Dieses Buch in drei Worten: herzergreifend, aufwühlend und fesselnd.
Engelspost„Lieber nicht hinsehen, Eliott. Besser kein Gewissen als ein schlechtes.“ (S. 70)
„Engelspost“ ist mein erstes Buch aus dem fontis Verlag und auch das erste von Iris Muhl.
Ich war eine der Glücklichen, ...
„Lieber nicht hinsehen, Eliott. Besser kein Gewissen als ein schlechtes.“ (S. 70)
„Engelspost“ ist mein erstes Buch aus dem fontis Verlag und auch das erste von Iris Muhl.
Ich war eine der Glücklichen, die das Buch vorablesen durften und dankbarer dafür könnte ich gar nicht sein. Dieses Buch hat mir so viel gegeben.
Zunächst zum Schreibstil:
Der Schreibstil war flüssig, unverblümt und einfach. Die Autorin legt viel Wert auf Details, was mir persönlich sehr gefallen hat. Zeitweise habe ich mich in den Seiten verloren und hatte das Gefühl, ich würde ebenfalls in diesem Zug sitzen und alles hautnah erleben. Die Charaktere, Landschaften und das Umfeld des Protagonisten waren sehr schön beschreiben, sodass man sich die Handlungen und Personen genau vorstellen konnte.
Die Geschichte beginnt damit, dass der Protagonist Eliott White (73 Jahre alt) in einem Studio sitzt und sein erstes Radiointerview zu seinem Werdegang zum berühmten Eiscremeproduzenten gibt. Im Laufe des Interviews wird Eliotts kriminelle Vergangenheit beleuchtet. Der Hauptteil der Geschichte handelt von einer Zugfahrt nach New Mexico im Jahre 1913, der zu einem Wendepunkt in seinem Leben werden sollte. Er lernt auf dieser Fahrt das kleine Mädchen Palomina kennen und wird schmerzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hat Eliott sich als Halunke und Betrüger durch das Leben geschlagen und hat noch nie ein aufrichtiges und rechtschaffendes Leben geführt. Er ist überwältigt von der Ehrlichkeit des Mädchens und versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Während der Zugfahrt lernt er weitere Personen kennen, denen er lustige Spitznamen gibt, die zu ihren Charakterzügen oder Aussehen passen.
Die Gespräche mit dem Mädchen und den anderen Passagieren bewirken viel im Herzen des Mannes und er beginnt sein Handeln und sein Leben zu überdenken. Besonders die biblische Geschichte über Jakob und Esau, die ihm ein Herr im Zug erzählt, lässt ihn nicht mehr los.
Diese Geschichte und das Kennenlernen von Palomina werden zum Wendepunkt seines Lebens.
Auf der letzten Seite befindet sich ein Hinweis auf den historischen Hintergrund dieser Erzählung (der postalische Versand von Kindern im Jahre 1913). Mir war diese Tatsache völlig neu und hat mich sehr bewegt.
Dieses Buch handelt von einer Geschichte, die noch lange Zeit nachklingt und einen begleiten wird. Ich kann es nur jedem von Euch weiterempfehlen! Dieses Buch ist so wertvoll. Großes Lob an die Autorin Iris Muhl!