Profilbild von julemaus94

julemaus94

Lesejury Star
offline

julemaus94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit julemaus94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

Wer war es dann?

Crimson Lake
0

Die alles entscheidende Frage in jeder Hinsicht:"Wer war es dann?"

"Crimson Lake", der Auftakt dieser spannenden Reihe, erzählt die Geschichte von Ted Conkaffey und Amanda Pharell, die als Privatdetektiv-Duo ...

Die alles entscheidende Frage in jeder Hinsicht:"Wer war es dann?"

"Crimson Lake", der Auftakt dieser spannenden Reihe, erzählt die Geschichte von Ted Conkaffey und Amanda Pharell, die als Privatdetektiv-Duo den Fall des verschwundenen Star-Autors Jeff aufklären wollen.

Dieser Fall an sich wäre schon spannend genug, um ein ganzes Buch erfolgreich allein zu bestreiten. Was braucht man mehr als ein geheimes Doppelleben, gefräßige Reptilien und intolerante Mitmenschen?!

Gesteigert wird die Unterhaltung aber noch dadurch, dass sowohl Ted als auch Amanda unrechtmäßig Verbrechen beschuldigt wurden. Beide setzen im Laufe des Romans alles daran, den Fall ihres Partners aufzulösen.
Diese Rahmenhandlung lässt natürlich zum Schluss genug Fragen offen, um ein Folgebuch notwendig zu machen. Trotz allem schlägt man das Buch nach der letzten Seite vollkommen zufrieden zu.

Aber sind wir mal ehrlich, Ted und Amanda sind der Kitt, der dieses Buch zusammen und den Leser bei der Stange hält! Ich habe selten zwei so sympatische, wenn auch nicht stereotype Charaktere kennengelernt wie diese beiden. Ich meine, sie ziehen einen ja eh schon durch ihre Vorgeschichte auf ihre Seite. Aber Candice Fox schafft es außerdem, den beiden so viel Tiefe zu verleihen, ohne dass die Spannung dabei auf der Strecke bleibt.

Fazit:
Ein rundum gelungenes Buch, dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Wo ist der rote Faden?

Das Buch des Phönix
0

Es tut mir eigentlich in der Seele weh, dass dieses Buch so schlecht abgeschnitten hat bei mir, denn seht euch diesen Schatz doch mal an! In das Cover hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt und nachdem ...

Es tut mir eigentlich in der Seele weh, dass dieses Buch so schlecht abgeschnitten hat bei mir, denn seht euch diesen Schatz doch mal an! In das Cover hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, stand für mich felsenfest fest, dass ich es unbedingt lesen muss!

Doch der Absturz aus diesem Höhenflug kam ziemlich schnell:

Die Geschichte, die von Phoenix aus der Ich-Perspektive erzählt wird und sich um durch Experimente an Menschen entstandene "Monster" dreht, ist heillos unstrukturiert und strotzt nur so von Wiederholungen. Das mag am Anfang noch als Stilmittel akzeptiert werden, wirkt aber schnell abgenutzt und einfach nur nervig.

Für mich war außerdem einfach kein Ziel erkennbar, auf das dieses ganze Martyrium (anders kann ich es einfach nicht nennen) hinausläuft. Es gab keinen Spannungsbogen, zählt man den nicht mit, der sich innerlich aufgebaut hat in der Hoffnung, der Erzählung endlich einen Sinn abringen zu können.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich von einem Buch selten so sehr enttäuscht war. Es mag seine Liebhaber finden (da es ja auch nicht das erste Buch der Autorin ist, welches ins Deutsche übersetzt wurde, müssen die anderen erfolgreich genug gewesen sein), aber definitiv nicht in mir. Es erstaunt mich ohnehin, dass ich tatsächlich bis zum Ende durchgehalten habe!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Bücher können heilen

Ich treffe dich zwischen den Zeilen
0

Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch eigentlich sofort wieder weglegen: Zu sehr klang es nach einem 0815-Liebesschinken, mit denen man in letzter Zeit gnadenlos überhäuft wird.

Zum ...

Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch eigentlich sofort wieder weglegen: Zu sehr klang es nach einem 0815-Liebesschinken, mit denen man in letzter Zeit gnadenlos überhäuft wird.

Zum Glück habe ich den ersten Seiten dann doch noch eine Chance gegeben und was soll ich sagen? Ich war verzaubert!

Loveday hatte es im Leben nicht leicht, bis sie Antiquariatsbesitzer Archie traf. Obwohl er sie unter seine Fittiche nahm und ihr die Möglichkeit bot, in ihrem Traumjob zu arbeiten (wer will nicht jeden Tag mit Büchern arbeiten und eine monatliche Buchflatrate zur Verfügung haben), hat sie sich ihm nie vollkommen geöffnet. Sie ist ein sehr verschlossener Mensch, der die Einsamkeit in Gesellschaft von Büchern jedem zwischenmenschlichen Kontakt vorzieht. Dann begegnet sie Nathan...

