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Veröffentlicht am 01.10.2021

sehr ergreifend

Tränen der Freiheit
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Amerika 1861: Ein blutiger Krieg um Freiheit und Gleichheit und die Abschaffung der Sklaverei bricht aus. Mittendrin ein junges Mädchen auf der Flucht, zerrissen zwischen der Liebe zu einem feindlichen ...

Amerika 1861: Ein blutiger Krieg um Freiheit und Gleichheit und die Abschaffung der Sklaverei bricht aus. Mittendrin ein junges Mädchen auf der Flucht, zerrissen zwischen der Liebe zu einem feindlichen Soldaten und ihrem Freiheitswillen.

Weil in ihrem Heimatort ein brutaler Krieg tobt, soll Catherine mit dem Zug in den Norden fahren, wo sie in Sicherheit sein wird. Allerdings wird genau dieser Zug überfallen, einige sterben und Catherine wird daraufhin in ein Gefangenenlager verschleppt, aus dem sie wenig später fliehen kann. Auf ihrer Flucht trifft sie viele Menschen und muss einige Herausforderungen bestehen. Der Hunger und die stets gegenwärtige Angst um ihr Leben erschweren die Flucht enorm. Doch nicht nur das, nach einem schlimmen Ereignis will Catherine den kleinen Sklavenjungen Bahati nicht zurücklassen und nimmt ihn mit, was ihre Flucht zusätzlich erschwert.

Die Autorin schafft es, den Leser in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, detailreich und fesselnd. Lisa spricht viele wichtige Themen und damalige Missstände an, wie die Brutalität der Menschen, den Stellenwert und die Unterschiede der „Weißen“ und der „Schwarzen“, Ausrottung von ganzen Indianer-Kolonien und Verlust geliebter Menschen.

„Tränen der Freiheit“ ist ein interessanter und fesselnder Roman. Der Leser bekommt viele Eindrücke, wie das Leben im 19. Jahrhundert ausgesehen haben muss. Durch die Aneinanderreihung der Ereignisse wirkte die Geschichte jedoch sehr konstruiert und erschwerte es mir in einen Lesefluss zu kommen. Es passierte einfach so viel und sehr schnell hintereinander, sodass ich zwischendurch eine Pause machen musste, um das Ganze einmal sacken zu lassen. Insgesamt ist es aber ein sehr empfehlenswerter historischer Roman, der viele wichtige Themen anspricht, mit denen man sich befassen sollte.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Was ist Glück?

Glück ist Leben
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Was ist Glück? Was bedeutet Glück für dich persönlich?

Dieser Frage geht Alfonso Picorelli in seinem Buch „Glück ist Leben“ nach und zeigt uns Einblicke in das Leben von 12 Personen unterschiedlichen ...

Was ist Glück? Was bedeutet Glück für dich persönlich?

Dieser Frage geht Alfonso Picorelli in seinem Buch „Glück ist Leben“ nach und zeigt uns Einblicke in das Leben von 12 Personen unterschiedlichen Alters, die bereits einiges in ihrem Leben durchmachen mussten und erlebt haben. Sie berichten von ihren Schicksalen, Herausforderungen und unterschiedlichen Lebensabschnitten und zeigen, dass man trotz schlimmen Schicksalsschlägen nie den Mut verlieren sollte und nach dem Positiven im Leben suchen sollte.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Geschichten sind von unterschiedlichen Autoren verfasst. Sie alle haben entweder von Geburt an oder durch ein späteres Ereignis etwas Schlimmes erlebt und mussten verschiedene Herausforderungen meistern. Das Buch ist schlichtweg ergreifend und ermutigt den Leser, den Kopf nicht hängen zu lassen und sich auf sein persönliches Glück im Leben zu fokussieren.

