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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2023

Das Flair Italiens hat mich sofort gefangen genommen - schöner Wohlfühlroman

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
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Ich liebe den Schreibstil von Hanna Holmgren sehr, daher musste ich sofort mit dem Lesen beginnen, nachdem ich mir die Datei auf meinen Reader geladen hatte.

Es geht um Mariella, die sich gerade von ihrem ...

Ich liebe den Schreibstil von Hanna Holmgren sehr, daher musste ich sofort mit dem Lesen beginnen, nachdem ich mir die Datei auf meinen Reader geladen hatte.

Es geht um Mariella, die sich gerade von ihrem sizilianischen Ehemann getrennt hat, weil ihre Vorstellungen vom Leben nicht mit seinen übereingestimmt haben.

Eigentlich wollte sie zurück zu ihren Eltern nach Deutschland, obwohl sie sich auch ein wenig davor fürchtet, denn ihre Mutter ist waschechte Italienerin mit entsprechendem Temperament und ganz und gar nicht begeistert davon, dass sich Mariella hat scheiden lassen. Aber dann erreicht sie das Testament von Nonna, ihrer italienischen Großmutter, die ihr ein Haus mit einem Laden in der Toscana vererbt hat.

Die Wandlung der Protagonistin ist für mich mit Händen greifbar. Obwohl sie den Laden eigentlich verkaufen wollte, reift in ihr mehr und mehr der Gedanke, ihn weiterzuführen und zu einem Bistro zu erweitern. Der attraktive Celio ist dabei eine Komponente, die nicht nur kulinarisch Einfluss auf sie nehmen könnte. Aber auch die Gruppendynamik der Dorfbewohner ist nicht zu verachten. Nicht jeder gönnt der Ausländerin Erfolg.

Sehr spannend sind auch die Passagen aus Nonnas Tagebuch, das Mariella im Haus gefunden hat.

Wer war diese Nonna, die Mariella seit 25 Jahren nicht gesehen hat? Warum hat sie ausgerechnet ihr Haus und Laden vermacht? Und welche Absichten hat Celio, der nicht gerade vertrauenerweckend auf Mariella wirkt? Wird sie es entgegen aller Schwierigkeiten schaffen, Nonnas Erbe fortzuführen?

Ich habe in der Toscana in Mariellas Bistro sofort wohl gefühlt. Hannah Holmgren ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente und auch wunderschöne Weisheiten beinhaltet. Sie hat es auch geschafft, dass mir hier ständig das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Diese italienischen Köche haben schon sehr gute Ideen und die Beschreibung war stets so, dass ich Hunger bekommen habe. Toll fand ich, das einige im Buch vorkommenden Gerichte als Rezept im Anhang standen. Der gewohnt schöne Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in Mariellas Geschichte reinfallen zu lassen.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist auch dieses Buch volle 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Geniales Debüt! Unbedingt lesen!

Das Blau der Veilchen
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Bei diesem Kent-Krimi handelt es sich um das Debüt der Autorin Susanne Arnold und es ist wahrhaft meisterlich gelungen!

Protagonistinnen dieses Cosy Crime sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und ...

Bei diesem Kent-Krimi handelt es sich um das Debüt der Autorin Susanne Arnold und es ist wahrhaft meisterlich gelungen!

Protagonistinnen dieses Cosy Crime sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und Margret, die zusammen eine kleine WG bilden. Elisabeth ist leicht korpulent und etwas behäbig, aber unglaublich liebenswert. Margret ist agil, zielstrebig und hat einen messerscharfen Verstand. Aufgrund der Tatsache, dass im Roman immer wieder Hinweise auf einen früheren Mordfall, den die beiden Laienermittlerinnen gelöst haben, gestreut sind, könnte man annehmen, dass es bereits einen Vorgängerband gibt. Aber tatsächlich ist dieser Krimi das Debüt der Autorin. Die beiden Protagonistinnen haben den ersten Fall einfach noch nicht erzählt. Vielleicht tun sie das ja irgendwann noch. Mich würde es freuen.

Aktuell geht es um das Herrenhaus in der Nachbarschaft der beiden Damen. Margret hat sich gerade beschwert, dass im beschaulichen Örtchen Rosefield einfach nichts los ist, als sie erfährt, dass Richard, der Sohn und Erbe der verstorbenen Besitzer des Herrenhauses, nach 25 Jahren den Weg zurück ins Dorf gefunden hat. Gleichzeitig taucht eine Frau im Ort auf, die sich einfach nur seltsam verhält. Aber auch die Dorfbewohner haben so ihre „Leichen“ im Keller. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist Margret nicht mehr zu halten. Gemeinsam mit Elisabeth sucht sie nach Hinweisen, kombiniert und schlägt sich mit einem trotteligen Polizisten rum, der anscheinend keine Ahnung von polizeitaktischer Ermittlungsarbeit hat. Zum Glück gibt es einen aufstrebenden Dorfpolizisten, der die Arbeit von Margret und Elisabeth zu schätzen weiß. Werden sie es schaffen, den Mörder zu stellen?

