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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Wer hat die Mädchen entführt?

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Zuallererst muss ich sagen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe. Dennoch kam man sehr gut in die Geschichte rein, hat die Zusammenhänge und Beziehungen der unterschiedlichen Charaktere schnell ...

Zuallererst muss ich sagen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe. Dennoch kam man sehr gut in die Geschichte rein, hat die Zusammenhänge und Beziehungen der unterschiedlichen Charaktere schnell verstanden und sich sofort ein Bild von der Situation machen können.

Die Geschichte wird aus mehreren Sichten erzählt - einerseits aus Alexas, der deutschen Ermittlerin, andererseits aus Bernhard Krammers, dem österreichischen Ermittler, welcher zudem Alexas Vater ist, den sie nie kennengelernt hat und erst durch Zufall beim Fall aus dem ersten Band getroffen hat. Andere Sichten sind jene der Opfer, die immer mal wieder eingeworfen werden und die:den Leser:in dazu bringen, mitzurätseln.

Während Alexa weiß, dass Krammer ihr Vater ist, erfährt dies weitaus später. Den Großteil der Geschichte reden sie nicht miteinander - sie wissen nicht einmal, dass ihre beiden Fälle zusammenpassen. Ich fand das durchaus interessant, hätte mir aber gewünscht, dass die Zusammenarbeit weitaus früher erfolgt. Dem Leser* war nämlich bereits von Anfang an bewusst, dass die Fälle irgendwie zusammenpassen, allerdings hat sich das Bild nie zusammengefügt.

Auch fand ich es etwas schade, dass die Beziehung zwischen Alexa und Krammer so kurz kam bzw. die beiden kaum miteinander gesprochen haben. Dadurch verblasste der Aspekt, nämlich der, dass die beiden verwandt sind und sich nie hatten richtig kennenlernen konnten, etwas. Ich hoffe, dass das im dritten Band etwas mehr zu Geltung kommt.

Die Auflösung des Falls fand ich dahingehend durchaus interessant sowie auch die Motive des Täters. Aus Spoilergründen werde ich dies hier nicht aufführen.

Zwischenzeitlich hat es der Geschichte etwas an Spannung und Tempo gefehlt. Doch die Landschaft und die verschiedenen Dialekte wurden im Gegensatz dazu durchaus authentisch dargestellt, so dass man beinahe das Gefühl hatte, selbst in dieser Region zu sein.

Ich gebe dem Buch insgesamt 4 Sterne! Es war ein gelungener Krimi, dem noch etwas gefehlt hat, aber dennoch zum Miträtseln angeregt hat!

Veröffentlicht am 02.12.2021

Sechs Kurzgeschichten, die etwas ruhiger, aber dennoch fesselnd sind!

Das Schwert der Vorsehung
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Auch wenn auf der Rückseite meines Buches "Vorgeschichte 3" steht, habe ich aufgrund einer Seite diesen Band nach dem ersten Teil der Vorgeschichte gelesen, weil der zweite anscheinend Spoiler zu den nachfolgenden ...

Auch wenn auf der Rückseite meines Buches "Vorgeschichte 3" steht, habe ich aufgrund einer Seite diesen Band nach dem ersten Teil der Vorgeschichte gelesen, weil der zweite anscheinend Spoiler zu den nachfolgenden Teilen enthalten soll.

Auch hier gab es wieder eine Kurzgeschichtensammlung, die sich jedoch nicht allzu sehr aufs Monstertöten wie in Band 1 fokussiert hat. Einige der Geschichten kannte ich bereits aus der Serie, denn hier überschneiden sich einige Erzählungen.

Wie beim ersten Band kann ich immer noch nicht die zeitlichen Abstände ausmachen. Auch sich die Namen der Charaktere und deren Rollen zu merken, fiel mir wieder einmal schwer. Der Autor hat ein Talent für einen abstrakten, oft emotionslosen Schreibstil, der zwar beim Lesen nicht negativ aufstößt, allerdings es zumindest mir schwer macht, die Zusammenhänge zu verstehen. Ich denke, man muss die Bücher weitaus öfter lesen, um alles besser verstehen zu können.

