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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Was befindet sich auf dem Grund der Nordsee?

Tiefwasser für Nordstrand
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kann Spoiler enthalten

Das ist sowohl mein erster Krimi von Dirk Trost als auch der erste Teil, den ich von der Jan-de-Fries-Reihe lese. Ganz überzeugen konnte er mich leider nicht, dennoch war es ein ...

kann Spoiler enthalten

Das ist sowohl mein erster Krimi von Dirk Trost als auch der erste Teil, den ich von der Jan-de-Fries-Reihe lese. Ganz überzeugen konnte er mich leider nicht, dennoch war es ein gutes Buch für zwischendurch.

Ich habe vor einiger Zeit mal eine Hausarbeit über diese Region (Nordstrand usw.) geschrieben und fand es daher interessant, ein fiktionales Buch zu lesen, welches dort spielt. Der Autor hat auf jeden Fall Ahnung von der Umgebung, was das Lesen ansprechender gestaltet hat.

Die Geschichte beginnt mitten im Geschehen, wodurch man gleich in die Spannung reingezogen wurde, doch danach haben sich Szenen ergeben, die für meinen Geschmack etwas zu viel waren. Jan de Fries ist ein Anwalt (ehemaliger Strafverteidiger), der sich in der Region niedergelassen hat, um es etwas ruhiger anzugehen. Er hat weder Ahnung noch die nötigen Fähigkeiten, um brutalen Mördern und Kopfgeldjägern auszuweichen, und dennoch schafft er es jedes Mal aufs Neue, diesen zu entkommen - einerseits dem Mörder-Laster, der versucht, ihn von der Straße zu drängen, andererseits der sinkenden Jacht, der er ohne Tauchkenntnisse entrinnt.

Es war irgendwann viel zu unrealistisch bzw. zu klischee-besetzt und hat eher einem unauthentischen Action-Film geglichen. Ich für meinen Geschmack bin kein Fan von (Nicht-)Ermittlern, die auf Alleingang einen kompletten und komplexen Fall lösen können, und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mit dem Buch so meine Probleme hatte.

Auch gab es zwischendurch immer wieder Randinformationen, die zwar interessant, aber im Zusammenhang mit dem Geschehen völlig unnötig waren und die Spannung nur so gedrosselt haben. Auch die Wiederholungen, wie z.B. dass der Hund viel frisst, waren nach einer Weile zu viel.

Alles in allem ein guter Krimi, aber mit noch etwas Luft nach oben. Insgesamt gebe ich 3-3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2022

Spannender High-Fantasy-Auftakt!

Loreley
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Ich habe vor ein paar Tagen erst "Lieder der Wälder" von Marleen S. Meri beendet und da ich zum Geburtstag "Loreley" geschenkt bekommen habe, konnte ich mich gleich in das nächste Abenteuer der Autorin ...

Ich habe vor ein paar Tagen erst "Lieder der Wälder" von Marleen S. Meri beendet und da ich zum Geburtstag "Loreley" geschenkt bekommen habe, konnte ich mich gleich in das nächste Abenteuer der Autorin schmeißen.

Ich liebe diesen bildhaften und lebendigen Schreibstil. Man hat das Gefühl, dass die Autorin genau vor Augen hat, wie ihre Welt aussieht, und dass sie genau das mit ihrer Leserschaft teilen will. Schon in "Lieder der Wälder" war ich von dem Weltenaufbau begeistert, weil nicht einfach nur erzählt wurde, wie die Landschaft aussah, sondern auch kulturelle Aspekte so natürlich eingebracht worden sind, als ob die Welt tatsächlich schon immer so existiert hat.

Die Charaktere haben mich ebenfalls wieder überzeugt und begeistert. Das Buch wird aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben: aus Jermaines (Ich-Perspektive), aus Atlas' und Beléns (beide aus der 3. Person). Ich fand es schön, dass verschiedene Perspektivenarten für die Charaktere gewählt wurden, nur eine Sache habe ich zu bemängeln: Durch einige Rezensionen wusste ich, dass die Perspektivenwechsel plötzlich kommen würden, trotz dessen war ich verwirrt, als zum ersten Mal Atlas' Sicht geschildert wurde. Dies lag daran, dass nicht "markiert" wurde, dass es eine neue bzw. andere Sichtweise gibt. Vielleicht könnte in Zukunft über den jeweiligen Kapiteln die Namen stehen, damit man sich als Leser:in besser darauf einstellen kann. Irgendwann habe ich diese Wechsel zwar ganz gut gemeistert, aber am Anfang war es etwas schwierig.