Die Geschichte steckt voll häuslicher Gewalt, Stalking und Angst vor menschlicher Nähe und macht aus diesem Buch eben keinen Liebesroman. Allerdings werden diese Erlebnisse so vorsichtig und einfühlsam erzählt, dass sie einen nicht vor den Kopf stoßen, sondern gibt dem Leser Zeit, alles zu verarbeiten. Dabei hilft auch, dass das Buch in drei Erzählstränge gegliedert ist, Lovedays Kindheit, ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe und die Gegenwart. Zudem enthalten die Kapitel wundervolle Gedichte, verfasst von Nathan und Loveday.
Nicht nur durch sie spürt man auf jeder Seite Lovedays Verbundenheit zu Büchern: Sie haben ihr schon seit ihrer Kindheit Trost und Wärme gespendet, wenn ihre Mitmenschen nicht in der Lage dazu waren. Sie sind sozusagen ihre Medizin und helfen ihr so, ihre Erlebnisse und Schicksalsschläge zu verarbeiten.

Fazit: Das Buch gefällt mir nicht nur deshalb so gut, weil die Geschichte wirklich gut geschrieben ist, sondern vor allem, weil ich mich immer wieder in Loveday wieder finden kann- in ihrer Liebe zu den Büchern!

Veröffentlicht am 19.12.2017

Wie aus einer anderen Zeit

Die neun Prinzen von Amber
0

Fantasy ist ein zeitloses Genre, es kann sowohl in der Zukunft, als auch in der Vergangenheit spielen. Bei dem heutigen Stand der Technik und Entwicklung sind auch unserer Fantasie keinerlei Grenzen mehr ...

Fantasy ist ein zeitloses Genre, es kann sowohl in der Zukunft, als auch in der Vergangenheit spielen. Bei dem heutigen Stand der Technik und Entwicklung sind auch unserer Fantasie keinerlei Grenzen mehr gesetzt.

Mit den Chroniken von Amber hat Klett-Cotta ein Juwel aus den 70er Jahren neu aufgelegt, das eine ganz besondere, wenn auch etwas angestaubte Form dieses Genres darstellt.

Dieser erste Band einer fünfteiligen Reihe erzählt die Geschichte des Prinzen Corwin, der ohne sein Gedächtnis in einem Krankenhaus auf der Erde erwacht und sich auf die Suche nach seinen Erinnerungen und seiner Bestimmung macht. Dabei findet er sich schon bald im Kampf gegen seine vielzähligen Geschwister um den Thron von Amber wieder.

Die Geschichte ist fantasievoll, verlangt aber auch dem Leser viel Vorstellungskraft ab, da der Schreibstil sehr geradlinig ist und ausschweifende Umschreibungen vermeidet. Die Ausschmückung muss also der Leser in seinem Kopf selbst besorgen.
Auch die Vorstellung des Autors von Fantastik kann mit den heutigen Ansprüchen des Lesers nur schwer Schritt halten. Hier macht sich eben der Altersunterschied des Buches zum Leser bemerkbar. Wenn man sich allerdings darauf einlässt, dass ein Großteil der "Arbeit" bei einem selbst liegt, kann einen das Buch scho gut unterhalten.
Es weist zwar auch ein paar Längen auf, kann aber mit überraschenden Wendungen beeindrucken.

Fazit:
Das Buch ist stellenweise gewöhnungsbedürftig, dadurch aber auch etwas Außergewöhnliches. Wenn man sich auf dieses Abenteuer einlässt, entführt es einen in eine fantastische, vergangene Welt!

Veröffentlicht am 19.12.2017

Ein ruhiges Buch

Lied der Weite
0

Ich kann nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Dafür hätte es mich irgendwie berühren müssen. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht geschrieben, die Idee, die dahinter steckt, ist auch ...

Ich kann nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Dafür hätte es mich irgendwie berühren müssen. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht geschrieben, die Idee, die dahinter steckt, ist auch wirklich berührend. Aber die Umsetzung war dann doch irgendwie so emotionslos und fast klinisch, sodass mich die Figuren einfach nicht erreichen konnten.

Dabei klang der Klappentext wirklich gut!

Die junge Victoria wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt, als diese erfährt, dass sie schwanger ist. In ihrer Not sucht sie Hilfe bei ihrer Lehrerin und landet letztlich bei den alten McPheron-Brüdern. Dieser Akt von Nächstenliebe soll das Leben von sieben Menschen in der Zukunft mächtig umkrempeln...

Der Klappentext stimmt insofern, dass diese Entscheidung das Leben mehrerer Menschen beeinflusst, aber dass deren Veränderungen nun durch das schwangere Mädchen ausgelöst werden, würde ich so nicht unterschreiben.

Das Buch gibt einem einen kleinen Einblick in das einfache Leben in einer Kleinstadt des Mittleren Westens der USA. Die Einwohner sind einfache Menschen, die trotzdem mit den üblichen Problemen des alltäglichen Lebens zu kämpfen haben. Die Geschichte plätschert ebenso dahin wie das beschriebene Leben: ohne große Höhen und Tiefen; so kommt kaum Spannung auf.

Glücklicherweise ist das Buch recht kurz, sodass man fast erstaunt ist, wenn man plötzlich auf der letzten Seite angekommen ist.

Fazit:

"Geradlinig, menschlich, bewegend – ein Roman, der mitten ins Herz trifft."

-so wird das Buch beworben.

Ja, es ist geradlinig geschrieben, aber als menschlich würde ich es nur bezeichnen, wenn ich davon ausgehe, dass die Menschen mit ihren Gefühlen nicht hausieren gehen. Denn daran mangelt es der Geschichte wirklich. Und auch das Bewegende würde ich dem Buch gerne absprechen. Wenn dann bewegt es einen nur unterschwellig, als Unterton, der sich als roter Faden durch die Geschichte zieht.