Was bedeutet Glück für dich? Glück ist eine innere Zufriedenheit. Glück ist das subjektive Wohlbefinden. Für mich persönlich bedeutet Glück: zufrieden mit sich selbst und seinem Leben zu sein. Dankbar für all das Gute und Schöne zu sein und das Leben genießen zu können. „la vie est belle“

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Veröffentlicht am 01.10.2021

ein Roman, der zu Herzen geht

Annas Rückkehr
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Die berühmte Opernsängerin Anna aus den USA kehrt nach langer Zeit wieder nach Berlin zurück. Selbst ein Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt nicht mehr, wie sie einst war. Nach ...

Die berühmte Opernsängerin Anna aus den USA kehrt nach langer Zeit wieder nach Berlin zurück. Selbst ein Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt nicht mehr, wie sie einst war. Nach all den Ereignissen will sie hier ihre Familie besuchen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einem spielt sich die Handlung ab dem Jahr 1935 ab. Die Nationalsozialisten führen unter Hitlers Regime das Land und nutzen die zahlreichen Möglichkeiten, um Unschuldige zu ermorden. Elli, die Frau eines hohen NS-Funktionärs, und Grete, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in armen Verhältnissen wohnt, lernen sich eines Tages zufällig kennen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft und als Gretes behinderter Sohn in das Visier des NS-Regimes gerät, muss Elli sich entscheiden, ob sie ihrer neuen Freundin und ihrer Familie hilft oder ob sie weiterhin hinter ihrem Ehemann steht. Die zweite Zeitebene ist im Jahre 1955 angesiedelt, das Jahr, in dem Anna ihre Familie besucht und versucht die Wahrheit über ihre Vergangenheit herauszufinden. Warum wurde sie weggeschickt? Was ist in den letzten 20 Jahren geschehen?

„Annas Rückkehr“ ist ein spannender und interessanter Roman, dessen Thematik sehr wichtig und lehrreich ist. Die Protagonisten sind schön und ansprechend beschrieben und ausgearbeitet.

Die Handlung selbst war wirklich gut und zog mich in den Bann. Was mich allerdings gestört hat, ist, dass mir einige Fehler und Unstimmigkeiten aufgefallen sind. Einige Ranggefüge und Amtsbezeichnungen passen nicht mit den historischen Fakten überein. Ebenso wurden einige Ereignisse geschildert, die sich zum genannten Zeitpunkt noch gar nicht ereignet haben. Ich denke einigen wird dies beim Lesen entgangen sein, allerdings lese ich viele Bücher, die in der Epoche des Nationalsozialismus angesiedelt sind. Was mich leider auch nicht gänzlich überzeugt hat, war der Schluss. Er war mir persönlich ein wenig zu kitschig und passte nicht so recht zu dem Rest der Geschichte.

Nichtsdestotrotz spricht die Autorin unfassbar wichtige Themen, wie Euthanasie von Kranken und Behinderten, Rassenhygiene und die Grausamkeiten und Gräueltaten des NS-Regimes an. Die Themen wurden gut in die Handlung miteingeflochten.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Sei du Selbst- das steht dir am besten!

Problemzone Frau
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„Du kannst dir also sicher sein, dass jede Frau, der du heute begegnest, ihren Kampf mit ihrem Aussehen und ihrem Körper hat.“ (S.62)

Wer kennt’s nicht? Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Hass auf sich selbst ...

„Du kannst dir also sicher sein, dass jede Frau, der du heute begegnest, ihren Kampf mit ihrem Aussehen und ihrem Körper hat.“ (S.62)

Wer kennt’s nicht? Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Hass auf sich selbst oder seinen Körper…. Veronika berichtet in ihrem Buch „Problemzone Frau“ von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen als Frau, mit all ihren Zweifeln und Macken. Ganz unverblümt erzählt sie von sehr persönlichen Ereignissen und gibt Einblicke in ihre Kindheit und Jugend. Sie geht auf gesellschaftliche Missstände und Regeln ein, die seit Generationen an Frauen weitergetragen wurden. Themen wie Diäten, Bodyshaming, der christliche Glaube und der Stellenwert der Frau in der Bibel und der Gesellschaft, sowie der Hunger nach Anerkennung und Perfektionismus finden hier ihren Platz und werden kritisch unter die Lupe genommen.
Eines ist sicher: Wir Frauen werden seit Generation auf unser Aussehen und moderne Schönheitsstandards reduziert. Doch wohin führt uns das? Alles was uns ausmacht, unser Wesen, unser Charakter, unsere Seele, leidet darunter und verliert an Wichtigkeit.

