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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2022

Ein Buch über eine toxische Freundschaft und vergessene 14 Minuten

14 Minuten gelogene Wahrheit
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"Leid hat nichts Romantisches an sich. Es tut einfach nur weh."

Ich habe dieses Buch praktisch verschlungen, obwohl es definitiv nichts für schwache Nerven ist. Es handelt von einer toxischen Freundschaft, ...

"Leid hat nichts Romantisches an sich. Es tut einfach nur weh."

Ich habe dieses Buch praktisch verschlungen, obwohl es definitiv nichts für schwache Nerven ist. Es handelt von einer toxischen Freundschaft, die bis zu einem Todesfall geht und in welchem die Frage beantwortet werden soll, was in den entscheidenen 14 Minuten wirklich geschehen ist.

Die Geschichte beginnt praktisch mit dem Ende - die Protagonistin Remy hält ihren toten Freund Jack in den Armen und muss auf dem Polizeirevier eine Aussage tätigen und die Frage beantworten, ob ihre beste Freundin Elise ihren Freund umgebracht hat.

Remy ist fest davon überzeugt - die sechs (!!!) Schüsse waren Notwehr und nur ein Unfall.

Der Erzählstil der Geschichte hat mir wirklich gefallen. Es wird zwischen der Vergangenheit und Gegenwart gewechselt, wobei die Anteile der Vergangenheitserzählungen weitaus größer waren. Doch das hat überhaupt nicht gestört; im Gegenteil: Es war überaus wichtig, die Rückblicke zu haben, denn dadurch hat man einen Blick auf die kaputte und überaus toxische Freundschaft zwischen Remy und Elise bekommen.

Die beiden haben sich knapp ein Jahr vor Jacks Tod kennengelernt, und bereits von Anfang an hat man gemerkt, wie toxisch Elise war. Für mich war es beinahe frei von Verständnis, wie Remy ihr überhaupt jedes Mal glauben konnte, weil ich als Leserin einfach gemerkt habe, wie sehr Elise sie emotional ausnutzt und erpresst. Wie Remy Elise immer wieder verteidigt hat (und das auch noch bei den schlimmsten Streichen und Handlungen), war für mich schwer zu schlucken, aber gerade das hat ja den Kern der Geschichte ausgemacht. Als dann auch noch die Szene kam, in der sie ihr eigenes Leid über das von Remys stellt und behauptet, dass ihr Trauma weitaus schlimmer als Remys wäre, ist mir vor Fassungslosigkeit die Kinnlade heruntergeklappt.

Manchmal war es wirklich schwierig, diese toxischen Szenen zu lesen; nicht, weil sie schlecht geschrieben worden sind, sondern gerade deswegen, weil sie so gut dargestellt worden sind! Ich denke, vor allem Menschen, die ebenfalls einmal in einer toxischen Freundschaft/Beziehung gewesen waren, sehen sich hier wieder.

Ich hatte etwas Bedenken, dass Remy am Ende nur die Erschießung Jacks durch Elise (kein Spoiler, steht nämlich im Klappentext) als Fehltritt einordnet, doch zum Glück hat Remy das gesamte Verhalten ihrer besten Freundin reflektiert.

Ich hätte mir zu Beginn nur noch eine Triggerwarnung gewünscht, denn manche Szenen waren wirklich schwer zu verdauen. Nichtsdestotrotz gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.01.2022

Mehr als nur ein Liebesroman!

Animant Crumbs Staubchronik
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kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch von einer Freundin empfohlen bekommen - und dafür tausend Dank! Ohne dich hätte ich es wahrscheinlich nie gelesen, und dabei wäre mir wohl einer der besten historischen ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch von einer Freundin empfohlen bekommen - und dafür tausend Dank! Ohne dich hätte ich es wahrscheinlich nie gelesen, und dabei wäre mir wohl einer der besten historischen Romane abhandengekommen.

Die große Seitenanzahl (500+ im Standard-Taschenbuchformat) hat mich anfangs ziemlich abgeschreckt und die Befürchtung hinterlassen, dass sich die Geschichte deutlich in die Länge ziehen wird. Doch ich wurde vom Gegenteil überzeugt!

Auch wenn viele vielleicht behaupten würden, dass es sich um einen Liebesroman handelt, würde ich das in jeder Hinsicht verneinen, denn vielmehr geht es um eine Frau, die in England Ende des 19. Jahrhunderts die Stellung und Unterdrückung des weiblichen Geschlechts hinterfragt und mit jeder Handlung aus den gesellschaftlichen Zwängen ausbricht. Zur Missgunst ihrer Mutter will sie nämlich keinen Mann heiraten, sondern stattdessen in ihren Büchern versinken.

Dass sie nicht nur stumpfsinnige Liebesromane, sondern vielmehr Sachbücher und hochranginge Fachlektüre liest, hat mich überaus begeistert - und auch die Tatsache, dass Lin Rina sich ganz eindeutig mit der bis zu der Zeit bestehenden Lektüre auseinandergesetzt hat. Hier wurden nämlich nicht nur Buchtitel leblos aneinandergereiht, sondern wirklich in die Geschichte eingebracht und erklärt; und dies zeugt eindeutig von einer guten Recherche der Autorin.