Manchmal würde ich Rittersporn auf der Stelle den Mund zukleben. Ich fand es schön, mehr von ihm gelesen zu haben, aber bei Gott - bereits in der Serie dachte ich, dass er doch jetzt endlich mal die Klappe halten könnte, und auch hier hat es sich nicht anders erwiesen. Aber ehrlich gesagt habe ich ihn trotzdem sehr liebgewonnen.

Besonders begeistert hat mich, dass auch Ciri in dem Buch vorkam. Die letzte Kurzgeschichte hat genau der letzten Folge aus der Serie geglichen, wodurch ich schon gewusst hatte, was passieren wird. Dennoch hatte ich Freude beim Lesen!

Aus irgendeinem Grund kann ich Yennefer nicht besonders leiden. Ich weiß nicht, woher das kommt, aber jedes Mal, wenn sie auftaucht, bin ich genervt und hoffe, dass Geralt endlich über sie hinweg ist.

Insgesamt gebe ich diesem ruhigen, aber dennoch spannenden Erzählband 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.10.2021

Spannende Rezeption der Geschichte zwischen Achill und Patroklos, allerdings kam die Liebesstory etwas zu kurz

Das Lied des Achill
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Früher habe ich die griechische Geschichte und Mythologie geliebt, weswegen ich einige Gestalten aus dem Buch "Das Lied des Achill" von Madeline Miller wiedererkannt habe. Ich habe schon viel Positives ...

Früher habe ich die griechische Geschichte und Mythologie geliebt, weswegen ich einige Gestalten aus dem Buch "Das Lied des Achill" von Madeline Miller wiedererkannt habe. Ich habe schon viel Positives darüber gehört und wollte mir selbst ein Bild davon machen. Etwas enttäuscht wurde ich schon, aber bevor ich dazu komme, will ich erst einmal allgemein über das Buch sprechen.

Der Schreibstil ähnelt für mich sehr dem einer (Märchen-)Erzählung. Vor allem zu Beginn gibt es kaum Dialoge, und auch insgesamt werden eher Patroklos' Gedankengänge und Monologe dargestellt. Ich denke, dass man solch einen Erzählstil mögen muss, ansonsten hat man mit dem Buch einige Probleme. Auch für mich war es nach einer Weile zu eintönig, weil die Erklärungen und Beschreibungen sich, vor allem bei den Schilderungen des Krieges, sehr in die Länge gezogen haben.

Dennoch muss ich sagen, dass man merkt, dass die Autorin sehr viel recherchiert hat. Die zehn Jahre, die sie, wie sie in der Danksagung erwähnt, für das Buch gebraucht hat, werden auf jeden Fall deutlich und machen die Geschichte dafür umso spannender, weil die Fakten und Anteile der griechischen Mythologie nicht einfach nur hereingeworfen, sondern interessant verpackt wurden.

Wer ein Fan der griechischen Mythologie ist, wird hier auf jeden Fall auf Freude treffen!

Die Liebesgeschichte zwischen Achilles und Patroklos ist keine von Madeline Miller ausgedachte. Wie auch öfter im Buch erwähnt, war Knabenliebe bei den Griechen nichts Ungewöhnliches oder Unbekanntes. Dass die beiden Geliebte waren, ist ein Teil der Theorie und Sage, die bereits von Aischylos erwähnt wird.

Dennoch kam mir die Liebesstory irgendwie zu kurz und unwirklich vor. Am Anfang hatte sie sich sehr spannend aufgebaut. Man hat mit den beiden, damals noch Jungen, mitgefiebert. Doch im Verlauf der Geschichte nahm diese ab. Bis auf ein paar Küsse und Liebesbekundungen gab es nichts. Erotische Szenen blieben aus - nicht, dass sie ein Muss sind, aber irgendwie habe ich den beiden die Liebesbeziehung nicht wirklich abgekauft.

Da das Buch ja vor allem dafür bekannt ist, muss ich sagen, dass ich letztendlich in der Hinsicht enttäuscht wurde. Wenn man aber darüber hinwegsieht und das Buch nicht als Liebesgeschichte, sondern als Erzählung von Achilles' Aufstieg aus der Sicht von Patroklos sieht, kann ich für mich sagen, dass es ein durchaus gelungenes Buch ist.

