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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2021

Mehr schlecht als recht ...

Tod eines Kritikers
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kann Spoiler enthalten


Ich habe bzw. musste das Buch im Rahmen meines Germanistik-Studiums lesen, und dadurch, dass ich schon einige Rezensionen (auch aus dem Erscheinungsjahr) gelesen habe, war ich ...

kann Spoiler enthalten


Ich habe bzw. musste das Buch im Rahmen meines Germanistik-Studiums lesen, und dadurch, dass ich schon einige Rezensionen (auch aus dem Erscheinungsjahr) gelesen habe, war ich etwas voreingenommen.

Der Schreibstil war öde und eintönig. Was mich besonders gestört hat, war der Wechsel aus indirekter und direkter Rede, wobei tatsächlich die indirekte Rede überwogen hat, was der Geschichte unfassbar die Spannung genommen hat, sowie die Paraphrasierung.

Das Werk hat sich dadurch ziemlich in die Länge gezogen, dass die Befragungen der Zeuginnen und Freundinnen André Ehrl-Königs beinahe den größten Teil des Buches ausgemacht haben. Durch den Schreibstil, wie zuvor erklärt, war es einfach noch anstrengender, den Erzählungen und Geschehnissen zu folgen.

Etwas spannender wurde es zum Ende hin, als aufgedeckt wurde, dass die Figur Michael Landolf von Hans Lach erfunden worden war und eine Art Alter Ego des Schriftsteller dargestellt hat, allerdings konnte das den Rest des Buches nicht wettmachen.

Ich denke, hätte man die Grundidee stilistischer und sprachlicher besser ausgebaut, wäre der Roman um einiges interessanter zu lesen gewesen. Da dieser aber auch aufgrund seiner Verknüpfung zu Menschen aus der realen Welt (und primär zu Kritiker*innen Martin Walsers), die im Roman ein unverkennbares Alter Ego bekommen haben, kritisiert wurde, hat man beim Lesen auf jeden Fall eine Art bitteren Beigeschmack. Man überlegt tatsächlich, ob es sich hierbei um eine Art Racheschrift gegen Marcel Reich-Ranicki handelt, oder ob es einfach nur ein Roman mit unglücklich gewählter Erzählstrategie ist.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 2 Sterne.

Veröffentlicht am 04.08.2021

Ein spannender Wirtschaftsthriller!

Aus schwarzem Wasser
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Zunächst war ich etwas in Zweifel, ob dieser Wirtschaftsthriller wirklich etwas für mich ist. Doch sowohl der Schreibstil als auch die Erzählkonzeption konnten mich auf jeden Fall mitreißen. Die Inhalte ...

Zunächst war ich etwas in Zweifel, ob dieser Wirtschaftsthriller wirklich etwas für mich ist. Doch sowohl der Schreibstil als auch die Erzählkonzeption konnten mich auf jeden Fall mitreißen. Die Inhalte wurden verständlich erklärt, auch wenn ich mir manchmal zwischendurch nicht sicher war, wer die Marin sind und was sie eigentlich genau wollen. Zum Ende hin wurde das mehr aufgeklärt.

Es gab verschiedene Sichtweisen der Figuren, die auf jeden Fall den Grad der Spannung gehoben haben. Manche kamen weniger zu Wort, manche mehr. Insbesondere die Rückblicke fand ich spannend und hilfreich, weil man dadurch die Geschehnisse der Gegenwart besser verstanden hat.

Auch der Plottwist war überraschend und hat mich auf jeden Fall zum Staunen gebracht, auch wenn man sich z.B. teilweise schon denken konnte, wer oder was Maja ist.

Über 600 Seiten hinweg bildet sich ein Spannungsbogen, der insbesondere durch die vielfältige und vielschichtige Erzählstrategie beibehalten wird. Es werden verschiedene Seiten beleuchtet - nicht nur die von Maja und ihrem Begleiter, sondern auch die der Politiker*innen, die versuchen, die Geschehnisse aufzuhalten oder zu umgehen.

Das Ende fand ich allerdings etwas zu schnell und zu offen. Dahingehend hätte ich mir gerne mehr erwünscht, aber wahrscheinlich war das mit Absicht so gesetzt. Auch die Rolle von Majas (mehr oder weniger) Stiefschwester, war mir nicht ganz ersichtlich. Da hätte ich mir noch etwas mehr Zusammenhänge gewünscht.

Man hat auf jeden Fall bemerkt, dass die Autorin sich mit den wissenschaftlichen Aspekten in dem Buch auseinandergesetzt und nicht nur stumpfsinnig irgendetwas aufgeschrieben hat.

Mit dem Kritikpunkt für das Ende gebe ich dem Buch 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.08.2021

Fesselnder und tiefgründiger als Band 1!

Free like the Wind
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Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den zweiten Teil der Dilogie zu lesen, weil ich Cayden im ersten Band unfassbar unsympathisch fand. Eine Freundin hat mir jedoch dieses Buch ...

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Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den zweiten Teil der Dilogie zu lesen, weil ich Cayden im ersten Band unfassbar unsympathisch fand. Eine Freundin hat mir jedoch dieses Buch ausgeliehen und da habe ich es gelesen, und ehrlich - ich bin begeistert.