Der wundervolle Schreibstil von Susanne Arnold hat mich sofort abgeholt. Irgendwie hat sie es geschafft, dass ich beim Lesen die leicht versnobte englische Sprache der absolut liebenswerten älteren englischen Damen quasi im Ohr hatte. Das hat das Setting absolut authentisch wirken lassen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistinnen hinein versetzen und fand es wunderbar, wie sie an die Sache herangegangen sind. Es gab viele Fragen, die sich zum Ende der Geschichte wunderbar aufgelöst haben. Alle Fäden sind zusammengelaufen und haben die Lösung des Falls sehr glaubhaft wirken lassen.

Die Geschichte hat mich immer wieder überrascht und mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Geschichten über Fälle, die von Margret und Elisabeth gelöst werden können.

Ein wahrhaft wundervolles Debüt!!! Ich gebe diesem Buch volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die Cosy Crime mögen.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Kann ein Mann einen Liebesroman schreiben? Sven Jähnel auf jeden Fall!!! Unbedingt lesen!

Kathmandu & ich
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Es soll ja Leserinnen geben, die behaupten, ein Mann könne keinen Liebesroman schreiben. Zu denen gehöre ich nicht, und dennoch hat mich Sven Jähnel mit seinem Roman „Kathmandu & ich“ völlig überrascht, ...

Es soll ja Leserinnen geben, die behaupten, ein Mann könne keinen Liebesroman schreiben. Zu denen gehöre ich nicht, und dennoch hat mich Sven Jähnel mit seinem Roman „Kathmandu & ich“ völlig überrascht, und das in mehrerer Hinsicht.

Der Roman ist
- überraschend,
- ohne gängige Klischees,
- tiefgründig,
- humorvoll,
- abwechslungsreich,
- exotisch,
- abenteuerlich
und es würden sicher noch viele weitere Adjektive finden lassen. Kurz gesagt ist er einfach nur klasse!

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Eric und Jule geschrieben, die sich im gleichen Freundeskreis bewegen. Jule träumt seit Jahren davon, einmal nach Nepal zu fahren. Eric, der seit 4 Jahren heimlich in Jule verliebt ist, ist eher der Typ Allgäu. Abenteuer braucht er nicht. Daher verwundert es, dass ausgerechnet er der Clique bei einer Party einen Trip nach Nepal vorschlägt, um Jule zu imponieren. Und irgendwie kommt er aus der Nummer nicht mehr raus und mutiert zum Organisator der Reise.

Schlussendlich sind es Jule, Tine, Flo, Alex, Theo und er selbst, die die Reise antreten und den Leser mitnehmen in dieses unglaubliche Abenteuer. Sie erleben strapaziöse Wanderungen, unglaubliche Natur, beißende Ponys, Glocken tragende Hunde, atemberaubende Sonnenuntergänge und viele spannende, lustige und auch traurige Momente, die diese Geschichte so authentisch und abwechslungsreich machen. Die Protagonisten machen tolle Entwicklungen durch und auch die Liebe macht immer wieder Stippvisite in Nepal. Dabei ist nicht klar, wo die Reise letztendlich hingeht.

Ich hatte einen lockeren Reiseroman nach erwartet und habe viel mehr bekommen. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Nepal zu reisen, mit der Clique tolle Wanderungen zu erleben und das Abenteuer zu genießen. Sehr schön fand ich, dass die Sichtweisen wechseln und sowohl aus Jules als auch aus Erics Sicht erzählt wird. So wusste ich genau, wie es in den Gefühlswelten der Protagonisten aussieht.

Fazit: Sven Jähnel ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Nepal richtet und dem Leser die Schönheit des Landes mit den Achttausendern näher bringt. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Hat mich erst auf den letzten 100 Seiten gefesselt, kommt leider daher nicht ganz an die Vorgängerbände ran

Fischbrötchen und Roibuschtee
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Entgegen den Vorgängerbänden spielt Band 5 der Fördeliebe-Reihe nicht ausschließlich in Eckernförde, sondern auch in Namibia. Protagonistin Hanna reist zu ihrer Freundin Jana, die dort ihren Freund Adam ...

Entgegen den Vorgängerbänden spielt Band 5 der Fördeliebe-Reihe nicht ausschließlich in Eckernförde, sondern auch in Namibia. Protagonistin Hanna reist zu ihrer Freundin Jana, die dort ihren Freund Adam heiratet und Hanna gefragt hat, ob sie Trauzeugin sein möchte. Eigentlich sollte ihr Freund sie begleiten, aber er hat wenige Tage vorher mit ihr Schluss gemacht. Zumindest im Flieger hatte das Vorteile, denn so konnte sie sich auf zwei Sitzen breit machen.

Direkt am Flughafen begegnet sie Louis, der sie mitnimmt und am Hotel absetzt. Der hat so seine Ecken und Kanten, und ich wusste ihn nicht direkt einzuschätzen. Wahrscheinlich ging es unserer Protagonistin hier ähnlich. Zumindest hat sie nicht damit gerechnet, ihn wiederzusehen - ich schon ;).