Aus diesem Grund gebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.08.2021

Interessanter Thriller, der an einigen Stellen mehr ausgebaut hätte werden können

The Lie She Never Told
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Um ehrlich zu sein ist das mein erstes Buch von Laura Labas, allerdings habe ich bereits mitgekriegt, dass die Autorin sich eher auf der Fantasy-Schiene aufhält. Ich bin nicht voreingenommen, sondern sehr ...

Um ehrlich zu sein ist das mein erstes Buch von Laura Labas, allerdings habe ich bereits mitgekriegt, dass die Autorin sich eher auf der Fantasy-Schiene aufhält. Ich bin nicht voreingenommen, sondern sehr offen an das Buch herangegangen.

Der Schreibstil war flüssig und fesselnd, das Thema ebenfalls. Ein Mädchen, welches von einer ganzen Stadt beschuldigt wird, ihre beste Freundin umgebracht zu haben und von jedermann verurteilt wird und deswegen die Flucht ergreift? - Das hat mich zumindest aufhorchen lassen.

Als Faith nach drei Jahren in ihre Heimatstadt zurückkehrt, haben sich einige Dinge geändert, nicht jedoch die Abneigung der Bewohnerinnen ihr gegenüber. Sie muss sich nicht nur der voreingenommenen Polizei beweisen, sondern auch ihrem Love Interest und Bruder von ihrer besten Freundin Emma.

An einigen Stellen war es etwas viel Love Story und etwas zu wenig Krimi oder Thriller. Im Fokus standen Liam, Emmas Bruder, und Faith, die sich wieder angenähert haben und schließlich zusammen versuchen, herauszufinden, was mit Emma geschehen ist. Mich hat das schließlich nicht mehr so sehr gestört, allerdings glaube ich, dass man die Genre-Einteilung noch genauer machen sollte, damit die Leser
innen wissen, worauf sie sich einlassen.

Die Suche nach den Gründen und Ursachen, insbesondere nach allem, was in der Tatnacht geschehen ist, war auf jeden Fall spannend und hat mich gefesselt, doch was das alles für mich etwas "kaputt" gemacht hat, war das Ende. Dieses ging viel zu schnell und hat mich, ohne zu spoilern, sogar verwirrt zurückgelassen, wodurch ich am Anfang nicht einmal den Plottwist ganz verstanden habe ...

Mit diesem Kritikpunkt gebe ich dem Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein ruhiges Buch für zwischendurch

Wild like a River
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Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die ...

Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die Geschichte fängt ruhig an, hat einen leichten, verständlichen Schreibstil und behandelt wichtige gesellschaftliche Aspekte, wie z.B. das Aussehen anderer Menschen und die Norm, welcher diese entsprechen müssen (obwohl es letztendlich vollkommen egal ist, was jemand trägt!). Die Autorin schafft es, die wunderbare Natur bildhaft und lebendig zu beschreiben, so dass man Lust bekommt, selbst irgendwann mal dorthin zu reisen. Die Geschichte wird aus der Sicht beider Protagonisten - Haven und Jackson - geschrieben, wodurch man die Gefühle und Sichtweisen des jeweils anderen lesen und besser nachempfinden kann.

Zu Anfang ging alles etwas schnell, z.B. als Haven und Jackson sich angenähert haben, doch hat das (mich zumindest) nicht sonderlich gestört. Im Mittelteil hat sich die Geschichte etwas in die Länge gezogen. Irgendwie hat auch der große Knall am Ende gefehlt, auf den teilweise aufgebaut, dieser aber nicht überraschend oder plötzlich umgesetzt worden ist. Die meisten Nebencharaktere fand ich auch unfassbar unsympathisch, insbesondere Cayden. Auch hat Haven mich später etwas genervt, da sie sehr kindlich und naiv, aber irgendwann auch sehr egoistisch herüberkam. Sie hat Jackson Worte in den Mund gelegt, die er niemals gesagt hätte. Dennoch hat sie zum Ende hin eine positive Charakterentwicklung durchlaufen und auch der Schluss der Geschichte war wirklich schön und emotional.