Zwei Menschen, deren innere Probleme sie daran hindern, sich wirklich aufeinander einzulassen: Die lebenslustig wirkende Ginny, die in die WG ihrer besten männlichen Freunde zieht, obwohl es in deren Gesellschaft ...
Zwei Menschen, deren innere Probleme sie daran hindern, sich wirklich aufeinander einzulassen: Die lebenslustig wirkende Ginny, die in die WG ihrer besten männlichen Freunde zieht, obwohl es in deren Gesellschaft ungleich schwerer ist, ihre Essstörung zu verbergen. Und Adrian, der seit dem frühen Tod seines Vaters ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen ist. Schritt für Schritt geraten Ginny und Adrian in eine toxische Beziehung: Ginny stellt Adrians Überzeugung infrage, die Liebe sei das Risiko, das Herz gebrochen zu bekommen, nicht wert. Für Ginny steht noch mehr auf dem Spiel: Je näher sie Adrian an sich heranlässt, desto größer die Gefahr, dass er hinter ihr großes
Geheimnis kommt.
Die Geschichte wird in der Erzählperspektive abwechselnd von Adrian und Ginny erzählt. Der Schreibstil wirkte sehr abgehackt, distanziert und sprunghaft. Die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und Kapiteln waren abrupt und manchmal auch ein wenig verwirrend. Ich konnte zudem keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen.
Die Protagonisten waren sehr kompliziert und teils unsympathisch. Ginny schien zunächst selbstbewusst, stark und nahbar. Im weiteren Verlauf entdeckte man jedoch auch weitere Facetten von ihr, was grundsätzlich ja sehr gut ist, jedoch mochte ich ihre Entwicklung nicht und die Art, wie sie um Adrians Aufmerksamkeit lechzte, war fragwürdig und befremdlich. Adrian wirkte ebenfalls unentschlossen und ein wenig konstruiert. Seine Probleme rückten mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund, da der Fokus hauptsächlich auf Ginny lag.
Ach ja, und dann gibt es da noch Ginny’s Ex-Freund Finch. Er ist manipulierend, toxisch und einfach unsympathisch. Den mochte ich von allen am wenigsten.
Die Einblicke in Ginny’s Krankheit fand ich allerdings sehr interessant. Die Autorin kannte sich mit den Themen Essstörungen, Bulimie und Magersucht aus und das hat man definitiv gemerkt.
Was die Handlung an sich angeht, konnte mich das Buch leider nicht abholen. Es gab viel Drama und zig Probleme, jedoch wenig Plot und Entwicklung.
Das Buch ist definitiv nicht für jeden geeignet. Es ist herausfordernd und die detailreichen Ausführungen könnten für viele ein Trigger sein. Insgesamt fehlten mir der Tiefgang und die großen Gefühle. Alles in allem war es nicht schlecht, allerdings auch kein Buch, das ich noch einmal lesen würde.