Gelungener Auftakt mit paar Schwächen
Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas„Loving Lucas“ hat mich emotional definitiv abgeholt, auch wenn die Geschichte für mich nicht durchgehend rund war.
Laney war mir von Anfang an sympathisch, sie hat etwas unglaublich Liebenswertes an ...
„Loving Lucas“ hat mich emotional definitiv abgeholt, auch wenn die Geschichte für mich nicht durchgehend rund war.
Laney war mir von Anfang an sympathisch, sie hat etwas unglaublich Liebenswertes an sich. Gleichzeitig wirkt sie aber oft sehr gutgläubig und lässt sich schnell in den Hintergrund drängen, was ich wirklich schade fand. Ihre enge Verbindung zu Lucas’ Familie hat mir hingegen total gefallen und ihre Perspektive zu lesen war angenehm und oft auch herzerwärmend.
Lucas dagegen … schwierig. Einerseits merkt man schnell, dass Laney für ihn eine besondere Rolle spielt, andererseits fällt er durch sein Verhalten ständig zurück in alte Muster. Dieses „Ich mag sie, aber trotzdem hänge ich mit jedem anderen Mädchen rum“-Ding hat mich eine Zeit lang wirklich genervt. Immerhin gibt es später einen Wendepunkt, an dem er beginnt, sich spürbar weiterzuentwickeln.
Was mir richtig gut gefallen hat, waren die Nebenfiguren, besonders die familiären Strukturen auf beiden Seiten haben der Geschichte viel Wärme und Tiefe gegeben.
Optisch fand ich das Buch sofort ansprechend, und der Klappentext hatte mich besonders wegen des Found-Family-Tropes direkt überzeugt. Der Schreibstil selbst ist angenehm flüssig, und dass aus beiden Sichtweisen erzählt wird, macht das Ganze noch emotionaler.
Trotzdem blieb ich am Ende etwas enttäuscht zurück. Ich hatte eine runde, romantische Liebesgeschichte erwartet, in der Realität verlief die Handlung ganz anders, als ich es mir gewünscht hätte. Vor allem Lucas’ Verhalten zu Beginn war für mich schwer nachzuvollziehen. Die erste Hälfte des Buchs dreht sich sehr lang um ihre gemeinsame Vergangenheit, Lucas’ Prioritäten (oder eher fehlende Prioritäten) und Laneys leises Hoffen. Als Laney dann zum ersten Mal Aufmerksamkeit von einem anderen Jungen bekommt, wird Lucas’ Reaktion ziemlich unangenehm. Diese komplette Vorgeschichte hätte fast schon ein eigenes Buch füllen können.
Später kommt dann noch der Broken-Hero-Aspekt dazu, den ich persönlich nicht gebraucht hätte. Besonders weil Laney oft in die Rolle der „zu guten“ Heldin gedrängt wird, die ausgenutzt wird.
In der Mitte gab es zudem einige Längen, in denen die Handlung kaum vorankam.
Insgesamt war die Geschichte oft unterhaltsam, aber durch einige störende Punkte nicht das Highlight, das ich mir erhofft hatte. Von mir bekommt „Loving Lucas“ 3,5 von 5 Sternen.