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Veröffentlicht am 15.03.2023

Forschen und Lernen kann so einfach sein! :)

Toffi erforscht das Wetter
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"Toffi erforscht das Wetter" von Judith und Marcus Weber richtet sich an Kleinkinder ab 2 Jahren. Es vermittelt Allgemeinwissen zu dem Thema „Wetter“ und regt zum Selberforschen an.

Toffi und Eule Ella ...

"Toffi erforscht das Wetter" von Judith und Marcus Weber richtet sich an Kleinkinder ab 2 Jahren. Es vermittelt Allgemeinwissen zu dem Thema „Wetter“ und regt zum Selberforschen an.

Toffi und Eule Ella lieben ihren Garten. Egal, ob die Sonne scheint oder dicke Regentropfen fallen — nichts kann sie davon abhalten, draußen zu spielen. Aber warum gibt es eigentlich unterschiedliches Wetter? Die Phänomene sind überall. Und Ella kann sie toll erklären.

Die Eule Ella ist eine Freundin von Toffi, dem Affen. Sie ist sehr schlau und erklärt in wenigen, kindgerechten Sätzen unterschiedliche Begriffe und die verschiedenen Wetterphänomene. Im Großen und Ganzen bekommen die Kinder hier viele Informationen zu Meteorologie, der Sonne und ihrer Funktion, dem Schatten, dem Wind (warme/kalte Luft), den Wolken (Wasser, Wasserdampf, Wassertropfen), dem Regen und seiner Funktion, Pfützen und Schnee.

Die Texte sind kurz, leicht verständlich und dem Alter entsprechend. Die Illustrationen sind farbenfroh, fröhlich und wirklich sehr schön. Abgebildet sind viele kleine Details, wodurch die Kinder vieles entdecken können und manche Aussagen auf diese Weise leichter zu verstehen sind.

Das Buch ist aus dicker Pappe und macht einen robusten Eindruck, sodass es auch für kleine Kinderhände geeignet ist.

Forschen und Lernen kann so einfach sein. Von mir gibt’s eine klare Weiterempfehlung! Ein tolles, niedliches und lehrreiches Kinderbuch.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

"Wer sich nicht an die Geschichte erinnert, wird sie noch einmal durchleben müssen." - G. Santayana

Ich war das Mädchen aus Auschwitz
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»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«Tova Friedman ...

»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«Tova Friedman ist gerade einmal vier Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in ein Konzentrationslager deportiert wird, mit sechs kommt sie nach Auschwitz-Birkenau. Was sie dort erlebt, wird sie ein Leben lang prägen: Unsagbares Leid, aber auch unerschütterliche Hoffnung und eine Liebe, deren Kraft Unvorstellbares leistet. Als eine der Wenigsten weiß sie, was es heißt, eine Gaskammer von innen gesehen zu haben und heute darüber berichten zu können. Was es bedeutet, sich zwischen den Toten zu verstecken, um selbst zu überleben. So erschreckend wie berührend und inspirierend erzählt sie davon, wie sie als Kind den Krieg erlebt, ihre Eltern nach dessen Ende wiederfindet und ihr Leben seither dem Kampf gegen das Vergessen widmet.

In der Vergangenheit habe ich bereits einige Bücher zu dem Thema gelesen. Ich finde es sehr wichtig, sich mit der Vergangenheit zu befassen und die Verbrechen des Holocausts nicht zu vergessen. Umso mehr war ich auf dieses Buch gespannt. Selbstverständlich war es keine leichte Kost und ich musste das Buch öfter zur Seite legen, da ich die Schilderungen teilweise nicht ertragen konnte.

Tova erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie beschreibt ihre Eindrücke, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle als ihre Familie abgeholt wurde, während des Transports im Viehwaggon und dem Aufenthalt in Ausschwitz/Birkenau. Obwohl sie noch so jung war, bemühte sie sich stets stark zu sein, ihre Mutter zu beschützen und trotz des großen Leids und der Schmerzen nicht aufzugeben.

Das Buch endet nicht bei der Befreiung, sondern handelt auch von der Zeit danach. Die Gräueltaten waren nach der Befreiung natürlich nicht vergessen und diese Zeit verfolgt die Betroffenen und Hinterbliebenen noch viele, viele Jahre.

Ein schonungslos ehrliches, ergreifendes, authentisches und doch grausames Zeitzeugnis, das ich weiterempfehlen kann. Natürlich ist es nicht leicht sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und solch ein Buch zu lesen, dennoch ist es unglaublich wichtig über diese Geschehen zu sprechen. Lasst uns von der Geschichte lernen und niemals vergessen, auf dass sich so etwas niemals wiederholt.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Das eigentlich charakteristische dieser Welt ist ihre Vergänglichkeit. -Franz Kafka

Alle Farben der Kamelien
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Charleston, 1929: Die junge Eliza Ravenel ist eine Künstlernatur und liebt es, den kleinen Garten ihres Hauses, seine Blumen und Vögel, aber auch Alltagsszenen in sehnsuchtsvollen Aquarellmalereien festzuhalten. ...