Die Autorin möchte auf Missstände hinweisen und jede Frau ermutigen so zu sein, wie sie sein möchte, mit all ihren Ecken, Kanten und Rundungen. Niemand muss sich verbiegen oder etwas beweisen.

„Dein Körper ist dein Begleiter, der dich durch dein Leben trägt und der mehr verdient hat als deinen Hass.“ (S.86)

Ein sehr aktuelles, wichtiges und ermutigendes Buch!

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Auch in der tiefsten Dunkelheit erreicht dich Gottes Liebe

Der Kneipenpastor
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"Eines sage ich dir: Egal, wie schwer dich dein eigenes Versagen niederdrückt, Gottes Hand kann dich überall herausretten. Seine Vergebung gilt immer. Doch bis ich das selbst erkannt hatte, war es ein ...

"Eines sage ich dir: Egal, wie schwer dich dein eigenes Versagen niederdrückt, Gottes Hand kann dich überall herausretten. Seine Vergebung gilt immer. Doch bis ich das selbst erkannt hatte, war es ein langer Weg…"

„Der Kneipenpastor“ erzählt die Geschichte von Titus Schlagowsky, dessen Leben einer Achterbahn gleicht. Sei Leben in der DDR ist alles andere als leicht. Er berichtet unverblümt und ehrlich von all seinen Lebensabschnitten und Facetten, als kleiner Junge, der in der Schule gemobbt wird, als Schreinermeister, Kneipenbesitzer und auch als Ehemann und Vater. Den Tiefpunkt seines Lebens erreicht er als Häftling, denn aufgrund seines Größenwahns und der daraus resultierenden Steuerhinterziehung, landet er eines Tages im Gefängnis und will sich das Leben nehmen. An diesem Punkt findet er aber zu Gott. Dieser Moment wird zum Wendepunkt in Titus Leben!

Der Schreibstil war flüssig, leicht verständlich und angenehm zu Lesen. Titus Schlagowsky berichtet mit Hilfe von Hauke Burgarth authentisch, direkt und ohne Beschönigungen von seinem beeindruckenden Leben vor und nach seiner Bekehrung. Besonders der Bericht zu der Zeit im Gefängnis hat mich sehr bewegt.

Im Laufe der Geschichte gibt Titus viele Denkanstöße, z. B. als er mehrmals wiederholt „Ich verurteile die Tat, aber nicht den Menschen.“ Dieser Gedanke hat mich mehrere Tage noch beschäftigt und nicht mehr losgelassen. Wie oft verurteilen wir andere Menschen und die Dinge, die sie sagen und tun? Wie viel mehr sollten wir unsere Mitmenschen lieben und ihnen vergeben. Es ist nicht an uns zu richten.

Der Titel des Buches hat mich bereits sehr neugierig gemacht, da mich der Widerspruch von Kneipe und Pastor stutzig gemacht hat. Der Gedanke, dass er eine kirchliche Ausbildung absolviert und seine Predigten in seiner Kneipe vor den Anderen übt, lässt mich immer noch ein wenig schmunzeln. Wie schön, dass Menschen diese Predigten hören, die vermutlich nirgendwo anders mit dem Glauben in Berührung kommen würden. Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott so vielfältige und interessante Wege nutzt, um das Herz eines Menschen zu erreichen und dass niemand „zu kaputt“ ist, um Gottes Vergebung zu erfahren.

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