Auch hätte ich mir wie bei "Lieder der Wälder" ein Personenregister gewünscht, weil es teilweise doch viele Namen waren, von denen ich die Rolle in der Geschichte zwischenzeitlich vergessen habe.

All das sind aber keine Punkte, die der Geschichte schlecht zugespielt haben. Es sind vielleicht noch Verbesserungsvorschläge (oder Wünsche meinerseits).

Die Storyline hat mich ebenfalls wieder fesseln können. Insbesondere der Plottwist mit dem Kaiser hat mich überrascht. Auch wenn ich nicht von seiner Forderung begeistert bin, so muss ich doch eingestehen, dass ich mich ziemlich auf den Storyverlauf von Belén freue.

Auch die anderen Charaktere habe ich ins Herz geschlossen. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und sowohl seine Schwächen als auch Stärken. Ich bin gespannt, was mit den Fließenden in Jehra geschehen wird und ob Jermaine sie noch retten wird - ebenso wie ihren Vater.

Es gibt noch viele Punkte, die Fragezeichen bei mir hinterlassen haben, weswegen ich definitiv weiterlesen werde. Und da die Reihe, wie ich gehört habe, etwas länger werden soll, freue ich mich umso mehr auf die Fortsetzungen.

Alles in allem klare 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 22.03.2022

Wenn eine Gruppe Barden auf einen arroganten Prinzen trifft

Lieder der Wälder
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Ich bin verliebt - ich kann es nicht anders sagen.

Ich bin eine richtige Kritikerin, wenn es zu High-Fantasy-Geschichten kommt, und sowieso gibt es für meinen Geschmack heutzutage sehr wenig (gute) High-Fantasy-Bücher, ...

Ich bin verliebt - ich kann es nicht anders sagen.

Ich bin eine richtige Kritikerin, wenn es zu High-Fantasy-Geschichten kommt, und sowieso gibt es für meinen Geschmack heutzutage sehr wenig (gute) High-Fantasy-Bücher, aber Marleen S. Meris Buch "Lieder der Wälder" hat mich so was von überzeugt, dass ich es gar nicht abwarten kann, bis (hoffentlich bald) der zweite Band rauskommt!

Zuallererst muss ich den Schreibstil und die Wortgewandtheit der Autorin loben, welche mir bei dem knapp 500 Seiten langen und schweren Buch beim Lesen Freude bereitet bereitet hat. Sie schafft es, Charaktere lebhaft und bildlich darzustellen und näherzubringen, nicht zuletzt durch die unfassbar schönen Illustrationen. Auch den nervtötenden und überaus arroganten Prinzen mochte ich auf irgendeine Art und Weise. Die Liebelei zu seiner Geliebten konnte ich zwar nicht ganz verstehen und nachvollziehen, aber das war einfach eine persönliche Sache.

Ich fand es überaus spannend, dass in dem Buch nicht dem klassischen Heldenschema nachgegangen wurde, sondern eine Gruppe Barden den arroganten Auserwählten begleiten mussten und mithilfe ihres Wissens diesen unterstützen konnten.

Die Barden konnten unterschiedlicher nicht sein - jeder hatte seine Schwächen und Stärken, doch gerade das hat sie so lebhaft und greifbar gemacht. Auch dass jeder seine eigene Geschichte hatte, fand ich überaus toll, und nicht zuletzt die Tatsache, dass auch ein 10-jähriges Mädchen ein Teil der Gruppe war - somit wurde das Gewicht nicht nur auf 17- bis Mitte 20-Jährige gelegt (wobei ich letztendlich gar nicht mehr weiß, inwieweit das Alter der anderen genannt wurde).

Was ich auch toll fand, war, dass die Elben nicht dem klassischen Schönheitsideal dieser Rasse entsprochen haben. Zwar mag ich diese auch nach der Tolkien-Art, doch dass sie beinahe einem etwas gruseligen Monster geähnelt haben, empfand ich als überaus interessante Interpretation.

Was ich etwas schade fand, war, dass Adeena nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie zu Beginn bekommen hatte. Am Anfang dachte ich noch, dass sich etwas zwischen ihr und dem Prinzen entwickeln würde, doch nach seiner Aktion hat sich das alles etwas verlaufen. Auch Rosies und Mattys' Rollen habe ich nicht ganz verstanden. Letztendlich haben sie ihre eigene Geschichte in der Geschichte bekommen und nicht wirklich Einfluss auf die anderen Barden gehabt.