Charleston, 1929: Die junge Eliza Ravenel ist eine Künstlernatur und liebt es, den kleinen Garten ihres Hauses, seine Blumen und Vögel, aber auch Alltagsszenen in sehnsuchtsvollen Aquarellmalereien festzuhalten. Bei einem Tanzabend lernt sie den attraktiven William Pinckney kennen. Doch ihre zarte Romanze wird bald überschattet von einer alten Fehde zwischen ihren Familien. Reicht ihre Liebe tiefer als die Wurzeln von Hass und Intrige?

Charleston, 2020: Die Kunstkuratorin Lucy Legare erbt von einem unbekannten Gönner ein denkmalgeschütztes Haus mit einem wunderschönen Garten. Im Inneren findet sie ein geheimnisvolles Schreiben und einen bezaubernden Ring. Während der Bauunternehmer Declan Pinckney versucht, sie zum Verkauf des kleinen Anwesens zu bewegen, beginnt sie, das Leben der früheren Bewohner zu erforschen. Was sie dabei zutage fördert, verbindet sie auf überraschende Weise mit Declan, lässt aber auch ein gut gehütetes, zerstörerisches Familiengeheimnis zu neuem Leben erwachen …

Ich lese tatsächlich eher selten Bücher, die auf mehreren Zeitebenen spielen, dennoch konnten mich hier beide Geschichten gut unterhalten. Es fiel mir allerdings schwer ganz in das Geschehen abzutauchen, da mir die häufigen Sprünge zwischen den Epochen etwas abrupt und hart vorkamen.

Der Schreibstil ist flüssig, bildreich und ein wenig distinguiert. Die Autorin legt viel Wert auf Details, wodurch manchmal Längen entstehen.

Grundsätzlich mag ich generationsübergreifende Familienfehden nicht besonders, aber jedes einzelne Mysterium und Geheimnis hat mich neugierig gemacht und ich habe gern über die mögliche Auflösung spekuliert. Auch wenn Ashley die beiden Geschichten auf sehr schöne und mitreißende Weise zusammenführt, habe ich mich etwas schwer getan mit diesem Buch. Ich habe ewig gebraucht, um herauszufinden wer mit wem verwandt ist, welche Personen zu wem gehören und inwiefern sie zusammenhängen.

Im Großen und Ganzen mochte ich die Protagonisten. Lucy ist selbstbewusst und entschlossen die Wahrheit ans Licht zu bringen. Obwohl mir Lucys Geschichte anfangs ein wenig mehr gefallen hat, mochte ich im weiteren Verlauf Elizas und Williams Geschichte mehr. Die beiden Charaktere waren einfach lebendiger und greifbarer. Ihre Liebe zueinander wirkte echt und authentisch.

Das Buch behandelt viele interessante Themen, wie den christlichen Glauben, Kunst, geschichtliche Aspekte, Liebe und Vergebung. Außerdem handelt es von einem Rätsel um verlorenes Silber und eine Fehde zwischen Familien, die bereits über Generationen hinweg anhält.

Insgesamt ein sehr erfrischender, unterhaltsamer Roman, der den Leser mit vielen metaphorischen Bildern und interessanten Charakteren auf etwas sehr wichtiges aufmerksam machen möchte: Es geht darum, wie schön manche Dinge sein können und wie sehr sie unser Leben bereichern können, auch wenn sie nur flüchtig sind.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Es ist nie zu spät, um das zu sein, was du sein könntest. -George Elliott

Was du nicht siehst
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Ich kenne Franzi nicht persönlich, dennoch folge ich ihr auf Instagram schon einige Jahre. Einige Erlebnisse, die sie auf der Plattform geteilt hat, habe ich mitbekommen. Als sie ankündigte, dass sie ein ...

Ich kenne Franzi nicht persönlich, dennoch folge ich ihr auf Instagram schon einige Jahre. Einige Erlebnisse, die sie auf der Plattform geteilt hat, habe ich mitbekommen. Als sie ankündigte, dass sie ein Buch herausbringt, in dem sie ihre Geschichte erzählt, war ich sehr gespannt darauf.

In ihrem Buch erzählt sie nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern bricht auch mit dem Stigma psychischer Krankheiten und legt schockierende Missstände in unserem psychiatrischen System offen.

