calvert, ...

Benjamin Myers "Offene See" hat letztes Jahr eine große Begeisterungswelle ausgelöst. Entsprechend groß waren die Erwartungen an sein nächstes Buch.

Allerdings klingt die Geschichte um Redbone und Calvert, die sich regelmäßig die Nächte um die Ohren schlagen, um immer größere und komplexere Kornkreise zu erschaffen, auf den ersten Blick nicht besonders fesselnd. Und oberflächlich betrachtet nimmt die Erzählung auch nur sehr schwach Fahrt auf. Spannung oder Aufregung sucht man hier vergeblich.

Zum Glück überzeugt der Autor erneut mit seiner wunderschönen poetischen Sprache. Es geht weniger um das, was als um das, wie erzählt wird. Zudem werfen die beiden vollkommen unterschiedlichen Männer in ihren Unteraltungen sehr interessante, zum Teil ernste Themen auf und regen dabei zum Nachdenken an.

An sein erstes Buch reicht es leider nicht mehr heran, trotzdem hat mir "Der perfekte Kreis" wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Unstimmig

606
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Meine anfängliche Begeisterung für Candice Fox befindet sich so langsam auf dem absteigenden Ast. Während mich ihre Crimson Lake-Trilogie noch vollkommen überzeugen konnte, galt das für ihr letztes Buch ...

Meine anfängliche Begeisterung für Candice Fox befindet sich so langsam auf dem absteigenden Ast. Während mich ihre Crimson Lake-Trilogie noch vollkommen überzeugen konnte, galt das für ihr letztes Buch schon nicht mehr gänzlich. "606" ist nun ihr neuer Tiefpunkt.

Dabei beginnt die Geschichte um ein Gefängnis in der Wüste Nevadas wirklich vielversprechend. Ein Bus voller Angehöriger des Gefängnispersonals wird von einem Scharfschützen bedroht, die Forderung: alle Gefangenen sollen innerhalb von Minuten freigelassen werden, sonst wird das Feuer eröffnet. Die Gefangenen können flüchten, im Mittelpunkt stehen Todeskandidat John Kradle und die für ihn zuständige Wärterin Celine Osbourne.

Was den Grundstein für ein psychologisches Katz und Maus-Spiel legt, artet schnell in eine chaotische Verfolgungsjagd aus.
Dabei werden sowohl die fliehenden Verbrecher als auch die sie verfolgenden Ermittler begleitet. Die ständigen Perspektivwechsel, die wohl für Spannung sorgen sollen, verwirren den Leser aber auch aufgrund der vielen verschiedenen Namen relativ zuverlässig.

Ein Problem habe ich auch mit den im Mittelpunkt stehenden Figuren. Sympathie entwickelt man für keinen, weder für die "Bösen" noch für die "Guten".

Ganz furchtbar ist tatsächlich auch die Sprache. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob es an der Übersetzung liegt, oder ob sich die Autorin einfach zu wenig Mühe gegeben hat. Sätze wirken teilweise unrund, Dialoge aufgesetzt. Manchmal ist die Wortwahl einfach unpassend. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf das Leseerlebnis aus.

Das Gefühl von Unstimmigkeit setzt sich bis zum Ende durch, auch die Auflösung des Falles kann mich nicht überzeugen. Ob ich ein nächstes Buch von Candice Fox noch eine Chance geben würde, weiß ich nicht. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich von Celine Osbourne genug gelesen habe.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Die Verantwortung der Freundschaft

Der Mauersegler
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Jasmin Schreiber hat ein Händchen dafür, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und die verschiedenen Formen der Trauer in Worte zu kleiden.

Während ihr Debutroman diese Themen mit Humor und Situationskomik ...

Jasmin Schreiber hat ein Händchen dafür, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und die verschiedenen Formen der Trauer in Worte zu kleiden.

Während ihr Debutroman diese Themen mit Humor und Situationskomik aufgegriffen hat, wimdet sich "Der Mauersegler" diesen von einer eher ernsten Seite.

Prometheus und Jakob sind seit ihrer Kindheit engste Freunde, die Freundschaft hat sich im Erwachsenenalter zwar verändert, ist jedoch nicht weniger stark. Als Jakob an Krebs erkrankt wendet er sich natürlich an Prometheus, schließlich ist er Arzt und leitet zur Zeit eine passende Studie. Wie sehr sich diese Entscheidung auf ihrer beider Leben auswirkt, erzählt die Geschichte.

Das spannende dabei sind die immer wieder eingebundenen Rücklicke, man lernt die Freundschaft der beiden Männer von Kindesbeinen an kennen. Dabei bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass Jakob der emotional stärkere von beiden war und sich Prometheus Zeit seines Lebens immer auf ihn verlassen konnte.

Umso tiefer trifft es den Leser, Prometheus mit seinem Kummer kämpfen zu sehen. Jasmin Schreiber schafft es auf sehr gelungene Art, Emotionen und tiefgehende Gefühle zu vermitteln und zum Ausdruck zu bringen. Dabei blitzt immer wieder ein sehr feiner Humor hervor, ohne das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Die Figuren gefallen mir immer wieder sehr, da sie nie eindimensional wirken. Niemand ist grundsätzlich gut oder schlecht. Auch wenn Prometheus auf den ersten Blick kein sonderlich sympathischer Mann zu sein scheint, lernt man doch im Laufe der Geschichte auch seine weiche Seite kennen und schließt ihn langsam ins Herz.

Fazit:
Auch wenn das Buch nicht allzu dick ist, besitzt die Geschichte einen emotional packenden Tiefgang und trifft mitten ins Herz.

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