Wir dürfen Hanna in Namibia zur Hochzeit und zu einem Roadtrip ans Meer begleiten. Und wer weiß, vielleicht begegnet ihr ja auch die Liebe in Südafrika.

Die Landschaftsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. ich konnte mir alles wunderbar vorstellen. Leider hatte ich anfangs ein Problem damit, mich in die Protagonistin einzufinden. Irgendwie ging mir alles zu schnell. Die Hochzeit der Freundin war mir zu oberflächlich abgehandelt, der Abschied von Jana hat mir irgendwie gefehlt.

Zum Glück hat sich das in der zweiten Hälfte des Buches gebessert und ich bin irgendwann in Südafrika angekommen. Doch auch das Ende kam irgendwie zu schnell und es blieben ein paar Fragen offen.

Ich kenne die vier ersten Bände der Fördeliebe, die mir gut bis sehr gut gefallen haben und hatte dadurch eine recht hohe Erwartungshaltung. Band 5 bleibt leider ein wenig hinter den anderen zurück, aber dennoch habe ich auch diese Geschichte sehr gerne gelesen.

Der Schreibstil ist wie immer wunderbar fließend und locker geschrieben. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Charaktere aus den anderen Fördeliebe-Bänden wieder aufgetaucht sind. Ich habe sie als gute alte Bekannte begrüßt. Dennoch ist Fördeliebe 5 als Einzelgeschichte lesbar und abgeschlossen, so dass die Bände 1 bis 4 keine Voraussetzung sind.

Die anderen Bände hatte ich mit 4 - 5 Sternen bewertet, daher muss ich konsequenterweise hier 3 von 5 Sternen vergeben. Ich empfehle interessierten LeserInnen, jedoch unbedingt dran zu bleiben, denn die Geschichte wird definitiv in der zweiten Hälfte besser.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein MUSS für alle, die die 1980er Jahre bewusst erlebt haben und sich an die Katastrophe von Ramstein erinnern

1988
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Ich mag Zeitreisegeschichten sehr, obwohl ich sagen muss, dass sich diese hier nicht wirklich danach anfühlt. Dafür erscheint alles viel zu real. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in den 1980er ...

Ich mag Zeitreisegeschichten sehr, obwohl ich sagen muss, dass sich diese hier nicht wirklich danach anfühlt. Dafür erscheint alles viel zu real. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in den 1980er Jahren meine Sturm- und Drangzeit hatte und die Liebe meines Lebens getroffen habe, so wie auch der Protagonist. Mit dem Unterschied, dass er seine nach nur 4 Monaten verloren hat, bei der Flugkatastrophe von Ramstein. An die Katastrophe kann ich mich sehr genau erinnern, weil ich nicht sehr weit von dort weg wohne und eine befreundete Familie dort verletzt wurde. Noch heute habe ich die schlimmen Bilder im Kopf. Das war mit ein Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Protagonist Michael lebt als Schriftsteller und Ex-Musiker im Jahr 2018, als er aus einem Impuls heraus auf der Autobahn abbiegt, um zu sehen, ob es das alte Gebäude noch gibt, in dem er früher mit seiner Band geprobt hat. Es ist tatsächlich noch da, sieht genauso aus wie damals und er hört eine Band proben. Es ist ein Schock für ihn, als er erkennt, dass er sich wieder im Jahr 1988 befindet mit dem Wissen, was die nächsten 30 Jahre passieren wird. Doch es ist auch eine Chance. Ist es vielleicht möglich, seine große Liebe zu retten? Denn in 4 Monaten soll der Flugtag in Ramstein stattfinden…

Dieser Roman ist der erste, den ich von Mathias Aicher gelesen habe, aber sicher nicht mein letzter. Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Ich konnte mich sofort in den Protagonisten hineinversetzen und habe mich augenblicklich wieder ins Jahr 1988 zurückkatapultiert gefühlt. Erinnerungen kamen hoch, Nostalgie pur. Musik spielt eine große Rolle in der Geschichte, denn der Autor war früher selbst Mitglied einer Band. Und das merkt man, denn das Musikwissen ist beträchtlich. Ständig hatte ich neue Ohrwürmer im Kopf, auch das fand ich klasse.

Das Buch war für mich in diesem Jahr definitiv eines meiner Highlights. Es hat so viele Facetten, dass ich es bestimmt in naher Zukunft noch einmal lesen werde. Ich bin sicher, dann noch einmal Neues darin zu entdecken. Die Probleme des Protagonisten, die innere Zerrissenheit, aber auch die Kraft, die er entwickelt, sind eindrucksvoll und authentisch beschrieben. Nicht vergessen möchte ich, dass einige Szenen und Wendungen absolut unerwartet kamen, was die Geschichte sehr abwechslungsreich und dynamisch machte. Auch das ist ein absoluter Pluspunkt dieser Geschichte.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Es ist eines der besten Bücher, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Für mich ist diese tolle Geschichte 5 von 5 Sternen wert.

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