Wer den Instagram-Account von Franziska Elea besucht, sieht Bilder einer schönen jungen Frau: Sie trägt hübsche Kleider, führt eine glückliche Beziehung, zeigt sich verträumt in Blumenfeldern oder lachend am Urlaubsstrand – und über 200.000 Leute schauen ihr dabei zu. Doch kaum jemand weiß, was sich hinter der nur scheinbar perfekten Fassade verbirgt:
Eine Kindheit und Jugend, die von emotionaler Vernachlässigung geprägt war, mehrere stationäre Therapie-Aufenthalte, der Wunsch, einem perspektivlosen Umfeld zu entfliehen, in dem Franzi immer die Aussätzige war. In ihrem Buch gibt sie Einblicke in die Ursachen ihrer Krankheitsgeschichte, schildert ihre Erfahrungen in der Psychiatrie, die lange Suche nach wirklicher Hilfe und schließlich ihren Weg zur erfolgreichen Influencerin. Aufklärung im Bezug auf die komplexe Persönlichkeitsstörung Borderline liegt ihr ebenso am Herzen wie ein Appell an alle Leser*innen: Über psychische Erkrankungen zu sprechen darf kein Tabu mehr sein und sich therapeutische Unterstützung zu suchen ist keine Schande.

Die Schilderungen der Erlebnisse in ihrer Kindheit und Jugend haben mich tatsächlich sehr aufgewühlt und bewegt. Noch nie habe ich so schockierende Dinge über stationäre Therapien gehört. Ich glaube ihr, dass es in ihrem Fall tatsächlich so ablief und doch hoffe ich sehr, dass dies nicht immer so ist und dass es viele Mitarbeiter in solchen Einrichtungen gibt, die auf ihre Patienten eingehen und sie bestmöglich unterstützen und ihnen helfen.

Interessant fand ich auch, dass sie nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse weitergab, sondern ebenfalls ein wenig Basiswissen in Psychologie und Erziehungswissenschaften zur Sprache kam. Einige die angesprochenen Themen haben wir im Studium beleuchtet und so habe ich mich damit natürlich bereits mehr befasst, dennoch ist es für andere Leser sehr hilfreich auch einen kleinen Einblick in psychologische und wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema zu bekommen.

Der Schreibstil ist flüssig, modern und leicht verständlich. Franzi schreibt sehr direkt und ehrlich. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und beschönigt auch nichts. Trotzdem spricht sie auch an, dass sie nicht perfekt ist und zeigt Verständnis auf Reaktionen ihrer Mitmenschen. Das Vorwort, das an ihre Mutter gerichtet ist, hat mich sehr berührt und mich lange nicht losgelassen.

Liebe Franzi, ich freue mich, dass du endlich jemanden gefunden hast, der dir wirklich hilft und dich voranbringt. Ich wünsche jedem in solch einer Situation eine Stütze, einen Helfer und einen Zuhörer. Jemanden, der das Leid sieht und reagiert.

Fazit: Eine aufwühlende und mitreißende Biografie, die ich jedem weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 03.03.2023

ein zauberhaftes Kinderbuch mit traumhaften Illustrationen und einer wichtigen Aussage!

Heute ist der schönste Tag.
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Ich ertappe mich oft selbst, dass meine Laune schlechter wird, sobald die Sonne hinter dicken, dunklen Wolken verschwindet. Warum sollte es bei Kindern anders sein?

In diesem Buch geht es um einen Bären, ...

Ich ertappe mich oft selbst, dass meine Laune schlechter wird, sobald die Sonne hinter dicken, dunklen Wolken verschwindet. Warum sollte es bei Kindern anders sein?

In diesem Buch geht es um einen Bären, der sich auf einen wunderschönen Tag freut, doch dann regnet es. Sein Freund Biber überzeugt ihn, aus der Bärenhöhle zu kommen. Sie beschließen, dass heute trotzdem der schönste Tag ist. Und wenn man so etwas beschließt, dann ist das auch so. Zusammen erleben die beiden das große Glück der kleinen Dinge. Und als am Ende die Sonne doch noch herauskommt, wissen sie, dass Glücklichsein eine Entscheidung ist.

Diese süße Geschichte zeigt sehr deutlich, dass unsere innere Einstellung dafür verantwortlich ist, wie wir die Dinge sehen und Aufgaben angehen. Ist ein Tag gleich ein mieser Tag nur weil es regnet? Wir können unsere Stimmung selbst beeinflussen, umdenken und dementsprechend handeln. Wie schön, dass wir den Kindern mit Hilfe von solch einer niedlichen Geschichte auf so wichtige und doch alltägliche Themen aufmerksam machen können.

Die Illustrationen sind wirklich süß, farbenfroh und aussagekräftig. Besonders das letzte Bild ist mir in Erinnerung geblieben, da die Aussicht einfach traumhaft war.

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