Generell habe ich die gesellschaftliche Strukturen beim Lesen deutlich nachempfinden können - die Bälle, die ausladenen Kleider, die Höflichkeitsetikette, die Unterschiede der verschiedenen Schichten uvm. Ich liebe Geschichte und historische Romane, nur konnten mich bisher nicht viele aufgrund verfälschter Faktenbasis überzeugen. "Animant Crumbs Staubchronik" konnte es jedoch ohne Umschweife, da das Leben der Figuren im Buch mehr als lebendig dargestellt worden ist.

Die Geschichte war weitaus mehr als nur eine einzige - vielmehr gab es viele kleinere Erzählungen und Storylines, die sich nicht verlaufen, sondern alle einen Sinn hatten. Aus diesem Grund ist dieses Buch für mich auch kein reiner Liebesroman, sondern eher eine Darstellung einer unabhängigen und fortschrittlich denkenden Frau des 19. Jahrhunderts, die versucht, dem Rätsel der Liebe auf die Schliche zu kommen und sich für die Rechte anderer Frauen einsetzt!

Ein Kritikpunkt, der mir vor allem zu Beginn des Buches aufgefallen ist, ist, dass vermehrt Kommata- und Grammatik-Fehler (wie Zeitformen) aufgetreten sind. In dieser Hinsicht vermag das vielleicht pingelig klingen, aber zu Teilen musste ich einige Sätze öfter lesen, um den Sinn zu verstehen.

Das Ende verlief mir teilweise etwas zu schnell bzw. zu "unromantisch", zumindest wenn man vergleichsweise Szenen hinzuzieht, in denen Animant und Thomas Reed sich bereits nähergekommen waren. Am Ende hat mir etwas das spannungsgeladene Knistern gefehlt - und die Einsicht, warum Thomas, wenn er doch so unsterblich verliebt ist, drei ganze Monate gebraucht hatte, um Animant aufzusuchen. Sturkopf hin oder her, aber das hätte ja etwas schneller gehen können!

Trotz meiner Kritikpunkte gebe ich dem Buch 5 Sterne! "Animant Crumbs Staubchronik" ist ein Muss für jeden Fan von historischen Romanen!

Veröffentlicht am 09.01.2022

Der Auftakt der Hauptreihe - leider etwas ermüdend ...

Das Erbe der Elfen
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Nachdem ich zwei der drei Bücher zur Vorgeschichte gelesen habe, habe ich mit dem ersten Band der Hauptreihe angefangen. Leider war der nicht so interessant geschrieben wie erhofft ...

Ich habe den ersten ...

Nachdem ich zwei der drei Bücher zur Vorgeschichte gelesen habe, habe ich mit dem ersten Band der Hauptreihe angefangen. Leider war der nicht so interessant geschrieben wie erhofft ...

Ich habe den ersten Band beinahe parallel zur zweiten Staffel von 'The Witcher' angefangen, bis ich ihn irgendwann aufgrund der langatmigen Passagen liegen gelassen hatte. Vor allem der Anfang hat sich mit Staffel 2 gedeckt, doch danach gab es einige Veränderungen, was ich nicht besonders schlimm fand.

Auch wenn das Buch das Original ist (sprich erst danach die Serie und die Spiele kamen), finde ich, dass viele Charaktere in der Serie sympathischer herüberkommen. Im Buch sind die meisten äußerst grimmig und hart/harsch dargestellt, vor allem Triss Merigold, die ich in der Serie ziemlich mochte, im Buch aber als deutlich rüde wahrgenommen habe.

Eine weitere Sache, die mir schon bei der Vorgeschichte aufgefallen, nun aber verstärkter im ersten Band aufgetreten ist, ist, dass der Autor ziemlich dialoglastig schreibt und kaum Erklärungen und Beschreibungen benutzt. Dies führt dazu, dass der Schreibstil und der Inhalt nach einer Weile ziemlich langatmig und gleichermaßen ermüdend sind, so dass ich viele Absätze kursiv gelesen habe, weil einfach nicht wirklich etwas passiert ist. Die wenigen Beschreibungen haben auch zur Folge, dass ich kaum verstehe, wer die jeweiligen Figuren sind. Bereits bei der Vorgeschichte kam es so rüber, als gäbe es andere Bände, in denen die Charaktere zu Genüge dargestellt worden sind, wodurch es nun nicht mehr vonnöten ist, ihre Rollen und Funktionen zu erklären, und auch hier liegt dasselbe Problem vor. Denn Fakt ist, dass sie nirgends konkret erklärt werden - es gibt nicht einmal ein Personenregister, was in Anbetracht der vielen Figuren wirklich hilfreich wäre!

Zwischenzeitlich wurde es wieder etwas spannender, aber primär auch nur, weil es ein paar Beschreibungen gab - und damit meine ich nicht die Kampfszenen, denn die werden ausreichend beschrieben!