Caydens Charakter ist natürlich nicht positiver, aber irgendwie fand ich ihn hier sympathischer und charismatischer. Auch wenn seine Alkoholsucht und seine Worte und Fehltritte nicht besonders gut und nett waren, so fand ich seine Kommentare manchmal ziemlich witzig.

Das Konzept der verstorbenen Zwillingsschwester und des tyrannischen Vaters ist kein neues. Ich habe in einigen Rezensionen gelesen, dass es viele gestört hat, dass die Leiden bzw. die Vergangenheit der Protagonist*innen erst zum Ende offenbart wurden. Mich hat das jedoch nicht gestört - wahrscheinlich auch deswegen, weil ich diesen "Plottwist" geahnt habe.

Auch wenn das Handlungsgeschehen ruhig voranging und es am Anfang noch ein "Hin und Her"-Spiel zwischen Cay und Rae war, fand ich, dass es zu der Geschichte gepasst und sich etwas an Band 1 angelehnt hat. Mir sind die beiden sogar noch weitaus mehr ans Herz gewachsen als Jax und Haven.

Der Schreibstil war wieder leicht verständlich, aber auch passend zu Cays und Raes Charakter. Die Umgebung wurde wieder szenerisch und eindrucksvoll beschrieben, so dass man klare Bilder von der Landschaft und dem Nationalpark vor Augen hatte.

In dem Buch werden nicht nur die Themen wie Verlust, Schuld und Reue behandelt, sondern auch der Drang und Wunsch nach Selbstfindung und Selbstbestimmtheit. Auf vielen verschiedenen Ebenen konnte ich mich damit identifizieren (wenn auch nicht anhand der direkten Beispiele und Inhalte). Ich glaube, deswegen hat mir das Buch auch so sehr gefallen und aus diesem Grund gebe ich dem zweiten Band 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Leider weniger spannend als erwartet

1984
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Ehrlich gesagt habe ich für diesen Roman länger gebraucht als für andere Bücher mit dieser Seitenanzahl. Das lag vor allem daran, dass sich der erste Teil unfassbar in die Länge gezogen und kaum Spannung ...

Ehrlich gesagt habe ich für diesen Roman länger gebraucht als für andere Bücher mit dieser Seitenanzahl. Das lag vor allem daran, dass sich der erste Teil unfassbar in die Länge gezogen und kaum Spannung gehabt hatte.

Ich hatte schon viel von "1984" gehört und es ist so etwas wie eine Must-Read-Lektüre, allerdings war ich im Nachhinein eher enttäuscht und muss sagen, dass es für mich den Hype nicht wert war. Generell finde ich das Grundthema sehr spannend und wichtig, insbesondere auch deswegen, weil es in unserer heutigen Zeit aktuell ist und es sich tatsächlich auch wie um einen Vorhersage-Roman handelt, da die Ereignisse teilweise so eingetreten sind, wie es von George Orwell vorhergesagt worden war.

Dennoch muss ich sagen, dass ich den Schreibstil sehr trocken fand, auch wenn einige Aspekte sehr beschrieben und entsprechend dargestellt waren. Es fehlte jedoch irgendwie an Emotionalität, denn generell war der Schreibstil eher auf Sachlichkeit beschränkt.

Das Ende fand ich widerum etwas spannender, auch wenn sich alles gezogen hat. Es gab viele Wiederholungen, wie z.B. bei den Arbeitsabläufen von Winston Smith. Auch fand ich die Kapitel, die von dem Buch wirklich ausgeschrieben worden waren, etwas zu lang geraten. Man hatte das Gefühl, man liest einen Sachratgeber oder historische Aufzeichnungen innerhalb eines Buches, was mich zumindest aus dem eigentlichen Geschehen und Lesefluss herausgerissen hat.

Mit diesen Kritikpunkten gebe ich dem Roman 2,5-3 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein ruhiges Buch für zwischendurch

Wild like a River
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Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die ...

Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die Geschichte fängt ruhig an, hat einen leichten, verständlichen Schreibstil und behandelt wichtige gesellschaftliche Aspekte, wie z.B. das Aussehen anderer Menschen und die Norm, welcher diese entsprechen müssen (obwohl es letztendlich vollkommen egal ist, was jemand trägt!). Die Autorin schafft es, die wunderbare Natur bildhaft und lebendig zu beschreiben, so dass man Lust bekommt, selbst irgendwann mal dorthin zu reisen. Die Geschichte wird aus der Sicht beider Protagonisten - Haven und Jackson - geschrieben, wodurch man die Gefühle und Sichtweisen des jeweils anderen lesen und besser nachempfinden kann.

Zu Anfang ging alles etwas schnell, z.B. als Haven und Jackson sich angenähert haben, doch hat das (mich zumindest) nicht sonderlich gestört. Im Mittelteil hat sich die Geschichte etwas in die Länge gezogen. Irgendwie hat auch der große Knall am Ende gefehlt, auf den teilweise aufgebaut, dieser aber nicht überraschend oder plötzlich umgesetzt worden ist. Die meisten Nebencharaktere fand ich auch unfassbar unsympathisch, insbesondere Cayden. Auch hat Haven mich später etwas genervt, da sie sehr kindlich und naiv, aber irgendwann auch sehr egoistisch herüberkam. Sie hat Jackson Worte in den Mund gelegt, die er niemals gesagt hätte. Dennoch hat sie zum Ende hin eine positive Charakterentwicklung durchlaufen und auch der Schluss der Geschichte war wirklich schön und emotional.