Ich frage mich, ob sie im nachfolgenden Band noch eine größere Rolle spielen werden oder ob ihre Geschichte zu Ende erzählt worden ist. Schade fänd ich dies schon.

So oder so gebe ich dem ersten Band 5 Sterne. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein toller Extraband zu "Animant Crumbs Staubchronik"!

Animants Welt
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Ich habe "Animant Crumbs Staubchronik" geliebt und fand es überaus toll, als ich gehört habe, dass es einen Extraband gibt. In diesem findet man nicht nur Kurzgeschichten aus den Sichten neuer und bekannter ...

Ich habe "Animant Crumbs Staubchronik" geliebt und fand es überaus toll, als ich gehört habe, dass es einen Extraband gibt. In diesem findet man nicht nur Kurzgeschichten aus den Sichten neuer und bekannter Charaktere, sondern auch Briefe, Illustrationen, historische Hintergründe (und ihre Richtigkeit) und Fakten zur Entstehung der "Staubchronik" und deren Namen. Alles in allem fand ich das Buch unfassbar interessant und es war schnell zu lesen.

Auf jeden Fall ein schönes Buch für zwischendurch!

Zudem erfährt man, was der Grund für Thomas Reeds lange Warterei ist und warum er erst nach über einem Monat vor Animants Türschwelle auftaucht (das hatte ich nämlich am Ende des Hauptbandes bemängelt).

Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist, dass dieses 190-Seiten-lange Buch knapp 13€ kostet. Ich finde den Preis für die kurze Länge ziemlich überteuert und hätte entweder ein längeres Buch oder einen niedrigeren Preis vorgezogen.

So oder so gebe ich dem Buch 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.03.2022

Über Wunden und Schuldgefühle

Midnight Chronicles - Seelenband
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"Midnight Chronicles - Seelenband" ist der vierte Band der Reihe und der zweite, der von Laura Kneidl geschrieben wurde. Wie auch in den vorherigen Bänden ist auch dieser von zu viel Langatmigkeit geprägt. ...

"Midnight Chronicles - Seelenband" ist der vierte Band der Reihe und der zweite, der von Laura Kneidl geschrieben wurde. Wie auch in den vorherigen Bänden ist auch dieser von zu viel Langatmigkeit geprägt. Die ersten 200 Seiten befassen sich ausschließlich mit Ellas und Wardens Vergangenheit und hauptsächlich mit ihrem Sexleben. Das ganze Hunterdasein ist deutlich in den Hintergrund gerückt und die ständigen (Liebes-)Wiederholungen waren nach einer Zeit echt ermüdend.

Ich habe für das Buch weitaus länger gebraucht als für andere mit dieser Länge - und ich bin auch kurzzeitig in eine Leseflaute gerutscht. Dies lag ausschließlich daran, dass mich die Story zu Beginn nicht sonderlich gefesselt hat. Auch konnte ich die Chemie zwischen Ella und Warden nicht ganz greifen. Das ständige "Ich liebe sie und ich würde alles für sie tun" von Warden, der dies mehr als einmal gedacht (!!!) hat, obwohl die Beziehungen der beiden gefühlt nur auf Körperlichkeiten beruhte, war für mich weder authentisch oder noch wirklich emotional.

Als dann endlich doch endlich Hunter-Jagden und die Reise in die Geisterwelt aufgeführt wurden, konnte mich doch für einige Momente die Spannung packen. Zwar wurde dieser Spannungsbogen durch die Langatmigkeit etwas aufgelöst, allerdings konnten mich die Plottwists mehr als einmal überraschen und auch überzeugen. Dies ist auch der Grund, warum ich dem Buch nicht 3 Sterne gebe, sondern wie dem zweiten Band 3,5 Sterne.

Leider ist und bleibt die Reihe für mich eher mittelklassig. Durch die fast schon gefühlt aufgezwungene Länge wirkt das Geschehen unnötig gestreckt und über viele Passagen ermüdend. Die Storyline hat an sich unglaublich viel Potenzial, aber die ständigen Wiederholungen, die spannungslosen Passagen, die langsam angetriebene Story und die, vor allem in diesem Band, sehr stark fokussierte, für mich unnahbare Liebesgeschichte holen mich nicht wirklich ab.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass sich das auch in den letzten beiden Bänden nicht ändern wird, allerdings werde ich diese höchstwahrscheinlich noch lesen. Da hier schon eine ganze Menge Punkte aufgelöst wurden, die in den vorherigen Bänden für Fragezeichen und Rätsel gesorgt haben, bin ich gespannt, welche Plottwists in Band 5 und 6 auftauchen werden.