Ich habe zwar vor, irgendwann noch die anderen Teile zu lesen, aber momentan ist meine Motivation dafür eher gering. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Durch die unzähligen Beschreibungen wurde es etwas langatmig ...

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider ...

Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider hat es meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Am Anfang war ich noch begeistert von den vielen lebhaften Beschreibungen gewesen, doch irgendwann hat es sich ziemlich verlaufen und den Fokus von der eigentlichen Geschichte genommen. Der Schreibstil hat mich, auch wenn das jetzt komisch klingen mag, an viele Fantasy-Bücher aus der Zeit 2000-2010 erinnert. "Damals" (und auch in der Zeit davor) hat man viel langatmiger geschrieben, während man heute eher auf die Storyline achtet und nur das Nötigste preisgibt oder aber mehrere Bände schreibt, um nicht alles auf einmal erzählen zu müssen - so meine Empfindung.

Durch die vielen Beschreibungen gingen die Emotionen deutlich unter. Deswegen fand ich die Annäherung und angebliche Liebesgeschichte zwischen dem "Elfenbastard" Nill und dem Herrn der Diebe Scapa ziemlich unauthentisch bzw. nicht greifbar. Auch dass sich diese bis zum Ende teilweise durchgezogen hat, obwohl der Elfenprinz Kaveh weitaus mehr Interesse und Hilfsbereitschaft Nill gegenüber gezeigt hat, war für mich unverständlich.

Manche Dinge waren sehr vorhersehbar, die ich aufgrund von Spoilern nun nicht aufführen werde.

Das Buch ist in vier "Unter-Bücher" eingeteilt. Das erste war noch spannend, doch danach hat es sich deutlich in die Länge gezogen. Die vielen kleinen Zwischenabschnitte, in denen nur erklärt wurde, dass die Gefährten essen und schlafen, fand ich etwas unnötig, da sie der Geschichte die Spannung genommen haben.

Auch hatte ich zwischendurch öfter das Gefühl, dass vieles an Tolkiens "Der Herr der Ringe" angelehnt war - vielleicht war es aber auch nur Zufall.

An sich war die Grundthematik interessant, doch hätte man die Geschichte weitaus besser und spannender konzipieren können. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Tolle Fortsetzung, die ab dem Mittelteil etwas schwächer wurde ...

Midnight Chronicles - Dunkelsplitter
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"Midnight Chronicles - Dunkelsplitter" ist der dritte Teil der Reihe und das zweite Buch aus Roxys und Shaws Sicht. Gut fand ich das "Was bisher geschah"-Kapitel, welches noch einmal kurz die ersten beiden ...

"Midnight Chronicles - Dunkelsplitter" ist der dritte Teil der Reihe und das zweite Buch aus Roxys und Shaws Sicht. Gut fand ich das "Was bisher geschah"-Kapitel, welches noch einmal kurz die ersten beiden Bücher zusammengefasst hat. Somit weiß man zumindest wieder, wo man das letzte Mal bei den beiden Protagonist:innen stehengeblieben ist. Auch die ganzen Supernatural-, BTS-, Buffy-Vergleiche (uvm.) haben mich mal wieder sehr begeistert!

Den Anfang fand ich sehr vielversprechend. Auch das Prag-Setting konnte ich mir sehr gut vorstellen und man hat auf jeden Fall gemerkt, dass Bianca Iosivoni zumindest schon einmal dort gewesen war (oder sehr gute Informationsquellen hatte).

Schade fand ich, dass die Vorgeschichten der vielen Nebencharaktere immer so angeschnitten wurden. Für mich klang es immer so, als würde noch jeweils eine Vor- oder Nebengeschichte zu ihnen kommen, doch bisher wurde nicht weiter darauf eingegangen.

Bis zur Mitte des Buches fand ich die Handlung ziemlich stark und spannend, doch dann hat sich der Inhalt deutlich in die Länge gezogen. Dadurch, dass das Glossar auch ca. 20 Seiten umfasst, war das Buch meines Wissens nach sowieso etwas kürzer als die ersten beiden, aber als dann inhaltlich auch nicht wirklich viel mehr geschehen ist, wurde es ab der zweiten Hälfte etwas ermüdend.

Auch die Aufdeckung von Shaws Vergangenheit und eigentliche Zugehörigkeit ging mir etwas zu schnell bzw. hat mich nicht wirklich gecatched. Dass er Roxy dann auch noch im Stich gelassen hat und zu seiner eigentlichen Gruppe zurückgekehrt ist, war für mich unbegreiflich und null nachvollziehbar. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Ende einfach nur schnell geschrieben worden sein wollte, denn für mich hat es deutlich an Logik und Zwischenabschnitten gefehlt. Dadurch, dass sich Roxys Geschichte die ganze Zeit auf ihren Tod aufgebaut hat, war das Ende halt irgendwie nicht mehr spannend. Zumindest ich wurde nicht mit einem großen "Oh nein"- und "Oh mein Gott, was passiert hier?"-Effekt zurückgelassen. Eigentlich schade, denn zu Beginn hat der dritte Band so viel mehr versprochen.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5-4 Sterne.